Schöne und seltene Bücher des 16. bis 20. Jahrhunderts

Unser Antiquariat wurde 1987 in Vaihingen an der Enz gegründet und verlegte 1993 mit Eröffnung eines Ladengeschäfts seinen Sitz nach Karlsruhe.


NEUER E-KATALOG: Neueingänge Februar 2024 – PHOTOGRAPHIE / PHOTOGRAPHY – wichtige Fotobücher von 1839 bis heute, darunter zahlreiche Widmungsexemplare und Bücher mit Orig.-Photographien (kann unter „Aktuelle Kataloge“ abgerufen werden). Printexemplar (304 S. mit zahlreichen farb. Abb.) mit einem Vorwort von Manfred Heiting und einem Literaturverzeichnis ist jetzt zum Preis von 30,— € erhältlich. – Außerdem finden Sie Beiträge von uns im virtuellen „Schaufenster“ des Verbandes Deutscher Antiquare (VDA) https://schaufenster.antiquare.de/trefferliste.php?ID=22 (oder über „Links“ VDA) – Versandkosten ins Ausland auf Anfrage. – Wir stellen aus: 30. Leipziger Antiquariatsmesse 21.-24. März 2024, Halle 5 der Leipziger Buchmesse, Do.-So. 10.00-18.00 Uhr – www.abooks.de

Philosophie

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Beschreibung
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EUR
1 Rousseau, J(ean)-J(acques). Émile, ou, De l’éducation. 4 Bände. Amsterdam, Jean Néaulme (d. i. Paris, N.-B. Duchesne) 1762. Kl.-8°. [2] Bl., VIII, 466 S.; [2] Bl., 407, (1) S.; [2] Bl., 381, (1) S.; [2] Bl., 455, (1) S. mit Titeln in Rot u. Schwarz u. 5 Kupfertafeln von Longueil, Pasquier u. Le Grand nach Eisen, davon 4 als Frontispiz. Kalbslederbände der Zeit mit goldgepr. Rückensch., floraler Rückenvergoldung und Rotschnitt.

Slg. Borst 124. Cohen 903. Dufour I, 190. McEachern, L’edition originale de l’Emile, Bulletin du bibliophile, 1987, S. 20 ff. Sander 1747. – Zweiter Druck der ersten Ausgabe; der erste Druck erschien mit der Ortsangabe „La Haye“ (Den Haag). – „Mit diesem aus fünf Büchern bestehenden psychologischen Roman, Summe und Gipfel seines Denkens, erganzt Rousseau die in seinen früheren Werken dargelegte These, dass der Mensch von Natur gut und nur von Zivilisation und Gesellschaft korrumpiert sei“ (KLL II, 2034). – Einbände etwas berieben, Deckel teils mit geringf. Wurmspuren, nur vereinzelt schwach braunfleckig, gutes dekorativ gebundenes Exemplar.

Schlagwörter: Illustrated books, Illustrierte Bücher, Pädagogik, Philosophie

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600,--  Bestellen
1 (Jung-)Stilling, (Johann) Heinrich. Scenen aus dem Geisterreiche. Neue vermehrte und verbesserte Auflage. 2 Teile in 1 Band. Frankfurt u. Leipzig 1807. 8°. XIV, [1] Bl., 200 S.; Titel, VI, 184 S. Marm. Pbd. d. Zt. mit goldgepr. Rückensch.

Slg. Borst 736. Goed. IV I, 689, 13. Slg. du Prel 996. Schulte-Strathaus 77, 27 c. – Erweiterte vierte (?) Ausgabe des zuerst 1795 erschienenen Werks. Der Augenarzt und Schriftsteller J. H. Jung-Stilling (1740-1817) fasst „seine mystisch-spiritualistischen Anschauungen in den „Scenen aus dem Geisterreiche“ (1795-1801) und in der „Theorie der Geister-Kunde“ (1808) zusammen. Einerseits warnt er die menschliche Natur davor, sich in die übersinnliche Welt zu „versteigen“, andererseits gelten ihm „Licht“ und „Äther“ als Seelenkräfte und als „Mittler“ zwischen der Sinnes- und der Geisterwelt; J. sucht sie an Phänomenen wie Somnambulismus und Magnetismus aufzuzeigen. Ahnungen, Träume, Weissagungen und Zauberei beweisen ihm exemplarisch den Einfluß der Geister auf die Menschen. Diese Gedankengänge berühren sich mit der Programmatik und Grundhaltung des Heidelberger Kreises um A. v. Arnim und C. Brentano. Sie werden trotz mancher Kritik – insbesondere an den wissenschaftlichen Voraussetzungen – von der Romantik weitgehend aufgenommen“ (H.-G. Winter in NDB X, 665 ff.). – Stellenweise etwas braunfleckig, gutes Exemplar.

Schlagwörter: Geister, Okkultismus / Geheimwissenschaften, Philosophie

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200,--  Bestellen
1 Sartre, Jean-Paul. Gesammelte Werke. Theaterstücke. – Autobiographische Schriften, Briefe, Tagebücher. – Schriften zur Literatur. In Zusammenarbeit mit dem Autor und Arlette El Kaim-Sartre hrsg. von Traugott König. 27 Bände. Reinbek (Hamburg), Rowohlt 1986-1991. 8°. Ca. 9000 S. Okart. in Orig.-Pappschuber.

Leichte Gebrauchsspuren, ein Schuber angeplatzt, Buchschnitte gestempelt, sonst gutes und sauberes Exemplar.

Schlagwörter: Philosophie

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120,--  Bestellen
1 Boethius, An(icius) Manl(ius) (Torquatus) Sever(inus). Consolationis philosophiae. Libri V. Ejusd. opuscula sacra. Cum integris notis Johannis Bernartii, Theodori Sitzmani et Renati Vallini. Accedit Petri Bertii praefatio. Lugduni Batavorum (Leiden), Hack 1671. Kl.-8°. [21] Bl., 323, (9) S. mit gestoch. Frontispiz, 1 gestoch. Portrait u. Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titelblatt. Prgt. d. Zt.

Schweiger I, 33. Ziegenfuss I, 126. – „Neue Recens. nach Mscr. und älteren Ausgaben … Vallinus Noten werden geschätzt“ (Schweiger zur ersten Ausgabe dieser Edition von 1656). – Der römische Staatsmann und Philosoph A. M. T. S. Boethius (480-524 oder 526 n. Chr.) in seinen Schriften zeigt er sich „neuplatonisch beeinflußt. Seine vorwiegend philologisch-gelehrte Tätigkeit widmete er in größerem Umfang aristotelischen Schriften, die er übersetzte und kommentierte. Neben Aristoteles schätzte er Platon sehr hoch und glaubte, die Unterschiede in den Lehren beider ausgleichen zu können. Daneben kommentierte und übersetzte er die Eisagoge des Porphyrius und verfaßte einen Kommentar zu Ciceros Topik und eigene Schriften zur Logik, Mathematik und Musik. Während seiner schweren Kerkerhaft entstand die Trostschrift De consolatione philosophiae, die einen eklektischen Platonismus erkennen läßt. B. identifiziert die Gottheit mit dem Weltschöpfer, Gott ist ihm zugleich das eine und das höchste Gut. Die göttliche Vorsehung rückt er stark. in den Vordergrund zeigt auch darin stoische Beeinflussung, daß er diese Pronoia mit der festen Gesetzlichkeit des Naturlaufes ausgleicht und darum freiwillige Unterordnung unter den göttlichen Plan des Weltgeschehens verlangt. In Zusammenhang hiermit bestreitet er einen erheblichen Wert der äußeren Güter, so daß also deren ungerechte Verteilung kein Argument gegen die Güte Gottes darstellen kann; seine Schrift wird mithin zu einer Theodize“ (W. Ziegenfuss). – Einband angestaubt und etwas fleckig, Innengelenk nach dem Portrait angeplatzt, dadurch eine Lage gelockert, stellenweise etwas wasserfleckig und durchgehend leicht gebräunt, sonst gut erhalten.

Schlagwörter: Altphilologie, Philosophie, Philosophy

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240,--  Bestellen
1 Philon von Alexandreia. Summi philosophi, ac scriptoris eloquentissimi, operum, quotquot ad hunc diem haberi potuerunt. Tomus prior (-tomus alter). Interprete, Sigismundo Gelenio, Joanne Christophorsono, & Joanne Voeuroeo. Cum utriusque tomi singularibus & amplissimis indicibus. 2 Teile in 1 Band. Lyon, Nicolaus Petronillus für Seb(astien) Gryphius Wittwe 1561. Kl.-8° (15,5 x 10 cm.). [4] Bl., 512 S., [20] Bl.; 480 S., [8] Bl. mit wdh. Druckermarke auf dem Titel. Ldr. des 18. Jahrhunderts mit goldgepr. Rückenschild u. reicher floraler Rückenvergoldung.

Zuerst 1555 bei Antoine Vincent in Lyon erschiene Bearbeitung der Gelehrten Sigismund Gelenius (1497-1554), John Christopherson (?-1558) und Johannes Voeuroeus. – Philon von Alexandreia, erste Hälfte des 1. Jh.s n. Chr. „jüdisch-hellenistischer Religionsphilosoph. Aus reicher Familie stammend hatte er direkte Beziehungen zum römischen Kaiserhof; im Winter 39/40 führte er eine jüdische Gesandtschaft nach Rom, um von Caligula das Bürgerrecht für die alexandrinischen Juden zu erhalten. Seine fast vollzählig erhaltenen griechischen Werke sind überwiegend Erläuterungen zum Pentateuch, besonders zur Genesis; daneben stehen philosophische und historischapogetische Schriften, vor allem in der Auseinandersetzung mit Rom. Zur Interpretation benutzt P. die allegorische Methode, wie sie die Stoa auf Homer angewandt hatte, und lehnt sich auch sonst an die Stoa sowie an Platon an; die Ansprüche von Vernunft und Offenbarung suchte er in seiner Theologie auszugleichen; auf das Judentum seiner Zeit und auf das entstehende Christentum hat er großen Einfluß gehabt. Sein von Semitismen freier Stil zeigt die Einwirkung der Rhetorik und das Streben nach attischer Färbung“ (Tusculum Lexikon). – Gelenke und Vorderdeckel etwas berieben, N.a.T., stellenweise etwas gebräunt, sehr gutes dekorativ gebundenes Exemplar.

Schlagwörter: Altphilologie, Judaica, Philosophie, Philosophy, Römisches Reich, Theologie, Theology

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650,--  Bestellen
1 (Nieuwentijt auch Nieuwentyt, Bernard). L’existence de Dieu démontrée par les merveilles de la nature. En trois parties; ou l’on traite de la structure du corps de l’homme, des elemens, des astres, & de leurs divers effets. Avec des figures en taille-douce. 3 Teile in 1 Band. Paris, Jacques Vincent 1725. Gr.-8°. XXVII, 681, (3) S. mit 29 gefalt. Kupfertafeln. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild u. reicher Rückenvergoldung.

