Avantgarde
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Preis EUR |
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Offhaus, Thomas. Übergang. (Künstler –) Buch zu einem Text von Hannah Höch. (Herausgegeben von Henry Günther). (Gotha), Atelier Buch Kunst der Edition Balance (2007). Gr.-8° (27,5 x 28,5 cm.). [22] S. mit 21 Orig.-Aquarellen mit einmont. Text und 1 sep. num. (Nr. 6/7), bezeichneten und signierten Orig.-Kaltnadel-Radierung. Orig.-Halblederband mit Orig.-Aquarellen auf beiden Deckeln in Orig.-Leinen-Buchkassette. (Malerbücher Atelier BuchKunst der Edition Balance).
Eines von 7 Unikatexemplaren. Mit handschr. Impressum von T. Offhaus auf dem hinteren Innendeckel. – Der Thüringer Grafiker, Maler und Musiker T. Offhaus (geb. 1967) hat zahlreiche Künstlerbücher in der Edition Balance veröffentlicht. – „Das Künstlerbuch der Gegenwart hat nicht zum Ziel, große Vergangenheiten in Texten oder klassischer Illustrationsmanier wieder aufzunehmen, sondern will eines der Ausdrucksmittel des Jetzt sein, von Künstlern von heute für ein Publikum von heute. Es will den Erfahrungshintergrund unseres jetzigen Lebens in künstlerischer Transformation und Intensivierung erlebbar machen, und zwar zugleich mit dem entscheidenden Zukunftsvektor. Künstler, auch Buchkünstler, sind sensible Pfadfinder für das Kommende, das wir in der Kunst als erstes erfahren, ehe es ins Leben dringt. Buchkunst in diesem Sinne ist nicht Altar oder Repositorium für das Vergangene, sondern etwas für morgen, wie ja alle ernstzunehmende Kunst für morgen ist. Das Publikum, die Sammler und die Museumsleute müssen also einen Lernprozess durchmachen, um dort anzukommen, wo der Künstler schon ist“ (Wulf D. v. Lucius, in Buch – Kunst – Balance. Henry Günther: Buchgestalter, Herausgeber, Buchbinder. Die Künstlerbücher der Edition Balance 1990 bis 2006. Leipzig und Frankfurt am Main 2006, S. 9 ff.). – Tadellos. Schlagwörter: Avantgarde, Illustrated books, Illustrierte Bücher, Malerbuch, Nummerierte Bücher, Pressendrucke, Signierte Künstler-Graphik, Vorzugsausgaben |
600,-- | ||
Smith, Jack. Wait for me at the Bottom of the Pool. Artwork, ephemera and photography. (Editors: Jonas Mekas and Johan Kugelberg. Catalogue to the exhibition staged at Boo-Hooray from Valentine’s Day until March 10th, 2013). New York, The Circadian Press for Boo-Hooray (2013). Folio (37 x 28 cm.). [60] Bl. mit zahlr. teils farb. Abb. Orig.-Kartonumschlag mit farb. Deckelbild und auf beiden Seiten illustr. Orig.-Schutzumschlag (″Do not open til Happy Hour“).
Eines von 300 Exemplaren. – Seltener Ausstellungskatalog zum Werk des amerik. Konzeptkünstlers, Schriftstellers, Fotografen und Filmregisseurs. Jack Smith (1932–1989) war einer der Pioniere des amerikanischen Underground-Films und der Peformancekunst. Bekannt wurde er vor allem durch seinen skandalösen und bahnbrechenden Film Flaming Creatures (1962/63), der mit seinen sexuell aufgeladenen Bildern von Drag und ästhetisierten Gender-Performances eine cause célèbre der internationalen Avantgarde der 1960er- und 70er-Jahre darstellt. – „The whole of western culture exudes the distinctive aroma of slowing frying mermaid filleted“ (Jack Smith). – „Jack Smith, 1932-1989, was a master of the exotic idiom, working in theatre, underground film, photography, graphic design, drawing, and slideshows. He was one of the path-finding pioneers of American post-war underground aesthetics. Boo-Hooray exhibited handbills, posters, photographs, letters, artwork and collages by Jack Smith, spanning his career. – He could spend hours readjusting some peripheral aspect of a pile of debris, puncturing long silences only with occasional cryptic non sequiturs about penguins or a startling piece of extremely bad nutritional advice. (Gary Indiana). – Unlike Warhol, who had a genius for attracting and holding on to collaborators and powerful supporters, Smith, who was fully as charismatic, was a Blakean agonist in his personal relations, thriving on enmity, with the power to mythologize his antagonisms, his obsessions, and his fantasies (P. Adams Sitney). – Boo-Hooray and Anthology Film Archives also hosted an evening of Jack Smith films. The program featured Smith’s first film, Scotch Tape (1962, 3 minutes, 16 mm, color) and his masterpiece Flaming Creatures (1963, 45 minutes, 16 mm, black and white). Judith Malina presented the films and gave a talk that night as well. Jack Smith was to Republic Pictures what an idiot savant is to square roots (Rene Ricard). – At once primitive and sophisticated, hilarious and poignant, spontaneous and studied, frenzied and languid, crude and delicate, avant and nostalgic, gritty and fanciful, fresh and faded, innocent and jaded, high and low, raw and cooked, underground and camp, black and white and white-on-white, composed and decomposed, richly perverse and gloriously impoverished, Flaming Creatures was something new under the sun. Had Jack Smith produced nothing other than this amazing artifact, he would still rank among the great visionaries of American film (J. Hoberman).“ (Boo-Hooray). – Sehr gutes Exemplar mit dem oft fehlenden Schutzumschlag. Schlagwörter: Avantgarde, Concept-art, Film, Konzeptkunst, Kunst, Nummerierte Bücher, Pop-Kultur, Underground |
320,-- | ||
Bagier, Guido. Der kommende Film. Eine Abrechnung und eine Hoffnung. Was war? Was ist? Was wird? Stuttgart, Leipzig, Deutsche Verlags-Anstalt 1928. Gr.-8°. 94 S., [2] Bl. und 203 Abb. auf 115 Tafeln. Orig.-Leineneinband mit graublauem Rücken- und Deckeltitel (Entwurf: Richard Herre).
Traub-Lavies 8. – Erste Ausgabe. – Wichtiges Werk über den experimentellen expressionistischen Film. – „Nur der unabhängige Film kann wertvoll sein. Jedes Werk, dass zeitliche Rücksichten nimmt, ist auch zeitlich begrenzt und damit real und ideell minderwertig. Der von der Industrie geforderte rasche Umsatz erdrosselt den Film. Der Film erstickt unter dem Zwang der Mode“ (S. 11). – Einband leicht angestaubt, gutes Exemplar. Schlagwörter: Avantgarde, Expressionismus, Filmgeschichte |
70,-- | ||
Schönberg, Arnold. Eine neue Zwölfton-Schrift. In: Musikblätter des Anbruch. Halbmonatsschrift für moderne Musik. 7. Jahrgang. Jänner-Heft 1925. S. 1-7 mit 21 Musikbeispielen und 1 mehrfach gefalt. Tafel. Wien, Universal-Edition 1925. 8°. 52 S., [10] Bl. mit 1 mehrfach gefalt. Tafel und 2 Portraits. Typogr. OKart.
