Außerdem erscheint jährlich ein sorgfältig bearbeiteter und illustrierter Katalog zum Thema Kinder- und Jugendbücher, Märchen, Sagen und Volksbücher.

Schöne und seltene Bücher des 16. bis 20. Jahrhunderts


NEUER E-KATALOG: Neueingänge Juni 2024 – PHOTOGRAPHIE / PHOTOGRAPHY – wichtige Fotobücher von 1839 bis heute, darunter zahlreiche Widmungsexemplare und Bücher mit Orig.-Photographien (kann unter „Aktuelle Kataloge“ abgerufen werden). Printexemplar (304 S. mit zahlreichen farb. Abb.) mit einem Vorwort von Manfred Heiting und einem Literaturverzeichnis ist zum Preis von 30,— € erhältlich. – Außerdem finden Sie Beiträge von uns im virtuellen „Schaufenster“ des Verbandes Deutscher Antiquare (VDA) https://schaufenster.antiquare.de/trefferliste.php?ID=22 (oder über „Links“ VDA) – Versandkosten ins Ausland auf Anfrage. – Besuchen Sie uns in unserem neuen Ladengeschäft in der Kaiserstrasse 99 in Karlruhe (Mo.-Fr. 11-18 h., Sam. 11-16 h) mit einer reichen Auswahl seltener und schöner Bücher aus allen Gebieten, Graphik und Photographien.

Alte Drucke / Inkunabeln

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Beschreibung
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1 Frimel (auch Friemel), Johann. Witteberga a Calvinismo graviter divexata & divinitus liberata, Das ist Warhafftiger und Außführlicher Bericht, Wie der Sacramentirische Teuffel den schädlichen Calvinismum … in die Kirche zu Wittenberg … einzuführen sich unterstanden … Witttenberg, Michael Wendt für Johann Berger 1646. 8°. [6] Bl., 120 S. Hprgt. des 18. Jahrhunderts mit handschr. Rückentitel.

I. VD17 14:015299V. – Erste Ausgabe der seltenen anti-calvinistischen Streitschrift des Breslauer Pfarrers Johann Frimel (1606-1660). Der Verfasser war 1631 als Substitut für den unter Depression leidenden Dekan Johann Person in der Stadtkirche Wittenberg eingesetzt worden. – Vorgebunden: Blume, Nikolaus. Leichpredig/ Uber den Custodirten D. Nicolaum Krell. Welcher den 9. Octobris/ wegen seiner verbrechung/ auff der Römischen Kayserlichen Maiestat Endurtheil/ offentlich zu Dreßden entheuptet worden. Anno Christi M.DC.I. Geschehen In der Kirchen zu unser lieben Frawen/ den folgenden Tag hernach. Dresden, Hieronimus Schütz o. J. (1601). Titel, [93] S. – II. VD17 12:124037F. – Eine von mehreren Leichen-Predigen nach der Hinrichtung des sächsischen Kanzlers Nikolaus Crell am 9. Oktober 1601. – „Der Adel, der durch die Einschränkung gewisser Privilegien, zum Beispiel des Jagdrechts, weiter verstimmt war, verstand es geschickt, die Empörung des Volkes gegen die Neuerungen auf religiösem Gebiet für seine Zwecke, nämlich den Kampf gegen C., einzuspannen. Auch den außenpolitischen Bestrebungen C.s, der sich bemühte, den Kurfürsten zum Anschluß an die calvinistisch-pfälzische Gruppe der protestantischen Reichsfürsten und zur Unterstützung der Hugenotten in Frankreich durch Truppen und Hilfsgelder zu gewinnen, widersetzten sich die Stände. Der frühe Tod Christians I. (am 25.9.1591) besiegelte das Schicksal des Kanzlers. C. wurde seines Amtes enthoben, nach der Festung Königstein gebracht und von einem Ausschuß der „Ritter und Landschaft“ der Prozeß gegen ihn angestrengt. Die Stände drängten auf Beseitigung C.s. Trotz des entschiedenen Einspruchs des Reichskammergerichts wurde C. keine ausreichende Möglichkeit zur Verteidigung gegeben. Das Urteil fällte schließlich die böhmische Appellationskammer zu Prag, die entschied, daß der Kanzler durch seine Einflußnahme auf den verstorbenen Kurfürsten „wider den uffgerichten Landfride“ gearbeitet – hiermit wird auf die den Hugenotten gewährte Unterstützung gegen die Ligue angespielt – und darum „leib und leben“ verwirkt habe“ (C. Schille in NDB III, 407 f.). – Rücken etwas berieben, durchgehend teils stärker gebräunt, sonst gut erhalten; interessanter Sammelband mit zwei seltenen Werken zur sächsischen Kirchengeschichte im 17. Jahrhundert.

Schlagwörter: Calvinismus, Reformation, Sachsen, Theologie, Wittenberg

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400,--  Bestellen
1 Camus, Jean Pierre. Sermones sublimati, seu homiliae dominicales et festivales. Beigebunden: Ders. Primae homiliae quadragesimales et in passionem Domini nostri Jesu Christi habitae et conscriptae… – Beigebunden: Ders. Homiliae de passione Domini nostri Jesu Christi. 3 Teile in 1 Band. Coloniae Agrippinae (Köln), J. Kinch 1619-1621. 8°. [8] Bl., 361, (6) S.; 384, (7) S.; [8] Bl. (1 w.), 491, (3) S. Prgt. der Zeit mit handschr. Rückentitel.

VD 17 23:273998R. – Umfangreiche Predigtsammlung des franz. Bischofs und Barockschriftstellers. – Jean-Pierre Camus (1584-1652) wurde 1609 von Franz von Franz von Sales zum Bischof von Belley geweiht. 1650 wurde er zum Bischof von Arras berufen, starb aber vor Antritt seines Amtes. – „Bischof Camus war einer der fruchtbarsten Autoren der französischen Sprache. Im Dienste der katholischen Gegenreform schrieb er rund zweihundert erbauliche Romane, in denen er mit der drastischen Schilderung sündigen Verhaltens abschreckend wirken wollte und damit zum Vorläufer des roman noir wurde. Seine größte Leistung sind die zehn Bände mit dem Titel Diversités (1608–1618), die nach dem Vorbild der Essais von Montaigne mit großer humanistischer Gelehrsamkeit verfasst sind“ (Wikipedia). – Einband etwas angestaubt, gutes Exemplar.

Schlagwörter: Barockliteratur, Predigtsammlung, Theologie

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240,--  Bestellen
1 Thürmann, Nicolaus. Das traurige und auch wieder getröstete Kind Gottes. So mit gewaltigen Anfechtungen geschrecket, aber aus denen Sonn- und Fest-Tags-Episteln… Mit einem fünffachen Register / Und nebenst einer Vorrede Des Pastoris zu Hamburg Hn. D. Johann Friedrich Mayers herausgegeben. Leipzig, Christoph Fleischer für Johann Friedrich Gleditsch 1692. 8°. [11] Bl., 1528 S., [19] Bl. mit Titel in Rot und Schwarz und gestoch. Portrait von J(ohann) C(hristian) Böcklin nach J(ohann) C(arl) Schilling. Ldr. der Zeit mit goldgepr. Rückenschild, reicher Rückenvergoldung und goldgepr. Deckelfiletten.

VD17 23:622921E. – Seltene erste Ausgabe der umfangreichen Predigt-Sammlung. – N. Thürmann (1662-1707) war „Diacono in Kmelen“ bzw. „Diaconus Cmelicensium et Pastor Blochwiciensium ecclesiarum natus Freib.1662 Minist. VII“ (lt. Portrait). – Sehr schönes prachtvoll gebundenes Exemplar aus einer Schloß-Bibliothek.

Schlagwörter: Barockliteratur, Einbände, Theologie

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240,--  Bestellen
1 Santolio, Victorino (Jean-Baptiste Santeuil auch Santeul). Hymni sacri et novi. In quâ hymni omnes, quos autor usque ad mortem concinuerat, reperiuntur. Editio novissima. Paris, Dionysium Thierry 1698. Kl.-8° (17 x 10 cm.). 302 S., [3] Bl., 12 S. (Musiknoten) mit einigen Schmuckvignetten. Kalbslederband der Zeit mit goldgepr. Rückenschild und floraler Rückenvergoldung.

Zweite Ausgabe der noch bis Mitte des 18. Jahrhunderts aufgelegten Hymnen. Die erste Ausgabe erschien 1689. – Der französische Dichter Jean de Santeul (1630-1697) gilt als einer der elegantesten lateinischen Dichter der Neuzeit. „Er war ein bedeutender Vertreter des lebendigen Lateins zu einer Zeit, als diese Sprache noch um ihre Vorrangstellung gegenüber dem Französischen und anderen Volkssprachen kämpfte. Mit seiner Sammlung Neue geistliche Lieder und seinen Gedichten über die Brunnen von Paris, die in dem Paris-Führer von Germain Brice veröffentlicht wurden, feierte er damals große literarische Erfolge. Von ihm wurde der Satz Castigat ridendo mores geprägt, eine Definition der klassischen Komödie“ (Wikipedia). – Einband etwas berieben, sehr gutes dekorativ gebundenes Exemplar.

Schlagwörter: Hymne, Hymns, Kirchenmusik, Musik, Neo Latin, Neulatein, Theologie

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240,--  Bestellen
1 Nostradamus, Michel. Les vrayes centuries. Où se void representé tout ce, qui s’est passé tant en France, Espagne, Italie, Alemagne, Angleterre, qu’autres parties du monde. Reveues & corrigées suivant les premières éditions imprimées en Avignon en l’an 1556. & à Lyon en l’an 1558. avec la vie de l’auteur (par Vincent Sève). Rouen et Avignon, Jean Oursel 1649. 12° (15 x 8,5 cm.). [6] Bl., 12, 12, 132, (4) S. mit ganzs. Titel-Holzschnitt, ganz. Holzschnitt-Portrait, 2 Holzschnitt-Portraits von Heinrich II. und Heinrich IIII. sowie Titelvignette in Holzschnitt. Kalbslederband um 1700 mit goldgepr. Rückenschild und reicher Rückenvergoldung.

Chomarat 166. Brunet IV, 105. – Sehr seltene zuerst 1605 bei Rigaud in Lyon erschienenen franz. Ausgabe, welche auf der Ausgabe von 1568 basiert und von V. Sève (1585 ? – 1657 ?) um einen Anhang mit 141 „Presages“ erweitert wurde. – Der Herausgeber V. Sève widmet das Werk Henri IV. von Navarra (1553-1610). In einem Brief vom 19. März 1605 berichtet Sève seinem König, daß er ein Manuskript mit teils unveröffentlichten „Propheties ou pronostications“ von einem Neffen des Nostradamus erwerben konnte. – Das Werk enthält die zwölf großen „Centurien“, bestehend aus jeweils 100 Vierzeilern, den Quatrains, die teilweise aus älteren Schriften kompilierte Weissagungen enthalten. Die ungeheuer erfolgreiche Rezeption der Schriften des Nostradamus bis ins 19. Jahrhundert liegt nicht zuletzt in der Unbestimmtheit der Aussagen und ihrer Vieldeutigkeit begründet. – Im oberen Rand teils knapp beschnitten, stellenweise etwas braunfleckig, sehr gutes dekorativ gebundenes Exemplar.



Schlagwörter: Okkultismus / Geheimwissenschaften, Prophetie

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1.400,--  Bestellen
1 (Bussy-Rabutin, Roger de u. a.). Amours des dames illustres de notre siecle. Cologne (eig. Brüssel), Jean Le Blanc (eig. Officine de Fricx) 1700. 12° (13,5 x 8 cm.). [5] Bl., 576 S. mit gestoch. Frontispiz und 13 Kupfertafeln. Ldr. der Zeit mit goldgepr. Rückenschild und floraler Rückenvergoldung.

