Kreidolf, Ernst. Blumen-Märchen. 4. Auflage. Köln, Hermann & Friedrich Schaffstein o. J. (1910). Quer-4° (24 x 36 cm.). [24] Bl. mit 30 (15 farblithogr.) ganzs. Illustrationen. Farbig illustr. Orig.-Halbleinenband.

Bilderwelt 486. Doderer/Müller 464 und S. 230 ff. Hess/Wachter 23. Hobrecker, Braunschweig 4394. Huggler 166 Anm. Klotz 3698/5. LKJ II, 255 ff. Ries 659, 1. SBI 125 und S. 45. Seebaß II, 1069. Stark, Fitzebutze S. 100 f. Stuck-Villa II, 231 und S. 125. – Kreidolfs erstes Bilderbuch. Die erste Ausgabe erschien 1898 bei Piloty und Loehle in München; 1901 wurden gebundene und ungebundene Restauflagen vom Verlag Schaffstein & Co. übernommen. – Fünfzehn Gedichte in Jugendstil-Antiqua gegenüber den schönen Illustrationen. – „Der Kölner Verleger Hermann Schaffstein verhalf Kreidolf zu Durchbruch und Erfolg. Er berichtete in seinen Lebenserinnerungen vom Beginn der langjährigen Zusammenarbeit: „Auch war ich Leser des von Avenarius gegründeten Kunstwarts. Durch ihn wurde ich auf einen mir noch unbekannten jungen Maler und Dichter aufmerksam; gemacht, Ernst Kreidolf, dessen Bilderbuch ‚Die Blumenmärchen‘ Avenarius als außergewöhnlich künstlerisch und feinsinnig empfohlen hatte. Ich ließ das Buch kommen. […] In meine Begeisterung mischte sich das Bedauern, daß mir dieses Werk nicht zum Verlag angeboten worden war. Als ich aber bemerkte, daß das Buch nur im Kommissionsverlag in München erschienen war, packte ich den Koffer und reiste mit dem Nachtzug nach München. Der Kommissionsverleger war die ‚Lithographische Anstalt‘, die das Buch gedruckt hatte. Diese war unter der Bedingung, daß ich die späteren Auflagen bei ihr drucken lasse, sofort bereit, mir den Verlag abzutreten. Da der Künstler auch in München wohnte, suchte ich ihn auf. Er be wohnte in einer Vorstadt ein sehr kleines Atelier im Dachgeschoß eines sehr einfachen Mietshauses. Als ich ihm meine Anerkennung ausdrückte und mein Erstaunen, daß er sich keinen Verleger gesucht habe, meinte er lächelnd: „Gesucht wohl, aber nicht gefunden“. Das Werk sei von Verlag zu Verlag gewandert und sei überall abgewiesen worden. Schließlich hätten seine Freunde das Geld aufgebracht“ (75 Jahre Hermann Schaffstein Verlag. S. 4, zit. nach Roland Stark). – Deckel etwas angestaubt, Klammerheftung angerostet, gutes Exemplar.

• Kategorie: Kinder- und Jugendbücher / Märchen und Sagen / Volksbücher
• Schlagwörter: Jugendstil · Märchenbilderbücher · Schweizer Kinderbücher
• Sprache: Deutsch
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