Alte Drucke / Inkunabeln
Die Liste enthält 63 Einträge. Suchergebnisse löschen und Gesamtbestand anzeigen.
Abbildung |
Beschreibung Gesamte Buchaufnahme |
Preis EUR |
|
---|---|---|---|
![]() |
Biblia germanica – Luther, Martin (Übers.). Biblia, Das ist: die gantze Heilige Schrifft, Altes und Neues Testaments, Teutsch, Herrn Doctor Martin Luther … Mit den Summarien Herrn Johann Sauberti … Samt einer Vorrede Herrn Johann Michael Dilherrns. 2 Teile in 1 Band. Nürnberg, Johann Andreä Endters Seel. Söhne 1733. Folio (39 x 26 cm.). [32] Bl, 706 S., [2] Bl., S. 707-912,; gestoch. Frontispiz, Titel, S. 913-1034, [2] Bl., S. 1035-1181, (9) S. mit Titel in Rot und Schwarz, 2 gestoch. Frontispizen, gestoch. Portrait Luthers, 4 gestoch. illustr. Zwischentiteln und 226 Text-Holzschnitten von Paul Creutzberger. Zeitgenöss. blindgepr. Schweinsledereinband über Holzdeckeln auf 5 Bünden mit 2 Messingschließen.
Bibelslg. der Württ. Landesbibliothek E 1322. Darlow/Moule 4234. Jahn 117 f. Schmidt 372 ff. – 21. Auflage der berühmten Dilherr-Bibel des Endter-Verlages. – „Wegen des sehr hohen Aufwandes, den die Weimarer Bibel erfordert hatte, gab Wolfgang Endter der Ältere 1656 eine kleinere Variante heraus, die unter der Verantwortung des eben genannten Nürnberger Pfarrers und Rhetorikers Johann Michael Dilherr (1604-1669) stand. Die Dilherr-Bibel garantierte den Endters die größten Erfolge. Von 1656 bis 1788 erschienen mindestens 29 Auflagen. Sie bieten den reinen Text der Luther-Bibel fortlaufend, eignen sich demnach auch zum Vorlesen in Kirche und Familie und sind durch ihre in den Text eingestreuten zweispaltigen Holzschnitte Bilderbuch zugleich“ (E. Zwink, Württ. Landes-Bibliothek, Stuttgart). – Einband berieben und an der oberen Kante restauriert, das Verschlußteil der oberen Schließe fehlt, Vorsätze erneuert, Titelblatt mit Fehlstellen im Rand (minimaler Textverlust) und verso auf das Frontispiz aufgezogen, 1 Kupfertafel mit hinterlegter Fehlstelle, durchgehend gebräunt und im Blattrand fingerfleckig, insgesamt noch ordentliches und vollständiges Exemplar in einem zeitgenössischen Einband. Schlagwörter: Barock, Bibel, Bibeln, Theologie |
500,-- | ![]() |
![]() |
Tabernaemontanus, Jakob Theodor. Neuw vollkommentlich Kräuter-Buch. Mit schönen und künstlichen Figuren aller Gewächs der Bäumen, Stauden und Kräutern so in teutschen und welschen Landen. 3 Teile in 1 Band. Basel, Jacob Werenfels 1664. Folio (38 x 24 cm.). [8] Bl., 657 (von 663) S.; [2] Bl., S. 665-1316; S. 1317-1529, [66] Bl. mit altkolorierter Holzschnitt-Titelbordüre und 2462 (von 2472), teils kolorierten Textholzschnitten. Lederband der Zeit auf 3 Bünden über Holzdeckeln.
Heilmann, Kräuterbücher 296 ff. Hirsch-Hüb. V, 503. Junk, Bibliotheca Botanica 607. Nissen BBI, 1931. Pritzel 9093. Schreiber, Kräuterbücher 51. – Erste Basler und insgesamt 4. Ausgabe. Das berühmte Kräuterbuch von Tabernaemontanus (1522-1590), in der letzten, von Caspar Bauhin (1560-1624) bearbeiteten Frankfurter Ausgabe, die zum ersten Male einen dritten Teil enthält. – J. T. Tabernaemontanus (1520-1590) war Schüler Bocks und sammelte ein Menschenleben lang an einem Herbarium in- und ausländischer Pflanzen. Das riesige Sammelsurium hatte anfangs keinen verlegerischen Erfolg und fand erst in der Überarbeitung Bauhins seinen Weg in die europäische Öffentlichkeit. Die Pflanzenholzschnitte sind meist Kopien nach verschiedenen Quellen (wie den Kräuterbüchern von Fuchs, Mattioli etc.). – Tabernaemontanus „sammelte ein Menschenleben lang an einem Herbarium in- und ausländischer Pflanzen und deren Beschreibungen. Er bekämpfte als Arzt die Verwendung der Compositas und empfahl einfache Pflanzenstoffe. Er schuf ein wahres Riesenwerk mit über 2300 Abbildungen. … Er gibt an, daß er 38 Jahre lang an diesem Buch gearbeitet habe und beklagte sich bitter, daß er den größten Teil der Druckkosten selber tragen mußte“ (K. E. Heilmann). – Einband restauriert, freie Vorsätze fehlen, Titelbl. mit Knickspuren und im Rand restauriert, eine kl. Fehlstelle in der Bordüre unauffällig ergänzt, es fehlen die Blätter D 3, D 4 und G 1 mit insgesamt 10 Holzschnitten (liegen in Farbkopie bei), durchgehend gebräunt, stellenweise braunfleckig und mit Feuchtigkeitsspuren, vereinzelt kl. Randeinrisse, insgesamt gutes Exemplar des berühmten Kräuterbuchs. Schlagwörter: Botanik, Botany, Heilpflanzen, Kräuterbücher, Medicine, Medizin |
2.400,-- | ![]() |
![]() |
Rohault, Jacques. Traité de physique. Quatriéme Edition, reveuë & corrigée. 2 Bände. Lyon, Claude Galbit 1681. Kl.-8° (15 x 8,5 cm.). [17] Bl., 418 S., [1] Bl.; 422 S., [3] Bl. mit einigen Holzschnitten im Text und 2 gefalt. Kupfertafeln. Kalbslederbände der Zeit mit goldgepr. Rückensch. und Rückenvergoldung.
DSB XI, 506 f. Poggendorff II, 671. – Frühe Ausgabe, eines der erfolgreichsten Physik-Lehrbücher des 17. und 18. Jahrhunderts. – „Rohault’s masterwork the ‚Traité de physique‘ (1671) became the era’s leading textbook on natural philosophy … The strength and its contemporary appeal lay in Rohault’s ability to weave new experimental findings, as well as his knowledge of craft and chemical processes, within a verbal web of Cartesian mechanistic discourse.“ (DSB). – Der franz. Mathematiker, Philosoph und Physiker J. Rohault (1618-1672) war einer der wichtigsten Vertreter des Cartesianismus. „In seinem Physik-Lehrbuch von 1671 behandelt er neben Material aus der Dioptrik und Météores von Descartes auch neue Themen wie Magnetismus und Kapillarität und legt viel Wert auf Experimente. In der Astronomie folgt er teilweise den überkommenen Theorien von Ptolemäus und Tycho Brahe, teilweise Kopernikus. Er behandelt auch Biologie (wobei er neben Descartes auch William Harvey und seiner Theorie des Blutkreislaufs folgt). Es war jahrelang das physikalische Standardlehrbuch in Frankreich.[2] 1674 erschien eine lateinische Übersetzung des Schweizers Théophile Bonet (1620–1689), eine weitere lateinische Fassung stammte vom Newton-Anhänger Samuel Clarke (1697 und viele weitere Auflagen), der auch Zusätze im Sinne der Newtonschen Lehre einbrachte, die er der Descarteschen gegenüberstellte. Daraus entstand 1723 eine englische Ausgabe durch seinen Bruder John Clarke, so dass das Buch auch in England einflussreich war, damit allerdings nicht die kartesianische, sondern die Newtonsche Lehre verbreitete“ (Wikipedia). – Einbände etwas berieben, stellenweise etwas braunfleckig, gutes dekorativ gebundenes Exemplar. Schlagwörter: Astronomie, Astronomy, Mechanics, Mechanik, Optics, Optik, Physics, Physik / Geschichte |
380,-- | ![]() |
![]() |
Prideaux, (Humphrey). La vie de Mahomet, où l’on découvre amplement la vérité de l’imposture. Enrichie de figures en taille-douces. (Traduit par Daniel Larroque). Amsterdam, George Gallet 1698. Kl.-8° (15 x 10 cm.). [3] Bl., 164 S., [2] Bl. mit Titelblatt in Rot und Schwarz gestoch. Frontispiz und 9 Kupfertafeln im Stil von Romeyn de Hooghe. Kalbslederband der Zeit mit goldgepr. Rückenschild und floraler Rückenvergoldung.
Brunet, VI, 28001. Chahine, Bibliographie du Levant 3859. – Erste französische Ausgabe. Die britische Originalausgabe erschien 1697. – „The Life of Mahomet was in fact printed as a polemical tract against the deists. As a biography it is valueless from the point of view of moderne knowledge. Some of its error were noted by Sale in the discourse and notes to his translation of the Koran 1734. Prideaux had thought of writing a history of the Saracen empire but turned insted for his next historical subject to th interval between the Old and the New testament“ (Dict. of Nat. Biogr. XLV, 352). – Der britische Theologe und Orientalist Humphrey Prideaux (1648-1724) beruft sich in dem vorliegenden Werk auf die Studien des bedeutenden Orientalisten und Bibelforschers Edward Pococke (1604-1691), der eine Sammlung von über 400 orientalischen Manuskripten besaß. – Stempel auf dem Vorsatz, sehr gutes sauberes und dekorativ gebundenes Exemplar. Schlagwörter: Biographie, Biography, Islam, Islamic Empire, Islamische Theologie |
750,-- | ![]() |
![]() |
(Laet, Johannes de, Ed.). Respublica, sive statvs Regni Scotiae et Hiberniae, diversorum autorum. Lugd(uni) Bat(avorum, Leiden), Ex officina Elzeviriana 1627 (= 1630). 12° (11 x 5,5 cm.). 282 S., [1] Bl. mit gestoch. illustr. Titelblatt. Lederband der Zeit mit kalligr. Rückenschild und Rückenvergoldung.
Willems 287 Anmerkung. – Zweiter Druck mit der Jahreszahl 1630 auf dem letzten Blatt. – Einer der frühesten „Reiseführer“ für Schottland und Irland. Mit Texten der Historiker George Buchanan (1506-1582), Hector Boece (1465-1536) und William Camden (1551-1623). – Rücken berieben und am Fuss mit größerer Fehlstelle, modernes Exlibris, durchgehend etwas gebräunt, gutes Exemplar. Schlagwörter: Grossbritannien, Ireland, Irland, Reiseführer, Schottland, Scotland |
180,-- | ![]() |
![]() |
Schneider, Konrad Victor. Liber de nova gravissimorum trium morborum curatione. (De apoplexia, cuius sedes non semper est cerebrum. Lipopsychia, quae non vitalis, sed animalis facultatis fractae symptoma est. paralysi, cuius sedes non cerebrum, nec spinalis medulla nec nervus semper est … anacephalaeoses duae …). 2 Teile in 1 Band. Frankfurt am Main, (M. Meyer für E. Ph. Back) 1672. 4°. [33] (statt 35) Bl., 1222 (i. e. 1214) S.; [1] (statt 14) Bl., S. 1106-1141, (3). Pergamentband der Zeit mit kalligr. Rückentitel.
Hirsch-Hüb. V, 107 f. VD17 3:624539K. – Einer von zwei Drucken der ersten Ausgabe des sehr seltenen frühen Werks über Apoplexie (Schlaganfall oder Hirnschlag). – K. V. Schneider (1614-1680), Professor für Medizin in Wittenberg und Leibarzt der sächsischen Kurfürsten Johann Georg II. und Friedrich Wilhelm, „entdeckte … die Schleimhäute in der Nase, die noch heute nach ihrem Entdecker als Membrana Schneideriana beziehungsweise Schneider-Membran oder Schneider’sche Haut bezeichnet werden. Auch seine weiteren Schriften, die nach genauer Beobachtung entstanden waren, gewannen in der weiteren Forschung Bedeutung, besonders auf dem Gebiet der Anatomie, der Physiologie und der allgemeinen Pathologie. So widerlegte er unter anderem die Lehrmeinung der Ortssetzung der Geisteskräfte und veröffentlichte Arbeiten zum Schlagfluss und über Krämpfe. Schneider, der ein Schüler seines Vorgängers Daniel Sennert war, hatte so einen Ruf als einer der bedeutendsten Mediziner des 17. Jahrhunderts, nicht nur Wittenbergs, erlangt“ (Wikipedia). – Das zweite Titelblatt (liegt in Farbkopie bei) und wohl ein weiteres Blatt am Anfang und der Index zum ersten Teil (13 Bl.) wurden hier nicht beigebunden, stellenweise teils stärker gebräunt und etwas wasserfleckig, sonst gut erhalten. Schlagwörter: Medizin, Neurologie, Neurology |
300,-- | ![]() |
![]() |
(Larrey, Isaac de). L ’heritière de Guienne. Ou histoire d’Eléonor, fille de Guillaume, dernier Duc de Guyenne, femme de Louis VII, Roy de France & ensuite de Henry II., Roy d’Angleterre … 3 Teile in 1 Band. Rotterdam, Reinier Leers 1692. 12° (14,5 x 8 cm.). [4] Bl., 456 S. Halblederband des 19. Jahrhunderts mit goldgepr. Rückentitel und Linienvergoldung.
