Ausonius, Des Decius Magnus Ausonius Gedicht von der Mosel
Ausonius, Des Decius Magnus Ausonius Gedicht von der Mosel
Ausonius, Decimus Magnus. Des Decius Magnus Ausonius Gedicht von der Mosel. In metrischer Uebersetzung mit erläuternden Anmerkungen von F(ranz) Lassaulx. Nebst dem lateinischem Grundtexte. Koblenz, bei Bürger Lassaulx Jahr Zehn der Republik (1801/02). 8°. Titel, 94 S. Späterer Halbleinenband mit handschr. Rückenschild. Zweite Auflage der zuerst 1798 erschienenen Übersetzung des Preisgedichts des Ausonius (etwa 310-395). Ausonius, „Lehrer der Grammatik und Rhetorik in seiner Vaterstadt Burdigala (Bordeaux), später Prinzenerzieher in Trier und mit Staatsämtern, zuletzt auch mit dem Konsulat geehrt. Wir besitzen von ihm eine Dankrede an Kaiser Gratian für die Verleihung des Konsulats und vor allem viele Gedichte, die mehr kulturgeschichtlichen als poetischen Wert haben und von den Persönlichkeiten und Verhältnissen seiner Zeit ein reiches Bild bieten: Epigramme, poetische Briefe, die Ephemeris (Schilderung des Tagesverlaufs die Parentalia (Nachrufe), die „Reihe berühmter Städte“ in der 20 Städte des Reiches charakterisiert sind, und viele andere Kleinigkeiten. Mit seinem poetischen Dilettantismus und seinen Formspielereien ist A. ein Zeuge für das Absterben der lateinischen Dichtung. Am bekanntesten sind sein Gedicht Mosella, die Schilderung einer Moselfahrt in epischem Stile, und die schönen Verse auf die Germanin Bissula, die er als Beute von einem Feldzug gegen die Alemannen heimbrachte“ (Tusculum Lexikon S. 93 f.). – Der Koblenzer Jurist und Schriftsteller Franz Lassaulx (1781-1818), seit 1798 Dolmetscher am Koblenzer Kriminalgericht, gab 1801 bis 1803 die „Koblenzer Zeitung“ heraus. „L. war seiner politischen Haltung nach Republikaner. Er teilte seine Bewunderung für die Franz. Revolution vor allem mit seinem Schulkameraden und späteren Schwager Joseph Görres. Sein Interesse für die zeitgenössische deutsche Dichtung (bes. f. Schiller, Goethe und Klopstock), in der er seine politischen Ideale verwirklicht sah, führte ihn dazu, selbst zu schreiben“ (K. Feilchenfeldt in NDB XIII, 643). – Exlibris, stellenweise etwas braunfleckig, gutes Exemplar.
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