Schöne und seltene Bücher des 16. bis 20. Jahrhunderts

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NEUER E-KATALOG: Neueingänge Februar 2024 – PHOTOGRAPHIE / PHOTOGRAPHY – wichtige Fotobücher von 1839 bis heute, darunter zahlreiche Widmungsexemplare und Bücher mit Orig.-Photographien (kann unter „Aktuelle Kataloge“ abgerufen werden). Printexemplar (304 S. mit zahlreichen farb. Abb.) mit einem Vorwort von Manfred Heiting und einem Literaturverzeichnis ist jetzt zum Preis von 30,— € erhältlich. – Außerdem finden Sie Beiträge von uns im virtuellen „Schaufenster“ des Verbandes Deutscher Antiquare (VDA) https://schaufenster.antiquare.de/trefferliste.php?ID=22 (oder über „Links“ VDA) – Versandkosten ins Ausland auf Anfrage. – Wir stellen aus: 30. Leipziger Antiquariatsmesse 21.-24. März 2024, Halle 5 der Leipziger Buchmesse, Do.-So. 10.00-18.00 Uhr – www.abooks.de

Political philosophy

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1 (Holbach, Paul Henri Thiry de). Système social ou principes naturels de la morale et de la politiques. Avec un examen de l’influence du gouvernement sur les moeurs. 3 Teile in 1 Band. Londres (d. i. Amsterdam, M. M. Rey) 1774. 8°. Titel, 210 S.; Titel, S. 5-176; Titel, S. 5-166, (1). Kalbslederband der Zeit mit goldgepr. Rückenschild u. reicher floraler Rückenvergoldung.

ADB XII, 711 u. LV, 889 f. Barbier IV, 621. Graesse III, 316. NDB IX, 510. Tchemerzine VI, 246. Weller, Druckorte II 187. Vgl. Slg. Borst 258, Cioranescu II, 34061, Einaudi 2911, Higgs 5873, Kress 6940 u. Menger 1050. – Zweite Ausgabe; die erste Ausgabe erschien 1773. – Hauptwerk seiner Staatsphilosophie, in welchem Holbach aus einer vollständig materialistischen und atheistischen Grundthese eine Morallehre und eine Ethik entwickelt. Eine der wichtigsten Arbeiten der französischen atheistischen Moralphilosophie im Zeitalter der Aufklärung. – Paul Heinrich Dietrich Baron von Holbach (1723-1789) wurde in Edesheim bei Landau geboren und ging nach seinem Studium in Leiden 1748 nach Paris, wo er die französische Staatsbürgerschaft erwarb. „Der vom Onkel ererbte Reichtum und Adel erlaubte ihm, ein großes Haus zu führen, in dem die bedeutendsten Wissenschaftler (vor allem Chemiker, Ärzte, Ingenieure) und Schriftsteller sich regelmäßig zweimal in der Woche trafen und nach Paris reisende Gelehrte, Fürsten, Dichter und Künstler aus ganz Europa zu Gast waren, angezogen nicht zuletzt auch durch die noble Gesinnung und menschliche Güte des Hausherrn. Lebenslänglich befreundet war er mit Denis Diderot, dem Begründer der Encyclopédie, und mit dem Regensburger Pfarrerssohn Friedrich Melchior Grimm, dem Herausgeber der an zahlreichen europäischen Höfen zirkulierenden Correspondance littéraire, philosophique et critique. … Seine erste schriftstellerische Tätigkeit in den 50er Jahren – als Übersetzer von Werken führender Chemiker und Mineralogen ins Französische … trug ihm die Mitgliedschaft in 3 Akademien ein … Gleichzeitig begann er seine Mitarbeit an Diderots Encyclopédie (ab Band 2), zu der er über 1100 Artikel beitrug. … In den 60er Jahren betätigte er sich heimlich, mit einem Team von Gleichgesinnten, als Herausgeber kirchenfeindlicher, aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts stammender Streitschriften, sowohl französischer Autoren wie bekannter englischer Deisten. Diese gegen die Kirche wie auch gegen die damalige Staatsordnung gerichtete Tätigkeit krönte er mit seinem Hauptwerk „Système de la nature, ou des lois du monde physique et du monde moral“, 1770 unter dem Pseudonym Mirabaud und mit der (fingierten) Angabe von London als Druckort erschienen und trotz Verbot und Verbrennung immer wieder neu gedruckt, bekämpft von rund anderthalb Dutzend Gegenschriften. Die Hauptgedanken des „Système de la nature“ lauten: Aus der Materie und ihrer Bewegung, die allein existent sind, entspringen die Erscheinungsformen und Eigenschaften der Dinge und auch der Mensch mit seinem Fühlen und Denken. Die Seele ist nur ein Name für Eigenschaften der Materie; im Gehirn treffen alle Nerven, das heißt alle Organe der sogenannten Seelentätigkeit, zusammen. Ideen und Instinkt werden uns nur durch die Sinne, Erziehung und Gewohnheit gegeben; es gibt weder Willensfreiheit noch persönliche Unsterblichkeit. Getrieben von Selbstliebe, strebt der Mensch nach Glück und Selbsterhaltung. Der Glaube an Götter stammt aus der Furcht des über die Natur und ihre Gesetze nicht aufgeklärten Menschen. Aufklärung, gute Gesetze und Erziehung werden den Menschen aus der Knechtung durch Kirche und Despoten befreien. Diese Gedanken seines Hauptwerks, das von Friedrich dem Großen scharf angegriffen und von Goethe zurückgewiesen wurde, werden in seinen (ebenfalls anonym erschienenen) späteren Werken über Fragen der Politik und der Moral (1773 und 1776) weitergeführt. H. ist im Kern ein philosophischer Einzelgänger und in seinem Denken ichbezogen und standesgebunden. Selbst durchdrungen von Menschlichkeit und dem Willen, wohl zu tun, setzt er sein eigenes Wesen als Modell des Menschentums in der neu zu schaffenden, aufgeklärten, glücklicheren Welt. Als Angehöriger des reichen Bürgertums, das zum Kampf gegen die herrschenden Institutionen in Kirche und Staat angetreten war, wird er zum „Theoretiker der Bourgeoisie“, zum Verkünder von (vielfach einseitigen) Vorstellungen, die ihn zum Beispiel für bürgerlichen Grundbesitz und freien Handel plädieren, die Probleme der Arbeit und Vermögensbildung durch Arbeit aber gar nicht sehen lassen. Von Umstürzen wollte er nichts wissen, Rettung erwartete er von „weisen Fürsten“. … H. ließ alle seine Werke, auch seine Übersetzungen naturwissenschaftlicher Werke, anonym oder unter Pseudonymen erscheinen, eine für seine Staats- und religionsfeindlichen Schriften notwendige Vorsichtsmaßnahme, die aber die Unsicherheit seiner Autorschaft in vielen Fällen zur Folge hat“ (H. Sauter in NDB). – Einband etwas berieben, Titelblatt etwas angestaubt und fleckig, Reihentitel von Band II und III fehlen, nur vereinzelt etwas braunfleckig, gutes dekorativ gebundenes Exemplar.

Schlagwörter: Philosophie, Political philosophy, Politics and government, Politik, Sociology, Soziologie, Staatsphilosophie

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