Zweite Ausgabe der interessanten Arbeit über Eleonore von Aquitanien (um 1124 – 1204), Königin von Frankreich (1137-1152) und Königin von England (1154-1189), eine der einflussreichsten Frauen des Mittelalters. – Der franz. Historiker Isaac de Larrey (1638 oder 1639 – 1719) ging nach dem Edikt von Fontainebleau ins niederländische Exil. Später war er brandenburgischer Legationsrat in Berlin. – Stellenweise etwas braunfleckig, gutes Exemplar. – Deuxième édition de cet ouvrage intéressant consacré à Aliénor d’Aquitaine (vers 1124 – 1204), reine de France (1137-1152) et reine d’Angleterre (1154-1189), l’une des femmes les plus influentes du Moyen Âge. – L’historien français Isaac de Larrey (1638 ou 1639 – 1719) s’exila aux Pays-Bas après l’édit de Fontainebleau. Il fut plus tard conseiller de légation de Brandebourg à Berlin. – Quelques taches brunes par endroits, bon exemplaire. Schlagwörter: Biographie, Eleanor d’Aquitaine, Eleonore von Aquitanien, Frankreich, Geschichte, Mittelalter |
240,-- | ![]() |
![]() |
Weingarten, Johann Jacob v. Extract der verneuerten Königl. Appellations-Instruction mit verschiedenen Annotatis, Kays. und Königl. Remissive allegirten auch etwelich erst new Allergnädigist ergangenen Rescripten. In Marginalibus angezogener Reichs-Hoff-Raths Ordnung, einen vollständigen Register, außgesetzten Taxen, Ferien und observirten Collegij Festis. Schlißlichen gefertiget zum Endt des Monaths Septembris. Sole Justitiae Signum ingresso. Prag, Johann Carl Gerzabek o. J. (1692). 8°. [2] Bl., 79, (25) S. Halbpergamentband des 20. Jahrhunderts mit schwarzgepr. Rückentitel.
Wurzbach, ÖBL LIV, 36 f. VD17 384:712259W. – J. J. v. Weingarten (1629-1707) war seit 1677 erster „Syndicus und zugleich Rath auf der Prager Kleinseite. 1678 erhielt er die Stelle eines deutschen Secretärs bei dem Appellationsgerichte auf dem Prager Schlosse. 1689 ward er zum Titularrathe daselbst ernannt und als solcher vom Kaiser beauftragt, den Codex Ferdinandeo-Leopoldinus auszuarbeiten, der auch 1701 im Druck erschien. 1693 erfolgte seine Einführung als wirklicher Appellationsrath, in welcher Eigenschaft er bis an sein Lebensende wirkte. In seinen letzten Jahren aber befand er sich mit seiner Familie in so mißlichen Vermögensumständen, daß er den Kaiser um ein Gnadengeld ansuchen mußte, welches ihm denn auch gewährt wurde. 1681 erhielt der verdiente Rechtsgelehrte von Kaiser Leopold I. den Adel, und 1683 wurde ihm der Sitz auf der böhmischen Ritterbank angewiesen. Die Zahl seiner Schriften ist so groß, daß sein Biograph Pelzel darüber bemerkt: „Wenn das Verdienst und die Größe eines Gelehrten nach der Menge und Größe der Werke, die er herausgibt, abgemessen werden sollte, so wäre Weingarten einer der größten Gelehrten, die Böhmen hervorgebracht hat“.“ (Wurzbach). – Einband etwas berieben, St.a.T., durchgehend teils stärker gebräunt und braunfleckig, sonst gut erhalten. Schlagwörter: Austriaca, Jura, Prag, Staatsrecht, Tschechoslowakei |
250,-- | ![]() |
![]() |
Tabernaemontanus, Jakob Theodor. Neuw vollkommentlich Kräuter-Buch. Mit schönen und künstlichen Figuren aller Gewächs der Bäumen, Stauden und Kräutern so in teutschen und welschen Landen. 3 Teile in 1 Band. Basel, Jacob Werenfels 1664. Folio (38 x 24 cm.). [8] Bl., 663 S.; [2] Bl., S. 665-1316; S. 1317-1529, [66] Bl. mit altkolorierter Holzschnitt-Titelbordüre und ca. altkolorierten 3000 Textholzschnitten. Blindgeprägter Schweinsledereinband der Zeit.
Heilmann, Kräuterbücher 296 ff. Hirsch-Hüb. V, 503. Junk, Bibliotheca Botanica 607. Nissen BBI, 1931. Pritzel 9093. Schreiber, Kräuterbücher 51. – Erste Basler und insgesamt vierte Ausgabe. Das berühmte Kräuterbuch von Tabernaemontanus (1522-1590), in der letzten, von Caspar Bauhin (1560-1624) bearbeiteten Frankfurter Ausgabe, die zum ersten Male einen dritten Teil enthält. – Hier in einem äußerst seltenen vollständig altkolorierten Exemplar. – J. T. Tabernaemontanus (1520-1590) war Schüler Bocks und sammelte ein Menschenleben lang an einem Herbarium in- und ausländischer Pflanzen. Das riesige Sammelsurium hatte anfangs keinen verlegerischen Erfolg und fand erst in der Überarbeitung Bauhins seinen Weg in die europäische Öffentlichkeit. Die Pflanzenholzschnitte sind meist Kopien nach verschiedenen Quellen (wie den Kräuterbüchern von Fuchs, Mattioli etc.). – Einband restauriert, freie Vorsätze fehlen, durchgehend gebräunt, stellenweise braunfleckig und etwas feuchtrandig, wenige Blatt mit restaurierten Randläsuren, sehr gutes Exemplar; alle Ausgaben dieses Kräuterbuchs sind vollständig handkoloriert äußerst selten. – First Basel edition and 4th edition in total. The famous herbal by Tabernaemontanus (1522-1590), in the last Frankfurt edition edited by Caspar Bauhin (1560-1624), which contains a third part for the first time. – Here in an extremely rare, completely old-coloured copy. – J. T. Tabernaemontanus (1520-1590) was a pupil of Bock and spent a lifetime collecting domestic and foreign plants at a herbarium. Initially, this huge collection was not a publishing success and only found its way to the European public when Bauhin revised it. The woodcuts of the plants are mostly copies from various sources (such as the herbal books by Fuchs, Mattioli etc.). – Binding restored, free endpapers missing, browned throughout, brownstaining and somewhat dampstained in places, a few leaves with restored marginal tears, a very good copy; all editions of this herbal book are extremely rare, completely hand-coloured. Schlagwörter: Botanik, Botany, Heilpflanzen, Kräuterbücher, Medicine, Medizin |
12.000,-- | ![]() |
![]() |
Vossius, Gerardus Joannis. De quatuor artibus popularibus. De philologia, et scientiis mathematicis, cui operi subjungitur, chronologia mathematicorvm, libri tres. 3 Teile in 1 Band. Amsterdam, Johannes Blaeu 1650. Gr.-8° (20,8 x 15,5 cm.). [8] Bl., 94 S., [7] Bl.; [4] Bl., 83, (10) S.; [7] Bl., 467, (35) S. mit 3 wdh. Titelvignetten in Holzschnitt. Weinroter Maroquin-Lederband der Zeit mit goldgepr. Rückenschild, reicher Rücken-, Deckel- und Kantenvergoldung und Goldschnitt.
ADB XL, 367 ff. Bierens de Haan 5142-5144. Cantor II, 652. Libri rari 294. Poggendorf II, 1235. Rademaker, Life and work of Gerardus Joannes Vossius S. 32 und 322 ff. RISM B VI, 871. – Sehr seltene erste Ausgabe des wichtigen Barock-Kompendiums. Gleichzeitig erschien auch eine Teil-Ausgabe mit dem Untertitel „grammatistice, gymnastice, musice, & graphice, liber“, welche nur diese Themen behandelt. Eine zweite Ausgabe des posthum erschienenen Werks erschien 1660 ebenfalls bei Blaeu. – Inhalt: I. Grammatistice, gymnastice, musice et graphice. – II. De philologia liber. – III. Universae mathesios natura et constitutione liber, Cui fubjungitur chronologia mathematicorum. – Interessant ist dabei besonders der dritte Teil, welcher eine umfassende Geschichte der Mathematik enthält mit Kapiteln über Mechanik, Optik, Musik, Astrologie und Astronomie. – G. J. Vossius (1577-1649) „steht unter den großen holländischen Philologen der älteren Zeit als einer der größten da. Sein immenses Wissen verdankte er nicht bloß seiner glücklichen Beanlagung und seinem ausgezeichneten Gedächtnisse, sondern vor allem dem rastlosen Fleiße, mit dem er Tag und Nacht seinen Studien oblag, sowie der haushälterischen Sorgfalt, mit der er seine Zeit auszunutzen wußte. Auf die Unterhaltung mit den zahlreichen Besuchern, die ihm entweder ihre Hochachtung bezeugen oder seinen Rath in Anspruch nehmen wollten, verwendete er regelmäßig nicht mehr als höchstens je eine Viertelstunde, vgl. Jöcher, Gel.-Lex., IV, 1719. Er war ein Polyhistor im wahren Sinne des Wortes. Seine Verdienste liegen aber weniger auf dem Gebiete der Kritik. Sie beruhen vielmehr hauptsächlich darauf, daß er einen ungeheuren Stoff zu sammeln und auch – was manchem seiner gelehrten Zeitgenossen versagt blieb – zu beherrschen und mit gesundem Urtheil zu sichten verstand“ (F. Koldewey in ADB). – Vorderes Gelenk am Kapital etwas eingerissen, zeitgenössischer Besitzvermerk eines Jesuiten-Kollegs, nur vereinzelt leicht braunfleckig, sehr schönes prachtvoll gebundenes Exemplar. – Very rare first edition of this important Baroque compendium. A partial edition with the subtitle ‘grammatistice, gymnastice, musice, & graphice, liber’, which only deals with these topics, was published at the same time. A second edition of this posthumous work was also published by Blaeu in 1660. – Contents: I. Grammatistice, gymnastice, musice et graphice. – II. De philologia liber. – III Universae mathesios natura et constitutione liber, Cui fubjungitur chronologia mathematicorum. – Of particular interest is the third part, which contains a comprehensive history of mathematics with chapters on mechanics, optics, music, astrology and astronomy. – G. J. Vossius (1577-1649) „stands among the great Dutch philologists of the older period as one of the greatest. He owed his immense knowledge not only to his fortunate disposition and his excellent memory, but above all to the restless diligence with which he devoted himself to his studies day and night, as well as the economical care with which he knew how to utilise his time. He regularly spent no more than a quarter of an hour on conversation with the numerous visitors who either wished to pay their respects to him or take advantage of his advice, cf. Jöcher, Gel.-Lex., IV, 1719. He was a polyhistor in the true sense of the word. However, his merits lie less in the field of criticism. Rather, they are mainly based on the fact that he was able to collect an enormous amount of material and also – which was denied to many of his scholarly contemporaries – to master it and to sift it with sound judgement“ (F. Koldewey in ADB). – Front joint somewhat torn at capital, contemporary ownership note of a Jesuit college, only occasional light brown spotting, a very fine, splendidly bound copy. Schlagwörter: Astronomie, Barockliteratur, Mathematics, Mathematik, Music, Musik, Naturwissenschaften, Philologie, Physics, Physik |
1.400,-- | ![]() |
![]() |
Francke, August Hermann. Die Güte Gottes und die Sicherheit unter dem Schatten seiner Flügel. Bey dem ersten öffentlichen Gebrauch eines neu-erbauten Saals im Waysen-Hause zu Glaucha an Halle den 4. Augusti An 1711 … – Beigebunden: Derselbe. Die Pflicht gegen die Armen. Am I. Sonntage nach Trinit. Anno 1697. In einer Predigt uber das Evangelium Luc. XVI, vers. 19 — 31. In der St. Georgen-Kirche zu Glaucha an Halle vorgestellet. – Beigebunden: Derselbe. Die Rechtfertigung des Sünders vor Gott. Am andern Pfingst-Feyertage Anno 1697/ in einer Predigt über das Evangelium Joh. III, 16 – 21, in der St. Georgen-Kirche zu Glaucha an Halle vorgestellet. – Beigebunden: Derselbe. Kurtzer und einfältiger Entwurff/ Von den Mißbräuchen des Beichtstuhls. – Beigebunden: Derselbe. Der unverantwortliche Mißbrauch des H. Abendmahls in der Evangel. Kirchen. In einer Predigt über I. Cor. XI, 23-33. Am grünen Donners-tage Anno 1699. fürgestellet … / Zu wohlgemeinter Erweckung … ans Licht gegeben. – Dazwischengebunden: Bona, Giovanni. Wichtiger Tractat von der Unterscheidung der Geister. Nach dem Brüsselischen Ao. 1674. gedruckten lateinischen Exemplar / getreulich verteutschet, von einem Liebhaber dieser Materien und Schrifften. 6 Werke in 1 Band. Halle, Waysenhaus, Wetterkampff, Salfeld, Henckel und Wetzlar, Winckler o. J. (1697-1712). 12° (13,5 x 8 cm.). Pergamenteinband der Zeit mit handschr. Rückentitel.