Brunet I, Sp. 244. Cohen/Ricci 194. Gay-L. I, 165. Graesse I, 108. VD18 1423873X. Weller, Druckorte II, 31. Willems 1941. – Mehrfach aufgelegte Barock-Anthologie mit elf galanten Erzählungen. – Die vorliegende Sammlung enthält die Erzählungen: 1. Histoire amoureuse des gaules. – 2. Maximes d’amour. – 3. Alosie, ou les Amours de M. D. M. T. P. – 4. Le Palais Royal, ou les amours de Madame de la Valliere. – 5. Histoire de l’amour feinte du Roy pour Madame. – 6. La princesse, ou les amours de Madame. – 7. Le perroquet, ou les amours de Mademoiselle. – 8. Junonie, ou les amours de Madame de Bagneux. – 9. Les fausses prudes, ou les amours de Madame de Brancas, & autres dames de la cour. – 10. La déroute, & l’adieu des filles de Joie, de la ville, & des Faubourgs de Paris. – 11. Le passe-temps royal, ou les amours de Mademoiselle de Fontange. – Die zuerst 1680 erschienene Anthologie wurde noch bis Mitte des 18. Jahrhunderts immer wieder in verschiedenen Zusammenstellungen aufgelegt. – Vorderes Gelenk im oberen Drittel etwas angeplatzt, durchgehend gleichmässig gebräunt, schönes dekorativ gebundenes Exemplar.

Schlagwörter: Barockliteratur, Erotica, France, Frankreich, Illustrated books, Illustrierte Bücher

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320,--  Bestellen
01 Bosse, Abraham. Radier-Büchlein. Handelt von der Etzkunst. Nemlich: Wie man mit Scheidwasser in Kupffer etzen, … solle; Beneben Kurtzer Beschreibung, wie die Kupferplatten abzudrucken; die Druckerpresse zu machen, und was man sonsten darbey in acht zu nehmen hat … Zum Drittenmahl, … in Teutscher Sprach herauß gegeben und vermehret: Sampt einer Zugabe, von der Herold-Mahl- und Reißkunst, mit darzu gehörigen Figuren, durch Georg Andreas Böckler. Nürnberg, Paul Fürst Wittwe und Erben 1689. Kl.-8°. [10] Bl., 201, (1) S., [3] Bl. mit 18 Kupfertafeln, 1 ganzs. Textholzschnitt u. 1 gestoch. Vignette. Moderner Pbd. mit goldgepr. Rückenschild.

Graesse I, 501. VD17 3:606080Y. Vgl. Bigmore/W. I, 72 u. Ornamentstichkat., Berlin 4652. – Dritte deutsche Ausgabe des berühmten klassischen Traktats zur Radier- und Ätzkunst, erschien erstmals 1645. – Mit schönen gest. Ansichten einer Kupferpresse, zur Behandlung der Kupferplatte und zum Säurebad, Handwerkszeug (Grabstichel u. a.), zur Handhabung beim Stechen usw. – Übersetzung und Einleitung von G. A. Böckler, von dem auch der Anhang zur heraldischen Kunst stammt (ab S. 129). Der kunstverständige „Discurs von der edlen Mahlerey“ mit einem blattgr. Holzschnitt zu Licht und Schatten in der Malerei. – Ohne das gestoch. Frontispiz, 2 Tafeln mit Tintenflecken in der Darstellung, etwas gebräunt und randfleckig, gutes Exemplar.

Schlagwörter: Kunst, Kunstgeschichte, Kupferstich, Radierung

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600,--  Bestellen
01 Plautus, (Titus) Maccius. Comoediae. Accedit commentarivs ex variorum notis & observationibus, ex recensione Ioh. Frederici Gronovii. Amsterdam, Ex Typographia Blaviana 1664. 8°. Gestoch. illustr. Titel, [6] Bl., 1154 S., [26] Bl., [24] Bl. Ldr. der Zeit mit goldgepr. Rückenschild und dekorativer Rückenvergoldung.

Ebert II, 17204. Graesse V, 329. NDB VII, 127 f. Schweiger II, 766. – Erste Ausgabe dieser Bearbeitung. – Der niederl. Philologe J. F. Gronow (lat. Gronovius, 1611-1671) „ist einer der bedeutendsten Latinisten des 17. Jahrhunderts; abgesehen von seinen „Observationum libri III“ … sind seine meist kommentierten Ausgaben bahnbrechend geworden“ (G. Baader in NDB). – T. M. Plautus (etwa 250 bis 184 v. Chr.) war „der bedeutendste römische Lustspieldichter. Von seinen Komödien sind 21 erhalten, die ältesten vollständig überlieferten Bühnenstücke der lateinischen Literatur; die bekanntesten sind: Amphitruo; Apulularia (die Topfkomödie), Captivi (die Gefangenen), Menaechmi (die Zwillinge), Miles gloriosus (der renommierende Offizier), Mostellaria (die Gespensterkomödie), Trinummus (der Schatz). … Genial ist P. in der wundervollen Frische, kraftvollen Ausdrucksfähigkeit und Beweglichkeit der Sprache, vor allem in der Gesangslyrik. Seine Wirkung in Mittelalter und Neuzeit war groß; Shakespeare, Molière, Holberg, Gryphius, Lenz, Heinrich v. Kleist u. a. wurden durch ihn angeregt“ (Tusculum-Lexikon). – Einband geringfügig berieben, zeitgenöss. Besitzvermerk auf dem Titel, stellenweise etwas wasserfleckig und gebräunt, gutes dekorartiv gebundenes Exemplar.

Schlagwörter: Altphilologie, Komödie, Komödien, Literatur, Theater, Theaterstücke

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240,--  Bestellen
1 Warhaffter kurtzer bericht, wie, wann vnd durch wen das H. Römische Reich, Teutscher Nation, in jetzigen Zustand vnd gefahrliches Mißtrawen zwischen desselben Ständen gebracht worden. A. P. A. O. O. u. Dr. 1615. 8°. [1] Bl., 44 S. Moderner Papierumschlag.

VD17 23:280458C. – Sehr seltene Flugschrift über die politischen Zustände vor dem Dreissigjährigen Krieg. Mit dem Zitat auf dem Titelblatt „Cui licentia iniquitatis eripitur, utiliter vincitur. Augustinus“. Es ist auch ein zweiter Druck der Flugschrift bekannt, hier endet das Zitat mit „… vincitur. Aug.“ (VD17 14:002333Z). – Durchgehend etwas gebräunt, gutes Exemplar.

Schlagwörter: Dreissigjähriger Krieg, Flugschrift

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400,--  Bestellen
1 Boethius, An(icius) Manl(ius) (Torquatus) Sever(inus). Consolationis philosophiae. Libri V. Ejusd. opuscula sacra. Cum integris notis Johannis Bernartii, Theodori Sitzmani et Renati Vallini. Accedit Petri Bertii praefatio. Lugduni Batavorum (Leiden), Hack 1671. Kl.-8°. [21] Bl., 323, (9) S. mit gestoch. Frontispiz, 1 gestoch. Portrait u. Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titelblatt. Prgt. d. Zt.

Schweiger I, 33. Ziegenfuss I, 126. – „Neue Recens. nach Mscr. und älteren Ausgaben … Vallinus Noten werden geschätzt“ (Schweiger zur ersten Ausgabe dieser Edition von 1656). – Der römische Staatsmann und Philosoph A. M. T. S. Boethius (480-524 oder 526 n. Chr.) in seinen Schriften zeigt er sich „neuplatonisch beeinflußt. Seine vorwiegend philologisch-gelehrte Tätigkeit widmete er in größerem Umfang aristotelischen Schriften, die er übersetzte und kommentierte. Neben Aristoteles schätzte er Platon sehr hoch und glaubte, die Unterschiede in den Lehren beider ausgleichen zu können. Daneben kommentierte und übersetzte er die Eisagoge des Porphyrius und verfaßte einen Kommentar zu Ciceros Topik und eigene Schriften zur Logik, Mathematik und Musik. Während seiner schweren Kerkerhaft entstand die Trostschrift De consolatione philosophiae, die einen eklektischen Platonismus erkennen läßt. B. identifiziert die Gottheit mit dem Weltschöpfer, Gott ist ihm zugleich das eine und das höchste Gut. Die göttliche Vorsehung rückt er stark. in den Vordergrund zeigt auch darin stoische Beeinflussung, daß er diese Pronoia mit der festen Gesetzlichkeit des Naturlaufes ausgleicht und darum freiwillige Unterordnung unter den göttlichen Plan des Weltgeschehens verlangt. In Zusammenhang hiermit bestreitet er einen erheblichen Wert der äußeren Güter, so daß also deren ungerechte Verteilung kein Argument gegen die Güte Gottes darstellen kann; seine Schrift wird mithin zu einer Theodize“ (W. Ziegenfuss). – Einband angestaubt und etwas fleckig, Innengelenk nach dem Portrait angeplatzt, dadurch eine Lage gelockert, stellenweise etwas wasserfleckig und durchgehend leicht gebräunt, sonst gut erhalten.

Schlagwörter: Altphilologie, Philosophie, Philosophy

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240,--  Bestellen
1 Bigne, Marguerin de la. Magna Bibliotheca Veterum Patrum, et antiquorum scriptorum ecclesiasticorum. Tomus primus – tomus tertius. Band I-III (von 15) in 1 Band. Köln, Hierat 1618. Folio (37 x 26 cm.). [15] Bl., 211 S.; [4] Bl., S. 3-215.; [2] Bl., 375 S. mit gestoch. Frontispiz u. 3 Titelbl. in Rot u. Schwarz. Hldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild.

VD17 23:625847W. – Zweite Ausgabe der ersten 3 Teile des umfangreichsten Kompendiums zur Kirchengeschichte der Antike. Die erste Ausgabe erschien in 9 Bänden 1575 bis 1579 in Paris und wurde bis 1677 auf 27 Foliobände erweitert. Die vorliegende Kölner Ausgabe erschien bis 1694 in 15 Bänden. – Der franz. Theologe M. de la Bigne (1546-1595), Kanoniker in Bayeux, gilt als Pionier der kritischen Patristik. – Deckel und Gelenke etwas berieben, St.a.T., 1 Bl. (S. 1/2 von Band II) fehlt, stellenweise gebräunt, sonst gut erhalten.

Schlagwörter: Kirchengeschichte

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200,--  Bestellen
1 Biblia neerlandica – Historie des Ouden en Nieuwen Testaments. Verrykt met veele printverbeeldingen in koper gesneeden. Tweede deel (von 2). Amsterdam, Pieter Mortier 1700. Imperial-Folio (45 x 29 cm.). [13] Bl., 163 S., [6] Bl. mit gestoch. Frontispiz, gestoch. Titelvignette, 73 Kupfertafeln, 6 Tabellen, 5 doppelblattgr. Karten sowie zahlr. gestoch. Vignetten u. Initialen von A. Reinhard nach O. Elliger, M. Pool nach B. Picard, A. de Blois nach P. Tiedemann u. a. Kalbslederband der Zeit mit goldgepr. Rückensch., reicher Rückenvergoldung, goldgepr. Deckelfiletten u. Supralibros.

Brunet III, 200. Cohen/Ricci 489. Poortman II, 98 ff. – Zweiter Band der prachtvoll illustrierten sogen. „Mortier-Bibel“. Erschien gleichzeitig auch mit französischem Text. – Rücken etwas berieben, Gelenke spröde, Innengelenke stellenweise etwas angeplatzt, schönes sauberes und prachtvoll gebundenes Exemplar aus einer franz. Schlossbibliothek.

Schlagwörter: Bibel, Bibeln, Bilderbibel, Illustrated books, Illustrierte Bücher

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750,--  Bestellen
1 Rinaldi, Cesare. Delle rime di Cesare Rinaldi, bolognese. Bologna, Vittorio Benacci 1591. 12° (14,5 x 8,5 cm.). [4] Bl., 381, (26) S. mit gestoch. Titelvignette, gestoch. Portrait, Initialen u. Buchschmuck in Holzschnitt. Flexibler Prgt. d. Zt.

Sehr seltene erste Ausgabe. Der Dichter C. Rinaldi (1559-1639) war ein Vorläufer des Manierismus in Italien. – „Fu uno dei primi a sperimentare forti novità, di contenuto e di stile, rispetto al secolo scorso di stampo manierista. Rinaldi canta soggetti inusuali rispetto al modello cinquecentesco: anziché tematiche alte poco inerenti alla vita quotidiana, si concentra su tematiche apparentemente insignificanti come il cagnolino o il gioiello o il seno della donna amata, ma anche donne brutte, calve e con difetti di pronuncia, ramarri, lucertole e baci poco piacevoli. La nuova poesia presta attenzione ad aspetti della realtà che erano stati esclusi a priori dalla poesia. Non si pensi però che questo sia un tentativo di realismo, poiché questo tipo di esigenza comparirà solo nel sette-ottocento; a Rinaldi non interessa rappresentare la realtà, ma trarne soggetti su cui praticare una sperimentazione linguistica e stilistica, in modo da riscoprire e scoprire nuove o perse figure retoriche (metafora). Rinaldi fu membro dell’Accademia degli Incogniti di Venezia e dell’Accademia degli Spensierati di Firenze. Sodale di Guido Reni, di Agostino, Ludovico e Annibale Carracci, Lavinia Fontana, Pietro Faccini, Giovanni Valesio, Fu spesso ospite della famosa stanza dei Carracci, luogo di incontro per pittori, scultori, scienziati, poeti, virtuosi d’ogni genere, e sede dell’Accademia degli Incamminati“ (Wikipedia). – Einband stärker angestaubt, die ersten Bl. im unteren Rand wasserfleckig, ein Bl. (S. 297/298) mit Randeinriß (ca. 5 cm.), sonst gut erhaltenes Exemplar aus einer franz. Schlossbibliothek (Lodoïs de Martin du Tyrac de Marcellus 1795-1861).