Bierens de Haan 3563. Hirsch/Hüb. IV, 370. Poggendorff II, 289. – Erste französische Ausgabe; die niederl. Originalausgabe (″Het regt gebruik der wereltbeschouwingen, ter overtuiginge van ongodisten en ongelovigen“) erschien 1714. – Das seinerzeit vielbeachtete und oft übersetzte Werk gilt neben William Derhams Physico-Theology als eines der ersten dieser Art. – „Was intended to demonstrate the existence of God by teleological arguments. Never before has this been tried on such a scale, and none among Nieuwentijt’s numerous imitators equaled his completeness“ (DSB). – Die Tafeln mit anatomischen, zoologischen, technischen und astronomischen Darstellungen. – Der niederl. Philosoph, Mathematiker und Arzt B. Nieuwentijt (1654-1718) „versuchte die Existenz des Göttlichen durch die teleologische Beweisführung zu erreichen. Heftig kritisierte er den Rationalismus und Spinozismus mit wissenschaftsbezogenen methodologischen Argumenten. Seine Ideen beruhen darauf, dass Naturgesetze eine kontingente Geltung haben, d. h., sie sind zwischen einer idealen Wahrheit (die stets hypothetisch bzw. voraussetzungsabhängig ist) und erfahrungsabhängigen Tatsachenwahrheiten verortet. Er kritisiert, unter anderem, auch die Verwendung von unendlich kleinen Größen wie Isaac Newton sie vorgeschlagen hat und die Einführung von höheren Differentialen von Gottfried Wilhelm Leibniz“ (AnthroWiki). – Vorderes Gelenk im unteren Drittel angeplatzt, schönes Exlibris eines franz. Arztes, vord. freies Vorsatzblatt fehlt, die 2. Kupfertafel am Genital der dargestellteten Figur mit Tinte „zensiert“, 2 Tafeln fleckig, sonst nur vereinzelt leicht braunfleckig, gutes Exemplar.

Schlagwörter: Anatomie, Astronomie, Medizin, Philosophie, Physik

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450,--  Bestellen
1 Cassianus, Johannes. Opera omnia. Cum commentariis Alardi Gazaei. Ab eodem denuo recognita, commentariis ipsis tertia parte auctoribus illustrior reddita; Novoque insuper in libros de incarnatione, qui desiderabatur, commentario locupletata. Atrebati (Trebatice, Slowakai), J. Baptist & G. Riuerios 1628. Folio (37 x 23,5 cm.). [21] Bl., 1159, (44) mit Titel in Rot u. Schwarz u. gestoch. Titelvignette, gestoch. Frontispiz u. zahlr. figürlichen Holzschnitt-Initialen. Ldr. d. Zt.

Graesse II, 62 Anm. Vgl. BBKL I, 951 ff. – Sehr seltene erste Gesamtausgabe bearbeitet von dem franz. Benediktiner Alard Gazet (1566-1626). Benedikt von Nursia benutzte die monastischen Schriften des Cassianus (um 360-435) in seiner Regel. – J. Cassianus „lebte anfangs als Mönch in Bethlehem, wurde nach langen Reisen zum Priester geweiht und gründete in Marseille ein Mönchs- und Nonnenkloster. Außer einer gegen Nestorios gerichteten Schrift über die Natur Christi verfaßte er ein Werk „Über die Mönchserziehung und über Heilmittel gegen die Hauptsünden“ (De institutis monachorum et de octo principalium vitiorum remediis) und „Unterredungen“ (Collationes) über philosophische Fragen; die darin enthaltene Lehre von der Willensfreiheit wurde auf dem Konzil von Arausio (s. Caesarius von Arles) veruteilt. Von Benedikt und Cassiodor zur Lektüre empfohlen, hatte C. eine lange Nachwirkung; sein Stil zeichnet sich aus durch klassizistische Reinheit und Fülle der Ausdrucksmittel“ (Tusculum Lexikon). – Rücken und Ecken fachgerecht erneuert, St.a.V., zeitgenöss. Besitzvermerk a. T., stellenweise etwas gebräunt, sehr gutes Exemplar.

Schlagwörter: Antike, Gesamtausgaben, Kirchengeschichte, Philosophical theology, Philosophie

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400,--  Bestellen
1 Plutarch. Moralia, quae usurpantur: sunt autem omnis elegantis doctrinae penus. Id est, varij libri: morales, historici, physici, mathematici, denique ad politiorem littoraturam pertinentes & humanitatem; omnes de Graeca in Latinam linguam transscripti summo labore, cura, ac fide: Guilielmo Xylandro Augustano interrete. Accesserunt indices locupletissimi. Venetiis (Venedig), Hieronymus Scotus M D LXXII. [1572]. Folio (33 x 23 cm.). [34] Bl., 499, [1] S. mit 2 Druckermarken auf dem Titelblatt und am Schluß. Hldr. des 18. Jahrhunderts mit 2 goldgepr. Rückensch. u. Rückenvergoldung.

ADB XLIV, 582 f. Nicht bei Adams, Hoffmann und Schweiger und im STC. – Zweite Ausgabe der Übersetzung von Wilhelm Xylander. Die erste Ausgabe erschien 1570 in Basel bei Thomas Guarinus. – Der Augsburger Philologe und Universalgelehrte W. Xylander (W. Holtzman oder Holzmann, 1532-1576) hatte „schon 1555 hatte er die vier ersten Bücher Euklid’s aus dem Griechischen ins Deutsche übersetzt und erläutert. … Nach Basel hatte ihn aber vor allem auch die Beziehung zu dem gelehrten Buchhändler Oporinus getrieben. … Für Plutarch hatte X. noch eine Fragmentsammlung und Ausführungen und Verbesserungen zu vielen einzelnen Stellen verheißen, und er hatte angefangen, die Viten auch noch zu verdeutschen: wenigstens diese Arbeit wurde benutzt und in Frankfurt 1580 in Fol. gedruckt: „Plutarchus der fürtrefflichste Griechisch Historjschreiber von den herrlichsten löbrichsten manhafftsten Historien Leben Handlungen und Ritterlichen thaten u. s. w. Zu Nutz und gutem gemeinem Vatterlandt Teutscher Nation jetzt erstmals auß Griechischer Sprach (darinn das Werck beschriben) in die Hochteutsche Zungen, mit grossem Fleiß und ungläublicher Mühe tranßferiert u. s. w. durch den hochgelehrten Herrn Guil. Xylandrum von Augspurg angefangen und nach seinem tödlichen Abgang durch den auch wolgelehrten Jonas Löchinger vollendet.“ Außerdem hatte X. eine eigenhändige Uebersetzung des Plutarchischen Schriftchens über die Ehe Johann Casimir zu seiner Hochzeit (5. Mai 1570) gewidmet: und diese ist noch im Besitz der Heidelberger Universitätsbibliothek (verzeichnet bei Wilken S. 543, bei Bartsch S. 180).“ (F. Schöll in ADB). – Zeitgenöss. Besitzvermerk a. T., nur vereinzelt leicht braunfleckig, sehr gutes dekorativ gebundenes Exemplar.

Schlagwörter: Altphilologie, Ethics, Ethik, Philosophie, Philosophy

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750,--  Bestellen
1 Cassianus, Johannes. Opera omnia. Cum commentariis Alardi Gazaei. Ab eodem denuo recognita, commentariis ipsis tertia parte auctoribus illustrior reddita; Novoque insuper in libros de incarnatione, qui desiderabatur, commentario locupletata. Leipzig, Wetstein & Smith 1733. Folio (37 x 23,5 cm.). [10] Bl., 832 S., [12] Bl. mit Titel in Rot u. Schwarz u. Titelvignette in Holzschnitt. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild u. reicher floraler Rückenvergoldung.

Graesse II, 62 Anm. VD18 1225990X. Vgl. BBKL I, 951 ff. – Zuerst 1628 erschiene Gesamtausgabe bearbeitet von Aard Gazet (1566-1626). Benedikt von Nursia benutzte die monastischen Schriften des Cassianus (um 360-435) in seiner Regel. – J. Cassianus „lebte anfangs als Mönch in Bethlehem, wurde nach langen Reisen zum Priester geweiht und gründete in Marseille ein Mönchs- und Nonnenkloster. Außer einer gegen Nestorios gerichteten Schrift über die Natur Christi verfaßte er ein Werk „Über die Mönchserziehung und über Heilmittel gegen die Hauptsünden“ (De institutis monachorum et de octo principalium vitiorum remediis) und „Unterredungen“ (Collationes) über philosophische Fragen; die darin enthaltene Lehre von der Willensfreiheit wurde auf dem Konzil von Arausio (s. Caesarius von Arles) veruteilt. Von Benedikt und Cassiodor zur Lektüre empfohlen, hatte C. eine lange Nachwirkung; sein Stil zeichnet sich aus durch klassizistische Reinheit und Fülle der Ausdrucksmittel“ (Tusculum Lexikon). – Rücken am Fuß etwas beschädigt, Deckel teils mit Fehlstellen am Bezug, Kanten berieben, St. a T., durchgehend etwas gebräunt u. etwas braunfleckig, gutes dekorativ gebundenes Exemplar.

Schlagwörter: Antike, Gesamtausgaben, Kirchengeschichte, Philosophical theology, Philosophie

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240,--  Bestellen
1 (Holbach, Paul Henri Thiry de). Système social ou principes naturels de la morale et de la politiques. Avec un examen de l’influence du gouvernement sur les moeurs. 3 Teile in 1 Band. Londres (d. i. Amsterdam, M. M. Rey) 1774. 8°. Titel, 210 S.; Titel, S. 5-176; Titel, S. 5-166, (1). Kalbslederband der Zeit mit goldgepr. Rückenschild u. reicher floraler Rückenvergoldung.

