Atonale Musik
Die Liste enthält 1 Eintrag. Suchergebnisse löschen und Gesamtbestand anzeigen.
Abbildung |
Beschreibung Gesamte Buchaufnahme |
Preis EUR |
|
---|---|---|---|
Schönberg, Arnold. Eine neue Zwölfton-Schrift. In: Musikblätter des Anbruch. Halbmonatsschrift für moderne Musik. 7. Jahrgang. Jänner-Heft 1925. S. 1-7 mit 21 Musikbeispielen und 1 mehrfach gefalt. Tafel. Wien, Universal-Edition 1925. 8°. 52 S., [10] Bl. mit 1 mehrfach gefalt. Tafel und 2 Portraits. Typogr. OKart.
PMM 414. – Sehr seltene erste Ausgabe der revolutionären Arbeit Schönbergs. – „Kompositionstechnisch war unterdessen etwas ganz Entscheidendes, ja etwas von epochaler Bedeutung geschehen. Im Zusammenhang mit der Arbeit an den Opera 23 bis 25 hatte Schönberg ein Verfahren entwickelt, das er „Methode der Komposition mit zwölf nur aufeinander bezogenen Tönen“ nannte. Es sollte nicht nur die ganze weitere Produktion Schönbergs und die der meisten seiner Schüler bestimmen, sondern wurde zum Ausgangspunkt der seriellen Komposition in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Nach Zeugnis von Josef Rufer teilte Schönberg bereits Ende Juli 1921 gesprächsweise mit, „heute habe er etwas gefunden, das der deutschen Musik die Vorherrschaft für die nächsten hundert Jahre sichere“ (Rufer 1959, S. 26).“ (C. M. Schmidt in MGG online). – „Die Auswirkungen von Schönbergs musikalischen Theorien – ihr erster Abriß erschien in der avantgardistischen Zeitschrift ‚Anbruch‘ unter dem Titel ‚Eine neue Zwölfton-Schrift‘ – ergaben sich erst nach und nach. Sie stellten sich unmerklich ein, wenn bemerkt, so nahm man sie nicht gerade mit Sympathie auf. Bewußt verwarf Schönberg zum ersten Mal das Dur-Moll Tonsystem im Jahre 1908, als er seine ‚Drei Klavierstücke‘ (Opus 11) ohne Notenschlüssel veröffentlichte. In der ersten Ausgabe seiner ‚Harmonielchre‘ (1910) findet sich ein kurzer Hinweis auf die mögliche Entwicklung einer chromatischen Notenschrift aufgrund des Zwölftonsystems. Alban Berg und Anton Webern gehören zu seinen frühesten Schülern und Bergs Oper ‚Wozzeck‘ (begonnen 1917 und vollendet 1925) war das erste bemerkenswerte Werk dieses Systems. Ernst Kreneks Oper ‚Karl V.‘ (1932) ist ein spätes Beispiel“ (Carter/Muir). – „Wie auch das Urteil der Geschichte über Schönbergs Werke ausfallen mag. Fest steht auf alle Fälle, dass sie die ganze Musik des 20. Jahrhunderts revolutionierten. Ohne sie wäre die ungezwungene Verwendung aller Noten der chromatischen Tonleiter, die heute jeder Komponist als selbstverständlich anerkennt, unmöglich gewesen oder hätte sich zumindest sehr verspätet durchgesetzt. Man braucht dem nur noch Schönbergs Neuerungen in der musikalischen Form und Instrumentation hinzuzufügen, um zu begreifen, daß man seine historische Bedeutung nicht hoch genug veranschlagen kann“ (H. Searle in Grove’s Dictionary of Music, 5. Aufl. 1954). – Arnold Schönberg (1874-1951) „hat wie kaum ein anderer Komponist die Musik des 20. Jh.s geprägt; gleichwohl sind seine Werke nur zögerlich ins Musikrepertoire vorgedrungen. Das Nachhaltige seiner Wirkung verdankte Sch. dabei u. a. der Tatsache, dass er sein musikalisches Denken in ungewöhnlich konziser Form auch theoretisch darzustellen wusste. Weit reichend war seine Bedeutung als Pädagoge, als Vertreter einer Interpretationslehre, einer Ästhetik und Kunstmoral, die er freilich stets im Geiste einer Handwerkslehre vermittelte. Sch. hat buchstäblich alles, was seine Lebenswelt betraf, mit größter Neugierde aufgesogen. Entsprechend finden sich in seinem Werk Spuren sämtlicher zeitgenössischer Richtungen: Er schrieb symphonische Dichtungen um 1900, beteiligte sich am experimentellen Aufbruch der Jahre um 1910 (Atonalität), richtete sich in den 1920er Jahren an einem musikalischen Klassizismus aus und komponierte in den 1930/40er Jahren emphatische Bekenntnismusik. Zugleich hatte Sch. mitunter eine bedingungslose Opposition zu den jeweils herrschenden Kunsttrends bewusst in Kauf genommen – nicht zuletzt, weil er von der Bedeutung seiner Lebensaufgabe innerhalb der Geschichte zutiefst überzeugt war. Die Idee vom Künstler als göttlichem Werkzeug hat er nie preisgegeben. Neben den Aufsehen erregenden Pionierleistungen muss v. a. Sch.s weitest mögliche Ausschöpfung der selbst gesetzten ästhetischen Ansprüche hervorgehoben werden: Seine Sprache ist durchwegs die eines „Espressivo“, das er in einer „richtig verstandenen, guten alten Tradition” wurzeln sah (Briefe, 104). Sch. kann in diesem Sinne als Inkarnation jenes „österreichischen Paradoxons“ (D. Newlin, Bruckner – Mahler – Schönberg 1954, 26) gelten, das eine radikale Traditionsverpflichtung mit dem Anspruch verband, diese aus sich selbst heraus beständig kritisch zu befragen“ (M. Schmidt in Oesterreichisches Musiklexikon online). – Umschlag etwas gebräunt und am Rüchen etwas berieben, sehr gutes Exemplar. – Very rare first edition of Schönberg’s revolutionary work. – “In terms of compositional technique, something quite decisive, indeed something of epochal significance, had happened in the meantime. In connection with his work on Operas 23 to 25, Schoenberg had developed a procedure which he called the “method of composition with twelve tones related only to each other”. It was not only to determine Schönberg’s entire subsequent production and that of most of his pupils, but also became the starting point for serial composition in the second half of the 20th century. According to Josef Rufer, Schönberg said in a conversation at the end of July 1921 that “today he had found something that would secure the supremacy of German music for the next hundred years” (Rufer 1959, p. 26).” (C. M. Schmidt in MGG online). – – “The effects of Schönberg’s musical theories – their first outline appeared in the avant-garde magazine ‘Anbruch’ under the title ‘Eine neue Zwölfton-Schrift’ – only emerged gradually. They emerged imperceptibly, and if they were noticed, they were not exactly received with sympathy. Schönberg consciously rejected the major-minor tonal system for the first time in 1908, when he published his ‚Three Piano Pieces‘ (Opus 11) without clefs. In the first edition of his ‚Harmonielehre‘ (1910) there is a brief reference to the possible development of a chromatic notation based on the twelve-tone system. Alban Berg and Anton Webern were among his earliest pupils and Berg’s opera ‚Wozzeck‘ (begun in 1917 and completed in 1925) was the first notable work to use this system. Ernst Krenek’s opera ‚Karl V.‘ (1932) is a late example” (Carter/Muir). – “Whatever history’s verdict on Schönberg’s works may be.What is certain in any case is that they revolutionized the entire music of the 20th century.Without them, the unrestricted use of all notes of the chromatic scale, which every composer today recognizes as a matter of course, would have been impossible or would at least have been very delayed in gaining acceptance. One need only add to this Schönberg’s innovations in musical form and instrumentation to realize that his historical importance cannot be overestimated” (H. Searle in Grove’s Dictionary of Music, 5th ed. 1954). – Arnold Schönberg (1874-1951) “shaped the music of the 20th century like hardly any other composer; nevertheless, his works have only hesitantly penetrated the musical repertoire. Sch. owed his lasting impact in part to the fact that he was also able to present his musical thinking in an unusually concise theoretical form.His importance as a pedagogue, as a representative of a theory of interpretation, aesthetics and artistic morals, which he always conveyed in the spirit of a craft theory, was far-reaching. Sch. literally absorbed everything that concerned the world in which he lived with the greatest curiosity.Accordingly, traces of all contemporary trends can be found in his work: He wrote symphonic poems around 1900, participated in the experimental awakening of the years around 1910 (atonality), aligned himself with a musical classicism in the 1920s and composed emphatic confessional music in the 1930s/40s. At the same time, Sch. sometimes consciously accepted an unconditional opposition to the prevailing artistic trends – not least because he was deeply convinced of the importance of his life’s work within history. He never abandoned the idea of the artist as a divine instrument. In addition to his sensational pioneering achievements, it is above all Sch.’s utmost exhaustion of his self-imposed aesthetic demands that must be emphasized: His language throughout is that of an “espressivo”, which he saw as rooted in a “properly understood, good old tradition” (Briefe, 104).In this sense, Sch. can be regarded as the incarnation of the “Austrian paradox” (D. Newlin, Bruckner – Mahler – Schönberg 1954, 26), which combined a radical commitment to tradition with the claim to constantly question it critically from within” (M. Schmidt in Oesterreichisches Musiklexikon online).– Cover somewhat browned and somewhat rubbed at the spine, a very good copy. Schlagwörter: Atonale Musik, Avantgarde, Zeitschriften, Zwölfton-Musik |
1.600,-- | ||
Eintrag 1–1 von 1
Zurück · Vor
|
Seite: 1 |