Schlagwörter: Italien, Literatur, Renaissance

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450,--  Bestellen
1 Tixier (de Ravisi), Jean. Theatrum poeticum atque historicum. Siue officina Io. Ravisii Textoris, post Conr. Lycosthenis vigilas … redacta, … correcta. Cum indice gemino fideliß & utiliß. Basel, Andreas Cellarius 1600. 8°. [16] Bl., 1192 S., [36] Bl. Prgt. d. Zt. unter Verwendung einer alten Handschrift.

VD16 T 1427. Vgl. Graesse VI, 1, 39 Anm. u. Hoefer XLI, 728. Nicht bei Adams u. in der BL. – Erste Ausgabe. – Zusammenfassung von Tixiers bekanntesten Lehrbüchern, der „Officina“ und der „Cornucopiae“, zwei Nachschlagewerke mit Zusammenstellungen klassischer Zitate zu den unterschiedlichsten Stichworten. – Der franz. Humanist Jean Tixier de Ravisi (auch: Johannes Ravisius Textor u. Ioannes Ravisius 1480-1524) war Professor am Collège de Navarre in Paris. – Modernes Exlibis, freie Vorsätze fehlen, stellenweise etwas braunfleckig u. gebräunt, gutes dekorativ gebundenes Exemplar.

Schlagwörter: Literatur, Renaissance, Zitate, Zitatensammlung

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400,--  Bestellen
1 Tasso, Torquato. La Hierusalem delivrée. Poeme heroique traduit en vers Francois par (Michel) Le Clerc. Paris, Denis Thierry 1667. 4° (29,5 x 23 cm.). [6] Bl., 235 S. mit gestoch. Frontispiz, gestoch. Titelvignette (Ansicht von Paris) u. 5 Kupfertafeln. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild u. floraler Rückenvergoldung.

Erste Ausgabe der französischen Versübertragung der ersten fünf Gesänge. Erschien gleichzeitig auch bei Claude Barbin. – Hauptwerk des Pariser Bühnenautors und Übersetzers Michel Le Clerc (1622-1691). Mit detaillreichen Barock-Illustrationen eines unbekannten Künstlers. – Gelenke stellenweise angeplatzt, gestoch. Wappen-Exlibris, Frontispiz im w. Rand hinterlegt, durchgehend im oberen Blattrand wasserfleckig, die Tafeln nur im w. Rand betroffen, sonst gut erhalten.

Schlagwörter: Barockliteratur, Illustrated books, Illustrierte Bücher, Literatur

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300,--  Bestellen
1 Saubert, Johann. De sacrificiis veterum conlectanea historico-philologica et miscella critica. Jena, Matthias Birckner 1659. Kl.-8°. [20] Bl., 721 [i. e. 723], (13) S. mit 4 (2 gefalt.) Kupfertafeln u. einigen Holzschnitten im Text. Hprgt. d. Zt. mit handschr. Rückentitel.

Brunet VI, 22607. VD17 39:118268H. Vgl. Fürst III, 254 (zweite Ausgabe Leiden 1699). – Erste Ausgabe eines der seltensten Werke über die Opferpraxis der Antike mit einem ausführlichen Kapitel über die jüdischen Riten und Gebräuche. Von besonderem Interesse ist die Verwendung von syrischer, griechischer und hebräischer Typographie. – Erstveröffentlichung des 1638 in Nürnberg geborenen, zu Helmstedt und Altdorf wirkenden Orientalisten und Theologen J. Saubert d. J. „Er rauchte gerne Toback, hatte aber dazu eine besondere Kammer und Kleider, damit es niemand riechen möchte“ (Jöcher IV, 164 f.). Saubert „wurde schon am 24. December 1660, noch nicht 23 Jahre alt, als ordentlicher Professor der orientalischen Sprachen in Helmstedt angestellt. Unterm 10. November 1665 bekam er eine theologische Professur, insonderheit das Lehrfach des alten Testaments, welches seit dem Tode Georg Calixt’s unbesetzt geblieben war; daneben behielt er aber auch noch den Lehrstuhl der hebräischen Sprache in der philosophischen Facultät. Er erfreute sich des besonderen Wohlwollens des gelehrten Herzogs August von Blaunschweig-Wolfenbüttel, der seit 1663 in regem Briefwechsel mit ihm stand, ihn zu einer lateinischen Uebersetzung der hebräischen Schrift Jacobi Jehudae Leonis von dem Tempel Jerusalems (Helmst. 1665) anregte und ihm schließlich (1664) auch noch die Ausführung seines lange gehegten Lieblingswunsches übertrug: eine neue sprachlich genaue Uebertragung der Bibel ins Deutsche zu veranstalten … Er war bereit, in Helmstebt, wo er am 14. Januar 1673 zum Doctor der Theologie promovirt wurde, zu bleiben, wenn man ihm die Vereinigung der beiden bis jetzt von ihm versehenen Professuren auf seine Lebenszeit zusagen wollte. Da die Regierung hierauf nicht einging, so zog er nach Altorf, wo er nach längerer Krankheit am 29. April 1688 gestorben ist“ (P. Zimmermann in ADB XXX, 415 f., erwähnt vorliegendes Werk nicht). – Einband etwas berieben, stellenweise etwas wasserfleckig und gebräunt, sonst gut erhalten.

Schlagwörter: Antike, Geschichte, Judaica, Judaism, Kirchengeschichte, Opferkult, Orient, Theologie

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500,--  Bestellen
1 Scheffer, Johannes (Gerhard). Upsalia. Cujus occasione plurima in religione, sacris, festis, regum electionibus … explicantur. Upsala, Henricus Curio 1666. Kl.-8°. [6] Bl., 406 S. mit Druckermarke u. 3 (1 fast ganzs.) Holzschnitten. Ldr. d. Zt.

ADB XXX, 680 f. – Sehr seltene erste Ausgabe. – Der deutsch-schwedische Humanist J. Scheffer, geboren am 2. Februar 1621 in Straßburg, führte seine Abstammung den Mainzer Buchdrucker Peter Schöffer (um 1425-um 1503) zurück. Scheffer studierte ab 1637 an der Universität Straßburg Philologie bei Johan Henrik Boekler. Danach bereiste er Holland, die Schweiz und Leiden. „In Straßburg erschienen seine ersten wissenschaftlichen Arbeiten, die Dissertation „de varietate navium apud veteres“, 1643; „Agrippa Liberator s. de novis tabulis“, 1645; die „Epistola de triremibus“, 1646 und die Ausgabe der „Variae historiae“ des Aelian, 1647. – Die Kriegsunruhen veranlaßten ihn, die Heimath zu verlassen; er wandte sich 1648 nach Schweden und fand am Hofe der Königin Christina, der seine Schriften bekannt geworden waren, ehrenvolle Aufnahme. Noch in demselben Jahre ernannte ihn die Königin – gleichzeitig mit seinem Lehrer Boekler – zum Skyttischen Professor der Beredsamkeit und der Politik in Upsala; später wurde er daselbst auch königlicher Honorarprofessor für Natur- und Völkerrecht, sowie Assessor im königlichen Collegium der Alterthümer, zuletzt auch Bibliothekar der Universitätsbibliothek. Er starb in Upsala am 26. März 1679. – Scheffer’s wissenschaftliche und schriftstellerische Thätigkeit war eine sehr ausgedehnte; ein Theil seiner Arbeiten bezog sich auf die Geschichte und Länderkunde von Schweden, wie die Ausgabe von „Gotrichi et Rolfi Westrogothiae Regum historia“, 1664; die „Upsalia antiqua“, 1666; die „Memorabilia Suecicae gentis exempla“, 1671; die „Lapponia“, 1673; die nach seinem Tode, 1680, von Joh. Moller herausgegebene „Suecia literata“ und viele andere kleinere Schriften“ (R. Hoche in ADB). – Kapital mit Fehlstelle am Rückendeckel, Gelenke teils etwas angeplatzt, Titelblatt gebräunt, einige Blatt mit ausgeschnittenen Anmerkungen im w. Rand (kein Textverlust), sonst gut erhalten.

Schlagwörter: Geographie, Geography, Schweden, Skandinavien, Sweden

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350,--  Bestellen
1 Gregorius (Cyprianus G. Nazianus). Orationes XXX, Bilibaldo. Pirckheimero interprete, nunc primum editae quarum catalogum, cum alijs quibusdam, post epistolam des Erasmi Rot(t)er(dam) uidebis. – Beigebunden: Basilius Caesariensis. Episcopi eruditissima opera … Monodia Gregorij Nazianzeni. Interpretes: Iohannes Argyropilus. Georgius Trapezuntius. Raphaël Volaterranus. Ruffinus presbyter. 2 Werke in 1 Band. Basel, Froben u. Köln, Eucharius Cervicornus (Gottfried Hittorp) 1531. Folio (32,5 x 22 cm.). [4] Bl., 304, 126 S., [1] Bl. mit 2 Druckermarken und zahlr. figürlichen Holzschnitt-Initialen; [8] Bl., 375 S. mit dekorativer figürlicher Holzschnitt-Titelbordüre und zahlr. figürlichen Holzschnitt-Initialen von Anton Worms nach Hans Holbein d. J. Ldr. d. Zt. über Holzdeckeln mit dekorativer figürlicher Rollwerkkartusche.