ADB XII, 711 u. LV, 889 f. Barbier IV, 621. Graesse III, 316. NDB IX, 510. Tchemerzine VI, 246. Weller, Druckorte II 187. Vgl. Slg. Borst 258, Cioranescu II, 34061, Einaudi 2911, Higgs 5873, Kress 6940 u. Menger 1050. – Zweite Ausgabe; die erste Ausgabe erschien 1773. – Hauptwerk seiner Staatsphilosophie, in welchem Holbach aus einer vollständig materialistischen und atheistischen Grundthese eine Morallehre und eine Ethik entwickelt. Eine der wichtigsten Arbeiten der französischen atheistischen Moralphilosophie im Zeitalter der Aufklärung. – Paul Heinrich Dietrich Baron von Holbach (1723-1789) wurde in Edesheim bei Landau geboren und ging nach seinem Studium in Leiden 1748 nach Paris, wo er die französische Staatsbürgerschaft erwarb. „Der vom Onkel ererbte Reichtum und Adel erlaubte ihm, ein großes Haus zu führen, in dem die bedeutendsten Wissenschaftler (vor allem Chemiker, Ärzte, Ingenieure) und Schriftsteller sich regelmäßig zweimal in der Woche trafen und nach Paris reisende Gelehrte, Fürsten, Dichter und Künstler aus ganz Europa zu Gast waren, angezogen nicht zuletzt auch durch die noble Gesinnung und menschliche Güte des Hausherrn. Lebenslänglich befreundet war er mit Denis Diderot, dem Begründer der Encyclopédie, und mit dem Regensburger Pfarrerssohn Friedrich Melchior Grimm, dem Herausgeber der an zahlreichen europäischen Höfen zirkulierenden Correspondance littéraire, philosophique et critique. … Seine erste schriftstellerische Tätigkeit in den 50er Jahren – als Übersetzer von Werken führender Chemiker und Mineralogen ins Französische … trug ihm die Mitgliedschaft in 3 Akademien ein … Gleichzeitig begann er seine Mitarbeit an Diderots Encyclopédie (ab Band 2), zu der er über 1100 Artikel beitrug. … In den 60er Jahren betätigte er sich heimlich, mit einem Team von Gleichgesinnten, als Herausgeber kirchenfeindlicher, aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts stammender Streitschriften, sowohl französischer Autoren wie bekannter englischer Deisten. Diese gegen die Kirche wie auch gegen die damalige Staatsordnung gerichtete Tätigkeit krönte er mit seinem Hauptwerk „Système de la nature, ou des lois du monde physique et du monde moral“, 1770 unter dem Pseudonym Mirabaud und mit der (fingierten) Angabe von London als Druckort erschienen und trotz Verbot und Verbrennung immer wieder neu gedruckt, bekämpft von rund anderthalb Dutzend Gegenschriften. Die Hauptgedanken des „Système de la nature“ lauten: Aus der Materie und ihrer Bewegung, die allein existent sind, entspringen die Erscheinungsformen und Eigenschaften der Dinge und auch der Mensch mit seinem Fühlen und Denken. Die Seele ist nur ein Name für Eigenschaften der Materie; im Gehirn treffen alle Nerven, das heißt alle Organe der sogenannten Seelentätigkeit, zusammen. Ideen und Instinkt werden uns nur durch die Sinne, Erziehung und Gewohnheit gegeben; es gibt weder Willensfreiheit noch persönliche Unsterblichkeit. Getrieben von Selbstliebe, strebt der Mensch nach Glück und Selbsterhaltung. Der Glaube an Götter stammt aus der Furcht des über die Natur und ihre Gesetze nicht aufgeklärten Menschen. Aufklärung, gute Gesetze und Erziehung werden den Menschen aus der Knechtung durch Kirche und Despoten befreien. Diese Gedanken seines Hauptwerks, das von Friedrich dem Großen scharf angegriffen und von Goethe zurückgewiesen wurde, werden in seinen (ebenfalls anonym erschienenen) späteren Werken über Fragen der Politik und der Moral (1773 und 1776) weitergeführt. H. ist im Kern ein philosophischer Einzelgänger und in seinem Denken ichbezogen und standesgebunden. Selbst durchdrungen von Menschlichkeit und dem Willen, wohl zu tun, setzt er sein eigenes Wesen als Modell des Menschentums in der neu zu schaffenden, aufgeklärten, glücklicheren Welt. Als Angehöriger des reichen Bürgertums, das zum Kampf gegen die herrschenden Institutionen in Kirche und Staat angetreten war, wird er zum „Theoretiker der Bourgeoisie“, zum Verkünder von (vielfach einseitigen) Vorstellungen, die ihn zum Beispiel für bürgerlichen Grundbesitz und freien Handel plädieren, die Probleme der Arbeit und Vermögensbildung durch Arbeit aber gar nicht sehen lassen. Von Umstürzen wollte er nichts wissen, Rettung erwartete er von „weisen Fürsten“. … H. ließ alle seine Werke, auch seine Übersetzungen naturwissenschaftlicher Werke, anonym oder unter Pseudonymen erscheinen, eine für seine Staats- und religionsfeindlichen Schriften notwendige Vorsichtsmaßnahme, die aber die Unsicherheit seiner Autorschaft in vielen Fällen zur Folge hat“ (H. Sauter in NDB). – Einband etwas berieben, Titelblatt etwas angestaubt und fleckig, Reihentitel von Band II und III fehlen, nur vereinzelt etwas braunfleckig, gutes dekorativ gebundenes Exemplar.

Schlagwörter: Philosophie, Political philosophy, Politics and government, Politik, Sociology, Soziologie, Staatsphilosophie

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500,--  Bestellen
1 (Friedrich II. König von Preussen). Oeuvres mêlées du Philosophe de Sans-Souci. Nouvelle édition, revue, corrigée, & augmentée des variantes des éditions précédentes. 2 Teile in 1 Band. Berlin, Voss 1760. 8°. [2] Bl., 253, (2) S.; [2] Bl., 212 S., [1] Bl. mit 2 Titelbl. in Rot u. Schwarz mit Titelvignetten u. gestoch. Frontispiz (Portrait). Moderner Hprgt. mit goldgepr. Rückenschild.

VD18 10438424. – Enthält: I. Odes. Épîtres. – II. L’art de la guerre. Épîtres familières. Pièces diverses. Lettres en vers et en prose. – 1763 erschien noch ein Supplementband, sehr schönes seitlich und unten unbeschnittenes und sauberes Exemplar.

Schlagwörter: Friedrich II., König von Preußen, Geschichte, Philosophie, Preussen

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140,--  Bestellen
1 Mendelssohn – Hensel, S(ebastian). Die Familie Mendelssohn 1729-1847. Nach Briefen und Tagebüchern. 3 Bände. Berlin, B. Behr 1879. 8°. X, [2] Bl., 427, (1) S.; [3] Bl., 283, (1) S.; [3] Bl., 260 S. mit 8 Portrait-Tafeln, 1 Stammtafel u. einigen Musikbeispielen. OLn. mit Rücken- u. Deckeltitel.

Seltene erste Ausgabe. – Mit einem kurzen Abriss zur Familiengeschichte der Mendelssohns und einer ausführlichen Biographie zu Felix Mendelssohn Bartholdy. – Der Verfasser S. Hensel (1830-1898) war Gutsbesitzer in Groß-Barthen (Ostpreußen), Direktor der Berliner Baubank und der Kaiserhof-Gesellschaft, außerdem Landwirt und Hoteldirektor. – Sehr schönes sauberes Exemplar.

Schlagwörter: Biographien, Biographies, Biography, Briefwechsel, Philosophie, Tagebücher

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140,--  Bestellen
1 Lipsius, Justus (eig. Joest Lips). Politicorum sive civilis doctrinae libri sex. Qui ad principatum maximé spectant. … Omnia postremo auctor recensuit. (2 Teile). – Beigebunden Ders. De constantia libri duo. Qui alloquium praecipue continent in Publicis malis. Ultima editio, castigata. – Beigebunden Ders. Ad libros historiarum notae. – Beigebunden Ders. Dissertatiuncula apud principes: item C.Plinii Panegyricus. Liber Traiano dictus. 4 Werke in 1 Band. Antwerpen, J. Moretus für Plantin 1599-1605. 4°. 223 S.; 103, (4) S.; [4] Bl., 86 S., [5] Bl.; LXXXII, [14] Bl.; [8] Bl., 170 S., [3] Bl. mit großer wdh. gestoch. Druckermarke auf den Titelbl. u. Holzschnitt-Druckermarke am Ende. Prgt d. Zt. mit handschr. Rückentitel.

ADB XVIII, 741 ff. NDB XIV, 676 ff. Ziegenfuss II, 64. – Sammelband mit 4 interessanten Werken des flämischen Historikers und Philosophen. – I. Adams L 801 f. – II. Adams L 773. – Die berühmte Abhandlung über die Beständigkeit, zuerst 1584 erschienen. – „Die kleine weitverbreitete Schrift ist das Hauptwerk des sich auf Seneca berufenden Neu-Stoizismus, in welchem der niederländ. Späthumanismus und die Erfahrungen der Religionskriege philosophisch Ausdruck fanden“ (G. Böhme in Lexikon der philosophischen Hauptwerke). – „Bedeutsamer waren im erzieherischen Sinne seine Kompendien zur stoischen Philosophie, handlich und schnell zu bewältigen auch für Welt- und Geschäftsleute. Die zwei Bücher „De constantia“ (1594) erlebten in zwei Jahrhunderten 75 Auflagen (Original und verschiedensprachige Übersetzungen). … L. war nicht der erste und einzige Propagator stoischer, vernunftbegründeter Ethik und Weltauffassung in einem Jahrhundert, das, von Fatalismus und Fortunaglauben heimgesucht, aus solcher – dem Christentum nicht fremder – alter und jetzt neu dargebotener Lehre und Kraft Trost erhoffte … L. war eine weiche, irenische, ängstliche und z. T. sicher auch unpolitische Gelehrtennatur. Sein wissenschaftlicher Ruhm und seine immense Wirkung wurde von den Zensuren und Anfeindungen der drei Religionsparteien nicht gemindert, sondern vermehrt“ (H. Dollinger in NDB). – III. Adams L-756. – IV. Adams L 808. – Einband teils stärker angestaubt und etwas braunfleckig, Innengelenke angeplatzt, sonst gutes sauberes Exemplar.

Schlagwörter: Geschichte, Philosophie, Politik, Staatswissenschaften, Stoizismus

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450,--  Bestellen
1 Caraccioli, (Louis-Antoine de). Die ruffende Stimme der Wahrheit wider die heutige Freydenkerey in Glaubens-Sachen. Aus dem Französischen … übersetzt von Peter Obladen. – Beigebunden: Ders. Der heutige Modechrist beschämt durch die Christen der ersten Zeit. 2. Aufl. Augsburg, Rieger u. Söhne 1767 u. 1769. Kl.-8°. [16] Bl., 198 S., 1 w. Bl.; [8] Bl., 320 S. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild u. reicher floraler Rückenvergoldung.

Vgl. Fromm II, 4490 u. 4502. – I. Erste deutsche Ausgabe. – II. Zweite deutsche Ausgabe der zuerst im Jahr 1768 unter dem Titel „Le Chrétien du tems confondu par les premiers chrétiens“ erschienenen Schrift des französischen Dichters und Historikers Louis-Antoine Caraccioli (1719-1803), der aufgrund seiner zahlreichen apologetischen Schriften als „Philosophenfeind“ in die Geschichte einging. – Vorderdeckel mit 2 kl. Wurmspuren, im unteren Blattrand und am Ende mit Feuchtigkeitsspuren, gutes dekorativ gebundenes Exemplar.

Schlagwörter: Philosophical theology, Philosophie

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160,--  Bestellen
1 Leroy (auch Le Roy), Charles Georges. Lettres philosophiques sur l’intelligence et la perfectibilité des animaux. Avec quelques lettres sur l’homme. A laquelle on a joint des lettres posthumes sur l`homme, du même auteur. Nouvelle édtion. Paris, Valade für Marchand u. Petit 1802. 8°. XX, 328 S. mit gestoch. Frontispiz. Etwas späterer Hldr. mit goldgepr. Rückentitel, Rückenvergoldung u. Kopfgoldschnitt.

