Fischer, Wohnhausbauten
Fischer, Wohnhausbauten
Fischer, Theodor. Wohnhausbauten. Zum 50. Geburtstag Theodor Fischers. Mit einer Einleitung von G. Keyssner, Stuttgart. 2 Teile in 1 Band. Leipzig, J. J. Arnd (1912). Folio (35 x 26 cm.). XII, 131 S.; [1] Bl., 160 S. mit zahlr. Abb. und Grundrissen sowie 4 mont. Farbtafeln. Orig.-Leinenband mit goldgepr. Deckelschild. NDB V, 206 f. – Einzige Ausgabe der schön ausgestatteten Monographie. – Mit repräsentativen Villen-Bauten, Reihen-Häusern, „Kleinwohnhauskolonie der Bauhandwerksgesellschaft Neu-Westend in München“ und Kirchen- und Verwaltungs-Bauten in Bayern und Baden-Württemberg. Außerdem Wettbewerbs-Entwürfen und Bauten der Universität in Jena. – Theodor Fischer (1862-1938) war seit 1908 Professor für Baukunst und Städtebau an der TU München. „Der Deutsche Werkbund sah F. in den Gründungsjahren als einen der Ersten in seinen Reihen, der Münchner Bund an seiner Spitze. Der Krieg lähmte Bau- und Lehrtätigkeit. Idealprojekte befaßten sich mit der Zukunft der beiden Pinakotheken und anderen Problemen und Stadtgebieten. Der Jugend an der Front widmete F. „6 Vorträge über Stadtbaukunst“ (1920), denen 1934 2 Vorträge über Proportionen folgten, gleich knapp und gedanklich wie sprachlich vollendet. 1920 gründete F. in München eine Gesellschaft zur Erforschung der Proportionsgesetze. Als erster rief er die Architektenabteilungen aller deutschen Hochschulen nach dem Krieg zu einer Zusammenkunft nach Bamberg, und unter seinem Vorsitz entwickelte sich eine vielseitige und wertvolle Beratung der Erziehung zum Architekten mit dem Ziel einer gemeinsamen Studienreform. – In der Nachkriegszeit entwickelte F. aus dem Gebot der Typisierung im Wohnungsbau mit seiner Siedlung „Alte Haide“ im Norden Münchens eine erste Wohnungsanlage im Zeilenbau, in kluger Besinnung auf raumbildende Momente; im Süden der Stadt folgte eine größere Wohnhausgruppe in Zeilen, die sich, mit dort gegebenen Mitteln, über das starre Schema erhebt. Im neuen Ledigenheim im Westen Münchens bildete F. fast ablesbar aus dem Organismus des Hauses dessen strenge und fesselnde Gestalt. Am Abend des Bauschaffens steht ein stiller sakraler Zentralbau, die schöne Kirche im Wald von Planegg. – Den Ehrendoktor verlieh ihm die TH Stuttgart 1922 „als dem deutschen Baumeister, der die Baukunst vom Formalismus befreit und sie in Wort und Beispiel zurückgeführt hat zu Innerlichkeit und Wahrheit“.“ (H. Leitenstorfer in NDB). – Vorderes Gelenk am Kapital etwas eingerissen, sonst sehr gutes Exemplar.
Unser Preis: EUR 320,-- |
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