I. VD16 G 3082. Hieronymus, Griechischer Geist aus Basler Pressen 443. – Von Willibald Pirckheimer (1470-1530) übersetzte und von Erasmus von Rotterdam posthum herausgegebene Ausgabe. – „Erasmus verbindet in seiner Widmung einen Nachruf auf den ihm befreundeten Nürnberger Humanisten mit einer Würdigung seiner Gregor-Übersetzungen und einer Rechtfertigung seines Stils. … Er selber habe immer vor einer Übersetzung Gregors zurückgeschreckt: wegen der Schärfe seines Ausdrucks, der Erhabenheit seiner Stoffe, seiner recht dunklen Anspielungen. Pirckheimer habe sich diese Arbeit erwählt und sei darüber gestorben. Die hier vorliegende Übersetzung, für ihn bestimmt, erhalte er nun als Erinnerungsstück. Sie werde damit vielen ein Ansporn zur Frömmigkeit sein. Diese Leute werde es nicht stören, wenn Pirckheimer in der Übersetzung der alten Kirchenväter zuweilen der christlichen Religion eigene Begriffe gewählt habe, da er christliche Rede einer römischen vorgezogen habe, obwohl er, Erasmus, nicht einsehe, warum nicht als römisch gelten dürfe, was römische Autoren vor 1500 Jahren gebraucht hätten, zumal nach dem Beispiel der Griechen. Im Sinne der Rechtfertigung des Erasmus haben auch die Drucker auf dem Schlussblatt eine ungewöhnliche Notiz beigefügt: Der Leser solle kein Urteil fällen, bevor er die Übersetzungen mit dem griechischen Text verglichen oder sehr gründlich gelesen habe; wenn ihn dann mangelhaftes Laienwissen darin störe, solle ihn das nicht hindern, selber Gelehrteres und Besseres zu bieten“ (F. Hieronymus). – Gregorios von Nazianz (zweite Hälfte des 4. Jh.s n. Chr.), „Sohn eines Bischofs, mit Basilieios d. Gr. eng befreundet, den er während des Studiums in Athen kennenlernte. Zum Bischof von Konstantinopel geweiht, zog er sich jedoch bald in die Stille seines Landgutes zu literarischer Wirksamkeit zurück. Er ist der gewandteste christliche Schriftsteller und Dichter seiner Zeit, mit allen rhetorischen Stilmitteln vertraut. Von seinen Werken sicnd erhalten: 45 Reden zu verschiedenen Anlässen, darunter die berühmte „Rede über die Flucht (aus dem Bischofsamt)“, worin er ein Idealbild des Priesteramtes zeichnet. Gedichte, teils theologischen, teils autobiographischen Inhalts; bis auf zwei sind sie noch in der alten quantitierenden Metrik verfaßt. Seine Epigramme bilden das 8. Buch der Anthologia Palatina. 245 Briefe, reich an Sentenzen und feinem Witz“ (Tusculum Lexikon). – II. VD16 B 641. – Neudruck der Ausgabe aus der Offizin Froben vom Februar 1523. – „Die Bordüre mit der Cleopatra und dem Tyrannen Dionysius. Dieses herrliche Blatt, das ganz, frei von Anachronismus ist, gibt uns ein klares Bild, wie richtig Holbein die Antike aufzufassen, aber auch wie harmonisch er Figürliches und Ornamentales zu verbinden verstand. Dasselbe hatte denn auch nicht verfehlt, grösstes Aufsehen zu machen und wohl keines wurde so vielfach copirt. Unter den Copien ist die Anton Worms zugeschriebene, in gleicher Grösse hergestellte und in Cölner Drucken von 1524 an ebenfalls als Titelbordüre verwendete, die beste und hat schon manchen Sammler, der sie als Original kaufte, getäuscht“ (A. F. Butsch, Bücherornamentik der Renaissance II, S. 37). – Basileios der Große (um 330-379 n. Chr.), seit 370 Bischof von Caesarea, „festigte die von Athanasios begründete orthodoxe Lehre und gab der Ostkirche durch Einführung der Liturgie und Aufstellung bestimmter Ordensregeln im Wesentlichen die Formen, die sie bis heute bewahrt hat. Seine „Reden an die Jugend über den nützlichen Gebrauch der heidnischen Literatur“ ist bedeutungsvoll für die positive Einstellung der christlichen Kirche zur antiken Bildung; neun Predigten über das Sechstagewerk bieten einen Kommentar zum Schöpfungsbericht mit guten Schilderungen der Schöpfungsmacht Gottes und der Schönheit in der Natur. Andere Reden und Briefe sind sittengeschichtlich lehrreich. Sein Griechisch steht unter dem Einfluß der sog. zweiten Sophistik mit reicher Anwendung der rhetorischen Stilmittel“ (Tusculum Lexikon). – Rücken mit restaurierten Fehlstellen, Einband mit Klarlack versehen, Schließen und freie Vorsätze fehlen, stellenweise zeitgenöss. Anstreichungen und Anmerkungen im w. Rand, sehr gut erhaltener Sammelband mit zwei wichtigen und schön ausgestatteten Werken zur Frühgeschichte der Kirche.

Schlagwörter: Antike, Kirchengeschichte, Renaissance, Theologie

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2.400,--  Bestellen
1 Livius, Titus. Latinae historiae principis decades tres. cu dimidia, longe tamen quam nuper emaculatiores, quod nunc demum ad utera contulerimus exemplaria, … Beati Rhenani & Sigismundi Gelenij adiunctae annotationes. Addita est chronologia Henrici Glareani, … Venedig, (Giunta Erben) 1541. Folio (32,5 x 23 cm.). 38, 312 num. Bl., [67] Bl. mit wdh. gr. Druckermarke u. einigen figürlichen Holzschnitt-Initialen. Prgt. d. Zt. über Holzdeckeln mit handschr. Rückentitel.

Adams L. 1328. Renouard XXX, 126. – Zweite Giunta Ausgabe, erschien zuerst 1532. – „Seine Stärke liegt in der Fähigkeit lebendige Szenen zu zeichnen; sein Bild der Königszeit beherrschte die neuzeitliche Darstellungen bis in den Anfang des 19. Jh.s. Die Erzählungsweise des Livius ist bestimmt durch Isokrates und peripatetische Schule, von der sowohl Kürze und Sparsamkeit in den Mitteln als auch Wahrscheinlichkeit, charakterisierende Reden und Dramatisierung verlangt wurden. Die Sprache steht dem ciceronischen Ideal der Reinheit und Ausgewogenheit nahe“ (Tusculum Lexikon). – Einband etwas angestaubt und am Kapital leicht beschädigt, zeitgenöss. Besitzvermerk a. T., die letzten Bl. im Rand etwas braunfleckig, sonst gutes sauberes Exemplar.

Schlagwörter: Antike, Geschichte, Römisches Reich

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600,--  Bestellen
1 Lipsius, Justus (eig. Joest Lips). De militia Romana libri quinque. Commentarius ad Polybium. Editio nova, aucta varie & castigata. Antwerpen, Plantin für Moretus 1598. 366 S. mit gestoch. Titelvign. (Druckermarke), 9 (6 ganzs., 1 gefalt.) Kupfern u. 15 Holzschnitten im Text. – Beigebunden: Ders. Analecta sive observationes reliquae ad militiam et hosce libros. Antwerpen, Plantin für Moretus 1610. 4°. XXIX, (5) S. mit Holzschnitt-Druckermarke, 3 Kupfern u. 6 Holzschnitten im Text. Hrgt. d. Zt.

Adams L 781 u. L 760. ADB XVIII, 741 ff. Cockle 620 (Ausg. von 1614). Jähns I, 561. – Zweite Ausgabe; die erste Ausgabe erschien 1596. – Der flämische Humanist J. Lipsius (1547-1606) hat sich intensiv mit dem Heeres- und Kriegswesen der Römer auseinandergesetzt, seine Veröffentlichung gilt als grundlegendes Werk über das antike Kriegswesen. – Die militärhistorischen Werke von Lipsius „sind um so wichtiger geworden und haben Epoche gemacht, weil ihr Verfasser sich nicht , wie eigentlich alle seine Vorgänger, an Vegetius anklammerte, sondern sich wesentlich auf Polybios stützte. Joest Lips’ Vergleich der modernen und der antiken Kriegskunst fällt durchaus zu gunsten der letzteren aus“ (Jähns). – „Er arbeitete empirisch-rational im Sinne der sich entwickelnden modernen Wissenschaftsmethode, aber seine ausschließlichen Forschungsgegenstände waren klassische Texte, d. h. die von der abendländischen Kultur noch immer benötigten Autoritäten der griech.-röm. Antike“ (H. Dollinger in NDB XIV, 676 ff.). – Rücken später erneuert, Deckel im oberen Rand angestaubt und etwas braunfleckig, 2 gestoch. Exlibris, Titelblatt mit kl. Ausschnitt (ohne Textverlust), stellenweise zeitgenöss. Anstreichungen und Anmerkungen, gutes Exemplar.

Schlagwörter: Antike, Militaria, Plantin, Römisches Reich

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750,--  Bestellen
1 Lipsius, Justus (eig. Joest Lips). Politicorum sive civilis doctrinae libri sex. Qui ad principatum maximé spectant. … Omnia postremo auctor recensuit. (2 Teile). – Beigebunden Ders. De constantia libri duo. Qui alloquium praecipue continent in Publicis malis. Ultima editio, castigata. – Beigebunden Ders. Ad libros historiarum notae. – Beigebunden Ders. Dissertatiuncula apud principes: item C.Plinii Panegyricus. Liber Traiano dictus. 4 Werke in 1 Band. Antwerpen, J. Moretus für Plantin 1599-1605. 4°. 223 S.; 103, (4) S.; [4] Bl., 86 S., [5] Bl.; LXXXII, [14] Bl.; [8] Bl., 170 S., [3] Bl. mit großer wdh. gestoch. Druckermarke auf den Titelbl. u. Holzschnitt-Druckermarke am Ende. Prgt d. Zt. mit handschr. Rückentitel.

ADB XVIII, 741 ff. NDB XIV, 676 ff. Ziegenfuss II, 64. – Sammelband mit 4 interessanten Werken des flämischen Historikers und Philosophen. – I. Adams L 801 f. – II. Adams L 773. – Die berühmte Abhandlung über die Beständigkeit, zuerst 1584 erschienen. – „Die kleine weitverbreitete Schrift ist das Hauptwerk des sich auf Seneca berufenden Neu-Stoizismus, in welchem der niederländ. Späthumanismus und die Erfahrungen der Religionskriege philosophisch Ausdruck fanden“ (G. Böhme in Lexikon der philosophischen Hauptwerke). – „Bedeutsamer waren im erzieherischen Sinne seine Kompendien zur stoischen Philosophie, handlich und schnell zu bewältigen auch für Welt- und Geschäftsleute. Die zwei Bücher „De constantia“ (1594) erlebten in zwei Jahrhunderten 75 Auflagen (Original und verschiedensprachige Übersetzungen). … L. war nicht der erste und einzige Propagator stoischer, vernunftbegründeter Ethik und Weltauffassung in einem Jahrhundert, das, von Fatalismus und Fortunaglauben heimgesucht, aus solcher – dem Christentum nicht fremder – alter und jetzt neu dargebotener Lehre und Kraft Trost erhoffte … L. war eine weiche, irenische, ängstliche und z. T. sicher auch unpolitische Gelehrtennatur. Sein wissenschaftlicher Ruhm und seine immense Wirkung wurde von den Zensuren und Anfeindungen der drei Religionsparteien nicht gemindert, sondern vermehrt“ (H. Dollinger in NDB). – III. Adams L-756. – IV. Adams L 808. – Einband teils stärker angestaubt und etwas braunfleckig, Innengelenke angeplatzt, sonst gutes sauberes Exemplar.

Schlagwörter: Geschichte, Philosophie, Politik, Staatswissenschaften, Stoizismus

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450,--  Bestellen
1 „Päpstin Johanna“ – Raemond, Florimond de. L’anti-christ et l’anti-papesse. Èdition troisième, reveué, corrigée & de beaucoup augmentée. Paris, Abel l’Angelier 1607. 8°. [17] Bl.,1013, (57) S. mit Titel in Rot u. Schwarz sowie gestoch. Druckermarke (Sphaere). Hldr. des 20. Jahrhunderts mit goldgepr. Rückenschild u. Linienvergoldung.

Balsamo/Simonin 327. Caillet 9168. Cioranescu 18809. Desgraves, Répertoire des ouvrages de controverse entre catholiques et protestants en France I, 125. – Dritte Ausgabe und zweite Zusammenfassung. Zusammengefasst waren die beiden beiden Abhandlungen zuerst 1599 veröffentlicht worden. – Wichtiges Quellenwerk zur Legende der „Päpstin Johanna“. – Der Jurist, Gegenreformator und Historiker F. de Raemond (1540-1601) kritisiert den „Tractatus de Antichristo“ (1576) des Lambert Daneau (1530-1595). In der zweiten Abhandlung plädiert er für die Widerlegung der Legende von einer Päpstin namens Johanna, die als Johannes VIII. den Stuhl des heiligen Petrus bekleidete. – Die Legende um die Päpstin hat nicht nur Historiker und Theologen beschäftigt, sondern wurde auch vielfältig literarisch bearbeitet zuerst durch Boccaccio in „De claris mulieribus“ 1374, Hans Sachs „Historia von Johanne Anglica, der bäpstin“, Achim v. Arnim „Päpstin Johanna“ Berlin 1813, Bertold Brecht „Die Päpstin Johanna“ bis zu dem erfolgreichen und verfilmten historischen Roman „Pope Joan“ (dt. „Die Päpstin“) von D. W. Cross, 1996. Der französische Theologe und Kirchenhistoriker David Blondel (1590-1655) widerlegt in seinem posthum erschienen Werk „De Ioanna Papissa: sive famosae quaestionis“ (Amsterdam 1657) die Existenz der „Päpstin Johanna“, jedoch wurden 2018 Belege gefunden, die ein Pontifikat des „Johannes“ beweisen könnten. – Titelblatt angestaubt, am Anfang mit Feuchtigkeitsspuren, stellenweise zeitgenöss. Anmerkungen und Anstreichungen, durchgehend etwas gebräunt, sonst gut erhalten.

Schlagwörter: Gegenreformation, Päpstin Johanna, Theologie

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450,--  Bestellen
1 „Päpstin Johanna“ – Raemond, Florimond de. L’anti-papesse. Paris, Abel l’Angelier 1607. 8°. [8] Bl., 358 S., [8] Bl. mit Titel in Rot u. Schwarz sowie gestoch. Druckermarke (Sphaere). Hldr. des 20. Jahrhunderts mit goldgepr. Rückenschild u. Linienvergoldung.