Thiébaud 44 ff. Vgl. Ziegenfuß II, 52. – Entgültige erste Einzelausgabe. – Der franz. Schriftsteller, Philosoph, Enzyklopädist und Naturforscher Charles Georges Leroy (1723-1789), ein Schüler Condillacs, gilt als Vater der modernen Verhaltensforschung und der vergleichenden Psychologie. – Leroy war ein Freund der Enzyklopädisten Denis Diderot, Jean-Baptiste le Rond d’Alembert und Paul Henri Thiry Holbach. Unter dem Pseudonym „Physicien de Nuremberg“ (Arzt aus Nürnberg) publizierte Leroy zuerst 1768 unter dem Titel „Instinct des animaux“ die vorliegende Abhandlung über das Verhalten und die Instinkte der Tiere in der „Encyclopédie méthodique“. – Sehr gutes sauberes und dekorativ gebundenes Exemplar.

Schlagwörter: Philosophie, Verhaltensforschung, Zoologie

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200,--  Bestellen
1 Hauptmann, Carl (Ferdinand Max). Aus meinem Tagebuch. Berlin, S. Fischer 1900. 8°. 231, (1) S. OLn. mit goldgepr. Rücken- u. Deckeltitel, sowie Kopfgoldschnitt.

W.-G.² 8. – Erste Ausgabe. – Mit eigenhändiger Widmung von C. Hauptmann „Meinem alten Freunde Otto Plarre zugleich mit treuen Wünschen. Schreiberhau Juni 1900 Carl Hauptmann“. – „Die Naturwissenschaft vermochte seinem subjektivistischen Denken, das schon in Jena über den Monismus Haeckels hinausstrebte und deshalb in der die Gegensätze von Geist und Materie ausgleichenden philosophischen Naturbetrachtung von Richard Avenarius Halt suchte, nicht mehr zu genügen. Immer stärker spürte er, daß sein Interesse am individuellen Schicksal des Menschen durch die Generalisation der Wissenschaft enttäuscht wurde. Er löste sich allmählich von ihr, die ihm gleichwohl einen „objektiven Standpunkt“ gegeben hatte, um in eigenen lebensphilosophischen Gedanken (zum Teil in dem Werk „Aus meinem Tagebuch“, 1900, ³1929, veröffentlicht, größtenteils aber in den noch unveröffentlichten Tagebüchern niedergeschrieben) und schließlich in der Dichtung seine Ansichten vom Wesen des Menschen darzustellen“ (M. Glaubrecht in NDB VIII, 107 f.). – Der Widmungsempfänger O. Plarre (1855-1937) war seit 1894 Turnlehrer in Gera, „insbesondere förderte er das Schwimmen. … Als Schüler und Freund von Ernst Haeckel setzte sich Dr. Plarre für den Jugendweiheunterricht an Schulen ein und kämpfte für die Errichtung eines Krematoriums auf dem Ostfriedhof. Der Geraer „Arbeiterdoktor“, wie man ihn nannte, gründete den „Monistenbund“, die erste studentische Verbindung, die Mensuren strikt ablehnte sowie die „Naturwissenschaftliche Vereinigung“ in Jena. … Den größten Erfolg seines ausgezeichneten Schwimmunterrichts, die Durchquerung des Ärmelkanals durch seine Tochter Bruna im Sommer 1938, konnte er somit nicht mehr erleben“ (Archivportal Thüringen). – Sehr gutes Exemplar.

Schlagwörter: Philosophie, Signierte Bücher, Widmungsexemplar

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140,--  Bestellen
1 Fontenelle, (Bernard le Bovier de). Entretiens sur la pluralité des mondes. Précédés de l’astronomie des dames par J(oseph Jérôme) de Lalande. Paris, Janet et Cotelle 1820. 8°. 408 S. mit 2 Kupfertafeln. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild, reicher Rückenvergoldung, floralen Deckelfiletten u. Kantenvergoldung (signiert P. Fauchet).

Vgl. Houzeau-Lancaster 8068. Poggendorff I, 770 u. – Fontenelles berühmte Theorie über eine Vielzahl von Sonnensystemen. – Behandelt u. a. die Möglichkeit einer Reise zum Mond. – Seltene Ausgabe mit einer „Astronomie des dames“ des berühmten Astronomen und Mathematikers J. J. Lefrançais de Lalande (1732-1807), der „als Assistent von Alexis-Claude Clairaut an einer besseren Bahnberechnung des Halleyschen Kometen arbeitete, wobei er sich wie Clairaut, d’Alembert und Euler mit dem Dreikörperproblem beschäftigte“ (Wikipedia). – Sehr schönes sauberes Exemplar in einem prachtvollen signierten Einband.

Schlagwörter: Astronomie, Astronomy, Philosophie, Plurality of worlds

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240,--  Bestellen
1 (Féroux, Christophe Léon). Vues d’un solitaire patriote. 2 Teile in 1 Band. La Haye et Paris, Clousier 1784. Kl.-8° (16,5 x 10 cm.). 237 S.; 244 S. mit 2 gestoch. Fronisp. von P. M. Martinet. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild, floraler Rückenverg. u. Kantenverg.

Cohen-Ricci 1050. Nicht bei Kress u. Goldsmiths. – Erste Ausgabe, selten. – „Livre curieux sur les institutions et privilèges de l’ancien régime“ (Cohen-Ricci). – Die schönen Kupfertafeln mit den Motti „Qu’ importe la forme ou la couleur de son manteau, pour vu que de son ombre il protège le pauvre.“ und „Prenez le miel, laissez les ruches“. – C. L. Féroux (1730-1803) stellt die Einflüsse von Staat und Kirche auf den Wohlstand der Bevölkerung gegenüber. Er plädiert für eine Einheitssteuer, die Abschaffung der Knechtschaft und für eine unabhängige Justiz. – Zeitgenöss. Besitzvermerk a. T., schönes dekorativ gebundenes Exemplar.

Schlagwörter: Frankreich, Geschichte, Philosophie

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350,--  Bestellen
1 Garzoni, Tommaso. La Sinagoga degl’Ignoranti. Novamente formata, & posta in luce. Venetia, Giacomo Antonio Somasco 1594. 8° (20,3 x 15 cm.). [6] Bl., 203 S. mit Titelvignette, 1 illustr. Initiale und Schlußvignette in Holzschnitt. Hldr. d. 19. Jahrhunderts mit goldgepr. Rückentitel u. Linienverg.

Adams G 262. – Dritte Ausgabe, erschien zuerst 1589. – Seltene Streitschift des italienischen Renaissance Schriftstellers T. Garzoni (1549-1589) gegen einen ungenannten franzos. Schriftsteller gerichtet, der G. einen Ignoranten genannt hatte. Eine gelehrte und geistreiche Analyse des Begriffes „Ignoranz“, orientiert sich im Stil an den Adagia des Erasmus, ohne dies jedoch anzumerken. – Einband etwas berieben, gestoch. Wappen-Exlibris, anfangs etwas wasserrandig und gebräunt, gutes Exemplar.

Schlagwörter: Philosophie, Philosophy, Psychologie, Psychology

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450,--  Bestellen
1 Montesquieu, (Charles de Secondat). Oeuvres. Tome premier [–] troisième. Nouvelle édition, revue, corrigée et considérablement augmentée par l’auteur. 3 Bände. Amsterdam et Leipsick, Arkstée & Merkus 1758. 4° (25,5 x 19 cm.). [2] Bl., LXXXVI, 527 S.; [2] Bl., XVI, 634 S.; [2] Bl., 638 S. mit 2 gefalt. Karten in Kupferstich (Europa- und Weltkarte) u. 1 gestoch. Vignette. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückensch. u. reicher floraler Rückenverg.

Brunet VII, 1107. Tchemerzine VIII, 463 a. Vgl. Cioranescu 46065 (Ausg. London 1767). – Seltene Quart-Ausgabe. – Enthält in Band I die großen Karten. – Am Beginn von Band I mit dem`″Éloge de Monsieur le Président de Montesquieu“ aus dem 5. Band der „Encyclopédie“ und „Analyse de l’Esprit des Loix“ von Jean-Baptiste le Rond d’Alembert. – Der bedeutende französische Schriftsteller, Philosoph und Staatstheoretiker der Aufklärung Charles-Louis de Secondat, Baron de La Brède de Montesquieu (1689-1755) gilt als Mitbegründer der modernen Geschichtswissenschaft und Vorläufer der Soziologie. Seinerzeit auch erfolgreicher belletristischer Autor, ist Montesquieu besonders als geschichtsphilosophischer und staatstheoretischer Denker in die Geistesgeschichte eingegangen und beeinflusst noch heute aktuelle Debatten. – Gelenke teils etwas spröde, nur vereinzelt schwach braunfleckig, sehr schönes dekorativ gebundenes Exemplar der Luxusausgabe.

Schlagwörter: Gesamtausgaben, Geschichte, Literatur, Philosophie, Philosophy, Political science, Staatsphilosophie, Staatsrecht

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800,--  Bestellen
1 Schleiden, M(atthias) J(acob). Ueber den Materialismus der neueren deutschen Naturwissenschaft, sein Wesen und seine Geschichte. Leipzig, Engelmann 1863. 8°. [3] Bl. (Verlagsanz.), 57, (1) S. Marm. Pbd. d. Zt. mit goldgepr. Deckelschild, typogr. Orig.-Umschlag beigebunden.

NDB XXIII, 52 ff. – Erste Ausgabe, selten. – Der Anthropologe und Biologe M. J. Schleiden (1804-1881) wurde durch seinen Bruder Heinrich „und den Mathematiker Carl Friedrich Gauss (1777–1855) … mit der Philosophie von Jacob Friedrich Fries (1773–1843) bekannt. … 1839 wurde S. an der philosophischen Fakultät der Univ. Jena promoviert und 1840 zum ao. Professor ernannt. Er hielt Vorlesungen über „Allgemeine Botanik“ und den „Gebrauch des Mikroskops“, seit 1843 auch über „Anthropologie“. 1843 richtete er ein „Physiologisches Praktikum“ ein und gründete 1845 ein physiologisches Privatinstitut, in dem mikroskopische und chemische Übungen angeboten wurden. 1846 wurde S. auf landesherrliche Anordnung als Honorarprofessor in die medizinische Fakultät versetzt, erhielt 1849 eine o. Professur für Naturwissenschaften und 1850 einen neuen Lehrstuhl für Naturgeschichte, nachdem er Berufungen nach Bern, Gießen, Erlangen und Berlin abgelehnt hatte. … S.s Bedeutung liegt neben seinen herausragenden Leistungen in der Botanik auch in seinen profunden kulturgeschichtlichen Studien über die Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Natur, die er unter dem Oberbegriff der „Anthropologie“ erfaßte“ (I. Jahn in NDB). – Einband etwas berieben, schönes nahezu fleckenfreies Exemplar.

Schlagwörter: Philosophie

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140,--  Bestellen
1 Montaigne, Michel (Eyquem) de. Les Essais. Nouvelle édition éxactement purgée des defauts des precedentes, selon le vray original. Et enrichie & augmentée aux marges du nom des autheurs qui sont citez, & de la version de leurs passages. Avec des observations tres-importantes necessaires pour le soulagement du lecteur. Ensemble la vie de l’autheur, & deux tables, l’une des chapitrres, & l’autre des principales matiers, de beaucoup plus ample & plus utile que celles des dernieres éditions. Paris, Augustin Courbé 1652. Folio (34,5 x 22,5 cm.). [16] Bl., 834 (recte 840) S. mit Titel in Rot u. Schwarz, großer gestoch. Titelvignette, ganzs. gestoch. Portrait und einigen Holzschnitt-Initialen. Hldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild u. Rückenverg.