PMM 414. – Sehr seltene erste Ausgabe der revolutionären Arbeit Schönbergs. – „Kompositionstechnisch war unterdessen etwas ganz Entscheidendes, ja etwas von epochaler Bedeutung geschehen. Im Zusammenhang mit der Arbeit an den Opera 23 bis 25 hatte Schönberg ein Verfahren entwickelt, das er „Methode der Komposition mit zwölf nur aufeinander bezogenen Tönen“ nannte. Es sollte nicht nur die ganze weitere Produktion Schönbergs und die der meisten seiner Schüler bestimmen, sondern wurde zum Ausgangspunkt der seriellen Komposition in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Nach Zeugnis von Josef Rufer teilte Schönberg bereits Ende Juli 1921 gesprächsweise mit, „heute habe er etwas gefunden, das der deutschen Musik die Vorherrschaft für die nächsten hundert Jahre sichere“ (Rufer 1959, S. 26).“ (C. M. Schmidt in MGG online). – „Die Auswirkungen von Schönbergs musikalischen Theorien – ihr erster Abriß erschien in der avantgardistischen Zeitschrift ‚Anbruch‘ unter dem Titel ‚Eine neue Zwölfton-Schrift‘ – ergaben sich erst nach und nach. Sie stellten sich unmerklich ein, wenn bemerkt, so nahm man sie nicht gerade mit Sympathie auf. Bewußt verwarf Schönberg zum ersten Mal das Dur-Moll Tonsystem im Jahre 1908, als er seine ‚Drei Klavierstücke‘ (Opus 11) ohne Notenschlüssel veröffentlichte. In der ersten Ausgabe seiner ‚Harmonielchre‘ (1910) findet sich ein kurzer Hinweis auf die mögliche Entwicklung einer chromatischen Notenschrift aufgrund des Zwölftonsystems. Alban Berg und Anton Webern gehören zu seinen frühesten Schülern und Bergs Oper ‚Wozzeck‘ (begonnen 1917 und vollendet 1925) war das erste bemerkenswerte Werk dieses Systems. Ernst Kreneks Oper ‚Karl V.‘ (1932) ist ein spätes Beispiel“ (Carter/Muir). – „Wie auch das Urteil der Geschichte über Schönbergs Werke ausfallen mag. Fest steht auf alle Fälle, dass sie die ganze Musik des 20. Jahrhunderts revolutionierten. Ohne sie wäre die ungezwungene Verwendung aller Noten der chromatischen Tonleiter, die heute jeder Komponist als selbstverständlich anerkennt, unmöglich gewesen oder hätte sich zumindest sehr verspätet durchgesetzt. Man braucht dem nur noch Schönbergs Neuerungen in der musikalischen Form und Instrumentation hinzuzufügen, um zu begreifen, daß man seine historische Bedeutung nicht hoch genug veranschlagen kann“ (H. Searle in Grove’s Dictionary of Music, 5. Aufl. 1954). – Arnold Schönberg (1874-1951) „hat wie kaum ein anderer Komponist die Musik des 20. Jh.s geprägt; gleichwohl sind seine Werke nur zögerlich ins Musikrepertoire vorgedrungen. Das Nachhaltige seiner Wirkung verdankte Sch. dabei u. a. der Tatsache, dass er sein musikalisches Denken in ungewöhnlich konziser Form auch theoretisch darzustellen wusste. Weit reichend war seine Bedeutung als Pädagoge, als Vertreter einer Interpretationslehre, einer Ästhetik und Kunstmoral, die er freilich stets im Geiste einer Handwerkslehre vermittelte. Sch. hat buchstäblich alles, was seine Lebenswelt betraf, mit größter Neugierde aufgesogen. Entsprechend finden sich in seinem Werk Spuren sämtlicher zeitgenössischer Richtungen: Er schrieb symphonische Dichtungen um 1900, beteiligte sich am experimentellen Aufbruch der Jahre um 1910 (Atonalität), richtete sich in den 1920er Jahren an einem musikalischen Klassizismus aus und komponierte in den 1930/40er Jahren emphatische Bekenntnismusik. Zugleich hatte Sch. mitunter eine bedingungslose Opposition zu den jeweils herrschenden Kunsttrends bewusst in Kauf genommen – nicht zuletzt, weil er von der Bedeutung seiner Lebensaufgabe innerhalb der Geschichte zutiefst überzeugt war. Die Idee vom Künstler als göttlichem Werkzeug hat er nie preisgegeben. Neben den Aufsehen erregenden Pionierleistungen muss v. a. Sch.s weitest mögliche Ausschöpfung der selbst gesetzten ästhetischen Ansprüche hervorgehoben werden: Seine Sprache ist durchwegs die eines „Espressivo“, das er in einer „richtig verstandenen, guten alten Tradition” wurzeln sah (Briefe, 104). Sch. kann in diesem Sinne als Inkarnation jenes „österreichischen Paradoxons“ (D. Newlin, Bruckner – Mahler – Schönberg 1954, 26) gelten, das eine radikale Traditionsverpflichtung mit dem Anspruch verband, diese aus sich selbst heraus beständig kritisch zu befragen“ (M. Schmidt in Oesterreichisches Musiklexikon online). – Umschlag etwas gebräunt und am Rüchen etwas berieben, sehr gutes Exemplar. – Very rare first edition of Schönberg’s revolutionary work. – “In terms of compositional technique, something quite decisive, indeed something of epochal significance, had happened in the meantime. In connection with his work on Operas 23 to 25, Schoenberg had developed a procedure which he called the “method of composition with twelve tones related only to each other”. It was not only to determine Schönberg’s entire subsequent production and that of most of his pupils, but also became the starting point for serial composition in the second half of the 20th century. According to Josef Rufer, Schönberg said in a conversation at the end of July 1921 that “today he had found something that would secure the supremacy of German music for the next hundred years” (Rufer 1959, p. 26).” (C. M. Schmidt in MGG online). – – “The effects of Schönberg’s musical theories – their first outline appeared in the avant-garde magazine ‘Anbruch’ under the title ‘Eine neue Zwölfton-Schrift’ – only emerged gradually. They emerged imperceptibly, and if they were noticed, they were not exactly received with sympathy. Schönberg consciously rejected the major-minor tonal system for the first time in 1908, when he published his ‚Three Piano Pieces‘ (Opus 11) without clefs. In the first edition of his ‚Harmonielehre‘ (1910) there is a brief reference to the possible development of a chromatic notation based on the twelve-tone system. Alban Berg and Anton Webern were among his earliest pupils and Berg’s opera ‚Wozzeck‘ (begun in 1917 and completed in 1925) was the first notable work to use this system. Ernst Krenek’s opera ‚Karl V.‘ (1932) is a late example” (Carter/Muir). – “Whatever history’s verdict on Schönberg’s works may be.What is certain in any case is that they revolutionized the entire music of the 20th century.Without them, the unrestricted use of all notes of the chromatic scale, which every composer today recognizes as a matter of course, would have been impossible or would at least have been very delayed in gaining acceptance. One need only add to this Schönberg’s innovations in musical form and instrumentation to realize that his historical importance cannot be overestimated” (H. Searle in Grove’s Dictionary of Music, 5th ed. 1954). – Arnold Schönberg (1874-1951) “shaped the music of the 20th century like hardly any other composer; nevertheless, his works have only hesitantly penetrated the musical repertoire. Sch. owed his lasting impact in part to the fact that he was also able to present his musical thinking in an unusually concise theoretical form.His importance as a pedagogue, as a representative of a theory of interpretation, aesthetics and artistic morals, which he always conveyed in the spirit of a craft theory, was far-reaching. Sch. literally absorbed everything that concerned the world in which he lived with the greatest curiosity.Accordingly, traces of all contemporary trends can be found in his work: He wrote symphonic poems around 1900, participated in the experimental awakening of the years around 1910 (atonality), aligned himself with a musical classicism in the 1920s and composed emphatic confessional music in the 1930s/40s. At the same time, Sch. sometimes consciously accepted an unconditional opposition to the prevailing artistic trends – not least because he was deeply convinced of the importance of his life’s work within history. He never abandoned the idea of the artist as a divine instrument. In addition to his sensational pioneering achievements, it is above all Sch.’s utmost exhaustion of his self-imposed aesthetic demands that must be emphasized: His language throughout is that of an “espressivo”, which he saw as rooted in a “properly understood, good old tradition” (Briefe, 104).In this sense, Sch. can be regarded as the incarnation of the “Austrian paradox” (D. Newlin, Bruckner – Mahler – Schönberg 1954, 26), which combined a radical commitment to tradition with the claim to constantly question it critically from within” (M. Schmidt in Oesterreichisches Musiklexikon online).– Cover somewhat browned and somewhat rubbed at the spine, a very good copy. Schlagwörter: Atonale Musik, Avantgarde, Zeitschriften, Zwölfton-Musik |
1.600,-- | ||
(Schlemmer, Oskar, Hrsg.). Die Bühne am Bauhaus. München, Albert Langen o. J. (1925). Gr.-8°. 84 S., [2] Bl. mit ca. 60 teils ganzs. Abb., davon 1 auf Transparentpapier u. 1 gefalt. Farbtafel. Gelber OLn. (Bauhausbücher, Band 4).