I. VD18 14109565. – Halle, Waisenhaus o. J. (1711). 95 S. – Erste Ausgabe. – II. VD17 75:668830N. – Halle, Wetterkampff o. J. (1697). [4] Bl., 112 S. – Erste Ausgabe. – III. VD17 3:608932P. – Halle, Salfeld o. J. (1697). 107 S. – Erste Ausgabe. – IV. VD17 23:716015W. – Wetzlar, Winckler 1699. 72 S. – V. VD17 14:669836N. – Halle, Henckel 1699. 120 (statt 166) S. – VI. VD18 11272988. Wetzer/Welte II, 1002 f. – Ohne Orts und Verlagsangabe 1712. 491 S. – Erste deutsche Ausgabe von „De discretione spirituum liber unus“ (Rom 1672). Ein umfassendes Kompendium mit vielen Quellenzitaten zum Thema der Unterscheidung der Geister. Bona hat es vor allem als Handbuch für Beichtväter und geistliche Begleiter geschrieben. Er wollte ihnen damit eine Hilfe geben, mit der sie die geistlichen Erfahrungen der Menschen einordnen können. – Interessanter Sammelband mit 5 Predigten des berühmten Theologen und Pädagogen A. H. Francke (1663-1727), der „eine Generalreformation der Welt aus den Kräften eines Erweckungschristentums proklamierte und entwarf eine Fülle von vorwärtsweisenden Reformplänen, die ihn zu einem Bahnbrecher als Theologen, Pädagogen und Soziologen machten“ (E. Beyreuther in NDB V, 322 ff.). – Außerdem einer umfangreichen Arbeit zur Mystik des italienischen Zisterziensers G. Bona (1609-1674). – Rücken etwas angestaubt, die letzte Predigt (″Der unverantwortliche Mißbrauch des H. Abendmahls…“) unvollständig, sonst sehr gut erhalten. Schlagwörter: Barockliteratur, Mystik, Mystiker, Pietismus, Theologie |
350,-- | ![]() |
![]() |
Miraulmont, Pierre de. Memoires sur l’origine et institution des cours souveraines et autres jurisdictions subalternes, encloses dans l’ancien Palais royal de Paris. Paris, Abel l’Angelier 1584. Kl.-8° (16 x 10 cm.). [11] ff, 174 p. avec armoiries gravées sur bois (Hurault de Cheverny) au verso du titre. Reliure en veau du XVIIIe siècle, dos à nerfs orné, dorure florale sur le dos, filets sur les plats et dorure sur les tranches intérieures.
Balsamo, Abel L’Angelier 118. Saffroy I, 14135. – Edition originale de cette histoire du Parlement et des juridictions subalternes etablies au Palais de Paris. Les armoiries du dedicataire, Hurault de Cheverny, ont ete gravees sur bois au verso du titre. – Pierre de Miraulmont (1550-1611), Conseiller du Roi en la Chambre du trésor, son œuvre „ne devait porter, selon son auteur, que sur la Chambre du trésor et n’être qu’un instrument de travail pour lui permettre de remplir sa charge. Puis, entrainé par sa passion des recherches historiques, il a dressé dans quinze courts traités les grands traits des institutions judiciaires de la capitale“ (A. Rousselet-Pimont, Dictionnaire des juristes français). – Reliure un peu frottée, première page de garde avec une grande déchirure, un peu bruni par endroits, bon exemplaire relié de manière décorative. Schlagwörter: Jura, Paris, Rechtsgeschichte, Zivilrecht |
500,-- | ![]() |
![]() |
Gellius, Aulus. Noctes Atticae. Cum notis et emendationibus Joannis Frederici Gronovii. Lugd. Batavorum (Leiden), Ioannem de Vivié 1687. 8°. [32] Bl., 499, (1) S, [54] Bl., 142 S., [4] Bl. mit gestoch. Frontispiz. Weinroter Maroquin-Lederband mit goldgepr. Rückentitel, Rückenvergoldung, Deckelfiletten, Steh- und Innenkantenvergoldung und Goldschnitt (Nicolas Denis Derôme le jeune).
Schweiger II, 379. – Wichtige zuerst 1650 in Amsterdam erschienene Ausgabe des Klassikers mit den Kommentaren des Hamburger Philologen J. F. Gronow (1611-1671). – Aulus Gellius (um 125 – 170), römischer Jurist, begann sein Sammel- und Exzerptenwerk während der „langen Winternächte“ seines Studienaufenthalts in Athen. Zwanzig Bücher füllten die Zettel, als er sich, wohl um das Jahr 170, zur Herausgabe entschloß. Daß damals Publizierte ist nicht unversehrt geblieben: Buch 8 ging bis auf die Kapitelüberschriften verloren, und ebenso ist am Anfang und Ende des Werks ein Stück abgebrochen. Auch wenn Augustin und Erasmus sein Lob in höchsten Tönen singen, bleibt das Werk eine disparate Sammlung von Notizen, Exzerpten und Zitaten aus allen möglichen Büchern und Quellen, vom Verfasser allerdings in unterhaltsamer Form zusammengebracht und vorgetragen. (Vgl. KNLL VI, 197 ff.). – Nicolas Denis Derôme le jeune (1731-1788), einer der bedeutendsten französischen Buchbinder, war zunächst für seine mit reichen Mosaik-Dekorationen bekannt. Ende des 18. Jahrhunderts verwendete er schlichtere Dekors nach englischem Vorbild. Typisch sind seine marmorierten Vorsätze „à la Derôme“ mit rosa und grünen Wasserfarben (wie hier). – Sehr schönes prachtvoll gebundenes Exemplar aus der Bibliothek des bedeutenden Historikers Henry Houssaye (1848-1911) mit dessen Exlibris. Schlagwörter: Altphilologie, Antike, Einbände, Einbandkunst |
650,-- | ![]() |
![]() |
Florus, Lucius Annaeus. L. Annaeus Florus (Res romanae) recensitus et illustratus a Joanne Georgio Graevio. Trajecti Batavorum (Utrecht), J. Ribbius 1680. 8°. [17] Bl., 210, 179, (1) S., [62] Bl. mit gestoch. Frontispiz von R. de Hooghe, Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel, 85 Kupferstichen im Text und 1 typogr. gefalt.Tafel in Rot und Schwarz. Pergamentband der Zeit mit Rückenschild.
ADB IX, 612 f. – Einzige Ausgabe mit dem Kommentar des Naumburger Philologen Johann Georg Gräve (1632-1703). – Die Kupferstiche zeigen vorwiegend Medaillien. – „Florus (Lucius oder Publius Annaeus F.), Anfang des 2. Jh.s n. Chr., aus Nordafrika, schrieb einen „Abriß aller Kriege in den 700 Jahren (der Römischen Geschichte)“; (Epitome bellorum omnium annorum DCC) bis zur Schließung des Janustempels unter Augustus im Jahre 29 v. Chr.; Auszüge aus Livius, Sallust, Caesar u.a. werden rhetorisch aufgeputzt, oft auf Kosten der geschichtlichen Wahrheit; seine Theorie von der Gleichsetzung der Epochen des staatlichen und des menschlichen Lebens ist griechischen Ursprungs.“ (Tusculum Lexikon). – Einband angestaubt, gestoch. Wappen-Exlibris, gutes Exemplar. Schlagwörter: Altphilologie, Antike, Geschichte, Römisches Reich |
250,-- | ![]() |
![]() |
(Lalemant, Pierre). Testament spirituel. Ou priere a Dieu pour se disposer a bien mourir. Seconde édition, revue üpar l’auteur, & augmentée d’un traité sur le même sujet. Paris, Sebastian Mabre-Cramoisy 1669. 12° (14,5 x 8,5 cm.). [11] Bl., 288 S. mit wdh. gestoch. Vignette (Totenkopf) auf dem Titel und am Schluss. Lederband des 19. Jahrhundert mit goldgepr. Rückenschild, Linienvergoldung und Deckelfiletten.
Cioranesco 30444 (3. Ausgabe von 1670). – Zweite, um einen Anhang erweiterte Ausgabe. Die erste Ausgabe erschien im selben Jahr. – P. Lalement (auch Lallemont, 1622-1673) war von 1653 bis 1655 Rektor der Universität von Paris. Ab 1662 war er Prior der Abtei Sainte-Geneviève. – Einband etwas berieben und bestossen, die letzten Bl. etwas wasserfleckig, sonst gut erhalten. Schlagwörter: Momento mori, Sterben, Tod |
240,-- | ![]() |
![]() |
Barles, Louis. Les nouvelles decouvertes sur toutes les parties principales enfermées dans la capacité du bas ventre. Ensemble leur composition, connexion, actions, et usages. Avec des dissertationes sur chaqune en particulier, suivies des remarques curieuses tres-uliles pour la pratique des medicins, & chirurgiens. Lyon, Esprit Vitalis 1676. 12° (15 x 8,5 cm.). [18] Bl., 275 S. mit 4 Kupfertafeln. Kalbslederband der Zeit mit goldgepr. Rückenschild und floraler Rückenvergoldung.
Hirsch/Hübotter I, 295. Krivatsy 707. Wellcome II, 102. – Zweite Ausgabe der zuerst 1773 erschienenen Abhandlung über die Unterleibsorgane. Erschien als Band II der Werke des franz. Anatomen L. Barles, tätig am College de Marseille. – Eventuell fehlt ein Portrait-Frontispiz, stellenweise etwas braunfleckig, gutes Exemplar. Schlagwörter: Anatomie, Chirurgie, Gynäkologie, Gynecology, Medizin |
240,-- | ![]() |
![]() |
Michel de la Rochemaillet, René. Poematia. Paris, Henri Sara 1658. 8° (18 x 12 cm.). 190 S., [4] Bl. mit Titelvignette in Holzschnitt. Kalbslederband mit goldgepr. Rückenschild und floraler Rückenvergoldung.
Erste Gesamtausgabe des neulateinischen Dichters R. Michel de la Rochemaillet (1597-1644). – Einband leicht bestoßen, stellenweise gebräunt, gutes dekorativ gebundenes Exemplar. Schlagwörter: Barockliteratur, Gesamtausgaben |
320,-- | ![]() |
![]() |
Le Grand, Antoine. Historia naturæ, variis experimentis & ratiociniis elucidata. Secundum principia stabilita in Institutione philosophiæ edita ab eodem authore. London, J. Martyn 1673. 8°. [11] Bl., 416 S., [8] Bl. mit gestoch. Frontispiz und einigen Holzschnitten im Text. Pergamenteinband der Zeit mit handschr. Rückentitel.