Balsamo/Simonin 327. Caillet 9168. Cioranescu 18809. Desgraves, Répertoire des ouvrages de controverse entre catholiques et protestants en France I, 125. – Zweite Ausgabe, die Abhandlung ist zuerst 1599 zusammen mit „L’anti christ“ erschienen. 1613 und 1614 erschienen weitere Ausgaben mit dem Untertitel „ou erreur populaire de la papesse Jeanne“. – Wichtiges Quellenwerk zur Legende der „Päpstin Johanna“. – Der Jurist, Gegenreformator und Historiker F. de Raemond (1540-1601), Mitglied des Parlaments von Bordeaux, plädiert für die Widerlegung der Legende von einer Päpstin namens Johanna, die als Johannes VIII. den Stuhl des heiligen Petrus bekleidete. – Die Legende um die Päpstin hat nicht nur Historiker und Theologen beschäftigt, sondern wurde auch vielfältig literarisch bearbeitet zuerst durch Boccaccio in „De claris mulieribus“ 1374, Hans Sachs „Historia von Johanne Anglica, der bäpstin“, Achim v. Arnim „Päpstin Johanna“ Berlin 1813, Bertold Brecht „Die Päpstin Johanna“ bis zu dem erfolgreichen und verfilmten historischen Roman „Pope Joan“ (dt. „Die Päpstin“) von D. W. Cross, 1996. Der französische Theologe und Kirchenhistoriker David Blondel (1590-1655) widerlegt in seinem posthum erschienen Werk „De Ioanna Papissa: sive famosae quaestionis“ (Amsterdam 1657) die Existenz der „Päpstin Johanna“, jedoch wurden 2018 Belege gefunden, die ein Pontifikat des „Johannes“ beweisen könnten. – Im oberen Rand teils knapp beschnitten (kein Textverlust), durchgehend etwas gebräunt, sonst gut erhalten.

Schlagwörter: Gegenreformation, Päpstin Johanna, Theologie

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380,--  Bestellen
1 (La Rochefoucauld, François de). Mémoires de M. D. L. R. Sur les brigues à la mort de Louys XIII. Les guerres de Paris & de Guyenne, & la prison des princes. Köln, Pierre van Dyck (Imprimée chez Foppen à Bruxelles) 1662. 12° (13 x 7,5 cm.). [2] Bl., 400 S., [1] Bl. (Errata) mit Druckermarke (″Sphère“) auf dem Titel. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild u. reicher Rückenvergoldung.

Barbier III, 204. Brunet III, 848. Graesse IV 109. Quérard IV, 567. Rahir 3375. Tchemerzine IV, 25. VD17 23:298891L. Willems 1997. – Einer von drei (zweiter ?) Drucken der ersten Ausgabe. – „L édition originale (contenant 29 lignes à la seconde page de l avis au lecteur et non 30) est beaucoup plus belle que la contrefaçon; aussi on la reconnaît au premier coup d il“ (Brunet). – Vorliegendes Exemplar am Ende mit dem Errata-Blatt, das im ersten Druck nicht beigebunden wurde. Wie bei Brunet vermerkt hat das zweite Blatt verso 29 Zeilen und nicht 30. Außerdem ist die Kopfvignette (Büffelkopf) auf Seite 1 in späteren Drucken verkehrt herum abgedruckt. Demnach handelt es sich wohl um den zweiten Druck der ersten Ausgabe. – „L’auteur des Maximes a laissé des Mémoires qui sont, avec ceux de son vieil adversaire, le cardinal de Retz, les plus remarquables du XVIIe siècle. Leur succès est attesté par la trentaine d’éditions qui en paraît de 1662 à la fin du XIXe siècle. L’oeuvre couvre les années 1629-1652, de l’entrée de l’auteur à la cour – il a seize ans – à la fin de la Fronde. Chevalier servant de la Reine, il s’aliène Richelieu, et il ne sera pas moins en butte à Mazarin, qu’il attaque dans un violent et brillant pamphlet, l’Apologie de M. le prince de Marcillac. L’ensemble tient à la fois de l’histoire, de l’autobiographie et, la période s’y prêtant, du roman d’aventures. À la différence de la volubilité de Retz, l’écriture rend compte, avec une grande et belle sobriété, d’un temps où les conflits et les batailles, les intrigues de la passion et de la politique, les situations les plus inattendues et les plus risquées font la matière de l’Histoire“ (Gallimard zu einer Neuausgabe). – Einband etwas berieben, nur vereinzelt schwach braunfleckig, sehr gutes dekorativ gebundenes Exemplar.

Schlagwörter: Barockliteratur, Frankreich, Geschichte

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750,--  Bestellen
1 (Boileau-Despreaux, Nicolas). Traité du sublime ou du merveilleux dans le discours, traduit du grec de Longin par M. D***. Paris, la veuve de Claude Thiboust et Pierre Esclassan 1694.. Kl.-8°. Titel, 231 S. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild u. floraler Rückenvergoldung.

Brunet I, 1059. – Sehr seltene griechisch-französische Parallel-Ausgabe. Im selben Jahr erschien auch eine Ausgabe bei Berriat Saint-Prix. Der „Traité du sublime …“ erschien zuerst 1674 in den „Oeuvres diverses …“. – Wichtige Übersetzung der antiken Literaturkritik „Über das Erhabene“. Die Abhandlung eines unbekannten Verfassers wird meist dem griechischen Rethoriker Longinos (205-273) zugeschrieben. „Das zum größten Teil erhaltene Werk, eine Erwiderung auf die gleichnamige Schrift des Caecilius von Kalakte, belegt den erhabenen Stil mit vielen Beispielen aus der griechischen klassischen Literatur (einmal wird auch Genesius 1,3 zitiert) und weist nach, daß nicht Schulregeln die genialen Gedanken hervorbringen, sondern die große, über das Alltägliche sich erhebende Gesinnung. Der Stil des Werkes, das zu den besten Leistungen der antiken Literaturkritik zählt, paßt sich oft dem behandelten Thema an und ist sehr lebendig“ (Tusculum Lexikon). – Gestoch. Wappen-Exlibris Théodore de Contamine (1773-1852), zeitgenöss. Besitzvermerk von 1702, das gestoch. Frontispiz ist hier nicht beigebunden, durchgehend leicht gebräunt, gutes dekorativ gebundenes Exemplar.

Schlagwörter: Altphilologie, Antike

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240,--  Bestellen
1 Plautus, (Titus) Maccius. Comoediae. Accedit commentarivs ex variorum notis & observationibus, ex recensione Ioh. Frederici Gronovii. Editio novissima. 2 Teile in 1 Band. Amsterdam, Ex Typographia Blaviana 1684. 8°. Gestoch. illustr. Titel, [11] Bl., 624 S.; 588 S., [26] Bl. Prgt. d. Zt. mit kalligr. Rückentitel.

Ebert II, 17204. Graesse V, 329. NDB VII, 127 f. Schweiger II, 766. – Der niederl. Philologe J. F. Gronow (lat. Gronovius, 1611-1671) „ist einer der bedeutendsten Latinisten des 17. Jahrhunderts; abgesehen von seinen „Observationum libri III“ … sind seine meist kommentierten Ausgaben bahnbrechend geworden“ (G. Baader in NDB). – T. M. Plautus (etwa 250 bis 184 v. Chr.) war „der bedeutendste römische Lustspieldichter. Von seinen Komödien sind 21 erhalten, die ältesten vollständig überlieferten Bühnenstücke der lateinischen Literatur; die bekanntesten sind: Amphitruo; Apulularia (die Topfkomödie), Captivi (die Gefangenen), Menaechmi (die Zwillinge), Miles gloriosus (der renommierende Offizier), Mostellaria (die Gespensterkomödie), Trinummus (der Schatz). … Genial ist P. in der wundervollen Frische, kraftvollen Ausdrucksfähigkeit und Beweglichkeit der Sprache, vor allem in der Gesangslyrik. Seine Wirkung in Mittelalter und Neuzeit war groß; Shakespeare, Molière, Holberg, Gryphius, Lenz, Heinrich v. Kleist u. a. wurden durch ihn angeregt“ (Tusculum-Lexikon). – Innengelenke etwas angeplatzt, N.a.T., sehr gutes nahezu fleckenfreies Exemplar.

Schlagwörter: Altphilologie, Komödie, Komödien, Literatur, Theater, Theaterstücke

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240,--  Bestellen
1 Crasset, J(ean). Dissertation sur les oracles des Sibylles. Paris, Estienne Michallet 1678. Kl.-8° (16 x 9,5 cm.). [6] Bl., 282 S. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild u. floraler Rückenvergoldung.

De Backer/S. II, 1629.9. Goldsmith G 1819. Du Prel 1163. Vgl. Dorbon-Ainé S. 101 (Ausg. von 1684). – Erste Ausgabe. – „Suivant l’auteur, la vérité des Oracles et Sibylles fut témoignée par les Saints Pères et fut en grandevénération par l´Eglise des premiers temps, d´autant plus qu´en maintes circonstances on y trouve prédite la venue de Christ“ (Dorbon-Aine). – Der Jesuit J. Crasset (1618-1692) berichtet, dass die Orakel von den Kirchenvätern der frühen Christen anerkannt wurden, weil sie die Ankunft des Messias verhersagten. – Schönes sauberes und dekorativ gebundenes Exemplar.

Schlagwörter: Antike, Kirchengeschichte, Okkultismus / Geheimwissenschaften, Prophetie, Wahrsagen

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240,--  Bestellen
1 (Lebrun des Marettes, Jean-Baptiste u. Nicolas Le Tourneux, Übers.). Concordia librorum regum et paralipomenon, complectens historiam regum Israel et Juda. Cum annotationibus, & variis indicibus. Paris, G. Desprez 1691. 4° (26,5 x 20 cm.). [4] Bl., 458 S., [20] Bl. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild u. reicher Rückenvergoldung.

Lateinische Übersetzung des Divrei-hayamim. Das letzte Buch Tanach, in welchem die Ereignisse von der Schöpfung bis zur Rückkehr des jüdischen Volkes aus der babylonischen Verbannung geschildert wird. – Einband etwas berieben und bestoßen, St.a.T., gutes dekorativ gebundenes Exemplar.

Schlagwörter: Altes Testament, Bibel, Judaica, Theologie

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320,--  Bestellen
1 Marchantius, Jacobus (d. i. Jacques Marchant). Vitis Florigera. In qua doctrina et veritas evangelica continetur sacerdotibus, pastoribus, ac concionatoribus ad pectus appendenda & diebus festis per anni circulum e cathedris proponenda. Köln, Peter Henning 1651. 4° (24 x 20 cm.). [4] Bl., 580, 380 [i. e. 186] S. Ldr. d. Zt. mit dekorativer Rollwerk-Kartusche auf beiden Deckeln.

VD17 547:675210G. – Seltenes Handbuch für Prediger und Pfarrer mit Texten zu den Feiertagen, Totenmessen, Lobreden auf den Adel, Pest-Predigen etc. – Der belgische Theologe J. Marchant (1587-1648) war seit 1630 Dekan des Rates von Chimay. 1625 gründete er den Orden „Oblats de Saint-Charles“ und 1635 „N-D du Mont-Carmel“ in Saint-Germain. Die meisten seiner Werke wurden seiner Zeit auf Kosten der Universität Paris veröffentlicht. – Vorderes Gelenk unten etwas angeplatzt, stellenweise etwas braunfleckig, schönes Exemplar in einem bemerkenswerten zeitgenössischen Einband.

Schlagwörter: Einbände, Einbandkunst, Theologie

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450,--  Bestellen
1 Fallop(p)io, Gabriele. La Chirurgia. Fisico, chirurgo, & anathomico celeberrimo. Tradotta dalla sua latina nelle lingua vulgare, & novamente posta in luce, per Gio(vanni) Pietro Maffei. Venezia, Paolo Baglioni 1675. Gr.-8°. [7] Bl., 669 S. mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel. Hln. d. 19. Jahrhunderts mit goldgepr. Rückentitel u. Linienvergoldung.

Haeser II, 49. Hirsch/Hüb. II, 475. Wellcome I, 2168 (frühere Ausgabe dieser Übersetzung). – Lateinische Übersetzung eines der im 16. und 17. Jahrhundert weit verbreiteten medizinischen Werke des ital. Mediziners. – „Es gibt kein einziges Gebiet der Anatomie, welches nicht von Falloppio [aus Modena, 1523-62] durch zahlreiche und wichtige Entdeckungen bereichert worden wäre; unbestreitbar nimmt er durch die Sorgfalt seiner Untersuchungen, die Genauigkeit seiner Beschreibungen, unter den Anatomen seiner Zeit die erste Stelle ein“ (Haeser). – Deckel u. Kanten etwas berieben, zeitgenöss. Besitzvermerk a. T., stellenweise braunfleckig u. im Blattrand mit kl. Wurmspuren, durchgehend etwas gebräunt, sonst gut erhalten.