Wingler 563.4. – Erste Ausgabe. – Oskar Schlemmer hatte sofort nach dem Umzug von Weimar nach Dessau die dortige Bauhausbühne übernommen. – Neben eigenen Texten finden sich Beiträge von Lazlo Moholy-Nagy (mit dessen farbig lithographierter „Partiturskizze zu einer mechanischen Exzentrik“), Farkas Molnár, Marcel Breuer, Kurt Schmidt, Xanti Schwawinsky und anderen. – Zahlreiche Abbildungen von Bühneninstallationen, Figurinen und der Bauhauskapelle. – Einband etwas angestaubt und leicht fleckig, zeitgenöss. Besitzvermerk und Stempel auf dem Vortitel, sonst gut erhalten. Schlagwörter: Avantgarde, Bauhaus, Theater |
750,-- | ||
Malewitsch (Malevic), Kazimir. Die gegenstandslose Welt. (Die Übersetzung besorgte A. v. Riesen). München, Albert Langen (1927). Gr.-8°. 104 S. mit 92 meist ganzs. Abb. Gelber OLn. (Bauhausbücher, Band 11).
Fleisschmann 169. Wingler 563, 11 (mit Abb. auf S. 425). Schauer II, 123. – Erste Ausgabe von Kasimir Malewitschs kunsttheotischem Beitrag zu den Bauhausbüchern, unter anderem mit einer Abhandlung zum Suprematismus. – Typographie von Lazlo Moholy-Nagy. – „Wir freuen uns, das vorliegende Werk des bedeutenden russischen Malers Malewitsch in der Reihe der Bauhausbücher veröffentlichen zu können, obwohl es in grundsätzlichen Fragen von unserem Standpunkt abweicht. Es beleuchtet jedoch die moderne russische Malerei, die Kunst- und Lebensauffassung ihrer Träger von einer neuen, uns bisher unbekannten Seite“ (aus dem Vorwort der Schriftleitung). – „Drei Tage in Weimar, und man kann auf Lebenszeit kein Quadrat mehr sehen. Malewitsch hat 1913 schon das Quadrat erfunden. Welch ein Glück, daß er sich’s nicht hat patentieren lassen“ (Paul Westheim). – Einband schwach angestaubt und minimal fleckig, sehr gutes sauberes Exemplar. Schlagwörter: Avantgarde, Bauhaus |
700,-- | ||
Tzara, Tristan. Grains et issues. Paris, Denoel et Steele (1935). 8°. 317, (2) S. OKart.
Erste Ausgabe. – Eines von 600 Exemplaren auf Vélin bouffant. – Papierbedingt etwas gebräunt, gutes Exemplar. Schlagwörter: Avantgarde, Dada, Expressionisme, Expressionismus, Nummerierte Bücher, Surrealism, Surrealismus |
60,-- | ||
Lucebert (d. i. Lubertus Jacobus Swaanswijk). The burnt face of beauty. Dutch poetry. Script by James S. Holmes. Orig.-Typoskript für eine Radio-Sendung. Hilversum, Radio Nederland 12.-13. September 1955. 4°. 3 S.
Orig.-Typoskript für eine Radiosendung über den bedeutenden niederl. Avantgarde-Künstlers mit 4 Gedichten. Mit Briefkopf in Blau und Rot: „News from the Netherlands. Radio Nederland“. – „Of the experimentalists who appeared on the Dutch poetic scene around 1950 none has been so much the centre of controversy: so much the object of avid praise and violent condemnation as the young poet who writes under the nom de plume Lucebert. The controversy, the praise and condemnation were perhaps inevitable, the sacrosanctities of traditional poetry. …“ (J. S. Holmes). – Lucebert (1924-1994) gründete 1948 „mit anderen jungen Dichtern und Malern die Experimentele Groep in Holland. Ihr Ziel war es, „erstarrte ästhetische Auffassungen zu bekämpfen“ um „eine freie Entfaltung der neuen künstlerischen Prinzipien“ zu ermöglichen. Nach gemeinsamen Arbeiten mit belgischen und dänischen Künstlern, wie Pierre Alechinsky und Asger Jorn und Carl-Henning Pedersen, gründeten sie in Paris die Gruppe Cobra. Lucebert war vor allem als Lyriker bei der Gruppe aktiv. Luceberts erste Lesung seiner Gedichte anlässlich der ersten Cobra-Ausstellung endet mit einem Eklat. Nach Tumulten im Publikum musste die Polizei die Vorlesung von Lucebert und seinen Freunden vorzeitig beenden. … Mit surrealistischen und dadaistischen Einflüssen galt Luceberts Lyrik als avantgardistisch und revolutionär. Er brach die gängigen Regeln der Dichtung und schuf eine neue, junge und moderne Schreibweise“ (Wikipedia). – Papierbedingt etwas gebräunt, sonst gut erhalten. Schlagwörter: Avantgarde, Cobra, Lyrik |
200,-- | ||
Lucebert (d. i. Lubertus Jacobus Swaanswijk). The tired lovers they are machines. (Translation: Peter Nijmeijer). Brighton, Transgravity Press 1974. 4°. [8] Bl. mit Illustrationen des Verfassers. Illustr. OKart.
Erste Ausgabe. – Die Gedichte wurden zuerst in dem Band „Gedichten 1948-1963“ in niederl. veröffentlicht. Die Illustrationen entstanden 1972. – Tadellos. Schlagwörter: Avantgarde, Cobra, Illustrated books, Illustrierte Bücher, Lyrik |
40,-- | ||
Bauer, Wolfgang. Gespenster. (Berliner Erstaufführung im Forum Theater Berlin am 25. September 1974. Redaktion und verantwortlich für den Inhalt: Christian Rateuke). Köln, Kiepenheuer & Witsch (1974). 4°. [30] Bl. mit Illustrationen von (Hans) Bellmer. Illustr. OKart. mit Leinenrücken.
Erste Ausgabe in dieser Form; die Buchhandels-Ausgabe erschien im selben Jahr. Eines von 500 Exemplaren. – Mit einem Interview mit Wolfgang Bauer, Gedichten von Gerhard Rühm, Texten von Jean-Paul Sartre (aus „Was ist Literatur? 1958), Oswald Wiener (″Allah Kherim! Die Erscheinungen sind gerettet“) und Günter Wallraff (″Als Alkoholiker im Irrenhaus“ aus „13 unerwünschte Reportagen“ 1969). Die Graphiken von Hans Bellmer wurden aus dem Katalog 1 des Studio 69 in Köln entnommen. – Umschlag etwas angestaubt und mit leichten Knickspuren, sonst gut erhalten. Schlagwörter: Avantgarde, Illustrated books, Illustrierte Bücher, Nummerierte Bücher, Wiener Aktionismus |
100,-- | ||
Steiger, Dominik. Über meine Knöchelchen-Zeichnungen (und anderes). (Herausgegeben von Otto Breicha in Zusammenarbeit mit dem Buchdienst Fesch). Wien, Selbstverlag (1982). 8°. [20] Bl. mit einem Portrait von Isolde Ohlbaum, 16 teils farb. Tafeln und Illustrationen im Text. Farbig illustr. OKart.