Krivatsy 6805. Thorndike VIII, 286. Wellcome III, 480. Nicht bei Houzeau-Lancaster. – Erste Ausgabe des naturwissenschaftlichen Kompendiums. Verfasst von dem Descartes-Schüler Antoine Le Grand (1629-1699), Professor in Douai, der sich lange Zeit in England aufhielt und dort die Cartesianische Lehre verbreitete. – „His History of Nature … was in nine parts. The first argued against the existence of a vacuum. The second, on qualities, held that even occult qualities might be explained in terms of the figures of corpuscles and pores. The third was a history of the universe with Le Grand’s opinion of the influence of celestial on inferior bodies. The other six dealt with the four elements, minerals, meteors, plants, animals, and man. Le Grand denied the influence of the moon, that the basilisk killed by its glance, that the corpse bleeds at the approach of the murderer, and that wearing laurel makes one immune from lightning. On the other hand, he affirmed that an entire forest sprang up after great rains, and that exceptionally delicate cucumbers could be grown by soaking the seeds in milk“ (Thorndike). – Einband fleckig, freie Vorsätze fehlen, gutes Exemplar. Schlagwörter: Astronomie, Astronomy, Botanik, Botany, Natural history, Naturwissenschaften, Physics, Physik, Science, Zoologie, Zoology |
450,-- | ![]() |
![]() |
Wagner, Bartholomäus. Postill oder Christliche wahre catholische Predigen vnnd Außlegungen aller sonntaeglichen Euangelien durch das gantze Jahr. 2 Teile in 1 Band. Freyburg im Breißgaw, Martin Böckler 1601. Gr.-8°. [4] Bl., 172, 158, [1], [4], 124 S., [1] Bl. mit 2 Titelbl. in Rot und Schwarz und 1 fast blattgr. Holzschnitt. Blindgepr. Schweinslederband der Zeit über Holzdeckeln mit 2 intakten Schließen.
Titelauflage der zuerst 1600 erschienenen mehrfach aufgelegten katholische Predigtsammlung. – Der zu Teil 1 gehörige „Sommertheyl“ mit abweichendem Erscheinungsjahr 1600. – Der Augsburger Theologe Bartholomäus Wagner (1560-1629) hat um 1600 einige Predigtsammlungen veröffentlicht. – Einband etwas berieben, Rückendeckel in der Mitte gebrochen, Stempel auf dem Titelbl., zeitgenöss. Besitzvermerk und vereinzelt Anstreichungen, durchgehend braunfleckig und etwas gebräunt, gutes Exemplar aus einer Klosterbibliothek. Schlagwörter: Predigten (katholisch), Predigtsammlung, Theologie |
280,-- | ![]() |
![]() |
Marolles, Michel de. Tableaux du temple des muses. Tirez du cabinet de feu Mr. Faverau, conseiller du roy en sa cour des aydes & gravez en tailles-douces par les meilleurs maistr s de son temps pour representer les vertus & les vices sur les plus illustres fables de l’antiquité. Avec les descriptions remarques & annotations composées. Paris, Antoine de Sommaville 1655. Folio (35 x 26 cm.). [10] Bl.,477 (recte 475), (9) S. mit gestoch. Frontispiz, gestoch. Portrait und 58 Kupfertafeln von Theodor Matham, Cornelis Bloemaert und Nicolas Langlois nach Abraham van Diepenbeeck, Jacques Favereau und Pierre Brebiette. Moderner Halbpergamentband.
Brunet, III, 1143. Duportal, 261. Landwehr VI, 502. Vgl. Praz 413. – Erste Ausgabe des berühmten französischen Barockwerks. – Die schönen Kupfertafeln gehören nach Ansicht von Duportal zu den besten der damaligen Zeit. Die Motive aus der antiken Mythologie mit altgriechischen Bildunterschriften, zeigen neben Atlas, der den Himmel auf seinen Schultern trägt, auch den Kampf mit der Hydra aus Ovids Metamorphosen und Daphne. – Abraham van Diepenbeeck (1596-1675) war ein Schüler von P. P. Rubens. – „L’ouvrage de l’abbé de Marolles, paru à Paris en 1655, et dédié à la reine de Pologne, Marie-Louise de Gonzague, est l’un des livres parus au XVIIe siècle les plus importants pour l’étude de la mythologie dans les lettres à ce moment. Il se présente comme un in-folio de plus de 500 pages, illustré de 58 gravures en pleine page. L’abbé de Marolles fit longtemps partie de la Maison de la future reine de Pologne. L’histoire de cette oeuvre imposante est complexe…“ (J. Vanuxem, La Mythologie dans „Le temple des muses“ de l’abbé de Marolles. Au XXIVe Congrès de l’Association, le 26 juillet 1972, S. 295). – Einband und Vorsätze fachgerecht erneuert, ein Eckabriß im w. Rand einer Tafel und wenige Randeinrisse im Text restauriert, durchgehend etwas braunfleckig und gebräunt, gutes Exemplar. Schlagwörter: Antike, Barockliteratur, Emblemata, Illustrated books, Illustrierte Bücher, Mythologie, Mythology, Classical, in art |
2.800,-- | ![]() |
![]() |
Buisson, Mr. de (d. i. Gatien de Courtilz de Sandras). La vie du Vicomte de Turenne, Maréchal General des Camps et Armées du Roi, Colonel General de la Cavalerie Legere de France, et Gouverneur du haut et bas Limosin. Cologne (Köln), Jean de Clou 1685. 12° (15,5 x 10 cm.). [5] Bl., 392 S. Schwarzer Halb-Maroquinlederband des 19. Jahrhunderts mit goldgepr. Rückentitel und floraler Rückenvergoldung.
Cioranescu 22349 (unter „Fausses attributions“). Quérard I, 996. VD17 1:070647S. – Seltene erste Ausgabe der Biographie des bedeutenden französischen Feldherren. – Henri de La Tour d’Auvergne, vicomte de Turenne (1611-1675) „gilt neben Condé als der bedeutendste französische Feldherr seiner Zeit und in Frankreich als der bedeutendste Feldherr zeitlich vor und in der Hierarchie nach Napoleon. Er war ein methodisch gebildeter und vorsichtiger General, ein ausgezeichneter Taktiker, der sich auch sorgfältig um die Verpflegung und Verwendung seiner Truppen kümmerte“ (Wikipedia). – Gelenke etwas berieben, ohne das gestoch. Frontispiz, statt dessen ist eine Reproduktion eines Stiches „Mort du maréchal de Turenne, à Sassbach, le 27 juillet 1675“ gegenüber dem Titelblatt montiert, Innengelenk vor dem Titelblatt etwas angeplatzt, schönes dekorativ gebundenes Exemplar. Schlagwörter: Biographie, France, Frankreich, Militaria |
250,-- | ![]() |
![]() |
Theophrastus. Theophrasti Eresii Characteres Ethici, sive morum descriptiones. Græcè & Latinè. Cum notis monitis Ioannis Angelii Werdenhagen. Editio recens emendata. Lvgdvni Batavorvm (Leiden), Ex Officinâ Ioannis Maire 1653. 24° (9,5 x 5 cm.). 359, (1) S. Weinroter Maroquin-Lederband des 19. Jahrhunderts mit dekorativer Rückenvergoldung, goldgepr. Deckelfiletten, Innen- und Stehkantenvergoldung und Goldschnitt.
ADB XLI, 759 ff. Schweiger S. 320. – Zweite Ausgabe der zuerst 1632 erschienen von J. A. Werdenhagen kommentierten Miniaturausgabe. – Der in Helmstedt geborene Philosoph J. A. Werdenhagen (1581-1652) begab sich 1627 „nach Hamburg, wo er sich, jedoch vergeblich, um das Syndikat bewarb und neuen Anfeindungen ausgesetzt war. Er ging daher nach Leiden und fand hier und im Haag sechs Jahre lang so sehr in ruhiger wissenschaftlicher Thätigkeit seine Befriedigung, daß er mehrere Anerbietungen von akademischen Lehrstühlen von der Hand wies. In diese Zeit fällt die Vollendung und Herausgabe seiner Hauptwerke. Es sind diese geschichtlichen, philosophischen, poetischen und religiösen Inhalts“ (Paul Zimmermann in ADB). – Sehr schönes prachtvoll gebundenes Exemplar. Schlagwörter: Altphilologie, Antike, Einbände, Miniaturbücher, Miniature books |
500,-- | ![]() |
![]() |
P(omey), F(rançois) (Antoine). Indiculus universalis rerum fere omnium, quae in mundo sunt, scientiarum item, artiumque nomina apte breviterque colligens. L’ univers en abrégé, où sont contenus en diverses listes presque tous les noms des ouvrages de la nature, de toutes les sciences & de tous les arts, avec leurs principaux termes. Toulouse, Pierre Salabert 1684. Kl.-8° (15 x 8 cm.). [12] Bl., 288 S. Kalbsledereinband der Zeit mit goldgepr. Rückenschild und floraler Rückenvergoldung.
De Backer-Sommervogel VI, 971 ff. – Noch frühe und seltene Ausgabe des erfolgreichen polygloten Fach-Wörterbuchs. Die erste Ausgabe erschien 1659. – Noch bis Mitte des 18. Jahrhunderts erschienen auch Übersetzungen in Deutsch (1698), Englisch, Italienisch, Niederländisch und Französisch. – Das akademische Fachwörterbuch zur Astronomie, Geographie, Mathematik, Militaria, Wappenkunde u.a. war eine Vorarbeit zu Pomeys „Le grand dictionaire royal“ (vgl. Zaunmüller S. 150, 3. Ausgabe, Frankfurt am Main 1700). – Deckel berieben und mit geringf. Wurmspuren, zeitgenöss. Besitzvermerk auf dem Titel, gutes dekorativ gebundenes Exemplar. Schlagwörter: Naturwissenschaften, Wörterbücher |
220,-- | ![]() |
![]() |
(Courtilz de Sandras, Gatien de). Memoires de Mr. L. C. D. R. Contenant ce qui s’est passé de plus particulier sous le Ministere du Cardinal de Richelieu et du Cardinal Mazarin, avec plusieurs particularités remarquables du Regne de Louis Le Grand. Cologne (Köln), Pierre Marteau 1687. Kl.-8° (15,5 x 10 cm.). [4] Bl., 447 S. mit Druckermarke in Holzschnitt. Kalbslederband der Zeit mit goldgepr. Rückenschild, floraler Rückenvergoldung und Deckelfiletten.
Barbier III, 204. Cioranescu 22311. Graesse IV, 478. VD17 23:253762H. – Seltene erste Ausgabe der fiktiven Memoiren des Comte de Rochefort. – Der franz. Schriftsteller Gatien de Courtilz de Sandras (1644-1712), selbst Musketier im Régiment de Champagne, wurde international bekannt durch seine Biografie d’Artagnans, die später Alexandre Dumas dem Älteren als Vorlage für dessen Abenteuerroman Die drei Musketiere diente. Courtilz de Sandras wurde mehrfach wegen seiner Veröffentlichungen inhaftiert und verbrachte seine letzten Jahre in der Bastille. – Sehr gutes dekorativ gebundenes Exemplar. Schlagwörter: Biographie, France, Frankreich, Geschichte, Politik |
280,-- | ![]() |
![]() |
Matthioli (auch Mattioli), Petrus Andreas. Kreutterbuch. Jetzt widerunb mit viel schönen neuwen Figuren, auch nützlichen Artzneyen, und andern guten stücken, auß sonderm fleiß genlehret, und verfertigt durch Joachimum Camerarium der löblichen Reichsstatt Nürmberg Medicum, Doct. Sampt dreyen wolgeordneten nützlichen Registern, der Kreutter Lateinische und Teutsche Namen, und dann die Artzeneyen, darzu dieselbigen zu gebrauchen, innhaltendt. (Übersetzt von Georg Handsch). Frankfurt am Main, Sigmund Feyerabend, Jacob Fischer und Heinrich Dacken 1586. Folio (37,5 x 24 cm.). [8] Bl., 460 Bl., [37] Bl. mit handkol. illustr. Titel und ca. 800 handkol. Holzschnitten u. handkol. Druckermarke. Blindgepr. Schweinslederband der Zeit über Holzdeckeln mit 2 (statt 4) Eckbeschlägen und 2 Messing-Schließen.
