Plättner, Eros im Zuchthaus
Plättner, Eros im Zuchthaus
Plättner, Karl. Eros im Zuchthaus. Eine Beleuchtung der Geschlechtsnot der Gefangenen, bearbeitet auf der Grundlage von Eigenerlebnissen, Beobachtungen und Mitteilungen in achtjähriger Haft. Mit einem Vorwort von Magnus Hirschfeld (und) Felix Abraham. 1. – 15. Tsd. Berlin, Mopr-Verlag 1929. 8°. 225, (1) S., [7] Bl. Orig.-Leinenband mit illustr. Schutzumschlag (Fotomontage von John Heartfield. Haufe/Rettej, Heartfield 107. Holstein, Buchumschläge 117. Nicht bei Siepmann. – Erste Ausgabe der Studie, eine der bekanntesten Veröffentlichungen zum Strafvollzug der Weimarer Republik. – „Schon die kartonierte Teilauflage ist relativ selten im Vergleich mit der meist ohne Schutzumschlag erhaltenen, nur mit einem schreibschriftartigen Schriftzug versehenen Leinenvariante. – Im Anhang des Buches ein Fragebogen und zum Abtrennen gedachte Formblätter, mit denen Leser sich per Unterschrift für die im Buch aufgestellten Forderungen einsetzen sollten. – Das Buch fand aufgrund seines aufrüttelnden Impetus breite Wertschätzung u. a. von K urt Tucholsky und Erich Mühsam. Zusätzlich unternahm Plättner eine Vortragsreise quer durch Deutschland, bei der er auch den 1928 entstandenen Film „Geschlecht in Fesseln“ zeigte, welcher dieselben Probleme anprangerte. In diesem Zusammenhang wurde Plättner 1931 „wegen Vorführung von verbotenen Teilen eines Bildstreifens“ gerichtlich verurteilt, woraus sich schließen lässt, dass er wohl auch die zensierten Stellen des Films gezeigt hatte. (Vgl. Ullrich 2000, S. 190-194). Es stellt sich daher die Frage, ob Heartfield für die Einbandmontage auf den Film zurückgriff“ (Lux Rettej). – Der seltene Schutzumschlag am Kapital unauffällig restauriert, sehr gutes Exemplar.
Unser Preis: EUR 160,-- |
![]() |