Erste Ausgabe. – Mit eigenhändiger Widmung von D. Steiger für Oswald Wiener „viele Bussi, Euer Dominik“. – „Die Knöchelchen-Zeichnungen waren meine ersten Bilder 1972/73. Sie waren einer Zergliederungsphase in meinen schriftlichen Arbeiten gefolgt an einem Punkt, wo die Schreibarbeit an die Knöchelchen stieß.Da hörte sie für eine Weile ganz auf, und es folgte das ledige Aufzeichnen vieler einzelner Knöchelchen in Zeilen, was ein listenmäßiges Aussehen hat. Es sollte aber wieder eine Zeit der Zusammensetzung folgen, nach neuen Vorstellungen, und damit war auch der Rückzug aus den Gefilden der Knöchelchen gekommen. Es entstand wieder eine neue Geschichte“ (S. 1). – Der österreichische Literat und Künstler D. Steiger (1940-2014), aus dem Umfeld der Wiener Gruppe und des Wiener Aktionismus, zählt mit seinen Werken zu den wichtigen Vertretern der österreichischen Avantgarden seit den 1950er Jahren. – Sehr gutes Exemplar. Schlagwörter: Avantgarde, Avantgardeliteratur, Illustrated books, Illustrierte Bücher, Signierte Bücher, Widmungsexemplar, Wiener Aktionismus, Wiener Gruppe |
140,-- | ||
Marinetti, F(ilippo) T(ommaso). Le monoplan du Pape. Roman politique en vers libres. Paris, E. Sansot & Co. 1912. 8°. 348 S., [1] Bl. Moderner Ln. mit goldgepr. Rückenschild (Orig.-Umschlag beigebunden).
Salaris 46. – Erste Ausgabe mit der fingierten Auflagenbezeichnung „Quatrieme Edition“ auf dem Umschlag. Eine ital. Übersetzung erschien erst 1914. – Antiösterreichischer und antiklerikaler Roman des Gründers der Futuristischen Bewegung. – „Der Roman ist „Triest, unserem schönen Pulverfass“ gewidmet und predigt die Notwendigkeit, „Italien zu räumen“ und Krieg gegen Österreich zu führen: eine Idee, die 1912, in Zeiten des Dreibunds, vielleicht gewagt schien, aber in den aktuellen Ereignissen zu blendenden Ereignissen wird zwei Jahre später, als nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs in Italien die Debatte zwischen Interventionisten und Nicht-Interventionisten tobte (nicht umsonst trägt die italienische Ausgabe den Untertitel „prophetischer Roman“).“ (Wikipedia, aus dem ital. Übersetzt). – Nur vereinzelt etwas braunfleckig, sehr gutes Exemplar. Schlagwörter: Avantgarde, Avantgardeliteratur, Futurismus |
320,-- | ||
Poliakoff, Alexis et Gérard Durozoi. Serge Poliakoff. Monographie / Monograph 1900-1954. – Catalogue raisonné 1922 – 1965. Volume I-IV (in 5 Bänden). (Und): Poliakoff, Alexis et Gérard Schneider. Serge Poliakoff. Werkverzeichnis der Graphik. Catalogue raisonné des estampes. Catalogue raisonné of prints. Zus. 6 Bände. Paris, Acatos Publications u. München, Edition Galerie Francaise 2004-2012 u. 1998. 4°. Mit zahlr. farb. Abb. OPbde. mit farbig illustr. OU. in Orig.-Pappschuber (Band I) u. OLn. mit farbig illustr. OU.
Text in französisch und englisch. Neuwertiges Exemplar des maßgeblichen Werkverzeichnisses. Schlagwörter: Avantgarde, Catalogue raisonné, Catalogues raisonnés, Werkverzeichnis, Werkverzeichnisse |
1.200,-- | ||
Ernst, Max. Une semaine de bonté ou les sept éléments capitaux. Roman. Prémière (à) dernière cahier. 5 Bände. Paris, Éditions Jeanne Bucher 1934. 4°. Mit 182 photolithogr. hergestellte Collagen von M. Ernst. 5 farbige OKart. in Orig.-Pappschuber mit Rückenschild u. Deckelbild.
Brusberg 35 B. Castleman 161. Slg. Claasen 17. Lang, Surrealismus 30. Monod 4323. – No. 343 von 800 handschr. num. Exemplaren auf „papier Navarre“ (GA 816 Exemplare). – Seltene erste Ausgabe eines der Hauptwerke des Surrealismus, „the largest of Ernst’s inventive collage novels“ (Castleman). – Mit eigenhändiger Widmung und kleiner Zeichnung von M. Ernst für den Filmproduzent Peter Schamoni (1934-2011). Schamoni hat 1991 einen Dokumentarfilm über Max Ernst veröffentlicht. – Die ‚Semaine de bonté‘ hat ihren Namen ironisch … denn die Themen dieser fünf Bände kreisen um Verfolgung, Terror (es ist das Jahr 34 von Paris aus gesehen), um Katastrophen, Wassereinbrüche, Feuer, Verhexung, Überfall und Verbrechen. … Da ist es, als ob die Sicherheit, welche das Lebensgefühl der ‚belle époque‘ ausmacht, wie eine Eisdecke springe, sie splittert. Charme schlägt um in Entsetzen. … Es sind böse Capriccios“ (Erhart Kästner in: Maler machen Bücher. München 1981). – „Im Gegensatz zu seinen früheren, additiv konstruierten dadaistischen Collagen dekonstruiert er hier – in seiner surrealistischen Phase – das Vorgefundene“ (Sybille Bock im Katalog der französischen Malerbücher der Sammlung Classen). – Die collagierten Ausschnitte aus der „Gebrauchsliteratur des 19. Jahrhunderts … in der die Schnittstellen und Farbnuancen der verschiedenen Teile nicht mehr zu erkennen sind, … wurde jedes Bild vereinheitlicht und so erhielt der ganze Roman seine stilistische Einheit“ (Béatrice Hernad in „Papiergesänge“). – Außergewöhnlich schönes und sauberes Exemplar. Schlagwörter: Avantgarde, Dada, Graphic novel, Nummerierte Bücher, Signierte Bücher, Surrealism, Surrealismus, Widmungsexemplar |
6.500,-- | ||
Ostende, Florence u. Lotte Johnson (Hrsg.). Into the night. Die Avantgarde im Nachtcafé. München, Prestel 2020. 4°. 343 S. mit zahlr. teils farb. Abb. Illustr. OPbd.
Sehr gutes Exemplar. Schlagwörter: Avantgarde, Kabarett, Kunst, Nachtklub, Plakatkunst |
30,-- | ||
Broos, Kees u. Flip Bool. De nieuwe fotografie in Nederland. Amsterdam, Fragment Uitg. [u.a.] c1989. 4°. 143 S. mit zahlr. teils farb. Abb. OLn. mit farb. illustr. OU.
Sehr gutes Exemplar. Schlagwörter: Avantgarde |
30,-- | ||
Puschkin, A(lexander) S(ergejewitsch). Ruslan und Ludmilla. Ein phantastisches Märchen. (Aus dem Russischen von Johannes v. Guenther. Titelzeichnung und Illustrationen von Wassilij Masjutin). München, Orchis-Verlag (1922). Gr.-4° (34 x 25 cm.). 67, (1) S. mit 9 ganzs. schablonenkolorierten Illustrationen und Buchschmuck. OHprgt. mit handkol. Deckelvignette. (Poesie und Prosa seit Puschkin, Band 1).
Kritter VIII/20. Oestmann 17 a. – Exemplar XXXX von 100 der römisch nummerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe auf Hadernbütten. – Im Druckvermerk vom Künstler signiert und nummeriert. – Gedruckt und koloriert nach Holzschnitten des Künstlers. – Wassili Nikolajewitsch Masjutin (1884-1955) studierte an der Schule für Malerei, Bildhauerei und Baukunst in Moskau, zeitweise gemeinsam mit Majakowski und Burljuk. Nach der Revolution emigrierte er über Riga 1922 nach Berlin. – Deckel geringfügig braunfleckig u. angestaubt, schönes Exemplar. Schlagwörter: Avantgarde, Expressionismus, Illustrated books, Illustrierte Bücher, Nummerierte Bücher, Pressendrucke, Russian Avantgarde, Signierte Bücher, Vorzugsausgaben |
1.200,-- | ||
Tatlin – Zsadova, Larisza Alekszejevna. (Wladimir Jewgrafowitsch) Tatlin. (Budapest), Corvina Kiado (1980). 4°. 533 S., [1] Bl. mit zahlr. teils farb. Abb. OPbd. mit illustr. OU.