Hunt 210. Krivatsy 7576. Nissen, BBI 1311. VD16 M 1614 (verz. auch eine Variante aus demselben Jahr „Artzeneyen … Medicum, D.“, ZV 15556). Schmid, Ueber alte Kräuterbücher 40, 52, 57, 61 f. – Zweite von Joachim Camerarius bearbeitete Ausgabe, die erstmals 1563 erschienen war. „Der von Camerarius besorgten Ausgabe liegt die Prager Übersetzung durch Georg Handsch zugrunde. Die Abbildungen stammen aus dem Nachlaß Conrad Geßners, den Camerarius erworben hatte“ (Nissen, Kräuterbucher, S. 68). Neben Geßners Holzschnitten wurden auch Holzschnitte der Valgrisi-Ausgabe verwendet. – Mit zahlreichen interessanten Textpassagen über die Herkunftländer wichtiger Pflanzen und deren Einführung in Europa: „Occidentales indios“ (Bl. 5 verso), „Indianer“ und „Insel S. Dominici“ (Bl. 54), „Ebenus ist ein Baum, … Diß Holtz wirde zu uns gebracht auß India. Die Spanier bringen es auß den newen erfunden Inseln…“ (Bl. 53 verso u. 54 verso), „Die Muscaten Nüß wachsen in grosser menge in der Insel Badan…“ (Bl. 97 verso), Mais, „Vom Türckischen Korn. … es wechst nicht in Asia in der Türckey, sondern in India, so gegen Mitternacht ligt… Die Indianer nennen diß Korn in ihrer sprachen Mehiz, oder Maiz …“ (Bl. 114 verso u. 115), „Von Indianischem, oder Calecutischem Pfeffer“ (Bl. 181), „Der gemeine Pfeffer wechst auch in India, … Die histori haben wir von Spaniern und Portugalesern, welche uber Meer schiffen gegen Mittag unnd Morgen auff Calceuth, Taprobana, Java, und andere Inseln …“ (Bl. 181 verso), „Diese edel Wurtzel Rhabarbarum …“ (Bl. 211 verso), „Stachlicht Aloe … „Umb Moxico wechst es gar viel …“ (Bl. 231 verso), „Flos Solis Peruuianus (Sonnenblume). Vor etlichen Jaren hat man dieses gewechs auß America und Peru, … zu uns gebracht, …“ (Bl. 261 verso), „Tabacum sive Petum. … Dieses gewechs ist erstlich auß America in Franckreich gebracht worden, wechst sonderlich viel in einer Insel, die wie das Kraut Tabacco heisset, …“ (Bl. 373 verso) u.v.m. Außerdem findet sich im Nachwort ein interessanter Hinweis zur erfolgreichen Editionsgeschichte des Werks „… unnd von dem ersten druck an biß auff diese zeit uber die zwey und dreyssig tausendt Exemplar verhandelt sind worden …“ – Einband etwas berieben, Titel und das letzte Bl. mit der Druckermarke mit Knickspuren und alt restaurierten Einrissen, ein Textblatt (Bl. 256) mit halbseitigem Abriss (liegt als Farbkopie bei), wenige Blätter im Register mit alt restaurierten Eckabrissen (teils geringer Textverlust), durchgehend gleichmäßig gebräunt und im unteren Blattrand teils etwas fingerfleckig, noch sehr gutes Exemplar der seltenen altkolorierten Ausgabe in einem dekorativen zeitgenössischen Einband. Schlagwörter: Botanik, Botany, Kräuterbücher, Medizin |
12.000,-- | ![]() |
![]() |
Camus, Jean Pierre. Sermones sublimati, seu homiliae dominicales et festivales. Beigebunden: Ders. Primae homiliae quadragesimales et in passionem Domini nostri Jesu Christi habitae et conscriptae… – Beigebunden: Ders. Homiliae de passione Domini nostri Jesu Christi. 3 Teile in 1 Band. Coloniae Agrippinae (Köln), J. Kinch 1619-1621. 8°. [8] Bl., 361, (6) S.; 384, (7) S.; [8] Bl. (1 w.), 491, (3) S. Prgt. der Zeit mit handschr. Rückentitel.
VD 17 23:273998R. – Umfangreiche Predigtsammlung des franz. Bischofs und Barockschriftstellers. – Jean-Pierre Camus (1584-1652) wurde 1609 von Franz von Franz von Sales zum Bischof von Belley geweiht. 1650 wurde er zum Bischof von Arras berufen, starb aber vor Antritt seines Amtes. – „Bischof Camus war einer der fruchtbarsten Autoren der französischen Sprache. Im Dienste der katholischen Gegenreform schrieb er rund zweihundert erbauliche Romane, in denen er mit der drastischen Schilderung sündigen Verhaltens abschreckend wirken wollte und damit zum Vorläufer des roman noir wurde. Seine größte Leistung sind die zehn Bände mit dem Titel Diversités (1608–1618), die nach dem Vorbild der Essais von Montaigne mit großer humanistischer Gelehrsamkeit verfasst sind“ (Wikipedia). – Einband etwas angestaubt, gutes Exemplar. Schlagwörter: Barockliteratur, Predigtsammlung, Theologie |
220,-- | ![]() |
![]() |
Warhaffter kurtzer bericht, wie, wann vnd durch wen das H. Römische Reich, Teutscher Nation, in jetzigen Zustand vnd gefahrliches Mißtrawen zwischen desselben Ständen gebracht worden. A. P. A. O. O. u. Dr. 1615. 8°. [1] Bl., 44 S. Moderner Papierumschlag.
VD17 23:280458C. – Sehr seltene Flugschrift über die politischen Zustände vor dem Dreissigjährigen Krieg. Mit dem Zitat auf dem Titelblatt „Cui licentia iniquitatis eripitur, utiliter vincitur. Augustinus“. Es ist auch ein zweiter Druck der Flugschrift bekannt, hier endet das Zitat mit „… vincitur. Aug.“ (VD17 14:002333Z). – Durchgehend etwas gebräunt, gutes Exemplar. Schlagwörter: Dreissigjähriger Krieg, Flugschrift |
320,-- | ![]() |
![]() |
Boethius, An(icius) Manl(ius) (Torquatus) Sever(inus). Consolationis philosophiae. Libri V. Ejusd. opuscula sacra. Cum integris notis Johannis Bernartii, Theodori Sitzmani et Renati Vallini. Accedit Petri Bertii praefatio. Lugduni Batavorum (Leiden), Hack 1671. Kl.-8°. [21] Bl., 323, (9) S. mit gestoch. Frontispiz, 1 gestoch. Portrait u. Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titelblatt. Prgt. d. Zt.
Schweiger I, 33. Ziegenfuss I, 126. – „Neue Recens. nach Mscr. und älteren Ausgaben … Vallinus Noten werden geschätzt“ (Schweiger zur ersten Ausgabe dieser Edition von 1656). – Der römische Staatsmann und Philosoph A. M. T. S. Boethius (480-524 oder 526 n. Chr.) in seinen Schriften zeigt er sich „neuplatonisch beeinflußt. Seine vorwiegend philologisch-gelehrte Tätigkeit widmete er in größerem Umfang aristotelischen Schriften, die er übersetzte und kommentierte. Neben Aristoteles schätzte er Platon sehr hoch und glaubte, die Unterschiede in den Lehren beider ausgleichen zu können. Daneben kommentierte und übersetzte er die Eisagoge des Porphyrius und verfaßte einen Kommentar zu Ciceros Topik und eigene Schriften zur Logik, Mathematik und Musik. Während seiner schweren Kerkerhaft entstand die Trostschrift De consolatione philosophiae, die einen eklektischen Platonismus erkennen läßt. B. identifiziert die Gottheit mit dem Weltschöpfer, Gott ist ihm zugleich das eine und das höchste Gut. Die göttliche Vorsehung rückt er stark. in den Vordergrund zeigt auch darin stoische Beeinflussung, daß er diese Pronoia mit der festen Gesetzlichkeit des Naturlaufes ausgleicht und darum freiwillige Unterordnung unter den göttlichen Plan des Weltgeschehens verlangt. In Zusammenhang hiermit bestreitet er einen erheblichen Wert der äußeren Güter, so daß also deren ungerechte Verteilung kein Argument gegen die Güte Gottes darstellen kann; seine Schrift wird mithin zu einer Theodize“ (W. Ziegenfuss). – Einband angestaubt und etwas fleckig, Innengelenk nach dem Portrait angeplatzt, dadurch eine Lage gelockert, stellenweise etwas wasserfleckig und durchgehend leicht gebräunt, sonst gut erhalten. Schlagwörter: Altphilologie, Philosophie, Philosophy |
220,-- | ![]() |
![]() |
Tasso, Torquato. La Hierusalem delivrée. Poeme heroique traduit en vers Francois par (Michel) Le Clerc. Paris, Denis Thierry 1667. 4° (29,5 x 23 cm.). [6] Bl., 235 S. mit gestoch. Frontispiz, gestoch. Titelvignette (Ansicht von Paris) u. 5 Kupfertafeln. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild u. floraler Rückenvergoldung.
Erste Ausgabe der französischen Versübertragung der ersten fünf Gesänge. Erschien gleichzeitig auch bei Claude Barbin. – Hauptwerk des Pariser Bühnenautors und Übersetzers Michel Le Clerc (1622-1691). Mit detaillreichen Barock-Illustrationen eines unbekannten Künstlers. – Gelenke stellenweise angeplatzt, gestoch. Wappen-Exlibris, Frontispiz im w. Rand hinterlegt, durchgehend im oberen Blattrand wasserfleckig, die Tafeln nur im w. Rand betroffen, sonst gut erhalten. Schlagwörter: Barockliteratur, Illustrated books, Illustrierte Bücher, Literatur |
250,-- | ![]() |
![]() |
Scheffer, Johannes (Gerhard). Upsalia. Cujus occasione plurima in religione, sacris, festis, regum electionibus … explicantur. Upsala, Henricus Curio 1666. Kl.-8°. [6] Bl., 406 S. mit Druckermarke u. 3 (1 fast ganzs.) Holzschnitten. Ldr. d. Zt.
ADB XXX, 680 f. – Sehr seltene erste Ausgabe. – Der deutsch-schwedische Humanist J. Scheffer, geboren am 2. Februar 1621 in Straßburg, führte seine Abstammung den Mainzer Buchdrucker Peter Schöffer (um 1425-um 1503) zurück. Scheffer studierte ab 1637 an der Universität Straßburg Philologie bei Johan Henrik Boekler. Danach bereiste er Holland, die Schweiz und Leiden. „In Straßburg erschienen seine ersten wissenschaftlichen Arbeiten, die Dissertation „de varietate navium apud veteres“, 1643; „Agrippa Liberator s. de novis tabulis“, 1645; die „Epistola de triremibus“, 1646 und die Ausgabe der „Variae historiae“ des Aelian, 1647. – Die Kriegsunruhen veranlaßten ihn, die Heimath zu verlassen; er wandte sich 1648 nach Schweden und fand am Hofe der Königin Christina, der seine Schriften bekannt geworden waren, ehrenvolle Aufnahme. Noch in demselben Jahre ernannte ihn die Königin – gleichzeitig mit seinem Lehrer Boekler – zum Skyttischen Professor der Beredsamkeit und der Politik in Upsala; später wurde er daselbst auch königlicher Honorarprofessor für Natur- und Völkerrecht, sowie Assessor im königlichen Collegium der Alterthümer, zuletzt auch Bibliothekar der Universitätsbibliothek. Er starb in Upsala am 26. März 1679. – Scheffer’s wissenschaftliche und schriftstellerische Thätigkeit war eine sehr ausgedehnte; ein Theil seiner Arbeiten bezog sich auf die Geschichte und Länderkunde von Schweden, wie die Ausgabe von „Gotrichi et Rolfi Westrogothiae Regum historia“, 1664; die „Upsalia antiqua“, 1666; die „Memorabilia Suecicae gentis exempla“, 1671; die „Lapponia“, 1673; die nach seinem Tode, 1680, von Joh. Moller herausgegebene „Suecia literata“ und viele andere kleinere Schriften“ (R. Hoche in ADB). – Kapital mit Fehlstelle am Rückendeckel, Gelenke teils etwas angeplatzt, Titelblatt gebräunt, einige Blatt mit ausgeschnittenen Anmerkungen im w. Rand (kein Textverlust), sonst gut erhalten. Schlagwörter: Geographie, Geography, Schweden, Skandinavien, Sweden |
320,-- | ![]() |
![]() |
„Päpstin Johanna“ – Raemond, Florimond de. L’anti-papesse. Paris, Abel l’Angelier 1607. 8°. [8] Bl., 358 S., [8] Bl. mit Titel in Rot u. Schwarz sowie gestoch. Druckermarke (Sphaere). Hldr. des 20. Jahrhunderts mit goldgepr. Rückenschild u. Linienvergoldung.