Schlagwörter: Medizin

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300,--  Bestellen
1 Vincent Ferrer. Tertia pars Sancti Vincentij. Sermonum Sancti Vince[n]tij pars tertia: que de sanctis appellari solet: cum septem in orationem dominicam [et] alijs plerisq[ue] sermonibus optimi cuiusq[ue] lectione frequentiori lo[n]ge dignissimis. Lugduni (Lyon), Joannem David 1530. 8°. [8], cxxxii Bl. mit illustr. Holzschnitt-Titel. Ldr. d. Zt. über 4 Bünden.

Palau 273982. – Zweite Auflage. – Schöne Postinkunabel-Ausgabe der Predigtsammlung des spanischen Dominikaners V. Ferrer (1370-1419). – Ferrer zog seit 1399 als Wanderprediger durch Spanien, Südfrankreich und Oberitalien. 1409 nach Spanien zurückgekehrt, konnte er sich als Beichtvater der Könige mit erheblichem Einfluss etablieren. „So war er als Deputierter Valencias am Kompromiss von Caspe beteiligt, in dem die Thronfolgefrage nach dem verstorbenen Martin von Aragonien zugunsten von Ferdinand von Anquetera geregelt wurde. In Valencia machte er um diese Zeit auch die Bekanntschaft des jungen Kanonikers Alonso de Borja, dem er prophezeite, dass er einmal – nach Ferrers Tod – den Stuhl Petri innehaben werde. Tatsächlich wurde Alonso de Borja als Kalixt III. 1455 zum Papst gewählt. In den Jahren 1412/14 zog Ferrer als Bußprediger durch Kastilien und Aragon. Seine persönliche Ausstrahlung und die Prophezeiungen vom nahen Ende der Welt führten zu zahlreichen Bekehrungen unter Juden und Mauren. Als die Verhandlungen zwischen den Gesandten des Konzils von Konstanz, König Sigismund und Benedikt XIII. zu scheitern drohten, vollzog Ferrer einen Wechsel seines bisherigen Standpunktes. Am 6. April 1416 kündigte er Benedikt, der nur einer von zwei Gegenpäpsten war, die Gefolgschaft der Spanier öffentlich auf, was dem aragonesischen König ermöglichte, dem Konstanzer Konzil beizutreten. Dieses konnte nun mit der Wahl Papst Martins V. aus der italienischen Adelsfamilie der Colonna und der Absetzung aller anderen Päpste einen allgemein anerkannten Stellvertreter Christi präsentieren und schließlich das Schisma beenden. In seinen letzten Lebensjahren begab sich Ferrer neuerlich auf Predigerreise, die ihn in die Bretagne führte. Dort starb er am 5. April 1419 in Vannes, wo er in der örtlichen Kathedrale beigesetzt wurde“ (Wikipedia). – Einband etwas berieben, zeitgenöss. Besitzvermerk a. T. u. dem seitl. Schnitt, stellenweise etwas braunfleckig u. gebräunt, gutes Exemplar.

Schlagwörter: Homiletik, Postinkunabel, Predigten (katholisch), Predigtsammlung, Theologie

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950,--  Bestellen
1 Bontekoe, Cornelius (d. i. C. Dekker). Opus posthumum, sive oeconomia animalis. Das ist: Kurtze und ausführliche Beschreibung des gantzen menschlichen Leibes, und desselben Würckungen. Wie solche fürnemlich in dem Umlauff des Geblüths bestehen, und daher ihren Ursprung nehmen. Aus dem Lateinischen und Holländischen ins Hochdeutsche übergesetzet von H. H. Bremen, Philip Gottfried Saurmann 1692. Kl.-8°. [5] Bl., 174 S. Hldr. d. 18. Jahrhunderts, Deckel mit Pergamentbezug.

Wellcome II, 201. Wolfenb. 235. Vgl. Hirsch-Hüb. I, 626. Nicht bei Waller, Lesky u. Kat. British Library, Dt. Drucke des 17. Jh. – Wohl einzige deutsche Ausgabe. – Eines der im 17. und 18. Jahrhundert beliebten medizinischen Werke des niederländischen Mediziners C. Dekker (1647-1685). „Die bedeutendste kulturgeschichtliche Leistung Bontekoes war die Einführung des Kaffees, der Schokolade und des Tees in Berlin am Hofe des Großen Kurfürsten, wo er als kurfürstlicher Leibarzt wirkte. Als Kaffee (wie auch Tee, Schokolade und Tabak) im 17. Jahrhundert in Europa eingeführt wurden, gab es erbitterte Gegner (Pamphlet der Londoner Frauen gegen den Kaffee und Antwort der Männer darauf, 1674) und glühende Befürworter, zu denen Bontekoe zählte. … Angesichts des hohen Bierkonsums, eine Folge der traumatischen Kriegserlebnisse des noch nicht lange zurückliegenden Dreißigjährigen Krieges, war die medizinische Verordnung von Kaffee und Tee nicht zuletzt eine Maßnahme gegen den weit verbreiteten Alkoholismus“ (Wikipedia). – Rücken alt gekalkt, Deckel etwas fleckig, Titel leicht gebräunt, mit altem Besitzverm. u. zweimal gestemp., Ränder teils mit Tintenfleck.

Schlagwörter: Medizin

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320,--  Bestellen
1 Tabernaemontanus, Jakob Theodor. Neuw vollkommentlich Kräuter-Buch. Mit schönen und künstlichen Figuren aller Gewächs der Bäumen, Stauden und Kräutern so in teutschen und welschen Landen. 3 Teile in 1 Band. Basel, Jacob Werenfels 1664. Folio (38 x 24 cm.). [8] Bl., 663 S.; [2] Bl., S. 665-1316; S. 1317-1529, [66] Bl. mit Holzschnitt-Titelbordüre und ca. 3000, teils kolorierten Textholzschnitten. Blindgeprägtes Schweinsledereinband d. Zt. über Holzdeckeln.

Heilmann, Kräuterbücher 296 ff. Hirsch-Hüb. V, 503. Junk, Bibliotheca Botanica 607. Nissen BBI, 1931. Pritzel 9093. Schreiber, Kräuterbücher 51. – Erste Basler und insgesamt 4. Ausgabe. Das berühmte Kräuterbuch von Tabernaemontanus (1522-1590), in der letzten, von Caspar Bauhin (1560-1624) bearbeiteten Frankfurter Ausgabe, die zum ersten Male einen dritten Teil enthält. – J. T. Tabernaemontanus (1520-1590) war Schüler Bocks und sammelte ein Menschenleben lang an einem Herbarium in- und ausländischer Pflanzen. Das riesige Sammelsurium hatte anfangs keinen verlegerischen Erfolg und fand erst in der Überarbeitung Bauhins seinen Weg in die europäische Öffentlichkeit. Die Pflanzenholzschnitte sind meist Kopien nach verschiedenen Quellen (wie den Kräuterbüchern von Fuchs, Mattioli etc.). – Einband restauriert, freie Vorsätze fehlen, Titelbl. mit Knickspuren und im Rand restauriert, eine kl. Fehlstelle in der Bordüre mit Tinte unauffällig ergänzt, 1 Bl. (S. 907/908) mit größerem Einriß,1 Bl. (S. 915/916) mit größerem Eckabriss (Text- u. etwas Bildverlust), durchgehend gebräunt, stellenweise braunfleckig und etwas feuchtrandig, vereinzelt kl. Randeinrisse, insgesamt gutes Exemplar im zeitgenöss. Einband.

Schlagwörter: Botanik, Botany, Heilpflanzen, Kräuterbücher, Medicine, Medizin

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6.000,--  Bestellen
1 Grimaudet, François. Les Oeuvres. Reveuës, corrigées et mises en un tome. Paris, Robert Foüet 1669. Folio (33 x 22 cm.). [12] Bl., 717 S., [10] Bl. mit Titel in Rot u. Schwarz u. Titelvignette in Holzschnitt. Ldr. d. Zt. goldgepr. Rückenschild u. reicher Rückenverg.

Cioranescu 11024 (EA von 1613). – Gesamtausgabe der Werke des französischen Juristen und Ökonomen François Grimaudet (1520-1580) mit Traktaten über die Finanzpolitik „monnoyes“ Frankreichs, über die Wucherei (″usures“) und den sog. „Kirchenzehnt“ (″dixmes ecclesiastiques“), also der seit dem Mittelalter üblichen Forderung der katholischen Kirche an die Gläubigen, die „Decima“, einen Zehntel des Ertrages aus der Feldarbeit abzugegen. Grimaudet behandelt außerdem die generelle Machtverteilung zwischen Staat und Kirche, viele seiner Schriften enthalten interessante staatstheoretische Ansätze. Damit ist er Vordenker, auf den sich zwei Jahrhunderte später die Aufklärer mit ihrer Forderung der Trennung von sakraler und profaner Macht beziehen sollten. Wichtige Werke sind: „La paraphrase des droicts des usures“ (1577), „La paraphrase du droicts des dixmes ecclesiastiques & infeodées“ (1574), „Des Monnoyes“ (1576, Kress 162) und „De la puissance royale et sacerdotale“. – „Dans ce discours imprimé sous le titre de ’Remontrances aux États d’Anger’, il y soutenait entre autres propositions que ‚le concile général ne doit pas seulement se composer d‘évêques et de prélats, mais aussi de laïques, en sorte que le concile indiqué à Trente devait être nul si les laïques n’y prenaient part“ (Hoefer XXII, 84). – Einband etwas berieben, Kapital und Fuß geringf. bestoßen, durchgehend im rechten unteren Blattrand mit Feuchtigkeitsspuren, sonst gutes dekorativ gebundenes Exemplar.

Schlagwörter: Finanzpolitik / Geschichte, Finanzwirtschaft, Finanzwissenschaften, Frankreich, Recht, Staatswissenschaften, Wirtschaft, Wirtschaftsgeschichte, Wirtschaftspolitik, Wirtschaftswissenschaften

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600,--  Bestellen
1 Du Laurens, André. L’histoire anatomique en laquelle toutes les parties du corps humain sont amplement declarées. Enrichie de controverses & observations nouvelle. De la traduction de François Sizé. Lyon, Simon Rigaud 1621. 8°. [19] Bl., 1451, [1] S., [46] Bl. mit gestoch. Portrait. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückentitel, Linienverg. u. goldgepr. Deckelvignette.

Hirsch/Hüb. III, 693. Krivatsy 3528 (spät. Ausg.). Wellcome 1939 (inkomplett). – Zweite französische Ausgabe; die lateinische Orig.-Ausgabe erschien 1593 in Lyon mit dem Titel „Opera anatomica“. – Hauptwerk des bedeutenden Anatomen A. du Laurens (1558-1609). – Du Laurens war Professor in Montpellier und später Leibarzt von Marie de Medici und Henri IV. – Einband leicht berieben, Titelblatt etwas fleckig und mit zeitgenöss. Besitzvermerk, stellenweise etwas braunfleckig, sehr gutes Exemplar.

Schlagwörter: Anatomie, Medizin

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600,--  Bestellen
1 Ephraem Syrus. Divina qvaedam S. Ephraem opera. Mille ducentisiam annis e Syra in Graecam linguam, nunc autem e Graeca in Latinam versa. Dilingae (Dillingen), Sebald Mayer 1562. Kl.-8° (15 x 9,5 cm.). [7] Bl., 144 Bl. mit illustr. Holzschnitt-Initiale am Anfang. Ldr. d. 18. Jahrhunderts mit goldgepr. Rückenschild u. floraler Rückenverg.

BBKL I, Sp. 1519 f. Bucher, Dillingen 160. Lexikon des Mittelalters III, Sp. 2052 ff. LThK III, Sp. 708 ff. VD16 E 1576. – Lateinische Übersetzung einiger Texte des persischen Kirchenschriftstellers Ephraim Syrus (auch Afrem, Ephraem und Ephrem, um 306-373). Ephraem „gilt als Begründer der Schule der Perser und neben seinem älteren Zeitgenossen Aphrahat als einer der größten Theologen der syrischen Kirche. Da Ephräm vor den großen Kirchenspaltungen lebte, wird er in vielen östlichen und westlichen Kirchen sehr geschätzt und als Heiliger verehrt. … Die besondere Frömmigkeit der „Bundessöhne“, einer asketischen, dem Mönchtum ähnlichen Gemeinschaft, prägte Ephräm. Die eigentliche monastische Bewegung, die in Mesopotamien vom Manichäismus beeinflusst war, bekämpfte er jedoch. Aufgrund seiner Frömmigkeit und Intelligenz wurde er zum Lehrer der Schule von Nisibis, später zu deren Leiter ernannt. Eine Legende erzählt, dass er dort durch Bischof Basilios von Caesarea zum Diakon geweiht wurde“ (Wikipedia). – Alter Besitzvermerk a. T., schönes dekorartiv gebundenes Exemplar.