Erste Ausgabe der besten Monographie über den russischen Avantgarde Künstler W. J. Tatlin (1885-1953) der maßgeblichen Einfluss auf die Architektur des Konstruktivismus hatte. – Sehr gutes Exemplar. Schlagwörter: Architektur, Avantgarde, Constructivism, Konstruktivismus, Russland, Soviet Union |
50,-- | ||
Avantgarde (avant garde). Vol. 1 u. 2 (von 4). 12 x Vinyl, LP, Compilation. Box-Set. Hamburg, Deutsche Grammophon Gesellschaft (1968 u. 1969). 32 x 32 cm. Jeweils 6 LPs. Orig.-Pappkassetten. (Verlags-Nr. 104 988-93 u. 643 541-46).
Seltene Sammlung mit Aufnahmen von I. Witold Lutoslawski / Krysztof Penderecki / Toshiro Mayuzumi – LaSalle-Quartett – Lutoslawski – Penderecki – Mayuzumi – LaSalle-Quartett. – II. Karlheinz Stockhausen – Gruppen / Carré. – III. Gerd Zacher – Mauricio Kagel / Juan Allende-Blin / György Ligeti – Phantasie Für Orgel Mit Obbligati / Sonorités / Volumina • Étude Nr.1 (″Harmonies“). – IV. David Bedford / György Ligeti / Arne Mellnäs / Marek Kopelent – Two Poems For Chorus / Lux Aeterna/ Succsim / Matka – Moderne Chormusik. – Vinko Globokar – Discours II / Sequenza V / Solo Für Melodie-Instrument Mit Rückkopplung / Consecuenza. – V. Mauricio Kagel – Match Für 3 Spieler. – VI. Gruppe Nuova Consonanza – Improvisationen. – VII. Bernd Alois Zimmermann – Saschko Gawriloff – Siegfried Palm – Aloys Kontarsky – Présence: Ballet Blanc En Cinq Scènes Pour Violon, Violoncelle Et Piano – Intercomunicazione Per Violoncello Et Pianoforte. – VIII. John Cage – Dieter Schnebel – Atlas Eclipticalis • Winter Music • Cartridge Music – Glossolalie. – IX. Mauricio Kagel – Dieter Schnebel – Hallelujah – Für Stimmen (…Missa Est). – X. Gottfried Michael Koenig – Zoltán Pongrácz – Rainer Riehn – Terminus II – Funktion Grün – Phonothese – Chants De Maldoror. – XI. Karlheinz Stockhausen – Telemusik – Mixtur. – Kassetten mit leichten Gebrauchspuren, die Schallplatten wohl wenig gespielt und sehr gut erhalten. Schlagwörter: Avantgarde, Experimental music, Musique Concrète, Neue Musik, Schallplatten, Vinyl |
220,-- | ||
Hulten, Pontus (Ed.). Paris – New York. Paris, Centre Georges Pompidou, Musée National d’Art Moderne 1977. 4°. 729, (2) S. mit zahlr. Abb. Farbig illustr. OPbd.
Seltener und gesuchter Katalog aus der berühmten Katalog-Serie zu der von Pontus Hultén kuratierten Ausstellung. – Mit Essays von Levi-Strauss, Langlois, Lebel, Copley, Motherwell u. v. a. – Mit einer nicht paginierten Chronologie 1905-1968. – Sehr gutes Exemplar. Schlagwörter: Avantgarde |
200,-- | ||
Heubach, Friedrich Wolfram u. B. H. D. Buchloh (Hrsg.). Interfunktionen 1-12. Zeitschrift für neue Arbeiten und Vorstellungen. 12 Hefte. Köln 1968-1975. 4°. Mit zahlr. Abb. OKart. u. OKart. mit OU.
Vollständige Folge dieser wohl wichtigsten Periodika für Konzept und Avantgardekunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Heft 1 hier in der zweiten Auflage als Faksimile (in 77 nummerierten und vom Herausgeber monogrammierten Exemplaren erschienen), alle weiteren Hefte in ersten und einziger Auflage. – Mit Text- und Bildbeiträgen unter anderem von Joseph Beuys, Oswald Wiener, Tomas Schmit, Valie Export, Jan Dibbets, Gilbert & George, Christo, Mike Heizer, Peter Hutchinson, Dennis Oppenheim, Bruce Nauman, Richard Long, Robert Smithson, Buckminster Fuller, Nam June Paik, Dan Graham, Lothar Baumgarten, Will Insley, Panamarenko, Reiner Ruthenbeck, Vito Acconci, John Baldessari, Marcel Broodthaers, Anselm Kiefer und Sigmar Polke. – Umschlag von Heft 2 am Kapital mit 2 kl. Einrissen, gutes vollständiges Exemplar mit den Beilagen in den Bänden 9 und 10. Heft 3 mit der Werbebeilage „Wolf Vostell – putzen“. Schlagwörter: Avantgarde, Fluxus, Zeitschriften |
7.500,-- | ||
Kriwet, Ferdinand. Campaign’ 72. Wahlkampf in den USA. Duesseldorf, Droste Verlag 1974. 4° (31 x 31 cm.). 114 S. mit zahlr. Abb. u. 3 Schallplatten (Langspielplatten, 33 1/3 UpM). Illustr. OKart. u. Orig.-Cover in illustr. Orig.-Pappschuber.
Seltenes Kunst-Projekt zum US-Wahlkampf 1972. Die Abbildungen zeigen Wahlkampf-Propaganda im US-Fernsehn. – Die Schallplatten mit Reden der Präsidentschaftskandidaten und anderes. – Schallplatte A: Democratic National Convention 1972, Seite 1: voices, Seite 2: George Stanley McGovern, Acceptance speech, analytical cut. Schallplatte B: National Republican Convention 1972, Seite 1: voices, Seite 2: Richard Milhouse Nixon: Acceptance speech, analytical cut. Schallplatte C: Hörtext IX, radio-text IX 1972/73, Seite 1: Introduction Democratic National Convention, Seite 2: National Republican Convention, Presidential election campaign. – Schuber mit geringf. Gebrauchs- u. Altersspuren, sonst sehr gut erhalten. Schlagwörter: Avantgarde, Concept-art, Konzeptkunst, Politics and government, Politik, USA |
480,-- | ||
Klein, Yves. Yves Klein présente: Le dimanche 27 Novembre 1960. Festival d’art d’avant-garde, novembre-décembre 1960. La révolution bleue continue. Le journal d’un seul jour. Numéro unique. Paris, Selbstverlag 1960. Imperial-Folio (56 x 38 cm.). [2] Bl. mit 6 Abb., gefalt. Doppelbogen.
Von Yves Klein herausgegebene Avantgarde Zeitungs Parodie zum ’Festival d’Art d’Avant-Garde Novembre-Décembre 1960’ mit der großen Abbildung vom Sprung in die Leere „Le Saut dans le vide“ (Photomontage von John Kender und Harry Shunk). Die Zeitungs Parodie wurde zusammen mit dem Original „Le Journal du Dimanche“ von Kiosken in Paris verkauft. – Papierbedingt wie immer gebräunt, sehr gutes Exemplar. – Yves Klein’s Avant-garde newspaper parody. – The full sheet folded (22,05 x 29,92 in.) very good overall condition. Schlagwörter: Avantgarde, Concept-art, Konzeptkunst |
2.800,-- | ||
Berman, Mieczyslaw (Gestaltung). Fotomontaze. 1924 – 1934. May 1970, Galeria Wspólczesna. Warszawa, Zwiazek Polskich Artystów Plastyków 1970. 8°. [25] Bl. mit 18 Tafeln u. 10 Porträts. Illustr. OKart.