Balsamo/Simonin 327. Caillet 9168. Cioranescu 18809. Desgraves, Répertoire des ouvrages de controverse entre catholiques et protestants en France I, 125. – Zweite Ausgabe, die Abhandlung ist zuerst 1599 zusammen mit „L’anti christ“ erschienen. 1613 und 1614 erschienen weitere Ausgaben mit dem Untertitel „ou erreur populaire de la papesse Jeanne“. – Wichtiges Quellenwerk zur Legende der „Päpstin Johanna“. – Der Jurist, Gegenreformator und Historiker F. de Raemond (1540-1601), Mitglied des Parlaments von Bordeaux, plädiert für die Widerlegung der Legende von einer Päpstin namens Johanna, die als Johannes VIII. den Stuhl des heiligen Petrus bekleidete. – Die Legende um die Päpstin hat nicht nur Historiker und Theologen beschäftigt, sondern wurde auch vielfältig literarisch bearbeitet zuerst durch Boccaccio in „De claris mulieribus“ 1374, Hans Sachs „Historia von Johanne Anglica, der bäpstin“, Achim v. Arnim „Päpstin Johanna“ Berlin 1813, Bertold Brecht „Die Päpstin Johanna“ bis zu dem erfolgreichen und verfilmten historischen Roman „Pope Joan“ (dt. „Die Päpstin“) von D. W. Cross, 1996. Der französische Theologe und Kirchenhistoriker David Blondel (1590-1655) widerlegt in seinem posthum erschienen Werk „De Ioanna Papissa: sive famosae quaestionis“ (Amsterdam 1657) die Existenz der „Päpstin Johanna“, jedoch wurden 2018 Belege gefunden, die ein Pontifikat des „Johannes“ beweisen könnten. – Im oberen Rand teils knapp beschnitten (kein Textverlust), durchgehend etwas gebräunt, sonst gut erhalten. Schlagwörter: Gegenreformation, Päpstin Johanna, Theologie |
320,-- | ![]() |
![]() |
(Boileau-Despreaux, Nicolas). Traité du sublime ou du merveilleux dans le discours, traduit du grec de Longin par M. D***. Paris, la veuve de Claude Thiboust et Pierre Esclassan 1694.. Kl.-8°. Titel, 231 S. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild u. floraler Rückenvergoldung.
Brunet I, 1059. – Sehr seltene griechisch-französische Parallel-Ausgabe. Im selben Jahr erschien auch eine Ausgabe bei Berriat Saint-Prix. Der „Traité du sublime …“ erschien zuerst 1674 in den „Oeuvres diverses …“. – Wichtige Übersetzung der antiken Literaturkritik „Über das Erhabene“. Die Abhandlung eines unbekannten Verfassers wird meist dem griechischen Rethoriker Longinos (205-273) zugeschrieben. „Das zum größten Teil erhaltene Werk, eine Erwiderung auf die gleichnamige Schrift des Caecilius von Kalakte, belegt den erhabenen Stil mit vielen Beispielen aus der griechischen klassischen Literatur (einmal wird auch Genesius 1,3 zitiert) und weist nach, daß nicht Schulregeln die genialen Gedanken hervorbringen, sondern die große, über das Alltägliche sich erhebende Gesinnung. Der Stil des Werkes, das zu den besten Leistungen der antiken Literaturkritik zählt, paßt sich oft dem behandelten Thema an und ist sehr lebendig“ (Tusculum Lexikon). – Gestoch. Wappen-Exlibris Théodore de Contamine (1773-1852), zeitgenöss. Besitzvermerk von 1702, das gestoch. Frontispiz ist hier nicht beigebunden, durchgehend leicht gebräunt, gutes dekorativ gebundenes Exemplar. Schlagwörter: Altphilologie, Antike |
220,-- | ![]() |
![]() |
Plautus, (Titus) Maccius. Comoediae. Accedit commentarivs ex variorum notis & observationibus, ex recensione Ioh. Frederici Gronovii. Editio novissima. 2 Teile in 1 Band. Amsterdam, Ex Typographia Blaviana 1684. 8°. Gestoch. illustr. Titel, [11] Bl., 624 S.; 588 S., [26] Bl. Prgt. d. Zt. mit kalligr. Rückentitel.
Ebert II, 17204. Graesse V, 329. NDB VII, 127 f. Schweiger II, 766. – Der niederl. Philologe J. F. Gronow (lat. Gronovius, 1611-1671) „ist einer der bedeutendsten Latinisten des 17. Jahrhunderts; abgesehen von seinen „Observationum libri III“ … sind seine meist kommentierten Ausgaben bahnbrechend geworden“ (G. Baader in NDB). – T. M. Plautus (etwa 250 bis 184 v. Chr.) war „der bedeutendste römische Lustspieldichter. Von seinen Komödien sind 21 erhalten, die ältesten vollständig überlieferten Bühnenstücke der lateinischen Literatur; die bekanntesten sind: Amphitruo; Apulularia (die Topfkomödie), Captivi (die Gefangenen), Menaechmi (die Zwillinge), Miles gloriosus (der renommierende Offizier), Mostellaria (die Gespensterkomödie), Trinummus (der Schatz). … Genial ist P. in der wundervollen Frische, kraftvollen Ausdrucksfähigkeit und Beweglichkeit der Sprache, vor allem in der Gesangslyrik. Seine Wirkung in Mittelalter und Neuzeit war groß; Shakespeare, Molière, Holberg, Gryphius, Lenz, Heinrich v. Kleist u. a. wurden durch ihn angeregt“ (Tusculum-Lexikon). – Innengelenke etwas angeplatzt, N.a.T., sehr gutes nahezu fleckenfreies Exemplar. Schlagwörter: Altphilologie, Komödie, Komödien, Literatur, Theater, Theaterstücke |
220,-- | ![]() |
![]() |
Crasset, J(ean). Dissertation sur les oracles des Sibylles. Paris, Estienne Michallet 1678. Kl.-8° (16 x 9,5 cm.). [6] Bl., 282 S. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild u. floraler Rückenvergoldung.
De Backer/S. II, 1629.9. Goldsmith G 1819. Du Prel 1163. Vgl. Dorbon-Ainé S. 101 (Ausg. von 1684). – Erste Ausgabe. – „Suivant l’auteur, la vérité des Oracles et Sibylles fut témoignée par les Saints Pères et fut en grandevénération par l´Eglise des premiers temps, d´autant plus qu´en maintes circonstances on y trouve prédite la venue de Christ“ (Dorbon-Aine). – Der Jesuit J. Crasset (1618-1692) berichtet, dass die Orakel von den Kirchenvätern der frühen Christen anerkannt wurden, weil sie die Ankunft des Messias verhersagten. – Schönes sauberes und dekorativ gebundenes Exemplar. Schlagwörter: Antike, Kirchengeschichte, Okkultismus / Geheimwissenschaften, Prophetie, Wahrsagen |
220,-- | ![]() |
![]() |
(Lebrun des Marettes, Jean-Baptiste u. Nicolas Le Tourneux, Übers.). Concordia librorum regum et paralipomenon, complectens historiam regum Israel et Juda. Cum annotationibus, & variis indicibus. Paris, G. Desprez 1691. 4° (26,5 x 20 cm.). [4] Bl., 458 S., [20] Bl. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild u. reicher Rückenvergoldung.
Lateinische Übersetzung des Divrei-hayamim. Das letzte Buch Tanach, in welchem die Ereignisse von der Schöpfung bis zur Rückkehr des jüdischen Volkes aus der babylonischen Verbannung geschildert wird. – Einband etwas berieben und bestoßen, St.a.T., gutes dekorativ gebundenes Exemplar. Schlagwörter: Altes Testament, Bibel, Judaica, Theologie |
280,-- | ![]() |
![]() |
Bontekoe, Cornelius (d. i. C. Dekker). Opus posthumum, sive oeconomia animalis. Das ist: Kurtze und ausführliche Beschreibung des gantzen menschlichen Leibes, und desselben Würckungen. Wie solche fürnemlich in dem Umlauff des Geblüths bestehen, und daher ihren Ursprung nehmen. Aus dem Lateinischen und Holländischen ins Hochdeutsche übergesetzet von H. H. Bremen, Philip Gottfried Saurmann 1692. Kl.-8°. [5] Bl., 174 S. Hldr. d. 18. Jahrhunderts, Deckel mit Pergamentbezug.
Wellcome II, 201. Wolfenb. 235. Vgl. Hirsch-Hüb. I, 626. Nicht bei Waller, Lesky u. Kat. British Library, Dt. Drucke des 17. Jh. – Wohl einzige deutsche Ausgabe. – Eines der im 17. und 18. Jahrhundert beliebten medizinischen Werke des niederländischen Mediziners C. Dekker (1647-1685). „Die bedeutendste kulturgeschichtliche Leistung Bontekoes war die Einführung des Kaffees, der Schokolade und des Tees in Berlin am Hofe des Großen Kurfürsten, wo er als kurfürstlicher Leibarzt wirkte. Als Kaffee (wie auch Tee, Schokolade und Tabak) im 17. Jahrhundert in Europa eingeführt wurden, gab es erbitterte Gegner (Pamphlet der Londoner Frauen gegen den Kaffee und Antwort der Männer darauf, 1674) und glühende Befürworter, zu denen Bontekoe zählte. … Angesichts des hohen Bierkonsums, eine Folge der traumatischen Kriegserlebnisse des noch nicht lange zurückliegenden Dreißigjährigen Krieges, war die medizinische Verordnung von Kaffee und Tee nicht zuletzt eine Maßnahme gegen den weit verbreiteten Alkoholismus“ (Wikipedia). – Rücken alt gekalkt, Deckel etwas fleckig, Titel leicht gebräunt, mit altem Besitzverm. u. zweimal gestemp., Ränder teils mit Tintenfleck. Schlagwörter: Medizin |
280,-- | ![]() |
![]() |
Platani, Paulus. Gentis Hungaricae prima incunabula. Wittenberg, Christian Schrödter 1676. 8°. [8] Bl. Moderner Hldr.
VD 17, 3:009719K. – Interessante Dissertation über den Ursprung der ungarischen Völker (bes. Skythen und Hunnen). – Durchgehend stärker gebräunt und etwas braunfleckig. Schlagwörter: Dissertation, Dissertationen, Ungarn |
150,-- | ![]() |
![]() |
Garzoni, Tommaso. La Sinagoga degl’Ignoranti. Novamente formata, & posta in luce. Venetia, Giacomo Antonio Somasco 1594. 8° (20,3 x 15 cm.). [6] Bl., 203 S. mit Titelvignette, 1 illustr. Initiale und Schlußvignette in Holzschnitt. Halblederband des 19. Jahrhunderts mit goldgepr. Rückentitel und Linienvergoldung.
Adams G 262. – Dritte Ausgabe, erschien zuerst 1589. – Seltene Streitschift des italienischen Renaissance Schriftstellers T. Garzoni (1549-1589) gegen einen ungenannten franzos. Schriftsteller gerichtet, der G. einen Ignoranten genannt hatte. Eine gelehrte und geistreiche Analyse des Begriffes „Ignoranz“, orientiert sich im Stil an den Adagia des Erasmus, ohne dies jedoch anzumerken. – Einband etwas berieben, gestoch. Wappen-Exlibris, anfangs etwas wasserrandig und gebräunt, gutes Exemplar. – Terza edizione, pubblicata per la prima volta nel 1589 – Rara polemica dello scrittore rinascimentale italiano T. Garzoni (1549-1589) contro un innominato scrittore francese che aveva definito G. un ignorante. Garzoni aveva definito G. un ignorante. Un’analisi erudita e arguta del termine „ignoranza“, orientata nello stile agli Adagia di Erasmo, ma senza rilevarlo. – Legatura un po’ rovinata, inciso. Targa corazzata in rilievo, un po’ macchiata e brunita all’inizio, buona copia. Schlagwörter: Philosophie, Philosophy, Psychologie, Psychology |
350,-- | ![]() |
![]() |
S(aint)-Gelais, Mellin de. Oeuvres poétiques. Paris, Charles de Sercy 1656. 12° (13 x 8 cm.). [8] Bl., 246 S. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild u. floraler Rückenverg.
Brunet V, 46. – C. Sicard, Saint-Gelais Bibliographie: „Cette édition reproduit largement l’édition Harsy de 1574 (même si on observe de menues différences avec l’original les deux dernières pièces manquent, la pagination est parfois un peu décalée, quelques coquilles). Elle présente surtout la particularité d’avoir été mise en vente sous trois pages de titres différentes“. – Der franz. Renaissance-Dichter M. de Saint-Gelais (ca. 1491-1558) war Hofpoet von Franz I. Zu seinen Freunden zählte er so unterschiedliche Persönlichkeiten wie die Dichter Clément Marot (1495–1544) und François Rabelais (1494–1553), den Philosophen Erasmus von Rotterdam (1469–1536) und den Bibelübersetzer Jacques Lefèvre d’Étaples (ca. 1450–1536). – Einband etwas berieben, nur vereinzelt leicht braunfleckig und etwas gebräunt, schönes dekorativ gebundenes Exemplar. Schlagwörter: Gesamtausgaben, Literatur, Renaissance |
280,-- | ![]() |
![]() |
La Rue, Charles de. Idyllia. Tertia editio auctior. Paris, Simon Bernard 1672. Kl.-8° (14,5 x 9 cm.). 108 S. mit gestoch. Titelvignette, 7 ganzs. emblematischen Kupfern sowie 9 gestoch. Kopf- u. 4 gestoch. Schlußvignetten von (Louis) Cossin. Kalbslederband der Zeit mit goldgepr. Rückenschild und dekorativer Rückenvergoldung.
