Meletaon. Die wohlangerichtete neuerfundene Tugendschule. Nbg. 1739
Meletaon. Die wohlangerichtete neuerfundene Tugendschule. Nbg. 1739
Meletaon (d. i. Johann Leonhard Rost). Die wohlangerichtete neuerfundene Tugendschule in welcher vier und zwanzig anmuthige Historien zu erlaubter Gemüths-Ergötzung der Jugend auf eine erbauliche Art vorgetragen und mit nützlichen Anmerkungen und Lehren begleitet worden. 2 Teile in 1 Band. Frankfurt u. Leipzig (eig. Nürnberg), Raspe o. J. (1739). Kl.-8°. [4] Bl., 588 S. mit 24 Kupfertafeln (mit jeweils zwei Abb.). Hldr. d. Zt. Seebaß II, 1689a. Vgl. Brüggemann-Brunken 789. Dünnhaupt 3514, 33. Göbels I, 20 (mit 3 Abb.). GV 119, 382. Hayn-Gotendorf IV, 475. Jantz 577. Rümann. Illustr. Bücher 721. Wegehaupt I, 1821 u. IV, 1852. Nicht bei Rammensee. – Seltene erste Ausgabe. – „Die unterhaltende Tugendlehre besteht aus „wohlausgesuchte(n) Exempel(n)“, „welche auf eine solche Art vorgetragen sind, daß sie auf eine unschuldige Weise das Gemüth ergötzen, vor allen Lastern einen Abscheu erwecken; und dagegen die Tugend auf eine reizende Art vorstellen“ (Bl. 3). Das Buch enthält Geschichten wie „Der listig-betrügende Alchymist“ (S. 1 ff.), „Der von Gott bestrafte Undank, und die wohlbelohnte kindliche Dankbarkeit“ (S. 66 ff.), „Das lächerliche Gespenst“ (S. 170 ff.) oder „Der vor aller Welt von Gott zu Schanden gemachte Heuchler“ (S. 182 ff.). – „Erstausgabe 1740 (?) bei Johann Albrecht aus Nürnberg, mit Angabe der Messeorte Frankfurt a. M. und Leipzig; in dieser… wird als Verfasser Bohses Pseudonym Talander angegeben“ (Brüggemann-Brunken). „Die posthume „Tugendschule“ ist als frühes Produkt deutscher Jugendliteratur textlich und illustrativ beachtenswert“ (H. Göbels). – Laut Seebaß stammt der erste Teil der Sammlung von August Bohse (Talander) und Teil 2 von Rost. – Joh. Leonh. Rost (1688-1727) war Astronom und Schriftsteller in Nürnberg, er veröffentlichte vorwiegend höfisch-galante Romane, Briefsteller u. ä., meist unter seinem Pseudonym Meletaon. – Einband berieben, bestossen und am Kapital etwas eingerissen, Buchblock in der Mitte vom Rücken gelöst, Innengelenke jedoch fest, Text teils stärker braunfleckig, die Tafeln meist nur im Rand etwas fingerfleckig, insgesamt noch ordentliches und vollständiges Exemplar des seltenen Jugendbuchs der Barockzeit.
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