Seltener Ausstellungskatalog. – Mit Texten und Fotomontagen von Janusz Bogucki, Hans Richter, Mieczyslaw Szczuka, Teresa Zarnowerówna, Kazimierz Podsadecki, Mieczyslaw Berman, Wladyslaw Daszewski, Mieczyslaw Choynowski, Aleksander Krzywoblocki, Jan Polinski, Stefan Themerson, Margit Sielska, Jerzy Janisch und Wieland Herzfelde. – Umschlag etwas gebräunt, gutes Exemplar. Schlagwörter: Avantgarde, Fotomontage, Photomontage |
50,-- | ||
Krejcar – Teige, Karel. Práce Jaromira Krejcara. Monografie staveb a projektu. Praha (Prag), Vaclav Petr (1932). Gr.-8°. 208 S. mit zahlr. Abb. u. Grundrissen. Mod. Ln. mit mont. Orig.-Umschlag auf dem Vorder- u. Rückendeckel.
Dokumentations-Bibliothek VI, 696. Heiting, Czech and Slovac Photo Publikations 76, 45. – Erste Ausgabe der umfassenden Monographie über den bedeutendsten Vertreter des Neuen Bauens in der Tschecholslowakei. – Buchgestaltung: Karel Teige. – Der tschech. Architekt, Designer, Hochschulprofessor und Architekturtheoretiker Jaromír Krejcar (1895-1950) studierte 1918 bis 1921 bei Jan Kotera an der Akademie der Bildenden Künste Prag. Er war seit Mitte der 20er Jahre Mitglied der Avantgarde-Gruppe Devetsil und 1934-1935 am staatlichen Institut für die Stadt- und Investitionsplanung GIPROGOR in Moskau beschäftigt. Seine Entwürfe waren am Anfang stark von Le Corbusier und dem Konstruktivismus beeinflußt. – Der tschech. Kritiker, Kunsttheoretiker, Publizist und Künstler Karel Teige (1900-1951) beschäftigte sich kontinuierlich mit der Ästhetik und der Soziologie der Architektur und interessierte sich auch für die Fotografie und das Filmschaffen seiner Zeit. Am wichtigsten sind seine buchkünstlerischen Arbeiten und seine surrealistischen Fotomontagen und Collagen. – Einband und Vorsätze fachgerecht erneuert, sehr gutes sauberes Exemplar. Schlagwörter: Architecture, Architektur, Avantgarde, Tschechien, Tschechoslowakei |
600,-- | ||
Warhol – Koch, Stephen. Stargazer. Andy Warhol’s world and films. New York, Praeger (1973). 8°. 155 S. mit ca. 50 Abb. auf Tafeln. OLn. mit illustr. OU.
Erste Ausgabe. – Sehr gutes Exemplar. Schlagwörter: Avantgarde, Film, Pop art |
100,-- | ||
Nivinsky – (Gozzi, Carlo). Prinzessa Turandot. Tragiko-theatralisches chinesisches Märchen in 5 Akten (russisch). Moskau und Petrograd, Gos, Izdat (1923). Gr.-4° (33,2 x 24,8 cm.). 222 S., [1] Bl. mit 12 Farblithographien und zahlreichen Vignetten von Ignatius Ignatjewitsch Nivinsky sowie 14 Zinkographien und zahlreichen Abbildungen nach Fotografien. Farbig illustr. OKart.
Bowlt/Hernad 75. Compton S. 158. Hellyer 134. Rowell/Wye 493. – Erste Ausgabe. – Ausführliche Dokumentation zur legendären Turandot-Aufführung durch das 3. Studio des Moskauer Akademischen Theaters unter der Regie von Evgeny Vakhtangov (Wachtangow). – „In 1923 a commemorative volume was devoted to Vakhtangov’s colourful production of Carlo Gozzi’s Princess Turandot for the Third Studio of the Moscow Arts Theatre. Unfortunately he died of illness without seeing the production, which he directed from his hospital bed. Costumes and decor were by Ignaty Nivinsky who was also responsable for the book, providing a cubistic design for the cover, printed in pastel shades of yellow, blue, pink and green. The publication, which includes colour plates as well as photographs, gives an idea of the look of the production“ (Susan Compton, Russian Avant-Garde Books). – Das Gedenkbuch für den im Jahr der Aufführung verstorbenen Theater-Leiter Jewgeni Bagrationowitsch Wachtangow (1883-1922) enthält Texte zur Inszenierung, der Geschichte des Theaters und zu den künstlerischen Auffassungen Wachtangows sowie Text und die Partitur des Märchenspiels. – Die Farblithographien zeigen Niwinskis expressive Bühnenbilder und Figurinen, die Schauspielerporträts teils mit transparenten Vorblättern mit von ihm entworfenen konstruktivistischen Vignetten. Von Ignaz Niwinsky, der 1921 bis 1930 Lehrer an den berühmten WChUTEMAS-Werkstätten war, stammt die gesamte Buchgestaltung inklusive der konstruktivistische Umschlaglithographie. – Der bedeutende russische Maler, Zeichner, Grafiker, Architekt und Bühnenbildner Ignatius Ignatjewitsch Nivinsky (1880-1933) arbeitete seit 1910 besonders als Monumental- und Dekorationsmaler in Moskau und entwarf auch das Mausoleum Lenins. Als Architekt arbeitete Nivinsky mit dem Jugendstil-Architekten Valentin Dubovski zusammen und entwickelte einen neuen Bautypus. Seit 1912 lebte und arbeitete er in seinem von ihm selbst entworfenen Atelier, das sich zum Treffpunkt der kulturellen Elite Moskaus entwickelte und wo Nivinsky Ausstellungen, Lesungen und Musikabende veranstaltete. In den 20er Jahren war Nivinsky Leiter der Dekorationswerkstätten des Mali-Theaters. – Umschlag mit geringen Randläsuren und etwas gebräunt, Rücken am Kapital und Fuss unauffällig restauriert, Tafelränder teils etwas braunfleckig, papierbedingt leicht gebräunt, sehr gutes Exemplar und sehr selten!. Schlagwörter: Avantgarde, Expressionismus, Illustrated books, Illustrierte Bücher, Konstruktivismus, Kubismus, Märchen, Theater |
2.400,-- | ||
Hausmann, Raoul u. Kurt Schwitters. PIN. And the story of PIN. Introduced by Jasia Reichardt. Designed by Anna Lowell. London, Gaberbocchus Press 1962. Gr.-8°. 56 S. mit 2 Portraits, 1 Collage, 1 Illustration u. 2 Handschriften-Faksimiles von K. Schwitters u. 4 (1 ganzs.) Photomontagen u. 2 ganzs. Photogrammen von R. Hausmann. Farbig illustr. OKart.