Brunet III, 1837. Sayce & Maskel 27. Tchemerzine IV, 898. Vgl. PMM 95. – Zweite Folioausgabe bei A. Courbe. – „Montaigne erfand die Form des Essays, um seine ganz persönlichen Überzeugungen und Gedanken auszusprechen, eine literarische Form, die es vor ihm kaum gegeben hatte. Sein ausgefeilter Essay, die ‚Apologie de Raimond Sebonde‘, steht mit seinem Angriff auf den Fanatismus und mit seinem Eintreten für die Toleranz keiner modernen Schrift nach. In der vorliegenden Sammlung hat Montaigne seinen Platz jedoch hauptsächlich als vollendeter Repräsentant des aufgeklärten Skeptizismus des 16. Jahrhunderts, dem Bacon, Descartes und Newton im folgenden Jahrhundert erwidern sollten. Die Vorherrschaft der aristotelischen Wissenschaft hatte durch die Wiederentdeckung anderer antiker Philosophen eine Schwächung erfahren, und dies begünstigte eine skeptische Auffassung der Möglichkeit, überhaupt irgendwelche Kenntnisse des Wesens der Wirklichkeit zu erlangen. Montaigne war der führende Vertreter dieser Denkungsart. … Der letzten, zu Lebzeiten des Verfassers erschienenen Ausgabe der ‚Essais‘ von 1588 war ein dritter Band hinzugefügt, und diese Ausgabe wurde der endgültige Text, auf den alle späteren Ausgaben beruhen“ (J. Carter u. P. M. Muir zur ersten Ausgabe, Bordeaux 1580). – Kapital mit gringf. Fehlstellen, Gelenke etwas berieben, Titelblatt alt montiert und mit zeitgenöss. Besitzvermerk, die 21 Blatt (Index) am Schluß nicht beigebunden, schwacher Wasserrand im unteren Blattrand, stellenweise braunfleckig und gebräunt, gutes dekorativ gebundenes Exemplar.

Schlagwörter: Philosophie

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1.000,--  Bestellen
1 Descartes, René. Le monde ou traité de la lumière. Et des autres principaux objets des sens. Avec un discours du mouvement local, & un autre des fiévres, composez selon les principes du même auteur. Paris, Jacques le Gras 1664. Kl.-8°. [8] Bl., 260, 31, 30 S. mit 34 (5 blattgr.) Holzschnitten. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild u. floraler Rückenverg.

Guibert 211, 1. KLL IV, 591. Norman 629. Tchermerzine IV, 311. – Dritter Druck der ersten Ausgabe und mit dieser fast identisch. – Das unvollendete 1632 bis 1633 in den Niederlanden verfasste Werk, einer der zentralen Texte innerhalb der kartesianischen Naturwissenschaft, erschien erst posthum. Grund war der Inquisitionsprozess gegen Galileo Galilei (1633) und dessen Verurteilung. Descartes schrieb an Marin Mersenne: Dieses Ereignis „hat mich so sehr erschüttert, dass ich fast entschlossen bin, alle meine Aufzeichnungen zu verbrennen oder sie wenigstens keinen Menschen sehen zu lassen. Ich gestehe, wenn sie [die Bewegung der Erde] falsch ist, sind auch alle Fundamente meiner Philosophie falsch.“ (Zit. nach KLL). – „Descartes legt seiner Welterklärung das Prinzip des mathematisch-homogenen Raumes zu Grunde. Räumliches Ausgedehntsein sei das Grundcharakteristikum der Materie, wie auch der Raum notwendig stets mit Materie gefüllt gedacht werden müsse. Deshalb führt Descartes auch neben der wahrnehmbaren Materie eine „Primäre Materie“ ein. Dass das Universum weitestgehend ein Vakuum sein könnte, konnte sich Descartes so noch nicht vorstellen. Fundamental für die Dinge im Raum ist für Descartes aber der Begriff der Bewegung, den Aristoteles nicht konkret genug gefasst habe. So betrachtet er die Bewegung nach den Gesetzen der Trägheit, der Geradlinigkeit und der Erhaltung der Energie. Hier finden wir mit die frühesten relativ konkreten Formulierungen sowohl des Trägheitsgesetzes als auch des Energieerhaltungssatzes“ (KNLL). – „Descartes’s first attempt to explain the formation of the physical world was composed during the 1630s but suppressed, like L’Homme, after Galileo’s condemnation. In it Descartes gave his account of cosmogony strictly in terms of matter in motion, making the laws of motion the ultimate ‚laws of nature‘ and all scientific explanation thus ultimately mechanistic“ (Norman). – Stellenweise etwas gebräunt und braunfleckig, 2 ganzs. Holzschnitte im rechten Rand knapp beschnitten, sehr gutes dekorativ gebundenes Exemplar.

Schlagwörter: Astronomie, Astronomy, Naturwissenschaften, Optics, Optik, Philosophie, Philosophy, Physik

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2.400,--  Bestellen
1 (Malebranche, Nicolas). De la recherche de la verité. Quadrième édition reveue, & augmentée de plusieurs eclaircissemens. 2 Teile in 1 Band. Amsterdam, Henry Desbordes 1688. 8°. [18] Bl., 496 S., [5] Bl.; 585, (6) S., [2] Bl. mit 5 Holzschnitt-Tafeln. Prgt. d. Zt. mit handschr. Rückentitel.

Brunet III, 1335. Cioranescu 44876 ff. DSB IX, 47. Graesse IV, 351. Ueberweg III, 118 f. Ziegenfuss II, 113. – Frühe Ausgabe von Malebranches erstmals 1674-1675 erschienenem Hauptwerk. Enthält am Ende: „Deffense de l’auteur de la recherche de la verité, contre l’accusation de Monsr. de la Ville“. – „The grandeur of his philosophy consists in the way he assimilated the whole of the Cartesian heritage and attempted to elaborate an original, rationalist-oriented speculative system“ (DSB). – N. Malebranche (1638-1715), „einer der größten Weltweisen, die iemals gelebet“ (Jöcher), „ist Hauptvertreter des Occasionalismus. Die Welt betrachtet er als ein „Systema causarum occasionalium“. Ohne den Concursus Dei, das Mitwirken Gottes, ist kein Geschehen begreiflich, weder zwischen Körpern noch das zwischen Körper und Seele: „Deus solus re vera causa est eorum omnium, quae sunt vel fiunt; creaturae autem non sunt nisi causae occasionales.“ Die Empfindungen, die bei M. wie in der Empfindungslehre des Descartes biologische Bedeutung haben, sind Modifikationen der Seele, hervorgerufen durch die sinnlichen Wahrnehmungen. Die durch das Sinnesorgan vermittelten Sinnesqualitäten sind subjektiv. Sie sind so sehr an das auffassende menschliche Subjekt gebunden, daß es keine reale Außenwelt geben würde, wenn sie allein vorhanden wären. … Auch die Verbindung von Seele und Leib deutet M. nach der Weise des Occasionalismus. – Die Tatsache, daß unsere Urteile irrtümlich sein können nicht in den Dingen und den Idealen liegen, sondern haben ihren Grund in der Zustimmung, die wir aus Freiheit geben, die aber infolge eines Mangels an Klarheit unserer Einsichten auch falsch sein kann. Die Freiheit selbst erklärt M. für ein unbegreifliches Mysterium“ (W. Ziegenfuss). – Einband etwas angestaubt, stellenweise etwas braunfleckig und mit leichten Bleistiftanmerkungen im Blattrand, gutes Exemplar.

Schlagwörter: Philosophie, Philosophy

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500,--  Bestellen
1 Condillac, (Etienne Bonnot) de. Cours d’etude pour l’instruction du Prince de Parme, aujourd’hui S. A. R. l’infant D. Ferdinand, Duc de Parme,… 16 Bände. Londres, chez les Libraires Francois 1776. 8°. Mit gestoch. Frontispiz (Portrait) u. 8 gefalt. Kupfertafeln in Band I. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückensch. u. reicher floraler Rückenverg.

Cioranescu 20325. Monschein, Kinder- und Jugendbücher der Aufklärung 37 (Ausgabe Zweibrücken 1782). Quérard II, 267. Ziegenfuß I, 2. – Frühe Ausgabe des pädagogischen Hauptwerks. Die Originalausgabe erschien 1775 bei Bodoni, wurde sofort verboten und konnte erst 1782 offiziell erscheinen. – Das umfassende Werk des französischen Philosophen entstand seit 1769 während seiner Tätigkeit als Lehrer des Prinzen und späteren Herzogs Ferdinand von Parma. Es behandelt „Grammaire“, die Künste des Schreibens, der Vernunft und des Denkens sowie alte und moderne Geschichte. Am Ende von Band XVI die „Directions pour la conscience d’un Roi“ von François de Salignac de Mothe-Fénelon von 1747. Die Kupfertafeln mit Darstellungen zu Physik und Astronomie. – „Im „Discourse préliminaire“ stellt Condillac fest, die Methode, nach welcher er beim Unterricht des Prinzen vorgehe, würde neu erscheinen, obwohl sie im Grunde so alt sei wie die menschlichen Kenntnisse. Es sei die Art, in der die Menschen sich verhalten haben, um Künste und Wissenschaften zu erschaffen. Man nehme an, daß Kinder zu Erkenntnissen, die einiger Überlegungen bedürfen, unfähig seien. Man warte, um ihnen solche Kenntnisse zu vermitteln, das Alter der Vernunft ab, so las ob es im Leben einen Augenblick gäbe, wo uns die Vernunft, die wir im Augenblick vorher nicht hatten, eingeflößt worden wäre. Der Verfasser gibt sodann einen kurzen Abriß der Entwicklung der Menschheit und stellt fest, es gebe kein Alter, in welchem man die Allgemeinprinzipien einer Wissenschaft verstünde, wenn man nicht die Beobachtungen gemacht habe, die zu diesen Prinzipien führen. Das Alter der Vernunft sei somit jenes, wo man beobachtet habe, die Vernunft werde dann zeitgerecht kommen, wenn wir die Kinder zu Beobachtungen anhalten. Man werde sehen, daß die wahre und einzige Methode darin bestehe, den Schüler vom Bekannten zum Unbekannten zu führen; daher genüge es mit dem zu beginnen, was er weiß, um ihn etwas zu lehren, was er noch nicht weiß. … Etienne Bonnot de Condillac, 1715-1780, französischer Philosoph … ist der Begründer des Sensualismus (″Traité des sensations“ London, Paris 1754), indem er nicht mehr, wie vorher mit Locke, die innere Wahrnehmung als eine zweite Erkenntnisquelle neben der äußeren gelten ließ, sondern aus der äußeren als einziger Quelle alle Vorstellungen als Umbildungen (sensations transformées) der Sinneswahrnehmung genetisch abzuleiten suchte“ (J. Monschein). – Rücken etwas berieben, stellenweise etwas gebräunt, sehr schönes dekorativ gebundenes Exemplar.

