Ernesti, Clavis Ciceroniana
Ernesti, Clavis Ciceroniana
Ernesti, Jo(hann) Au(gust). Clavis Ciceroniana sive indices rerum et verborum philologico-critici in opera Ciceronis. Accedunt Graeca Ciceronis necessariis observationibus illustrata. Leipzig, Martin 1739. 8°. Ca. 350 Bl. mit 2 Schmuck-Vignetten in Holzschnitt. Prgt. d. Zt. Engelmann, Bibl. scriptorum, 319. Vgl. VD18 11059109 (nur spät. Ausg. Halle 1757). – Seltene erste Ausgabe des lang aufgelegten Cicero-Handbuchs mit diversen Einzel-Lexika: index legum, index geographicus, historicus, latinitatis, graeco-latinus etc. – „E.s Bedeutung liegt in seiner Ausprägung der humanistischen Bildung, weshalb er zusammen mit Gesner als Reformator der klassischen Gelehrsamkeit in Deutschland gilt. Das Studium der klassischen, besonders der lateinischen Literatur war ihm die Quelle aller geistigen Bildung, wobei er den Begriff der humanitas aus Cicero schöpfte. Die Lektüre der Schriftsteller sollte nicht um der Worte, nicht um der sprachlichen Form willen, sondern wegen ihres Inhalts erfolgen. Demzufolge führte er seine neue Methode der Interpretation ein, deren Ziel weniger die völlige Beherrschung der lateinischen Sprache als vielmehr die cura rerum war. Mens, animus, ingenium, ratio, intelligentia, sensus, virtus, prudentia und cognitio sind Inhalt und Gegenstand der humanistischen Bildung, die Gewinnung eines eigenen Urteils ist ihr Hauptanliegen. Dem Studium der griechischen Sprache und Literatur räumte er nur einen geringen Platz ein, weshalb er noch zu den Vorläufern des Neuhumanismus zu rechnen ist“ (K. Blaschke in NDB IV, 604). – „Mit „Cicero hat man die Clavis Ciceroniana“ zu verbinden, die von 1789 (recte 1739) bis 1831 sechsmal gedruckt ist; die Juristen haben dies Buch wegen der Behandlung der Gesetze und der Antiquitäten besonders geschätzt“ (F. A. Eckstein in ADB VI, 235 ff.). – Einband angestaubt, vord. freies Vorsatzbl. mit Eckabschnitt, stellenweise etwas gebräunt, gutes Exemplar.
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