Erste Ausgabe, selten. – Mit eigenhändiger Widmung von R. Hausmann auf dem Titelblatt für den französischen Schriftsteller Jean-François Bory (geb. 1938). – Der Wiener Multimedia Künstler R. Hausmann (1886-1971), „der 1918 zu den Gründern von Dada Berlin gehörte und ab 1922 mit den osteuropäischen Konstruktivisten und der holländischen De-Stijl-Gruppe zusammenarbeitete, war einer der vielseitigsten und originellsten Künstler seiner Zeit. Seine revolutionären Ideen und Theorien haben die künstlerische und literarische Avantgarde im Berlin der 20er Jahre unmittelbar und nachhaltig beeinflusst. Hausmann, der selbst ernannte ‚Dadasoph‘ und ‚Direktor des Circus Dada‘, war Maler und Typograf, Erfinder des optophonetischen Gedichts und der dadaistischen Fotomontage, Modeschöpfer und Tänzer, Fotograf und Literat, Anarchist und Utopist – der intellektuell elektrisierende Anreger einer ganzen Generation“ (J. Merkert in Koetzle). – „Jean François Bory ist ein wichtiger, französischer Vertreter der visuellen Poesie und Lautpoesie. Er kreierte anfänglich vielfältige Künstlerbüchern, bei denen er auf eine strenge und präzise Grafik achtete, ein kompositorisch akkurates Layout, meist in Schwarz-Weiß, umsetzte und somit bereits in frühen Jahren seiner künstlerischen Laufbahn Verbindungen zur visuellen Poesie und Typewriter Art herstellte. Er arbeitet eng mit experimentellen Verlagen in Frankreich, Italien und den USA zusammen, brachte aber auch selbst Bücher heraus. … 1974 wird er Teil der internationalen Künstlergruppe der visuellen Poesie Logomotives, der auch Paul de Vree angehört. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit arbeitet er als Literaturkritiker, Autor und Drehbuchschreiber, er lebt und in Paris“ (Forschung-Kuenstlerpublikationen). – Tadellos. Schlagwörter: Avantgarde, Dada, Dadaismus, Fotomontage, Photogramm, Photomontage, Signierte Bücher, Widmungsexemplar |
600,-- | ||
Van Hecke, P(aul) G(ustave), (Ed.). Variété. Revue mensuelle illustrée de l’esprit contemporain. 2e année, No. 4, 15 Août 1929. Bruxelles (Brüssel), Editions „Variété“ 1929. Gr.-8°. XVIII, S. 227-308, S. XIX-XXX mit 64 Abb. auf Tafeln u. Illustrationen im Text. Illustr. OBr.
Sehr seltene nur in drei Jahrgängen erschienene surrealistische Zeitschrift. Herausgegeben von dem belgischen Journalisten, Kunstsammler und Mäzen P. G. van Hecke (1887-1967). – Mit interessanten fotografischen Beiträgen von Bérénice Abbott (Bilderserie über New York), Florence Henry (Werbeaufnahmen), Albert Valentin (surrealistische Fotomontagen), Aenne Biermann (Fêtes nationales, Feuerwerk), Eli Lotar (Film Szenen), Man Ray (3 Portraits) und André Kertez (Portrait: Jean Lurcat). – Rücken gebräunt u. mit restaurierten Fehlstellen, gutes Exemplar. Schlagwörter: Avantgarde, Periodicals, Surrealism, Surrealismus, Zeitschriften |
220,-- | ||
Kollar, (François). 25 photos de Kollar. Remarques de V(assily) Photiades. (Paris, Les Presses de Sadag 1934). 4°. [15] Bl. mit 25 (1 farb.) Tafeln. OKart.
Auer 208. Bouqueret, Paris 138 ff. Koetzle 239 f. – Einzige Ausgabe, selten. – „Après ‚La France travaille‘, son grand succès, Kollar fit paraitre en avril 1934, à comte d’auteur, une petite plaquette de luxe très bien imprimée avec vingt-cinq de ses meilleurs chlichés: celle-ci constituera le catalogue de son exposition à la galerie de la Pléiade. Les choix sont audacieux, et les images se répondent. L’abstraction de certaines nous montre les recherches artitiques de l’artiste lorsqu’il se sentait libre de toute contrainte éditoriale“ (C. Bouqueret). – Der in Senec (Slowakei) geborene franz. Fotograf F. Kollar (1904-1979) gilt als „Vertreter einer gemäßigten Avantgarde um 1930“ (H.-M. Koetzle). – Mit einer Einführung des griech.-franz. Malers und Graphikers V. Photiadès (1902-1975), der seit 1938 in Lausanne arbeitete. – Umschlag etwas berieben u. geringf. angestaubt, sehr gutes Exemplar. Schlagwörter: Avantgarde |
450,-- | ||
Lissitzky – Tal, Boris (Ed.). Industriya (Industriia) Sotsializma (Sotzializma). Tyazhelaia promyshlennost’ k VII vsesoiuznomu s’ezdy sovetov. (The Industry of Socialism. Heavy Industry for the Seventh All-Union Congress of Soviets). (Publishing and Art-Editor: Filipp Amstislavsky and Isaak Abramsky; Text: A. M. Litvak. Photomontages: Vladimir Shtranikh; Illustrations: M. A. Medvedev, Fiodor Slutzky and Piotr Staronosov; Coverphoto: Anatoly Skurikhin; Photos: Semion Alperin, Max Alpert, Vsevolod Chekrizov, Victor Chemko, Vladimir Griuntal, Dmitry Debabov, Roman Karmen, Nikolai Kuleshov, Yeleazar Langman, G. Pasternak, Nikolai Petrov, Georgy Petrusov, Mikhail Prekhner, Arkady Shaikhet, David Shulkin, Anatoly Skurikhin, Gregory Zelma et al; Design: El Lissitzky and Sophie Küppers; Design Assistant: Victor Chemko). 6 (statt 7) Bände. (Moskau, IZOGIZ (State Publishing House for Fine Arts) 1935). Folio (37 x 28 cm.). [18] Bl. (davon 2 auf Japanpapier), 39, (2) S. (Text) mit illustr. Titel, zahlr. Abb., 1 doppelblattgr. illustr. Karte u. 1 gefalt. Tafel; [71] Bl. (davon 6 auf Japanpapier) mit zahlr. Abb. u. teils farb. Illustrationen u. 6 gefalt. Tafeln; [45] Bl. (davon 1 auf Japanpapier) mit zahlr. Abb. u. 2 gefalt. Tafeln; [24] Bl. mit zahlr. Abb. u. 1 gefalt. Tafel; [24] Bl. mit zahlr. Abb. u. 3 gefalt. Tafeln; [45] Bl. (davon 5 mit ausgestantzten rechteckigen Fenstern) mit zahlr. Abb. (davon 1 mit mont. farb. Stoffmuster) u. 3 gefalt. Tafel OKart. mit Leinenrücken u. silber- oder goldgepr. Deckelillustration in illustr. Orig.-Leinenkassette.
