Laplace, Exposition du système du monde
Laplace, Exposition du système du monde
Laplace, (Pierre-Simon de). Exposition du système du monde. Quatrième édition. Paris, veuve Courcier 1813. 4° (25,5 x 19,5 cm.). VII, (1), 457, (1) S. Kalbslederband der Zeit mir goldgepr. Rückenschild, reicher Rückenvergoldung, goldgepr. Deckelfiletten und Supralibros. DSB XV, 343. Houzeau/Lancaster I/2, 8940. Roller-Goodman II, 76. – Erschien zuerst 1796. – Pierre Simon Laplace’ (1749-1827) populärwissenschaftliche Vorwegnahme seiner berühmten „Mecanique celeste“. – „Nach jahrzehntelangem Studium astronomischer Einzelprobleme (z. B. zu Umlaufzeiten von Jupiter und Saturn, der Jupitertrabanten, der Stabilität des Sonnensystems, zu Gravitations- und Mondtheorie) entstand die fünfbändige „Méchanique céleste“, zusammengefaßt in der kürzeren „Exposition du system du monde“, die neben anderem die L.sche Nebularhypothese enthält, durch die die Welt, ihre Entstehung und Entwicklung materialistisch aus allgemeinen physikalischen Gesetzmäßigkeiten zu erklären versucht wird. Gleichermaßen gründete L. vom Standpunkt einer materialistisch betriebenen Naturforschung seine Kapillartheorie für Flüssigkeiten auf molekular-kinetische Vorstellungen, hielt er das Licht für aus kleinsten Teilchen zusammengesetzt und die Wärmemenge eines Körpers durch die Summe der vis vae (mv²), der Vibrationsbewegung seiner Teilchen, meßbar. Damit wurde die materialistisch-atheistische geistige Strömung jener Zeit naturwissenschaftlich gestützt. In diesem Sinne nimmt L. im Rahmen der französischen Aufklärung einen beachtlichen Platz ein“ (H. Bernhardt in Lexikon bedeutender Mathematiker S. 273 f.). – Vorderdeckel stellenweise etwas fleckig, handschr. Besitzvermerk auf dem Vortitel (″Ce livre m’a été donné par M. Du Deffan en 1873“), nur vereinzelt etwas braunfleckig und etwas gebräunt, schönes dekorativ gebundenes Exemplar aus einer französischen Adelsbibliothek (Supralibros nicht identifiziert, wohl Lyon).
Unser Preis: EUR 380,-- |