Feldigl, Prinz Liliput
Feldigl, Prinz Liliput
Feldigl. Ferdinand. Prinz Liliput. Ein lustiges Ziehbilderbuch von Lothar Meggendorfer. 2. Aufl. Esslingen, J.F. Schreiber o. J. (um 1900). 4°. 18 S. farbig illustr. Titelblatt, Illustrationen im Text und 6 farblithogr. Tafeln mit beweglichen Teilen sowie 1 farblithogr. Tafel als Schlußbild. Farbig illustr. OHLn. (Verlags-Nr. 107). Bilderwelt 2051. Doderer-Müller 357. HKJL IV, 613. Katzenbach S. 272. Krahé 114 u. S. 163 (mit zahlr. Abb.). Ries 714, 108. Wegehaupt IV, 439. – „Zwei der schönsten, stark vom Jugendstil beeinflußten Ziehbilderbücher aus Meggendorfers Spätwerk sind Prinz Liliput und Prinzessin Rosenhold, die beide neben der Beweglichkeit der Bilder eine in sich zusammenhängende Handlung haben. Der Text von F. Feldigl zu Prinz Liliput ist als Märchenspiel angelegt, in dessen Mittelpunkt ‚Hans Liliput von Elfenhain‘ und seine Begegnungen im Reich der Tiere und Pflanzen stehen. Meggendorfer wächst in der bildlichen Auslegung völlig über den Text hinaus, weil sein Liliput weder Elfen- noch ein Zauberkind ist. Der Lehrer Feldigl mochte noch an einen Nachfahren aus Swifts Märchenland mit seinen nur daumengroßen Bewohnern gedacht haben, Meggendorfers Bilder aber weisen in eine ganz andere Richtung. Er stellt uns Prinz Liliput als Lilien-Putto vor. So stehen hinter seiner Liliput Gestalt die ewigen Kinder der bayerischen Kulturlandschaft des Barock und Rokoko. In ihrer Beweglichkeit verfügt die Papierfigur des Liliput über dieselbe lebhafte Gebärdensprache, die den Putten im Kirchenraum als spielerischen Vermittlern zwischen Altar und Deckenfresko zu eigen ist. Auf so ungewöhnliche und unvermutete Weise, nämlich durch eine Figur der Buchwelt, wird der Puttenreigen des Barock und Rokoko abgeschlossen und der Reigen der Blumenkinder des Jugendstils eröffnet: ‚Prinzessin Rosenhold‘.“ (H. Krahé). – Kanten und Rücken etwas berieben, im Blattrand etwas angestaubt, sehr gutes Exemplar des seltenen Spielbilderbuchs.
Unser Preis: EUR 1.800,-- |