Karasik/Heiting, The Soviet Photobook 1920-1941, 214 ff. (mit zahlr. Abb.). Parr/Badger I, 160 ff. The Book of 101 Books 82 ff. The Open Book 116. – Einzige Ausgabe der sehr seltenen sovietischen Propaganda-Dokumentation. – Es erschien auch eine Luxusausgabe in einer Lederkassette. – „The Industry of Socialism is one of El Lissitzky’s masterpieces. Everything in the book, beginning with the cover image, speaks of the triumph of Soviet Industry. The cover … with an aluminium bas-relief carries the title of the book and Anatoly Skurikhin’s 1930 photograph „The Builders of Kuznetsk: the maschine-operator Maria Rogova and the furnace-man Fiodor Popov“. The shape of the relief – a rounded metal frame with rivets – resambles an aircraft window or a car door… The book is made up of seven brochures, each of which is devoted to a separate theme. The cover sheet of each gathering is designed with a bas-relief, printig in silver and bronze ink and the title in red. … Some of the pages are separate signatures – vertical and horizontal pages (with an area of half or a third of the usual page), fold-outs and book-lets. The pictorial material comprises photographs, photomontages, graphic art, diagrams, maps and reproductions of paintings. … This book makes use of all methods of printing available at the time and all sorts of materials: paper, card, tracing paper, film, fabric, metall and acrylic plastic. … The publication of ‚The Industry of Socialism‘ was itself a triumph of the Soviet heavy and printing industries“ (Karasik/Heiting). – „Following his success with the USSR Buils for Socialism, El Lissitzky was commissioned to disign a multi-volume report along similar lines for the Seventh Congress of Soviets in 1935, an interim review of the progress of Stalin’s second Five-Year Plan. In tone and content Socialist Industry closely follows the style of the magazine USSR in Construction, and El Lissitzky and his wife Sophie Küppers … took many of the more radical design ideas they had conceived for the periodical and developed them in book form. The result is a cornucopia of graphic design and photomontage, arguably the high point both of Lissitzky’s book-designing career and the Soviet propaganda photobook, rivalled, but certainly not surpassed by Moskva Rekonstruirruetsya (Moscow Under Reconstruction, 1938) by Alexander Rodchenko and Varvara Stepanova. It is the couple’s most cinematic photobook, the result of their theoretical discussions on the techniques of montage with the film-maker Dziga Vertov. In no other book is the imagery quite so brilliantly piled up, one picture upon the other, the ideas constantly inventive and dazzling … All Soviet propaganda books are relentlessly unbeat, but Lissitzky and Küppers have given new meaning to the world ‚possitive‘, investing a down-to-earth subject with a metaphysical quality somewhat at odds with the dialectic materialism of Marxism and much more in keeping with the incessant desire culture of consumers capitalism“ (Parr/Badger). – Kassette berieben, am Rücken und den Deckelrändern etwas aufgehellt, 3 Bl. in Heft VI mit ausgeschnittenen Personen auf den Abb. (bei 1 Bl. mehrere, wohl zensiert), Heft VII (Karten) fehlt, sonst sehr gut erhalten. Schlagwörter: Avantgarde, Industrie, Industriefotografie, Industriephotographie, Propaganda |
6.500,-- | ||
Krull, Germaine (1897-1985). Tanz und Revolte. Schwarz-Weiß-Photographien aus dem Nachlass der Photographin im Museum Folkwang, Essen. Sechs Fotografien 1925-1971. (Hamburg), Griffelkunst 2016. Gr.-4°. 3 Orig.-Photographien (Silbergelatine) u. 3 Inkjet-Prints (je 36 x 26 cm.) auf Karton aufgezogen u. Textheft (Leporello) von Kerstin Meincke. „Kritische Choreographien. Tanz im Werk der Photographin Germaine Krull.“ Orig.-Hln.-Flügelmappe mit Deckelschild. (Griffelkunst-Vereinigung Hamburg, Editionsnr. 362, C 1-6).
Vgl. Frizot, Krull 102 f. (Der Tänzer Earl Tucker, andere Aufnahmen) u. 262 (″Brazzaville. Tanzende Krieger“, 1943). – Der Zeitpunkt der Aufnahmen erstreckt sich über einen Zeitraum von fast 50 Jahren. – „Menschliche Körper und Maschinen bilden die zentralen Sujets in Germaine Krulls Frühwerk. … Sie entwirft den Körper als Handlungsraum zeitlebens und in wechselnden Situationen immer wieder neu, ganz besonders im Tanz, als Metapher für die spielerische Veränderbarkeit von Welt. Diesen Choreographien spürt die für die Griffelkunst getroffene Auswahl nach … ist gestalterisch angelehnt an die Mappe Tanz, die Germaine Krull vermutlich um 1930 im Rückgriff auf ihr eigenes Archiv zusammengestellt hatte. … Biographisch und inhaltlich involviert die Edition drei zentrale Phasen politischen Engagements der Künstlerin“ (Begleittext). – „Um Germaine Krulls fotografisches Werk zu verstehen, muss man ihre obsessiv individualistischen politischen und beruflichen Überzeugungen berücksichtigen. Ihr Werk und ihr Leben waren unlösbar miteinander verknüpft. Die Fotografie erwies sich als pragmatisches Instrument, das es ihr erlaubte, an einer Vielzahl von Orten zu überleben und auf die Kulturen zu reagieren, deren Zeugin sie wurde. Germaine Krull war eine der einflussreichsten Fotografinnen der Zwischenkriegszeit, doch war sie sich der Wirkung ihres Werkes auf andere auffallend wenig bewusst“ (Kim Sichel in Koetzle). – Zu G. Krull siehe auch U. Hörner, Madame Man Ray. Fotografinnen der Avantgarde in Paris. S. 115-139. – Tadellos. Schlagwörter: Avantgarde, Original-Photographie, Tanz |
1.200,-- | ||
Eidenbenz, Hermann (1902-1993). 4 Aufnahmen (Silbergelatine) des Tanz-Theaters „L’avantgarde“. Leitung: Otto Zimmermann (1894-1956). Basel 1939. Jeweils 23,5 x 17,5 cm. (Hoch- und Quer-Format).
4 Szenen aus einer Aufführung des pantomimischen, gesanglichen und satirischen Tanz-Märchens „Das Märchen von der Gewalt“ der Basler Tanztruppe „L’avantgarde“. – Der Leipziger Theater-Regisseur O. Zimmermann war nach seinem Studium Lehrer und Leiter der Bundesschule des Arbeiter-Sportverbands Leipzig und ab 1932 Kursleiter der Schweizerischen Arbeiterbildungszentrale. Nach seiner Ausbürgerung 1933, war Zimmermann als Regisseur von Sprech- und Bewegungschören in der Schweiz tätig. Er inzsenierte Theaterstücke zu Texten von Brecht, Erich Weinert, Jakob Bührer, Hans Mühlestein, Wolfgang Langhoff, Willi Bredel, Rosa Luxemburg u.a. 1935 gründete er das sozialdemokratisch orientierte „Rote Kollektiv“ in Basel. Zimmermann war auch als Lyriker, Journalist und Schriftsteller tätig. – Der Schweizer Fotograf H. Eidenbenz besuchte nach einer Graphiker-Ausbildung bei Orell Füssli, 1922 bis 1923 die Kunstgewerbeschule in Zürich. Nach einer kurzen Tätigkeit in Berlin war er von 1926 bis 1932 Lehrer für Schrift und Grafik in Magdeburg. 1932 gründete er gemeinsam mit seinen Brüdern Willi und Reinhold das Atelier Eidenbenz in Basel, welches er bis 1953 leitete. Eidendenz wurde 1935 und 1936 mit dem Fotopreis der Weltwoche ausgezeichnet. Seine Arbeiten wurden seit 1939 in der Schweiz ausgestellt. Die vorliegenden Aufnahmen entstanden im selben Jahr wie die Beiträge von H. Eidenbenz zum Katalogbuch der Schweizerischen Landesausstellung (LA) 1939. – Alle Abzüge mit Blindstempel „Atelier Eidenbenz“, 2 Aufnahmen rückseitig mit Stempel der Tanztruppe und handschr. Bezeichnungen der dargestellten Szenen, teils rückseitig mit Abriebstellen (Montagespuren), 1 Aufnahme oben mit geringf. Randläsuren, vintage. Schlagwörter: Avantgarde, Theater |
400,-- | ||
Kahlen, Wolf. Raumsegmente, Falten-Raumsegmente, Körper-Raumsegmente, Baum-Raumsegmente, Luft-Raumsegmente, Zeit-Raumsegmente, Wasser-Raumsegmente, Landschafts-Raumsegmente (1965-1971). [Katalog zur Ausstellung vom 27. August – 19. September 1971 zu den Berliner Festwochen, Haus am Waldsee, Berlin]. Berlin, Haus am Waldsee 1971. Gr.-8°. [52] S. mit Leinenstoff-Applikation am vord. Innendeckel u. zahlr. Abb. Illustr. OPbd. mit Leinenrücken.
Wolf Kahlen (geb. 1940 in Aachen) gilt als deutscher Videopionier, sowie Performance-, Objekt- und Medienkünstler. Er lebt und arbeitet in Berlin, wo er auch Professor an der Technischen Universität war. 1970–71 war er Initiator zur Gründung des Video-Forum für Künstlervideos in Deutschland beim Neuer Berliner Kunstverein und 1973 war er Mitbegründer der ADA-Aktionen der Avantgarde, anlässlich der Berliner Festwochen zusammen mit Wolf Vostell und den Leitern der Berlinischen Galerie, Jörn Merkert und Ursula Prinz. – Deckel etwas gebräunt, gutes Exemplar. Schlagwörter: Avantgarde, Konzeptkunst, Photographie, Videokunst |
32,-- | ||
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