Schlagwörter: Aufklärung, Frankreich, Gesamtausgaben, Geschichte, Pädagogik, Philosophie

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1.400,--  Bestellen
1 (Chastellux, François-Jean de). De la félicité publique, ou considérations sur le sort des hommes dans les différentes epoques de l’histoire. 2 Teile in 1 Band. Amsterdam, Marc-Michel Rey 1772. 8°. VIII, XVIII, 238 S.; [2] Bl., 216 S. mit 2 gestoch. Titelvignetten. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild, reicher floraler Rückenverg. u. Kantenverg.

Goldsmiths 11375. Kress 6846. Palgrave I, 273. Quérard II, 247. – Seltene erste Ausgabe des wichtigen ökonomischen Werks. F.-J. de Chastellux (1734-1788) entwickelt die Vision einer auf Landwirtschaft basierenden Idealgesellschaft, in welcher der Souverän vor allem die Zufriedenheit der Bevölkerung fördert. – „Cet ouvrage, s’il est démodé dans la forme, est pourtant plein d’idées qui ne discréditeraient pas un livre de notre temps. En particulier, il a traité de la question de la population un quart de siècle plus tôt que Malthus“ (Palgrave). – Chastellux war mit Voltaire und den Enzyklopädisten befreundet. Während des Amerikanischen Unabhängigkeitskriegs kämpfte er in der Armee von Rochambeau. Dabei lernte er auch George Washington persönlich kennen und über diesen später auch Thomas Jefferson. 1781 wurde er sowohl in die American Academy of Arts and Sciences als auch in die American Philosophical Society gewählt. – Vorderes Gelenk etwas berieben, Kapital etwas bestoßen, mod. Exlibris (Jacques Lager, 1877-1952), St. a. T., sehr gutes dekorativ gebundenes Exemplar.

Schlagwörter: Philosophie, Physiocracy, Physiokratie, Staatsphilosophie

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400,--  Bestellen
1 Schoock, Marten. Lusus imaginis iocosae, sive, Echus a variis poetis, variis linguis & numeris exculti. Ex bibliotheca Theodori Dousae I. F. Eccessit M. Schoockii Dissertatio de natura soni & echus. Ultraiecti (Utrecht), Ex Officina Aegidius Roman 1638. 8°. [8] Bl., 102 S., [1] Bl.; 69, (3) S. mit gestoch. Frontispiz (nach dem Titel eingebunden) von J. G. Bron. Prgt. d. Zt.

ADB XXXII, 324 f. Oberlé 26. – Sehr seltene Sammlung mit Texten in verschiedenen Sprachen (Latein, Griechisch, Englisch und Niederländisch) über das Echo. Schoock bezieht sich dabei auf „Echo, sive lvsvs imaginis iocosae quibus titulus Halcedonia“ (Leiden 1603) von Jan Dousa (J. van der Does, 1545-1604) und Werken aus der Bibliothek von dessen Sohn Theodor van der Does (1580-1663). – Nach der Anthologie folgt die Dissertation des bedeutenden niederl. Historikers, Juristen, Philosophen und Theologen M. Schoock (1614-1669) „De natura soni et echus“ über den Schall und das Echo. – „Gleichwol studirte er zu Franeker und seit 1632 zu Leiden unter Walaeus Theologie und Philosophie. Nach Utrecht heimgekehrt, trat er als Privatdocent an der neuerrichteten Illustren Schule auf und als diese 1636 in eine Hochschule verwandelt ward, war er der erste, welcher dort unter Voetius den Doctorgrad der Philosophie erwarb. 1638 wurde er Professor für classische Litteratur und Eloquenz, aber noch im selben Jahre übernahm er zu Deventer das Professorat der Geschichte, und 1640 zu Groningen das der Logik und Physik. Dort blieb er mehrere Jahre und erwies sich zwar als ein höchst gelehrter, zugleich aber auch anmaßender, leicht gereizter und streitsüchtiger Mann, was ihm viele Verdrießlichkeiten zuzog. Schon 1638 rief der von Libertus Fromond herausgegebene Augustinus des verstorbenen Jansenius eine Streitschrift hervor zur Darlegung der, wie es auf dem Titel heißt „desperatissima causa papatus, nupermisere prodita, nunc turpiter deserta a C. Jansenio et postremo magno auctuario locupletata a Lib. Fromondo“ (Amsterdam 1638), und 1645 ließ er sein „Auctuarium ad desperatissimam causam papatus“ folgen. Weit schärfer und abstoßender aber war seine Streitschrift gegen Cartesius. In seiner „Philosophia Cartesiana, sive admiranda methodus novae philosophiae Renati Descartes“, 1643 mit einer Vorrede von Voetius zu Utrecht erschienen, bezichtigt er den fränkischen Philosophen geradezu des Atheismus. Cartesius reichte dawider eine Klage auf Ehrenerklärung bei der Groninger Stadtregierung ein. Ob S. wirklich infolge dessen zu Utrecht einige Tage verhaftet wurde, ist allerdings sehr zweifelhaft; jedenfalls aber wurde er zum Widerruf seiner Anklage gezwungen. … Als vielseitig gebildeter Mann, dessen Feder nur selten ruhte, ist er den scharfsinnigsten Gelehrten seiner Zeit beizuzählen“ (J. C. van Slee in ADB). – Einband etwas braunfleckig, stellenweise etwas gebräunt, sehr gutes Exemplar.

Schlagwörter: Akustik, Anthologie, Literatur, Philosophie, Physik, Schall

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800,--  Bestellen
1 (Kornmann, Rupert). Die Sibylle der Religion aus der Welt- und Menschengeschichte. Nebst einer Abhandlung über die goldenen Zeitalter. Köln, o. Dr. u. V. 1815. 8°. III-VI [1] Bl., S. 4-351. Pbd. im Stil d. Zt.

Goed. VI, 437, 7. Kosch IX, 281. – Zuerst 1813 in München erschienenes theologisch-literarisch-philosophisches Hauptwerk des Benediktinerabts Rupert Kornmann (1757-1817), des letzten Abts des berühmten Klosters Prüfening bei Regensburg vor der Säkularisation, während der er vehement für den Erhalt der Klöster und ihrer Bibliotheken kämpfte. – Über die angeblich goldenen Zeitalter der Urzeit, der Römerzeit, des Mittelalters, der Aufklärung etc., weiterhin histor. Betrachtungen über die Menschen, Religion, den Einfluß der Frauen etc. – Einband und Vorsätze fachgerecht erneuert, fehlt wohl ein Reihentitel, Titelblatt etwas angestaubt, sonst gutes sauberes Exemplar.

Schlagwörter: Antike, Geschichte, Philosophie

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50,--  Bestellen
1 Magyar, Nikolaus. Maschine gegen Mensch. Wien, Leipzig, Prager (1933). Gr.-8°. 191, (1) S. Illustr. OKart.

Erste Ausgabe, selten. – „Das Buch befaßt sich mit dem Problem der Arbeitslosigkeit. Es überblickt die Geschichte der Krise und mißt der Anwendung und der ungeheuren Entwicklung der Maschinen die größte Schuld an der Krise bei …(Magyars) Schlußfolgerung geht dahin, es gebe keine andere Lösung, als durch Kürzung der Arbeitszeit die Arbeitslosen wieder konsumfähiger zu machen.“ (Klappentext). – Umschlag berieben und mit größerem Einriss u. kleineren Randläsuren, sonst gut erhalten.

Schlagwörter: Böhmen, Kapitalismus, Philosophie, Prag, Prager, Sozialismus, Technik / Geschichte, Tschechien, Wirtschaftswissenschaften

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30,--  Bestellen
01 Luisini (auch Luigini u. Lovisino), Luigi. De compescendis animi affectibus, per moralem philosophiam et medendi artem tractatus. In tres libros divisus. Nunc primum in lucem editus. Indice adiecto eorum quae notabiliora in opere continentur, fatis copiolo. Basel, Peter Perna 1562. Kl.-8°. [8] Bl., 173 S., [7] (statt 8) Bl. Prgt. d. Zt.

Hirsch-Hüb. III, 870. Schüling, Bibliographie der psychologischen Literatur des 16. Jahrhunderts 174. VD16 L 3258. Wellcome I, 12. – Erste und einzige Ausgabe, selten. – Interessante philosophisch-medizinische Abhandlung über den Einfluss von Emotionen auf die menschliche Gesundheit. – „Following Galen, the theory commonly held since antiquity that the control of the emotions and their balanced relationship are characteristics of a good, virtuous and healthy person is systematically discussed in the 16th century by the doctor and philosopher Luigi Lusini, and placed upon a (patho-)physiological foundation. In his treatise De compescendis animi affectibus per moralem philosophiamet medendi artem published in 1562 and divided into three books, Luisini is able to reveal the integral interconnection of the theories the soul and the emotions, moral philosophy and medicine. This allows two complementary approaches to therapy to be developed which from today’s perspective appear almost prophetic: a complete cure for the soul is only possible through the combination of philosophy and medicine“ (M. G. Bondio, Medical Ethics, Premodern Negotiations between Medicine and Philosophy). – Der ital. Mediziner und Philosoph L. Luisini (1526-1578 ?) ist als Herausgeber des frühesten Sammelbands mit 59 Arbeiten über Syphilis „De morbo gallico omnia…“ (1566-1567) bekannt. – Freie Vorsätze fehlen, Titelblatt mit alt hinterlegten Fehlstellen (kein Textverlust), am Schluß fehlt ein w. Blatt (lt. VD 16), sehr gutes sauberes Exemplar.

Schlagwörter: Ethik, Medizin, Philosophie, Psychologie

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800,--  Bestellen
1 Pascal, Blaise. Lettres provinciales. 2 Bände. Paris, Au bureau principal des éditeurs 1830. 8°. 408 S.; 380 S. mit widh. Titelvignetten. Olivgrüne Hldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückentiteln, Romantikerverg. u. marmor. Schnitt.

Eines der großen Werke der französischen Literatur, das über seinen theologisch-philosophischen Inhalt hinaus als erstes „Musterbeispiel französischer Prosa, wie wir sie heute kennen“ gilt, „untadelig geschliffen in der Form, abwechslungsreich im Stil und handelnd von einem Gegenstand universaler Bedeutung. Als Äußerungen einer der feinsten Intelligenzen des 17. Jahrhunderts stehen sie nur Pascals eigenen Pensées nach …“ (Carter/Muir zur ersten Ausgabe von 1656). – Eine deutsche Übersetzung erschien erst 1740. – „Inhaltlich geht es um die Auseinandersetzungen katholischer Theologen in der Gnadenlehre, die im Gefolge der Veröffentlichung des Augustinus des Bischofs Jansenius von Ypern entstanden war. – „Die Provinciales“ lassen sich unter verschiedenen Gesichtspunkten werten. Als literarische Meisterwerke sind sie schon von den jesuitischen Gegnern, später von J. B. Bossuet und Mme de Sévigné bewundert worden. Ihre Argumentationsstrategie erreicht durch Klarheit des Begriffs und Appell an den gesunden Menschenverstand, sprachliche Präzision, stilistischen Einfallsreichtum und ironische Distanz eine Identifikation des Lesers mit dem ‚Provinzler‘, die durch Extrembeispiele aus dem kasuistischen Repertoire zur sachlichen Übereinstimmung führt“ (KNLL XII, 988). – Rücken etwas aufgehellt, stellenweise etwas braunfleckig u. gebräunt, schönes dekorativ gebundenes Exemplar.