Schlagwörter: Persien, Syrien

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500,--  Bestellen
1 Garzoni, Tommaso. La Sinagoga degl’Ignoranti. Novamente formata, & posta in luce. Venetia, Giacomo Antonio Somasco 1594. 8° (20,3 x 15 cm.). [6] Bl., 203 S. mit Titelvignette, 1 illustr. Initiale und Schlußvignette in Holzschnitt. Hldr. d. 19. Jahrhunderts mit goldgepr. Rückentitel u. Linienverg.

Adams G 262. – Dritte Ausgabe, erschien zuerst 1589. – Seltene Streitschift des italienischen Renaissance Schriftstellers T. Garzoni (1549-1589) gegen einen ungenannten franzos. Schriftsteller gerichtet, der G. einen Ignoranten genannt hatte. Eine gelehrte und geistreiche Analyse des Begriffes „Ignoranz“, orientiert sich im Stil an den Adagia des Erasmus, ohne dies jedoch anzumerken. – Einband etwas berieben, gestoch. Wappen-Exlibris, anfangs etwas wasserrandig und gebräunt, gutes Exemplar.

Schlagwörter: Philosophie, Philosophy, Psychologie, Psychology

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450,--  Bestellen
1 Platani, Paulus. Gentis Hungaricae prima incunabula. Wittenberg, Christian Schrödter 1676. 8°. [8] Bl. Moderner Hldr.

VD 17, 3:009719K. – Interessante Dissertation über den Ursprung der ungarischen Völker (bes. Skythen und Hunnen). – Durchgehend stärker gebräunt und etwas braunfleckig.

Schlagwörter: Dissertation, Dissertationen, Ungarn

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180,--  Bestellen
1 S(aint)-Gelais, Mellin de. Oeuvres poétiques. Paris, Charles de Sercy 1656. 12° (13 x 8 cm.). [8] Bl., 246 S. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild u. floraler Rückenverg.

Brunet V, 46. – C. Sicard, Saint-Gelais Bibliographie: „Cette édition reproduit largement l’édition Harsy de 1574 (même si on observe de menues différences avec l’original les deux dernières pièces manquent, la pagination est parfois un peu décalée, quelques coquilles). Elle présente surtout la particularité d’avoir été mise en vente sous trois pages de titres différentes“. – Der franz. Renaissance-Dichter M. de Saint-Gelais (ca. 1491-1558) war Hofpoet von Franz I. Zu seinen Freunden zählte er so unterschiedliche Persönlichkeiten wie die Dichter Clément Marot (1495–1544) und François Rabelais (1494–1553), den Philosophen Erasmus von Rotterdam (1469–1536) und den Bibelübersetzer Jacques Lefèvre d’Étaples (ca. 1450–1536). – Einband etwas berieben, nur vereinzelt leicht braunfleckig und etwas gebräunt, schönes dekorativ gebundenes Exemplar.

Schlagwörter: Gesamtausgaben, Literatur, Renaissance

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320,--  Bestellen
1 Selden, John. Table-talk. Being the discourses of John Selden, Esq., or his sence of various matters of weight and high consequence relating especially to religion and state. London, Printed for E. Smith 1689. 8°. [2] Bl., 60 S. Moderner Hldr.

Lowndes III, 2238. Waters, John Selden and his Table Talk, New York 1899 (ausführl.). Wing S2437. – Sehr seltene erste Ausgabe. Bis heute erschienen zahlreiche Neuauflagen. – „There is more weighty bullion sense in this book than I ever found in the same number of pages of any uninspired writer. O! to have been with Selden over his glass of wine, making every accident and outlet and a vehicle of wisdom“ (S. T. Coleridge). – Selden died in 1654 and Table-Talk was posthumous, compiled by Richard Milward, his secretary, from notes of Selden’s conversations. Milward probably completed his work before 1658 but publication was withheld until 1689, no doubt because much of it would have been offensive to the Stuart authorities, who had been overthrown in the revolution and exile of the previous year. Sir Frederick Pollock wrote of Table-Talk: „It is a book to be known … by everyone who makes any study of the political controversies of the Civil War and Commonwealth period or English political philosophy.“ In his Brief Lives 17th-century John Aubrey describes the writer: „He was very tall, I guess about six foot high; sharp oval face, head not very big, long nose inclining to one side, full popping eyes.“ Selden’s advice to book collectors is often quoted: „The giving the bookseller his price for his books has this advantage, he that will do so shall have the refusal of whatsoever comes to his hand, and so by this means gets many things which otherwise he never should have seen. So ’tis in giving a bawd her price. In buying books or other commodities, ’tis not always the best way to bid half so much as the seller asks: witness the country fellow that went to buy two [shove] groat shillings, they askt him three shillings, and he bid them eighteen pence.“ – Der bedeutende engl. Jurist und Politiker J. Selden (1584-1654) „spielte eine wichtige Rolle bei der Absetzung des Herzogs von Buckingham. Im Dritten Parlament von Karl I. war er an der Formulierung der Petition of Rights beteiligt. Als er sich mit anderen Parlamentariern 1629 gegen illegale Steuererhebungen des Königs wandte, kam er für acht Monate in den Tower und danach ins Marshalsea-Gefängnis. Danach zog er sich nach Bedfordshire zurück als Statthalter (Steward) des Earl of Kent. 1640 vertrat er die Universität Oxford als Abgeordneter eines Universitätswahlkreises im Parlament (Long Parliament). Dort stand er wieder in Opposition zum König, indem er sich zum Beispiel für den Erhalt der protestantischen Religion und gegen den Ausschluss der Bischöfe aus dem House of Lords einsetzte. Er erhielt die Aufsicht (Keeper of the Records and Rolls) über die Archive des Tower und war in der Parlamentskommission für die Admiralität.“ (Wikipedia). – Wie oft ohne das gestoch. Portrait, Blattränder teils knapp beschnitten (geringer Textverlust bei den Kustoden und der Paginierung), im oberen Rand mit kl. Wurmspuren, stellenweise etwas braunfleckig, sonst gut erhalten.

Schlagwörter: England, Geschichte, Great Britain, Grossbritannien, Politik, Staatswissenschaften, Table-talk

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800,--  Bestellen
1 La Rue, Charles de. Idyllia. Tertia editio auctior. Paris, Simon Bernard 1672. Kl.-8° (14,5 x 9 cm.). 108 S. mit gestoch. Titelvignette, 7 ganzs. emblematischen Kupfern sowie 9 gestoch. Kopf- u. 4 gestoch. Schlußvignetten von (Louis) Cossin. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild u. dekorativer Rückenverg.

De Backer/S. VII, 291, 10. Goldsmith L 462. Landwehr 457. Praz S. 396. – Dritte Ausgabe dieses schönen Emblemwerks mit lateinischen Versen, gegenüber der Erstausgabe von 1669 um 2 weitere Embleme vermehrt. – Rücken am Kapital und Fuß unauffällig restauriert, sehr schönes sauberes und dekorativ gebundenes Exemplar.

Schlagwörter: Emblemata, Emblematik, Emblemliteratur, Theologie

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450,--  Bestellen
1 Bembo, Pietro. Delle lettere di M. Pietro Bembo. A sommi ponteficia, a cardinali et ad altri Signori et persone ecclesiastice, scritte. Con la giunta della vitta del Bembo. Primo (e) secondo volume. Band I u. II (von 3). Venetia, o. Dr. (G. Scotto) 1575. 8°. 381, (1) S.; 168 Bl. mit wdh. Titelvignette in Holzschnitt u. illustr. Initialen. Ldr. d. 19. Jahrhunderts mit goldgepr. Rückensch., Rückenverg. u. Deckelfiletten.

Gamba 138. – Seltene frühe (2. ?) Ausgabe der 1548-1552 zuerst erschienenen Briefsammlung. Es erschien noch ein dritter Teil mit Briefen an Freunde. – „Questa bella e rara edizione meritava d’essere citata dai vocabolaristi“ (Gamba). – Der bedeutende ital. Humanist und Schriftsteller P. Bembo (1470-1547), „macht gegen 1496 die Bekanntschaft von Aldo Manuzio, einem der wichtigsten Buchdrucker und Publizisten der damaligen Zeit. Dieser veröffentlicht im selben Jahr Bembos Erstlingswerk „De Aetna“. Hier beschreibt Bembo in Latein die Besteigung des Ätna mit seinem Vater. … Bei Manuzio beschäftigt sich Bembo verstärkt mit Dante und Petrarca und vertieft vor allem sein Wissen um die Werke Francesco Petrarcas, … Während der Zeit bei Manuzio werden viele Werke der tre corone (Dante/Petrarca/Boccaccio) veröffentlicht. Unter ihnen sind Klassiker wie die „Divina Commedia“ und die „Terze Rime“ von Dante, sowie „Le cose volgari“ von Petrarca… Als sie 1501 veröffentlicht werden, weisen sie Unterschiede zur Urfassung von Petrarca auf. Bembo scheut sich nicht, seine eigene, moderne Orthographie auf Petrarcas Werk anzuwenden, und nach den Regeln der damaligen Zeit abzuändern. Um das Volgare eines Mitglieds der tre corone zu ändern, die schon zum damaligen Zeitpunkt als Klassiker angesehen werden, bedarf es eines hohen Selbstbewusstseins und der Kenntnis um seine eigenen Fähigkeiten. Des weiteren erhält Bembo Rückendeckung von Manuzio, der „Le cose volgari“ druckt, und Bembos Normalisierung des Werkes unverändert lässt. So änderte Bembo zum Beispiel die Kommasetzung, fügte Strichpunkte ein, oder änderte Apostrophen. All dies geschah zum Wohle der besseren Lesbarkeit des Textes. „Le cose volgari“ bleiben jedoch nicht das einzige Werk, das von Bembos Normalisierung betroffen ist. Die Texte, die bis 1503 gedruckt werden, erhalten Kommata, die in vielen Werken des bisherigen Volgare noch völlig fehlten, oder nach heutigen Vorstellungen falsch gesetzt wurden. Auch werden, wie oben erwähnt, andere syntaktische Feinheiten abgeändert oder eingefügt. … 1539 wird er von Papst Paul III. endlich zum Kardinal ernannt, und 1541 zum Bischof von Gubbio. Schon drei Jahre später wird er Bischof von Bergamo, erfüllt seine Aufgaben aber von Rom aus. Am 18.1.1547 stirbt Pietro Bembo und wird zwischen Papst Leo X. und Papst Clemens VII. begraben“ (A. Blahnik, Leben und Werk des Pietro Bembo, München 2006). – Titelblatt von Band I etwas fleckig, sonst sehr schönes sauberes und dekorativ gebundenes Exemplar.

Schlagwörter: Briefsammlung, Briefwechsel, Renaissance

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400,--  Bestellen
1 Sulamuth, Henri (d. i. Giuseppe Passi). Gamologia (griech.), regulas seu leges connubiales, pro consequendo ac conservando optatißimo ac felicißimo coniugio, infelici autem corrigendo, ex plurimis iisq[ue] probatißimis veteribus & recentioribus theologis, iureconsultis, historicis ac poetis excerptas, continens. Liber tam nuptias ambientibus, quam matrimonio iunctis utilissimus pariter ac iucundissimus. Frankfurt am Main, Christoph Vetter 1617. Kl.-8°. [8] Bl., 188 S., [4] Bl. mit wdh. Druckermarke in Holzschnitt. Moderner Prgt.