De Backer/S. VII, 291, 10. Goldsmith L 462. Landwehr 457. Praz S. 396. – Dritte Ausgabe dieses schönen Emblemwerks mit lateinischen Versen, gegenüber der Erstausgabe von 1669 um 2 weitere Embleme vermehrt. – Rücken am Kapital und Fuß unauffällig restauriert, sehr schönes sauberes und dekorativ gebundenes Exemplar. Schlagwörter: Emblemata, Emblematik, Emblemliteratur, Theologie |
450,-- | ![]() |
![]() |
Bembo, Pietro. Delle lettere di M. Pietro Bembo. A sommi ponteficia, a cardinali et ad altri Signori et persone ecclesiastice, scritte. Con la giunta della vitta del Bembo. Primo (e) secondo volume. Band I u. II (von 3). Venetia, o. Dr. (G. Scotto) 1575. 8°. 381, (1) S.; 168 Bl. mit wdh. Titelvignette in Holzschnitt u. illustr. Initialen. Ldr. d. 19. Jahrhunderts mit goldgepr. Rückensch., Rückenverg. u. Deckelfiletten.
Gamba 138. – Seltene frühe (2. ?) Ausgabe der 1548-1552 zuerst erschienenen Briefsammlung. Es erschien noch ein dritter Teil mit Briefen an Freunde. – „Questa bella e rara edizione meritava d’essere citata dai vocabolaristi“ (Gamba). – Der bedeutende ital. Humanist und Schriftsteller P. Bembo (1470-1547), „macht gegen 1496 die Bekanntschaft von Aldo Manuzio, einem der wichtigsten Buchdrucker und Publizisten der damaligen Zeit. Dieser veröffentlicht im selben Jahr Bembos Erstlingswerk „De Aetna“. Hier beschreibt Bembo in Latein die Besteigung des Ätna mit seinem Vater. … Bei Manuzio beschäftigt sich Bembo verstärkt mit Dante und Petrarca und vertieft vor allem sein Wissen um die Werke Francesco Petrarcas, … Während der Zeit bei Manuzio werden viele Werke der tre corone (Dante/Petrarca/Boccaccio) veröffentlicht. Unter ihnen sind Klassiker wie die „Divina Commedia“ und die „Terze Rime“ von Dante, sowie „Le cose volgari“ von Petrarca… Als sie 1501 veröffentlicht werden, weisen sie Unterschiede zur Urfassung von Petrarca auf. Bembo scheut sich nicht, seine eigene, moderne Orthographie auf Petrarcas Werk anzuwenden, und nach den Regeln der damaligen Zeit abzuändern. Um das Volgare eines Mitglieds der tre corone zu ändern, die schon zum damaligen Zeitpunkt als Klassiker angesehen werden, bedarf es eines hohen Selbstbewusstseins und der Kenntnis um seine eigenen Fähigkeiten. Des weiteren erhält Bembo Rückendeckung von Manuzio, der „Le cose volgari“ druckt, und Bembos Normalisierung des Werkes unverändert lässt. So änderte Bembo zum Beispiel die Kommasetzung, fügte Strichpunkte ein, oder änderte Apostrophen. All dies geschah zum Wohle der besseren Lesbarkeit des Textes. „Le cose volgari“ bleiben jedoch nicht das einzige Werk, das von Bembos Normalisierung betroffen ist. Die Texte, die bis 1503 gedruckt werden, erhalten Kommata, die in vielen Werken des bisherigen Volgare noch völlig fehlten, oder nach heutigen Vorstellungen falsch gesetzt wurden. Auch werden, wie oben erwähnt, andere syntaktische Feinheiten abgeändert oder eingefügt. … 1539 wird er von Papst Paul III. endlich zum Kardinal ernannt, und 1541 zum Bischof von Gubbio. Schon drei Jahre später wird er Bischof von Bergamo, erfüllt seine Aufgaben aber von Rom aus. Am 18.1.1547 stirbt Pietro Bembo und wird zwischen Papst Leo X. und Papst Clemens VII. begraben“ (A. Blahnik, Leben und Werk des Pietro Bembo, München 2006). – Titelblatt von Band I etwas fleckig, sonst sehr schönes sauberes und dekorativ gebundenes Exemplar. Schlagwörter: Briefsammlung, Briefwechsel, Renaissance |
350,-- | ![]() |
![]() |
Sulamuth, Henri (d. i. Giuseppe Passi). Gamologia (griech.), regulas seu leges connubiales, pro consequendo ac conservando optatißimo ac felicißimo coniugio, infelici autem corrigendo, ex plurimis iisq[ue] probatißimis veteribus & recentioribus theologis, iureconsultis, historicis ac poetis excerptas, continens. Liber tam nuptias ambientibus, quam matrimonio iunctis utilissimus pariter ac iucundissimus. Frankfurt am Main, Christoph Vetter 1617. Kl.-8°. [8] Bl., 188 S., [4] Bl. mit wdh. Druckermarke in Holzschnitt. Moderner Prgt.
Hayn-Gotendorf I, 182. VD17 3:307678H. – Wohl dritte Ausgabe; die erste und zweite Ausgabe erschien 1602 und 1610 mit dem Titel „Dello state maritale“. – Sehr seltene Abhandlung über die Ehe (″Gamologie, Eheregeln oder Gesetze, um die wünschenswerteste und erfolgreichste Ehe zu erreichen und aufrechtzuerhalten“). – Der ital. Schriftsteller G. Passi (1569-um 1620) wurde durch sein umstrittenes Werk „I donneschi diffetti“ (Venedig 1598, dt. „All-erdenckliche, wahrhaffte Weiber-Mängel…“, Köln 1705) bekannt. Wohl wegen der zeitgenöss. Kritik ließ Passi seine Abhandlung „Dello state maritale“ folgen, in welcher er die Institution der Ehe verteidigte und verheiratete Frauen lobte. 1614 veröffentlichte Passi noch ein Werk über Magie. Alle seine Werke wurden mehrfach aufgelegt. – Einband fachgerecht erneuert, am Anfang stärker gebräunt und stellenw. braunfleckig, gutes Exemplar. Schlagwörter: Ehe, Kulturgeschichte, marriage, Wedding, wedlock |
400,-- | ![]() |
![]() |
Pascal, J(ean). Traité des eaux de Bourbon l’Archambaud. Selon les principes de la nouvelle physique. 2 Teile in 1 Band. Paris, Laurent d’Houry 1699. Kl.-8° (16,5 x 9 cm.). [6] Bl., 373, (5) S. mit 3 Kupfertafeln. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild, reicher floraler Rückenverg. u. Kantenverg.
Zweite Ausgabe des seltenen balneologischen Werks. Die erste Ausgabe erschien 1698 ohne die Tafeln. – Der Mediziner J. Pascal beschreibt die Stadt Bourbon l’Archambaud und ihre Thermalquellen und befasst sich ausführlich mit den chemischen und medizinischen Eigenschaften des Quellwassers. Pascals Abhandlung ist das vierte Werk über die Heilquellen von Bourbon l’Archambaud nach denen von Jean Aubéri (1604), Isaac Cottier (1650) und François Le Rat (1677). – Sehr schönes sauberes und dekorativ gebundenes Exemplar. Schlagwörter: Balneologie, Frankreich, Medizin |
280,-- | ![]() |
![]() |
(Malebranche, Nicolas). De la recherche de la verité. Quadrième édition reveue, & augmentée de plusieurs eclaircissemens. 2 Teile in 1 Band. Amsterdam, Henry Desbordes 1688. 8°. [18] Bl., 496 S., [5] Bl.; 585, (6) S., [2] Bl. mit 5 Holzschnitt-Tafeln. Prgt. d. Zt. mit handschr. Rückentitel.
Brunet III, 1335. Cioranescu 44876 ff. DSB IX, 47. Graesse IV, 351. Ueberweg III, 118 f. Ziegenfuss II, 113. – Frühe Ausgabe von Malebranches erstmals 1674-1675 erschienenem Hauptwerk. Enthält am Ende: „Deffense de l’auteur de la recherche de la verité, contre l’accusation de Monsr. de la Ville“. – „The grandeur of his philosophy consists in the way he assimilated the whole of the Cartesian heritage and attempted to elaborate an original, rationalist-oriented speculative system“ (DSB). – N. Malebranche (1638-1715), „einer der größten Weltweisen, die iemals gelebet“ (Jöcher), „ist Hauptvertreter des Occasionalismus. Die Welt betrachtet er als ein „Systema causarum occasionalium“. Ohne den Concursus Dei, das Mitwirken Gottes, ist kein Geschehen begreiflich, weder zwischen Körpern noch das zwischen Körper und Seele: „Deus solus re vera causa est eorum omnium, quae sunt vel fiunt; creaturae autem non sunt nisi causae occasionales.“ Die Empfindungen, die bei M. wie in der Empfindungslehre des Descartes biologische Bedeutung haben, sind Modifikationen der Seele, hervorgerufen durch die sinnlichen Wahrnehmungen. Die durch das Sinnesorgan vermittelten Sinnesqualitäten sind subjektiv. Sie sind so sehr an das auffassende menschliche Subjekt gebunden, daß es keine reale Außenwelt geben würde, wenn sie allein vorhanden wären. … Auch die Verbindung von Seele und Leib deutet M. nach der Weise des Occasionalismus. – Die Tatsache, daß unsere Urteile irrtümlich sein können nicht in den Dingen und den Idealen liegen, sondern haben ihren Grund in der Zustimmung, die wir aus Freiheit geben, die aber infolge eines Mangels an Klarheit unserer Einsichten auch falsch sein kann. Die Freiheit selbst erklärt M. für ein unbegreifliches Mysterium“ (W. Ziegenfuss). – Einband etwas angestaubt, stellenweise etwas braunfleckig und mit leichten Bleistiftanmerkungen im Blattrand, gutes Exemplar. Schlagwörter: Philosophie, Philosophy |
500,-- | ![]() |
![]() |
(Le Maistre de Sacy, Isaac-Louis). Les enluminures du fameux almanach des PP. Jésuites, intitulé, la deroute’ et la confusion des Jansenistes. Ou triomphe de Molina Jésuite sur S. Augustin. Avec l’onguant pour la brulure. Ou le secret d’empescher aux Jesuites de Bruler des Livres (par J. Barbier d’Aucour). 3 Teile in 1 Band. Liege (Lüttich), J. le Noir 1683. 8°. [14] Bl., 164, 112 S. mit gestoch. u. gefalt. Frontispiz u. 1 Kupfertafel. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild, reicher Rückenverg. u. Kantenverg.
Goldsmith J 99. Hoefer XXX, 569. – Erstmals 1654 erschienene Antwort des Zöglings von Port-Royal auf eine von den Jesuiten 1653 herausgegebene Streitschrift „La Déroute et la Confession des Jansénistes“. Lemaistre verteidigt Arnauld, offensichtlich in so gutem Französisch, daß der streng katholisch gesinnte Autor des Hoefer-Artikels ihn hörbar zähneknirschend loben muß: „Cet écrit, d’un goût détestable [der Tritt ans Schienbein], eut du succès dans le parti“ [so, jetzt ist aber Schluß; jetzt gibt er’s ihm kräftig:] „Les autres ouvrages poétiques de Lemaistre de Saci ne valent guère mieux. A peine parmi des milliers de vers en trouve-ton quelques uns de supportables.“ – Die im zweiten Teil enthaltene „Salbe für die Verbrennungen“ von Jean Barbier d’Aucour ist ebenfalls gegen die Jesuiten gerichtet und war erstmals 1664 in Paris erschienen (Hoefer IV, 449). – Die Kupfertafel zeigt eine Bücherverbrennung. – Sehr gutes dekorativ gebundenes Exemplar. Schlagwörter: Jansenismus, Jansenists, Jesuiten, Katholizismus, Polemik, Theologie |
280,-- | ![]() |
![]() |
Jansenius, Cornelius. Pentateuchus sive commentarius in quinque libros Moysis. (Beigebunden): Analecta in proverbia, ecclesiasten, sapientiam, habacuc, sophoniam. 2 Teile in 1 Band. Paris, J. Jost 1649. 4° (25,5 x 18,5 cm.). [4] Bl., 408 S., [9] Bl.; 190 S., [8] Bl. mit Titel in Rot u. Schwarz u. Titelvignette in Holzschnitt. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild, Rückenverg. u. Deckelfiletten.