Schlagwörter: Jansenists, Philosophie, Theologie

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60,--  Bestellen
1 Moore, Thomas. Reisen eines Irländers um die wahre Religion zu suchen. Mit Noten und Erläuterungen. Aus dem Englischen übersetzt von Moritz Lieber. 2. revidierte Aufl. 2 Teile in 1 Band. Aschaffenburg, Pergay 1834. 8°. VIII, 220 S.; VIII, 220 S. Hldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild u. Rückenverg.

Frühe deutsche Ausgabe von „Travels of an Irish Gentleman in Search of Religion“ (1833). – Der irische Dichter, Schriftsteller, Übersetzer und Balladen-Sänger T. Moore (1779-1852) wird wegen seiner „Irish Melodies“ (10 Bände, 1808-1834) oft als irischer Nationaldichter bezeichnet. Berühmt ist er auch für seine Romanze „Lalla Rookh“ (persisch für ‚Tulpenwange‘, 1817). Das Werk wurde 1822 von Friedrich de la Motte Fouqué ins Deutsche übertragen und daraufhin auch im deutschsprachigen Raum zu einem großen Erfolg. – Rücken mit Bibliothekssignatur, Gelenke etwas berieben, schönes dekorativ gebundenes Exemplar.

Schlagwörter: Irland, Philosophie, Theologie

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72,--  Bestellen
1 Lipsius, Justus (eig. Joest Lips). De constantia libri duo. Qui alloquium praecipue continent in Publicis malis. Ultima editio, castigata. Antwerpen, J. Moretus für Plantin 1605. Gr.-8°. [8] Bl., 86 S., [5] Bl. mit großer gestoch. Druckermarke. Pbd. d. Zt.

Adams L 770 ff. Brunet III, 1093. Graesse IV, 220. Vgl. ADB XVIII, 741 ff. NDB XIV, 676 ff. Ziegenfuss II, 64. – Schöne Plantin-Ausgabe (5. Aufl.) der berühmten Abhandlung über die Beständigkeit, zuerst 1584 erschienen. – „Die kleine weitverbreitete Schrift ist das Hauptwerk des sich auf Seneca berufenden Neu-Stoizismus, in welchem der niederländ. Späthumanismus und die Erfahrungen der Religionskriege philosophisch Ausdruck fanden“ (G. Böhme in Lexikon der philosophischen Hauptwerke). – „Bedeutsamer waren im erzieherischen Sinne seine Kompendien zur stoischen Philosophie, handlich und schnell zu bewältigen auch für Welt- und Geschäftsleute. Die zwei Bücher „De constantia“ (1594) erlebten in zwei Jahrhunderten 75 Auflagen (Original und verschiedensprachige Übersetzungen). … L. war nicht der erste und einzige Propagator stoischer, vernunftbegründeter Ethik und Weltauffassung in einem Jahrhundert, das, von Fatalismus und Fortunaglauben heimgesucht, aus solcher – dem Christentum nicht fremder – alter und jetzt neu dargebotener Lehre und Kraft Trost erhoffte … L. war eine weiche, irenische, ängstliche und z. T. sicher auch unpolitische Gelehrtennatur. Sein wissenschaftlicher Ruhm und seine immense Wirkung wurde von den Zensuren und Anfeindungen der drei Religionsparteien nicht gemindert, sondern vermehrt“ (H. Dollinger in NDB). – Einband restauriert, Titelblatt stärker wasserfleckig, durchgehend im oberen und rechten Blattrand wasserfleckig und gegen Ende auch etwas sporfleckig, noch gutes Exemplar aus der Bibliothek des bedeutenden franz. Bibliothekars und Historikers Anatole de Montaiglon (1824-1895) mit dessen Exlibris.

Schlagwörter: Philosophie, Stoizismus

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350,--  Bestellen
1 Strauß, David Friedrich (1808-1874, deutscher Schriftsteller, Philosoph und evang. Theologe). Orig.-Portrait-Photographie (Bromsilber-Abzug auf Orig.-Trägerkarton, Carte-de-visite) von Hermann Günther. Berlin (um 1865). Ca. 8,5 x 5,5 cm. Trägerkarton: 10 x 6,2 cm.

Vgl. Stenger, Photographie in Kultur und Technik S. 135. Witkin-London, Photogr. Collector S. 349. – Der bedeutende Philosoph und Theologe in 3/4-Figur nach links, lesend auf einem Stuhl sitzend. – Photographische Orig.-Portraits von D.F.Strauß sind sehr selten. – Der Berliner Fotograf H. Günther betrieb von 1865 bis 1871 ein Atelier auf dem Werderscher Markt No. 6 und war Hof-Photograph Seiner Majestät des Königs und Seiner königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich Carl. Günther gelang u.a. erstmals in Deutschland die Aufnahme eines Blitzes. – D. F. Strauß analysierte in seinem Hauptwerk „Das Leben Jesu, kritisch bearbeitet“ (2 Bände, Tüb.1835/36) „die Evangelien schonungslos als mythische Erzählungen, bot aber neben der Destruktion ihrer Aura historischer Authentizität zugleich eine tendenziell demokratische Christologie, die bislang exklusiv Jesus zugeschriebene Prädikate generell auf die Gattung Mensch übertrug. Die vom gebildeten Lesepublikum nicht mißzuverstehenden politischen Implikationen dieser Umdeutung begründeten den Sensationserfolg des Buchs mit, beendeten aber auch die akad. Karrierehoffnungen des Autors“ (F. W. Graf in NDB XXV, 502 f.). – Rückseitig mit Atelierwerbung des Fotografen, etwas verblasst und teils etwas fingerfleckig.

Schlagwörter: Original-Photographie, Philosophie, Portrait photography, Portraitphotographie, Portraits, Porträtfotografie, Porträtphotographie, Theologie

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400,--  Bestellen
1 Müller, Ludwig Robert. Aufwachen, Bewusstsein und Weltanschauung. 2., unveränd. Aufl. Leipzig, Thieme 1942. 8°. 33 S. mit zahlr. Diagrammen. OKart.

Mit eigenhändiger Widmung von L. R. Müller an „Prof. Götze“ auf der Vorderseite des Umschlags. – Sehr gutes Exemplar.

Schlagwörter: Philosophie, Psychologie, Widmungsexemplar

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18,--  Bestellen
1 Müller, Robert. Europäische Wege. Im Kampf um den Typus. Essays. Berlin, Fischer 1917. 8°. 152 S. OPbd. (Sammlung von Schriften zur Zeitgeschichte, Band 30/31).

NDB XVIII, 473 f. ÖBL VI, 426. Raabe 216, 8. – Erste Ausgabe, selten. – Kulturphilosophische Essays über Thomas und Heinrich Mann, Gerhard Hauptmann, Peter Altenberg, Serbien, Österreich und Preußen etc. – Der österreichische Schriftsteller, Journalist und Verleger R. Müller (1887-1924), polarisierender Essayist, sein Roman „Tropen. Der Mythos der Reise“ (1915) gilt als Meisterwerk des deutschen Exotismus der Jahrhundertwende. – „Der Weg vom Papier zur Tat ist im Sinne der aktivistischen Auffassung geradezu Dogma. Dieses Selbstbekenntnis zur Tat ist es auch, das Müller am 27. August 1924 in den Suizid treibt. „Der Schriftsteller Robert Müller hat vor einigen Tagen in Wien durch Selbstmord geendet“, schreibt sein Freund Robert Musil am 3. September 1924 und hat damit nur bedingt Recht. Der Schriftsteller mag in seiner Physis nicht mehr existentsein, doch sein Geist lebt weiter, bis heute. Obwohl am Ende auch Musil das untröstliche Fazit eines „doppelt versuchten Lebens“ zieht, ist Müller heute mehr denn je im Fokus einer literaturwissenschaftlichen Forschung gerückt, oder um es mit Müller selbst zu sagen: „Der Dichter ist tot – es lebe der Dichter“ … Es verwundert kaum, dass sich Müllers Thesen nach 1915 in Essays wie „Europäische Wege. Im Kampf um den Typus“ plötzlich lesen, als wären sie lediglich Gedankenexperimenten entsprungen, anstatt konkrete gesellschaftspolitische Handlungsweisen vorzugeben“ (P. D. Köstenberger, „Die Mischung als Idee“ Gesellschaftspolitische Utopien im Werk Robert Müllers). – Rücken mit leichten Knickspuren, St.a.T., papierbedingt etwas gebräunt, gutes Exemplar.

Schlagwörter: Expressionismus, Kulturgeschichte, Philosophie, Politik, Wiener Aktivismus

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40,--  Bestellen
1 Fechner, G(ustav) Th(eodor). Zend-Avesta. Gedanken über die Dinge des Himmels und des Jenseits vom Standpunkte der Naturbetrachtung. Frei bearbeitet und verkürzt herausgegeben von Max Fischer. Leipzig, Insel-Verlag 1919. Gr.-8°. XI, 294 S. OHprgt. mit Rückentitel u. goldgepr. Deckelvignette. (Der Dom. Bücher der deutschen Mystik).

Sark. 454 A. – N.a.V., gutes Exemplar der schönen Halbpergamentausgabe.

Schlagwörter: Mystik, Philosophie

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22,--  Bestellen
1 Fontenelle, (Bernard le Bovier de). Entretiens sur la pluralité des mondes, augmentés des dialogues des morts. Nouvelle édition. Paris, Bossange et Tenon 1821. Kl.-8°. XVI, 410 S. mit 1 gefalt. Kupfertafel. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild, reicher Rückenverg. u. Deckelfiletten.

Vgl. Houzeau-Lancaster 8068. Poggendorff I, 770 u. – Fontenelles berühmte Theorie über eine Vielzahl von Sonnensystemen. – Behandelt u. a. die Möglichkeit einer Reise zum Mond. Die Tafel mit einer Darstellung des Sonnensystems. – Einband etwas berieben, teils etwas fleckig, Tafel verso gestempelt, gutes dekorativ gebundenes Exemplar.

Schlagwörter: Astronomie, Philosophie, Plurality of worlds, Totengespräche

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120,--  Bestellen
1 Gabrilovic, Leonid (Evgenévich). Ueber mathematisches Denken und den Begriff der aktuellen Form. Berlin, Simion 1914. 8°. 92 S. OKart. (Bibliothek für Philosophie, Band 8).