Hayn-Gotendorf I, 182. VD17 3:307678H. – Wohl dritte Ausgabe; die erste und zweite Ausgabe erschien 1602 und 1610 mit dem Titel „Dello state maritale“. – Sehr seltene Abhandlung über die Ehe (″Gamologie, Eheregeln oder Gesetze, um die wünschenswerteste und erfolgreichste Ehe zu erreichen und aufrechtzuerhalten“). – Der ital. Schriftsteller G. Passi (1569-um 1620) wurde durch sein umstrittenes Werk „I donneschi diffetti“ (Venedig 1598, dt. „All-erdenckliche, wahrhaffte Weiber-Mängel…“, Köln 1705) bekannt. Wohl wegen der zeitgenöss. Kritik ließ Passi seine Abhandlung „Dello state maritale“ folgen, in welcher er die Institution der Ehe verteidigte und verheiratete Frauen lobte. 1614 veröffentlichte Passi noch ein Werk über Magie. Alle seine Werke wurden mehrfach aufgelegt. – Einband fachgerecht erneuert, am Anfang stärker gebräunt und stellenw. braunfleckig, gutes Exemplar.

Schlagwörter: Ehe, Kulturgeschichte, marriage, Wedding, wedlock

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500,--  Bestellen
1 Hotman, François. De re numaria populi Romani liber. Eiusdem disputatio de aureo Justinianico. His accesserunt, Volusius Maetianus, Rhemnius Fannius, Priscianus Caesariensis, de asse, ponderibus & mensuris. Item Joachimus Camerarius de numismatis seu moneta Graecorum & Romanorum. (Lyon), G. Lemaire 1585. 8°. 492 S., [8] Bl., 11, (1) S. mit Holzschnitt-Titelvignette u. einigen Tabellen u. illustr. Initialen. Geglätteter Kalbledereinband des 18. Jahrhunderts mit goldgepr. Rückenschild, Rückenverg., Deckelfiletten u. Innenkantenverg.

Adams H 1074. Lipsius/L. 194. NDB IX, 655. Strintzing-Landsberg I, 383 ff. – Erschien im selben Jahr auch bei J. Durant in Genf. – Wichtige Abhandlung zur Finanzgeschichte der Römer. – Der franz. Jurist und Politiker F. Hotman (lat. Franciscus Hotomanus, 1524-1590), ein „Gelehrte(r) ersten Ranges“ (Strintzing), „gehört zu der Gruppe bedeutender französischer Juristen, die im 16. Jahrhundert als Refugiés in die Schweiz und nach Deutschland kamen und auf die deutsche Rechtswissenschaft großen Einfluß ausgeübt haben. … Wie viele große Juristen seiner Zeit war er auch Philologe und Kenner der Antike. Als Jurist handhabte er souverän sowohl die antiquarisch-kritische als auch die dogmatische Methode der Jurisprudenz“ (H. Liermann in NDB). – Stellenweise etwas gebräunt und leicht braunfleckig, sehr schönes prachtvoll gebundenes Exemplar.

Schlagwörter: Antike, Finance, Finanzwirtschaft, Jura, Römisches Reich / Wirtschaft

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800,--  Bestellen
1 Dubuisson, (auch Du Boisson, Jacques Lambert). (Premier)-septième livre d’airs sérieux et à boire, à deux & trois parties. 7 Teile in 1 Band. Paris, Christophe Ballard (1686)-1692. Quer-12° (9 x 13 cm.). Getrennte Pag. mit 6 (statt 7) Titelbl. mit breiten Holzschnitt-Bordüren u. Musiknoten in Holzschnitt. Ldr. d. Zt. mit floraler Rückenverg. u. Kantenverg.

RISM A/I D 3606. – Sehr seltenes Barock-Liederbuch. – Christophe Ballard veröffentlichte auch 1690 bis 1722 die Zeitschrift „Recueil d’airs sérieux et à boire de différents autheurs…“ mit Liedern verschiedener Komponisten. – Über das Leben des franz. Komponisten Jacques Lambert du Buisson (1655-1710) ist wenig bekannt. Er komponierte viele Trinklieder und weltliche Kantaten mit „Basso continuo“. – Titelblatt und die ersten beiden Teile des ersten Bands fehlen (Titelblatt u. Vorwort liegen in Farbkopie bei), stellenweise etwas gebräunt, sonst gut erhaltenes Exemplar in einem dekorativen Barock-Einband.

Schlagwörter: Barockmusik, Lieder, Liederbücher, Musik

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800,--  Bestellen
1 Scudéry, (Madeleine) de. Les femmes illustres ou les Harangues heroiques. (Premiere volume de 2). Paris, Compagnie des Libraires du Palais 1665. Kl.-8°. [7] Bl., 320 S. mit gestoch. Frontispiz, gestoch. Titelvignette u. 20 gestoch. Portraits nach antiken Medaillen. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild u. floraler Rückenverg.

Brunet V, 250 (frühere Ausg.). – Mit Biographien und Portraits von 20 bedeutenden Frauen der Antike. – Gutes dekorativ gebundenes Exemplar.

Schlagwörter: Biographie, Frauen

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240,--  Bestellen
1 Graaf, (Reinier auch Regner und Reijnerus de). Histoire anatomique de parties genitales de l’homme et de la femme qui servent à la génération. Avec un traité du suc pancreatique, des clistères et de l’usage du syphon. Composée en latin … et traduit en francais par Monsieur N.P.D.M. 3 Werke in 1 Band. Bâle (Basel) u. Lyon, J. G. König u. H. Baritel 1699. 8°. [8] Bl., 104 S.; [4] Bl., 245, (3) S.; 142 S., [1] Bl. mit 41 meist gefalt. Kupfertafeln. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild u. floraler Rückenverg.

Hirsch-Hüb. II, 616. Krivatsky 4910. – Erste französische Gesamtausgabe der Schriften des niederländischen Anatomen. – Die erste lateinische Gesamtausgabe erschien 1677 in Leiden. – Der niederl. Mediziner R. de Graaf (1641-1673) gilt als Mitbegründer der experimentellen Physiologie und ist der Entdecker der Ovarialfollikel im Eierstock, wobei der Tertiärfollikel als Graaf-Follikel auch heute noch nach ihm benannt ist. In seinem Werk „De succi pancreatici natura et usu exercitatio anatomica medica“ (Leiden 1664) berichtete er über die ersten mit Bauchspeicheldrüsenfisteln durchgeführten Tierexperimente zur Erforschung des Pankreassaftes. Graaf beschrieb auch zuerst die Weibliche Ejakulation und verwies auf eine besonders sensible Zone in der vorderen Scheidenwand, die er mit der Prostata des Mannes verglich und die später von dem deutschen Gynäkologen Ernst Gräfenberg auf seiner Suche nach dem vaginalen Lustzentrum der Frau als G-Punkt wiederentdeckt wurde. – Gelenke u. Kapital unauffällig restauriert, gestoch. Wappen-Exlibris, stellenweise braunfleckig und gebräunt, gutes dekorativ gebundenes Exemplar.

Schlagwörter: Anatomie, Gynäkologie, Medizin, Urologie

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750,--  Bestellen
1 Pascal, J(ean). Traité des eaux de Bourbon l’Archambaud. Selon les principes de la nouvelle physique. 2 Teile in 1 Band. Paris, Laurent d’Houry 1699. Kl.-8° (16,5 x 9 cm.). [6] Bl., 373, (5) S. mit 3 Kupfertafeln. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild, reicher floraler Rückenverg. u. Kantenverg.

Zweite Ausgabe des seltenen balneologischen Werks. Die erste Ausgabe erschien 1698 ohne die Tafeln. – Der Mediziner J. Pascal beschreibt die Stadt Bourbon l’Archambaud und ihre Thermalquellen und befasst sich ausführlich mit den chemischen und medizinischen Eigenschaften des Quellwassers. Pascals Abhandlung ist das vierte Werk über die Heilquellen von Bourbon l’Archambaud nach denen von Jean Aubéri (1604), Isaac Cottier (1650) und François Le Rat (1677). – Sehr schönes sauberes und dekorativ gebundenes Exemplar.

Schlagwörter: Balneologie, Frankreich, Medizin

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320,--  Bestellen
1 Montaigne, Michel (Eyquem) de. Les Essais. Nouvelle édition éxactement purgée des defauts des precedentes, selon le vray original. Et enrichie & augmentée aux marges du nom des autheurs qui sont citez, & de la version de leurs passages. Avec des observations tres-importantes necessaires pour le soulagement du lecteur. Ensemble la vie de l’autheur, & deux tables, l’une des chapitrres, & l’autre des principales matiers, de beaucoup plus ample & plus utile que celles des dernieres éditions. Paris, Augustin Courbé 1652. Folio (34,5 x 22,5 cm.). [16] Bl., 834 (recte 840) S. mit Titel in Rot u. Schwarz, großer gestoch. Titelvignette, ganzs. gestoch. Portrait und einigen Holzschnitt-Initialen. Hldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild u. Rückenverg.

Brunet III, 1837. Sayce & Maskel 27. Tchemerzine IV, 898. Vgl. PMM 95. – Zweite Folioausgabe bei A. Courbe. – „Montaigne erfand die Form des Essays, um seine ganz persönlichen Überzeugungen und Gedanken auszusprechen, eine literarische Form, die es vor ihm kaum gegeben hatte. Sein ausgefeilter Essay, die ‚Apologie de Raimond Sebonde‘, steht mit seinem Angriff auf den Fanatismus und mit seinem Eintreten für die Toleranz keiner modernen Schrift nach. In der vorliegenden Sammlung hat Montaigne seinen Platz jedoch hauptsächlich als vollendeter Repräsentant des aufgeklärten Skeptizismus des 16. Jahrhunderts, dem Bacon, Descartes und Newton im folgenden Jahrhundert erwidern sollten. Die Vorherrschaft der aristotelischen Wissenschaft hatte durch die Wiederentdeckung anderer antiker Philosophen eine Schwächung erfahren, und dies begünstigte eine skeptische Auffassung der Möglichkeit, überhaupt irgendwelche Kenntnisse des Wesens der Wirklichkeit zu erlangen. Montaigne war der führende Vertreter dieser Denkungsart. … Der letzten, zu Lebzeiten des Verfassers erschienenen Ausgabe der ‚Essais‘ von 1588 war ein dritter Band hinzugefügt, und diese Ausgabe wurde der endgültige Text, auf den alle späteren Ausgaben beruhen“ (J. Carter u. P. M. Muir zur ersten Ausgabe, Bordeaux 1580). – Kapital mit gringf. Fehlstellen, Gelenke etwas berieben, Titelblatt alt montiert und mit zeitgenöss. Besitzvermerk, die 21 Blatt (Index) am Schluß nicht beigebunden, schwacher Wasserrand im unteren Blattrand, stellenweise braunfleckig und gebräunt, gutes dekorativ gebundenes Exemplar.

Schlagwörter: Philosophie

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1.000,--  Bestellen
1 Blondel, Franciscus. Thermarum Aquisgranensium, et Porcetanarum descriptio. Congruorum quoque ac falubrium usuum balneationis & potationis elucidatio. Accedunt probae thermarum Aquigranensium. Trajecti ad Mosam (Maastricht), J. du Preys 1685. – Beigebunden: (Cotterau) du Clos, (Samuel). Observationes super aquis mineralibus diversarum Privinciarum Galliae, in Academia Scientiarum regia in annis 1670 & 1671 faita, et ejusdem Dissertatio superprincipiis mixtrorum naturalium. 2 Werke in 1 Band. Lugd. Batav. (Leiden), P. Vander 1685. Kl.-8°. [11] Bl., 208 S., [10] Bl. mit gestoch. Frontispiz u. 14 teils gefalt. Kupfertafeln; Titel, 204 S., [4] Bl. (das letzte weiß) mit gestoch. Frontispiz u. Prgt. d. Zt.

I. Hirsch-Hüb. I, 574. Krivatsy 1393. Müller 14. Waller 1151. Wellcome II, 182. Vgl. VD 17 23:239697E (3. Ausgabe, Aachen 1688). – Zweite Ausgabe der reich illustrierten ersten Monographie über das Aachener Badewesen (erste Ausgabe 1671) vom damaligen Direktor der Bäder. F. Blondel (1613-1703) hebt auch die Bedeutung der Kaiserstadt und ihrer Denkmäler hervor. – Die Tafeln mit Ansicht von Burscheid und Plan von Aachen, mit kleinen Ansichten sowie Szenen zum Badeleben. – II. Ferchl 133. Krivatsy 2770. Poggendorff I, 610. – Zweite erweiterte lateinische Ausgabe. Die erste Ausgabe erschien 1675 in französischer Sprache. Der Verfasser war ooLeibarzt Ludwigs XIV. – Zeitgenöss. Besitzvermerk a. Vortitel, durchgehend etwas gebräunt, gutes Exemplar.

Schlagwörter: Aachen, Balneologie, Balneology, Frankreich, Medizin, Nordrhein-Westfalen

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650,--  Bestellen
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