May v. Weinberg, Ein Ostermärchen
May v. Weinberg, Ein Ostermärchen
M(ay) v. W(einberg), (Ethel). Ein Ostermärchen. (Frankfurt a. M.), Selbstverlag o. J. (um 1920). Gr.-8°. [3] Bl., 19 S., 1 Bl. OPbd. mit goldgepr. Rückenschild. Privatdruck. – Eines von 300 num. Exemplaren auf Haesbeek de Luxe-Büttenpapier. – Mit eigenh. Widmung von E. May v. Weinberg in engl. Sprache. – Die Engländerin Ethel May v. Weinberg (geb. Villers Forbes, 1861-1943) heiratete 1894 in London den Frankfurter Kaufmann Carl v. Weinberg. – „May heiratete in eine Familie ein, in welcher sich die alte jüdische Tradition der Wohltätigkeit und Gerechtigkeit mit den Zielen des neuen deutschen Unternehmertums verband. Für ihre breit gefächerten kulturellen, poltischen wie gemeinnützigen Verdienste wurden die Mitglieder der Familie Weinberg 1908 geadelt… Bereits vor dem Ausbruch des ersten Weltkriegs hatte May v. Weinberg 1913 als eine erste Hilfsaktion eine Stiftung geschaffen, die für die Beschaffung von Säuglingsmilch sorgte. Eine weitere Sofortmaßnahme dieser überaus umsichtigen und wohltätigen Frau führte 1916 zur Einrichtung einer Kriegsküche, die 360 Kinder regelmäßig mit Nahrung versorgte. Auch die Förderung von Schulen, Ferienheimen, Waisenhäuser sowie spätere Ausbildungsstellen für ihre Schützlinge zeugen von dem karitativen Wesen der May v. Weinberg, deren fürsorgliche Liebe im Besonderen den Kindern galt. Noch 1926 gründete sie in Walldorf die „M. von Weinbergsche Großgeflügelfarm”, in der jugendliche Arbeitslose einen mit der Landwirtschaft verbundenen Beruf erlernen konnten. Neben ihrer karitativen Tätigkeit bewahrte sie sich doch ein großes Interesse an Bildender Kunst und Kunsthandwerk. Sie förderte auch hier zahlreiche kulturelle Projekte, wie etwa des China-Instituts oder des Museums für Völkerkunde. In den 1930er Jahren verschlechterte sich der Gesundheitszustand May v. Weinbergs drastisch. Auch die 1936 unternommene Weltreise mit ihrem Mann in klimatisch erträglichere Länder veränderte nichts. Im Januar 1937 verstarb die große Wohltäterin und Mäzenin Frankfurts“ (Ursula Kern, „Frankfurter Frauenzimmer“, 2015). – Kanten leicht berieben, gutes Exemplar.
Unser Preis: EUR 80,-- |