ADB XIII, 704 ff. BBKL II, Sp. 1551 f. – Der berühmte Thora-Kommentar des niederl. Theologen C. Jansen (1585-1638), des Begründers des Jansenismus. – „Seine Erklärung der alttestamentlichen Bücher zeichnete sich durch Scharfsinn aus“ (J. C. van Slee in ADB). – Vord. Gelenk stellenweise etwas angeplatzt, zeitgenöss. Besitzvermerk a. T., sehr gutes nahezu fleckenfreies und dekorativ gebundenes Exemplar. Schlagwörter: Bibel, Judaica, Thora |
280,-- | ![]() |
![]() |
Costantini, Angelo. La vie de Scaramouche. Paris, à l’Hôtel de Bourgogne et chez C. Barbin 1695. Kl-8°. [14] Bl., 246 S., [1] Bl. Ldr. d. 19. Jahrhunderts mit goldgepr. Rückentitel u. reicher floraler Rückenverg.
Conlon 7135. Goldsmith C 1419. – Erste Ausgabe. – Sehr seltene Beschreibung der berühmten, um 1640 von Tiberio Fiorillo geschaffenen Gestalt der Commedia dell’Arte. Der Verfasser war unter den Namen Mézétin „Comedien Ordinaire du Roy dans sa Troupe Italienne“. – Fiorillo war Schauspieler beim Herzog von Mantua, später Hofschauspieler Ludwig XIV., über 50 Jahre spielte er noch zu Zeiten Corneilles und Molières, der von ihm beeinflußt wurde. – Ohne das Frontispiz (liegt in Kopie bei), sonst sehr gutes dekorativ gebundenes Exemplar. Schlagwörter: Biographie, Commedia dell’arte, Theater |
280,-- | ![]() |
![]() |
Speyer – Lehmann, Christoph. Chronica der freyen Reichs-Statt Speyr. Darinn von dreyerley fürnemblich gehandelt, Erstlich vom Ursprung, Uffnemen, Befreyung, Beschaffenheit deß Regiments, Freyheiten, Privilegien …, Zum andern, von Anfang unnd Uffrichtung deß Teutschen Reichs, desselben Regierung …, Zum dritten, von Anfang und Beschreibung der Bischoffen zu Speyr, unnd deß Speyrischen Bisthumbs. 7 Teile in 1 Band. Frankfurt aam Main, N. Hoffmann für J. Rose 1612. Folio (35,5 x 24 cm.). [4] Bl., 1024 S., [49] Bl. mit Titelbl. in Rot u. Schwarz u. 8 wdh. großen Holzschnitt-Druckermarken. Prgt. d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild.
ADB XVIII, 136. Dahlmann-Weitz 1556. Graesse IV, 151. VD17 23:231115A. – Erste Ausgabe des Hauptwerks des sächsischen Historikers C. Lehmann (1570-1638). Lehmann war seit 1594 Lehrer an der Gelehrten- und Rathsschule (schola senatoria) in Speyer und wurde 1595 zum Conrector befördert. Seit 1604 war er der erste Stadtschreiber. – Seinen litterarischen Ruf verdankt L. zwei Werken, der „Chronica der Freyen Reichs Stadt Speyr …“ und seiner Sprichwörtersammlung „Florilegium Politicum“. Ganz besonders aber ist es die erstere, zugleich sein frühestes Werk, durch welches er sich nicht nur in Speyer einen Namen begründet hatte, um dessen willen man ihn als den „berühmten L.“, ja den „deutschen Livius“ mit bereitwilligster Hingebung anerkannte, sondern das auch weit über Speyer hinaus (soll doch der Minister Colbert befohlen haben, eine französische Uebersetzung der Chronik anzufertigen) im Gebiete deutscher Städtegeschichte einen bewährten Ruf bis auf den heutigen Tag sich erhalten hat. Bei der Abfassung dieser seiner Chronik beobachtete er gewissenhaft das „nonum prematur in annum“, denn erst nach zehnjähriger Arbeit übergab er das Manuscript vorschriftsmäßig dem Rathe der Reichsstadt zur amtlichen Censur, worauf der Druck, auch äußerlich ein stattliches Opus, in Großfolio zu Frankfurt 1612 in Verlegung Jonas Rosen erschien. Die dreifache Aufgabe, die sich L. setzte und in extenso schon auf dem Titel präcisirte, führt er in sieben Büchern von den ältesten Zeiten bis auf den Regierungsantritt Kaiser Maximilians I. durch. … L. schrieb seine Chronik in deutscher Sprache und zwar ist sein Deutsch für jene Zeit, wo man bereits begonnen hatte, unsere Muttersprache mit allerlei ausländischen Lappen zu verunstalten, von anerkennenswerther Reinheit, seine Darstellung ist durchgängig frisch und nicht selten wird er wahrhaft beredt, bei aller Breite zeigen seine Erzählungen eine ergötzliche Natürlichkeit und sicher ist, daß er an Sprache und Darstellungsgabe seinem Fortseher und Erweiterer Melchior Fuchs, der fast hundert Jahre, sowie seinem Biographen Baur, der 150 Jahre später schrieb, weit voransteht. Einen bedeutenden Werth aber gewinnt sein Werk besonders dadurch, daß er überall die wesentlichen Belegstellen für seine Angaben ausführlich mittheilt und auf solche Weise den Leser in den Stand setzt, die Resultate, die er gewinnt oder gewonnen zu haben glaubt, mit den Quellen selbst zu vergleichen. L. hat, wie er selbst in einem Schreiben an Landgraf Moritz von Hessen sagt (Baur a. a. O., S. 177), vier Bibliotheken benützt und in der That eine Menge von Schriftstellern gelesen, um sich die Zustände und Einrichtungen des Deutschen Reiches in geschichtlichem Zusammenhange klar zu machen. Für die Speyerer Angelegenheiten stand ihm das damals (Vaur, S. 48) bereits von seinem Vorgänger im Stadtschreiberamte, Hermann Schießer trefflich geordnete reichsstädtische Archiv (die gegenwärtige schöne Ordnung dieses Archivs verdankt man dem sehr verdienten, am 18. August 1836 verstorbenen K. Kreisarchivar Peter Bernh. Geyer) zu Gebote, wie für allgemeinere Städteangelegenheiten das seiner Aufsicht anvertraute bereits erwähnte Archiv der Städte rheinischer Bank. Von den Urkunden, welche er benützte und seiner Chronik einverleibte, sind zunächst unstreitig die Kaiserurkunden die wichtigsten; übrigens hat er kaum die Hälfte dieser aus dem Zeitraum, welchen sein Werk behandelt, im Speyerer Archive vorhandenen Urkunden veröffentlicht, wie die Vergleichung mit den Geyer’schen Repertorien ergiebt. Außerdem enthält die Chronik noch einige päpstliche und mehrere bischöfliche Urkunden, sowie eine Menge Rathserlasse, Verträge mit benachbarten Fürsten und Städten, Vergleichshandlungen und, was zu dem Interessantesten des mitgetheilten urkundlichen Materials gehört, die alten Richterordnungen der Reichsstadt. Unter den letzteren hat er übrigens die sogen. Vierrichterordnung nicht nach dem ältesten Original von 1314, sondern in der etwas abgeänderten Redaction von 1328, enthalten im Cod. 6 (Geyer; bei Zeuß, Die freie Reichsstadt Speier, 1843, S. 2. Cod. C.) abdrucken lassen“ (J. Franck in ADB). – Rücken am Fuß mit kl. Fehlstelle, zeitgenöss. Besitzvermerk a. T., nur vereinzelt etwas braunfleckig, sehr gutes Exemplar. Schlagwörter: Deutsche Landeskunde, Ortsgeschichte, Pfalz, Speyer |
1.200,-- | ![]() |
![]() |
Aletophilus, Constantin (d. i. Nicolaus Gürtler). Der bedruckte Palm-Baum Christlicher Warheit, oder Verfolgte Protestant und Waldenser. Vorgestellt in einer ausführlichen und warhafften historischen Beschreibung aller derer Verfolgungs-Gewitter, so über dieselbe von der Regierungs-Zeit deß Königs von Franckreich, Philippi, deß Zweyten, biß auf … Ludwig den Vierzehenden … ergangen … Dabey auch Die fürnehmste Königliche Edicta, so von der Clerisey gegen sie ausgewirckt worden … Und endlich, Wie man solcher Gewissens-Freyheit … die Flügel gekürtzt … Erster Theil (von 2). Nürnberg, Endter 1687. Gr.-8°. [4] Bl., 790 [i.e. 792] S. mit gestoch. Frontispiz. Prgt. d. Zt.
VD17 3:005129R. – Seltene erste Ausgabe. – N. Gürtler (1654-1711) war einer der gelehrtesten und belesensten protestant. Theologen seiner Zeit (vgl. ADB X, 185). – Einband angestaubt und etwas fleckig, durchgehend gebräunt und etwas braunfleckig, sonst gut erhalten. Schlagwörter: Barockliteratur, Protestantismus, Theologie, Waldenser |
200,-- | ![]() |
![]() |
Tympe, Matthäus. Theatrum historicum. Continens vindictas divinas, et praemia Christianarum virtutum, ex gravissimis Graecis, Latinis, sacris ac profanis historicis, per locos communes iuxta alphabeti seriem dispositum. Editio secunda. Coloniae Agrippinae (Köln), Johann Gymnich 1614. 8°. [12] Bl., 387 S., [11] Bl., 364 S. [i. e. 370], [58] Bl. mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel. Blindgepr. Schweinslederband d. Zt. mit 1 (statt 2) Messing-Schließe.
ADB XXXIX, 55. VD17 12:104714B. – Erschien zuerst 1611 mit dem Titel „Triumphus seu admiranda praemia christianarum virtutum“. 1625 erschien eine dritte Ausgabe. – M. Tympe (biogr. Daten unbekannt), „ein überaus fruchtbarer theologischer Schriftsteller, der 1615 nach seiner eigenen Angabe schon 79 Bücher geschrieben und „denselben so vil tausendt gedruckte exemplaria“ hat verbreiten lassen. Nachdem er drei Jahre lang Conrector in Jülich, darauf vier Jahre hindurch Professor der Philosophie und Beredsamkeit in Köln gewesen, berief ihn das Osnabrücker Domcapitel Anfang 1595 (Bestallung vom Dienstag nach Judica) als Rector an die dortige Domschule. Diese war seit der Zeit des Augsburger Interims (1548) von katholischen und evangelischen Schülern besucht worden; jetzt aber, als der neue streng katholische Rector die früheren Lehrer durch andere – jesuitische nannte sie das Volk – ersetzte, die lutherischen Schulbücher abschaffte, den Katechismus des Canisius einführte und die evangelischen Einwohner auch anderweitig verletzte, nahmen letztere fast sämmtlich ihre Söhne aus der Domschule und erhielten am 18. October 1595 vom Stadtrath die bereits 1583 für den Fall eines confessionellen Zwistes ausgebaute Kirchspielsschule zu St. Marien als neue Rathsschule (später Rathsgymnasium) überwiesen. Da den neuen Lehrern der Domschule mancherlei Unglimpf widerfuhr und an Schutz nicht zu denken war, forderte der Rector des Laurentianischen Gymnasiums zu Köln die von dort abgegebenen Lehrer wieder zurück, während T. selbst das Pastorat zu St. Petri in Köln in Aussicht gestellt wurde … Die Klagen über T. dauerten fort: hauptsächlich legte man ihm zur Last, daß er unpassende Collaboratoren anstelle und den Schülern zu viel Geld abnehme … Schließlich konnte sich auch das Domcapitel der Ueberzeugung nicht mehr verschließen, daß unter Tympe’s Rectorat ein rechtes Gedeihen der Domschule nicht zu erwarten sei, und da T. die Unzufriedenheit des Capitels verschiedentlich zu spüren hatte, legte er im Winter 1608 die schon seit einem Jahrzehnt ihm gründlich verleidete Stelle nieder und übernahm das Rectorat des v. Detten’schen Collegs in seiner Vaterstadt Münster“ (P. Bahlmann in ADB). – Einband etwas berieben, St.a.T., stellenweise leicht fleckig und gebräunt, gutes Exemplar in einem dekorativen zeitgenöss. Einband. Schlagwörter: Theologie |
220,-- | ![]() |
Einträge 1–50 von 63
Zurück · Vor
|
Seite: 1 · 2 |