Winckelmann, Alte Denkmäler der Kunst
Winckelmann, Alte Denkmäler der Kunst
Winckelmann, Johann (Joachim). Alte Denkmäler der Kunst. Aus dem Italienischen übersetzt von Friedrich Leopold Brunn. 2. mit einem Kupfer verm. Aufl. 2 Teile in 1 Band. Berlin, Christian Gottfried Schöne 1804. Folio (41 x 26 cm.). [6] Bl., XXIV, 64, 136 S., [1] Bl., LXXIV S., [1] Bl. mit 12 (1 ganzs.) gestoch. Vignetten u. 208 Kupferstichen auf 111 (19 gefalt.) Tafeln. Pbd. d. Zt. mit goldgepr. Deckelschild. Goedeke IV/1, 302, 14. Ruppert S. 18. – Erste vollständige deutsche Ausgabe von Winkelmanns kunsthermeneutischem Hauptwerk, mit dem er die Archäologie und Kunstgeschichte in Deutschland begründete. – Die erste deutsche Ausgabe erschien 1792; die italienische Originalausgabe erschien 1767-1779 mit dem Titel „Monumenti antichi inediti spiegati ed illustrati“ in Rom. – „Dagegen bildet das große kunsthermeneutische Werk, die Monumenti antichi inediti (Rom 1767, 2 Bde. in Fol.) für alle Zeiten ein Vermächtniß, das dem Namen Winckelmann’s die größte Ehre macht. Bereits 1763 kündigt er es in der Vorrede zur „Kunstgeschichte“ als ein Werk an, „welches in welscher Sprache, auf meine eigene Kosten gedruckt, auf Regal-Folio, im künftigen Frühlinge zu Rom erscheinen wird. Es ist dasselbe eine Erläuterung niemals bekannt gemachter Denkmale des Alterthums von aller Art, sonderlich erhobener Arbeiten in Marmor, unter welchen sehr viele schwer zu erklären waren, andere sind von erfahrenen Alterthumsverständigen theils für unauflösliche Räthsel angegeben, theils völlig irrig erklärt worden“. Das reich ausgestattete, auf seine eigenen Kosten hergestellte und dem Cardinal Albani gewidmete Werk enthält 216 Tafeln, auf denen die verschiedensten antiken Kunstdenkmäler, zur größeren Hälfte indessen Reliefs und diese wiederum mit Rücksicht auf die Villa Albani, nachgebildet werden. Der italienische Text: „trattato preliminare“ ist von den Herausgebern von Winckelmann’s Werken als „Vorläufige Abhandlung von der Kunst der Zeichnung der alten Völker“ verdeutscht worden. (Ges. W. VII.) Grundlegend ist das Werk für die Methode archäologischer Interpretation geworden, für die W. hauptsächlich seine Belesenheit in den griechischen Dichtern und seine genaue Kenntniß der Mythologie zu statten kam. Diese Methode geht von dem Grundsatze aus, daß es lediglich die griechische Götter- und Heldensage ist, aus der die antiken Kunstdarstellungen geflossen sind, ein Satz, der seitdem die fundamentalste Grundlage aller archäologischen Interpretation bildet“ (J. Vogel in ADB XLIII, 343 ff.). – Rücken restauriert, St. u. N. a. T., sehr gutes vollständiges und nahezu fleckenfreies Exemplar.
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