Junius, Letters of Junius
Junius, Letters of Junius
Junius (d. i. Hugh Boyd, Philip Francis oder andere). Letters of Junius complete: interspersed with the letters and articles to which he replied, and with notes biographical and explanatory; also a prefatory enquiry respecting the real author, by John Almon. 2 Bände. London, Richard Phillips 1806. 8°. Titel, LXXXIV, 355 S.; Titel, IV, 385, (7) S. mit 3 gestoch. Portraits u. 1 gefalt. Brief-Faksimile. Weinrote Maroquinbände der Zeit mit goldgepr. Rückentiteln, Rücken-, Deckel- u. Innenkantenvergoldung u. Goldschnitt. Lowndes III, 1240 f. – Gesamtausgabe der Briefe über die Politik Englands, welche zuerst in der Zeitschrift Public Advertiser in London vom 21. Januar 1769 bis zum 12. Mai 1772 erschienen. – Vorliegende Ausgabe enthält in der Vorrede des Herausgebers ein Portrait und einen Brief des irischen Essayisten H. Boyd (1746-1794), der 1768 politische Briefe in den Dubliner Zeitschriften veröffentlichte und später auch häufig Beiträge für den Public Advertiser in London und andere Zeitschriften schrieb. Sein Anspruch auf einen Platz in der Geschichte der englischen Literatur beruht weitgehend auf der von J. Almon und George Chalmers vertretene Annahme, er sei der Autor der Briefe des Junius gewesen. – „Auf gleiche Weise wurden darin König, Minister, Parlament, Gerichtshöfe und Staatsbeamte, die Umtriebe der Whigs und Torys und ihre Kämpfe untereinander, mit schonungsloser Satire, aber dabei mit Geist, gründlicher Sachkenntnis und Beredsamkeit angeprangert. Ihre Hauptangriffe waren gegen Augustus FitzRoy, 3. Herzog von Grafton, Lord Frederick North und andere Minister sowie gegen die damaligen Oppositionshäupter John Wilkes, John Horne Tooke u. a. gerichtet; nur wenige, wie Charles James Fox, Henry Vassall-Fox, 3. Baron Holland oder William Pitt, 1. Earl of Chatham blieben verschont. Sie atmeten trotz ihres republikanischen Zynismus ganz den monarchistischen Geist der britischen Verfassung und machten sich nicht selten der Parteilichkeit wie des Mangels an Freisinnigkeit schuldig. Die Schreibart, bei welcher tiefe, aus getäuschten Hoffnungen entstandene Bitterkeit die Feder geführt zu haben scheint, ist gedrängt, oft epigrammatisch, aber immer klar, sicher und präzis im Ausdruck und reiht den Verfasser unter die ersten Prosaisten Englands. … Über den Verfasser der Briefe erschöpfte man sich bald nach deren Erscheinen in Mutmaßungen aller Art; mehr als 30 verschiedene Personen hatte man im Verdacht, Junius zu sein, darunter Charles Lee, Edmund Burke, den Dichter Richard Glover, den Herzog von Portland, den Genfer Jean Louis Delolme, den Lord Temple u. a. Auch in neuester Zeit hat der Streit über die Autorschaft der Briefe noch fortgedauert“ (Wikipedia). – „Work which must always preserve its high place among the classics of England: the author was a first-rate master of the art of rhetorical invective“ (Lowndes). – Exlibris, nur vereinzelt etwas braunfleckig, sehr schönes prachtvoll gebundenes Exemplar.
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