Eisner – Krull, Orig.-Photographie
Eisner - Krull, Orig.-Photographie
Eisner – Krull, Germaine (1897-1985). Portrait Kurt Eisner. Heliogravure (40,5 x 30,5 cm.) und Orig.-Photographie (Silbergelatine, 13,8 x 8,7 cm.) von G. Krull München (1918). Vgl. Frizot, Krull S. 21 (Porträt Kurt Eisner, 1917-1918, Sammlung Fotografie im Münchner Stadtmuseum). – Eines der ikonischen Portraits des ersten bayerischen Ministerpräsidenten, der am 21. Februar 1919 von dem Studenten Anton Graf von Arco auf Valley erschossen wurde. Die vom Hubertus-Verlag in München hergestellte Heliogravure im unteren weißen Rand von Kurt Eisler signiert. Die Foto-Postkarte mit demselben Portrait und einbelichteten Text „Kurt Eisner, Bayr´. Ministerpäsident ermordet am 21. II. 19, Verlag Hoffmann, Schellingstr. 50″, jedoch keinem Hinweis auf Fotografin. – „Der avantgardistischen Fotografin (1897-1985) wird nicht nur die Begründung der fotografischen Moderne in Frankreich nachgesagt, sondern auch eine enge Freundschaft zu Man Ray und Walter Benjamin. … Nachdem sie in Italien, Frankreich und der Schweiz aufgewachsen war, absolvierte sie eine Ausbildung an der Lehr- und Versuchsanstalt für Fotografie, Chemie, Lichtdruck und Gravüre in München. Dem Ersten Weltkrieg zum Trotz eröffnete sie hier 1917 ein Fotoatelier; erklärtes Ziel war es, dieses Atelier als Haupttreffpunkt des ohnehin stark künstlerisch und intellektuell geprägten Schwabing zu etablieren. „In Schwabing muss man gesehen werden. Man schläft miteinander, raucht, intrigiert und amüsiert sich auf Teufel komm raus. Manchmal arbeitet man auch“, schreibt Krull in ihren autobiografischen Erinnerungen, die sie „Chien fou“ nannte. … In ihren Werken – den fotografischen wie literarischen – beschreibt und hinterfragt Krull gesellschaftliche Strukturen und Funktionen; nicht zuletzt sind die Veränderungen durch den Ersten Weltkrieg und die Novemberrevolution ein zentrales Thema bei ihr. Germaine Krull selbst schloss sich bei der Revolution den Spartakisten an; Kurt Eisner zählte sie zu ihren Freunden und Fotomodellen. Als politische Aktivistin, die versuchte, nach der Zerschlagung der Räterepublik zwei Revolutionären zur Flucht zu helfen, wurde sie 1919 aus Bayern ausgewiesen; es folgte ein nicht weniger turbulentes Leben auf verschiedenen Kontinenten“ (A. Freier in Süddeutsche Zeitung, 17. 2. 2019).
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