Erste deutsche Ausgabe, selten. – Der russ. Mathematiker und Philosoph L. E. Gabrilovich (1879-1953) war Privat-Dozent an der Universität in St. Petersburg. – Umschlag etwas angestaubt, sonst gut erhalten.

Schlagwörter: Logik, Mathematik, Philosophie

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40,--  Bestellen
1 Ovidius Naso, Publius. L’art d’aimer d’Ovide. Traduit en vers francois (par Claude Nicole). Dedié à Monseigneur le Duc de St. Aignan. Paris, Ch. de Sercy 1664. Kl-8°. [11] Bl., 71 S. mit gestoch. Frontispiz u. 1 Kupfertafel von Picart nach Thomas Menessier. Flexibler Prgt. d. Zt.

Erste Ausgabe dieser Übersetzung. – Der franz. Schriftsteller und Übersetzer C. Nicole (1611-1685) hat außer seiner Komödie „Le Phantosme“ (1656) ausschließlich antike Klassiker in Französische übersetzt. Die vorliegende schön ausgestattete Ausgabe erschien auch als 2. Band seiner „Oeuvres“ (1662 ff.). – Deckel etwas verzogen, Titel mit kl. Wurmspur im Falz, nur vereinzelt leicht gebräunt, sehr gutes Exemplar.

Schlagwörter: Erotica, Philosophie

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170,--  Bestellen
1 Pascal, Blaise. Les provinciales. Ou lettres écrites par Louis de Montalte à un provincial de ses amis et aux RR. PP. jésuites sur la morale & la politique de ces Pères. Avec un discours prélimiaire contenant un abrégé de la vie de M. Pascal, & l’histoire des provinciales. Nouvelle édition. O. O. u. Dr. (Paris ?) 1754. Kl.-8°. LXXXII, [4] Bl., 336 S. Ldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild u. reicher floraler Rückenverg.

Vgl. Carter/Muir 140 (erste Ausgabe von 1656/57). – Seltene Ausgabe eines der großen Werke der französischen Literatur, das über seinen theologisch-philosophischen Inhalt hinaus als erstes „Musterbeispiel französischer Prosa, wie wir sie heute kennen“ gilt, „untadelig geschliffen in der Form, abwechslungsreich im Stil und handelnd von einem Gegenstand universaler Bedeutung. Als Äußerungen einer der feinsten Intelligenzen des 17. Jahrhunderts stehen sie nur Pascals eigenen Pensées nach …“ (Carter/Muir). – Eine deutsche Übersetzung erschien erst 1740. – „Inhaltlich geht es um die Auseinandersetzungen katholischer Theologen in der Gnadenlehre, die im Gefolge der Veröffentlichung des Augustinus des Bischofs Jansenius von Ypern entstanden war. „Die Provinciales“ lassen sich unter verschiedenen Gesichtspunkten werten. Als literarische Meisterwerke sind sie schon von den jesuitischen Gegnern, später von J. B. Bossuet und Mme de Sévigné bewundert worden. Ihre Argumentationsstrategie erreicht durch Klarheit des Begriffs und Appell an den gesunden Menschenverstand, sprachliche Präzision, stilistischen Einfallsreichtum und ironische Distanz eine Identifikation des Lesers mit dem ‚Provinzler‘, die durch Extrembeispiele aus dem kasuistischen Repertoire zur sachlichen Übereinstimmung führt“ (KNLL XII, 988). – Einband etwas berieben u. leicht bestoßen, etwas spät. Besitzvermerk a. V., gutes Exemplar.

Schlagwörter: Jesuiten, Philosophie

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170,--  Bestellen
1 Bachofen, J(ohann) J(akob). Das Mutterrecht. Eine Untersuchung über die Gynaikogratie der alten Welt nach ihrer religiösen und rechtlichen Natur. Herausgegeben von Karl Meuli mit Unterstützung von Harald Fuchs, Gustav Meyer und Karl Schefold. (3. Aufl.). 2 Bände. Basel, Schwabe & Co. 1948. Gr.-8°. 529 S.; S. 530-1176, 1 Bl. u. IX Tafeln. OLn. mit OU.

ADB XLVII, 743. Carter-Muir 349. Eppelsheimer S. 490. NDB I, 502. – J. J. Bachofen (1815-87), Schweizer Professor für Römisches Recht und später Richter in Basel, entdeckte eine matriarchalische Gesellschaftskonzeption in der Antike, die der patriarchalischen vorausgeht und entwickelte daraus ein ganzes Evolutionssystem. Seine Erkenntnisse über die soziale Stellung der Frau beeinflußten die marxistische Doktrin und führten zu einem völligen Wechsel in den Anschauungen von Soziologie und Rechtswissenschaft. Mit diesem Werk wurde Bachofen zum Begründer der vergleichenden Rechtswissenschaft. – Schutzumschläge etwas gebräunt u. mit geringf. Randläsuren, gutes Exemplar.

Schlagwörter: Antike, Frauen, Krais & Hoffmann, Philosophie, Soziologie

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50,--  Bestellen
1 Schweitzer, Albert (1875-1965, deutsch-französischer Arzt, Philosoph, evangelischer Theologe, Organist, Musikwissenschaftler und Pazifist). Orig.-Photographie von Victor Borlandelli. Lambarene (14. Januar 1965). Format: 25 x 20 cm.

„Am 14. Januar 1965 feierte der Friedens-Nobelpreisträger in Anwesenheit des Präsidenten Gabuns, Léon M’ba, in Lambarene seinen neunzigsten Geburtstag. Zu Ehren des Jubilars wurde die dortige Hauptstraße „Boulevard Dr Albert Schweitzer“ getauft“ (N. O. Oermann, Albert Schweitzer 1875-1965: eine Biographie, S. 301). – Die Aufnahme zeigt Schweitzer, der als als einer der bedeutendsten Denker des 20. Jahrhunderts gilt, vor dem Straßenschild. – Der franz. Fotograf V. Borlandi (biogr. Daten unbekannt) arbeitete in den ersten Nachkriegsjahren als Reporter für Paris-Match aus Algerien und Indochina. In den 60er Jahren berichtete er von seinen unzähligen Weltreisen für einige franz. Zeitschriften. Er gilt in Frankreich als einer der wichtigsten Fischerei- und Jagd-Fotografen der Nachkriegszeit und hat neben Bildbänden auch einige Fachbücher über Fischfang veröffentlicht. – Rückseitig mit Stempel des Fotografen und einer franz. Presseagentur.

Schlagwörter: Afrika, Medizin, Philosophie

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150,--  Bestellen
1 Rasiowa, H(elena). A generalization of a formalized theory of fields of sets on non-classical logics. Warszawa (Warschau), Panstwowe Wydawnictwo Naukowe 1964. Gr.-8°. 28 S., 1 Bl. OKart. (Rozprawy matematyczne, XLII).

Erste Ausgabe, selten. – Die polnische Mathematikerin H. Rasiowa (1914-1994) war seit 1957 außerordentliche und seit 1967 ordentliche Professorin für Mathematik an der Universität in Warschau. Sie „arbeitete auf dem Gebiet der mathematischen Logik überwiegend mit algebraischen, z. B. verbandstheoretischen Methoden… In den 70er Jahren hat sie sich den wesentlichen Fragen der algorithmischen Logik zugewendet, die grundlegend sind für Probleme der Informatik und Beziehungen zur mehrwertigen Logik haben“ (S. Gottwald in Lexikon bedeutender Mathematiker S. 397). – Sehr gutes Exemplar.

Schlagwörter: Logic, Logik, Mathematics, Mathematik, Philosophie, Philosophy

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50,--  Bestellen
1 Rieger, L(adislav Svante). On the consistency of the generalized continuum hypothesis. Warszawa (Warschau), Panstwowe Wydawnictwo Naukowe 1963. Gr.-8°. 43, (1) S. OKart. (Rozprawy matematyczne, XXXI).

Erste Ausgabe, selten. – „Ab 1954 hat er sich intensiv mit der v. Neumann-Bernays-Gödelschen axiomatischen Mengentheorie beschäftigt und z.B. einen neuen Beweis der relativen Widerspruchsfreiheit des Auswahlaxioms und der Kontinuumhypothese gegeben“ (S. Gottwald in Lexikon bedeutender Mathematiker S. 397). – Sehr gutes Exemplar.

Schlagwörter: Mathematics, Mathematik, Philosophie, Philosophy

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50,--  Bestellen
1 Eucken, Rudolf. Der Wahrheitsgehalt der Religion. 2., umgearb. Aufl. Leipzig, Verlag von Veit und Co. 1905. Gr.-8°. XII, 452 S. Hln. d. Zt.

Ziegenfuss I, 303. – Seltene zuerst 1901 erschienene fundamentalistische Arbeit des berühmten Philosophen und Nobelpreis-Trägers (1908). – Das absolute Geistesleben ist das Göttliche. Der Gottesgedanke „bedeutet uns nichts anderes als absolutes Geistesleben in seiner Erhabenheit über alle Beschränkung durch den Menschen und die Erfahrungswelt, das Geistesleben, das zu vollem Beisichselbstsein und zugleich zur Umspannung aller Wirklichkeit gelangt.“ – Einband geringf. berieben, gutes Exemplar aus der Bibliothek des Schweizer Textil-Fabrikanten Rudolf Viktor Heberlein (1901-1958) mit dessen Exlibris.

Schlagwörter: Fundamentaltheologie, Philosophie

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60,--  Bestellen
1 Reymond, M(oritz von). Das Buch vom bewußten und unbewußten Herrn Meyer. Humoristisches Supplement zu Hartmann’s „Philosophie des Unbewußten“, in zierliche Reimlein gebracht. Leipzig, Glaser & Garte (1879). Kl.-8°. VIII, 188 S mit 95 Illustrationen von H. G. Ströhl. Hln. d. Zt. mit goldgepr. Rückentitel.

Brümmer V, 451 f. – Sehr gutes Exemplar.

Schlagwörter: Humor, Humoresken, Illustrierte Bücher, Lyrik, Philosophie, Satire

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22,--  Bestellen
  Loth, Wilhelm. Zum Problem des Naturstudiums für Künstler – heute. Vortrag anläßlich der Immatrikulationsfeier der Staatlichen Akademie der bildenden Künste. Karlsruhe am 8. Dezember 1964. 8°. 20 S. OKart. (Schriftenreihe, Heft 8).

Gutes Exemplar.

Schlagwörter: Philosophie

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15,--  Bestellen
1 Capurro, Rafael. Hermeneutik der Fachinformation. Freiburg (Breisgau) und München, Alber 1986. 8°. 239 S. mit einigen Tabellen u. Diagrammen. OKart. (Alber-Broschur Philosophie).

Gutes Exemplar.

Schlagwörter: Hermeneutik, Information Retrieval, Philosophie

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30,--  Bestellen
1 Hecht, Hartmut (Hrsg.). Gottfried Wilhelm Leibniz im philosophischen Diskurs über Geometrie und Erfahrung. Berlin, Akad.-Verl. 1991. 8°. 246 S. mit graph. Darst. OKart.

Sehr gute Exemplar.

Schlagwörter: Mathematics, Mathematik, Philosophie

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30,--  Bestellen
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