Schöne und seltene Bücher des 16. bis 20. Jahrhunderts

Als bibliophiles und wissenschaftliches Antiquariat unterhalten wir hier ein umfangreiches Angebot an seltenen und wertvollen Büchern aus vielen Interessengebieten.


NEUER E-KATALOG: Neueingänge Februar 2024 – PHOTOGRAPHIE / PHOTOGRAPHY – wichtige Fotobücher von 1839 bis heute, darunter zahlreiche Widmungsexemplare und Bücher mit Orig.-Photographien (kann unter „Aktuelle Kataloge“ abgerufen werden). Printexemplar (304 S. mit zahlreichen farb. Abb.) mit einem Vorwort von Manfred Heiting und einem Literaturverzeichnis ist jetzt zum Preis von 30,— € erhältlich. – Außerdem finden Sie Beiträge von uns im virtuellen „Schaufenster“ des Verbandes Deutscher Antiquare (VDA) https://schaufenster.antiquare.de/trefferliste.php?ID=22 (oder über „Links“ VDA) – Versandkosten ins Ausland auf Anfrage. – Wir stellen aus: 30. Leipziger Antiquariatsmesse 21.-24. März 2024, Halle 5 der Leipziger Buchmesse, Do.-So. 10.00-18.00 Uhr – www.abooks.de

Soziologie

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  Ortelius, Abraham. Aurei saeculi imago, sive Germanorvm vetervm vita, mores, ritus, & religio. Iconibus delineata, & commentariis ex utriusque linguae auctoribus descripta. Antverpiae Advaticorum (Antwerpen), (J. Moretus für) Philipp Galle 1596. Gr.-8° (24 x 17 cm.). [14] Bl. mit Druckermarke und 10 ovalen Kupferstichen von Philipp Galle nach Peter van der Borcht. Späterer Prgt. mit goldgepr. Rückenschild.

ADB XXIV, 428 ff. BM, STC German 162. Funck 374. Imhof, Moretus O-73. New Holstein, P. van der Borcht V, 2349-2358. Nicht bei Adams. – Erste Ausgabe des seltensten Werks von Ortelius. – „Série de dix jolies vignettes de van der Borcht. C’est le plus rare de tous les ouvrages d’Ortelius“ (Funck). Laut Vermerk in der Approbatio sind die Kupfer, die teils recht drastische Szenen aus dem Leben der Germanen zeigen, von Ph. Galle gestochen. – „(E)in mit 16 Stichen nach Galläus geschmückter kurzer Commentar zu den alten Schriftstellern über Deutschland“ (F. Ratzel in ADB). – Der bedeutende Geograph, Archäologe und Historiker A. Ortelius (eig. Oertel oder Ortels, 1527-1598), dessen Großvater aus Augsburg nach Belgien emigriert war; sein Hauptwerk der „Thesaurus Orbis Terrarum“ ist der erste große Atlas des 16. Jahrhunderts und seine umfangreiche Kartensammlung gehört zu den werthvollen Quellen der Geschichte der Kartographie im 16. Jahrhundert. – First edition of the rarest book of Ortelius. It sketches the ancient history of the Germans illustrated with 10 vignettes engraved by Ph. Galle after Peter van der Borcht. – Einband etwas gewellt und leicht fleckig, durchgängiger Wurmgang in der oberen Innenecke hinterlegt (bei den meisten Kupfern bis in den Plattenrand, jedoch ohne Bild- und Textverlust), stellenweise leicht gebräunt und fleckig, gutes Exemplar. – Light browning resp. spotting, restored worm track to upper inner corner throughout (without loss of image or text). Later vellum, slightly stained, waved, otherwise well preserved copy.

Schlagwörter: Antike, Emblemata, Germanen, Germanien, Illustrated books, Illustrierte Bücher, Mythologie, Mythology, Soziologie, Volkskunde

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2.400,--  Bestellen
  Strutt, Joseph. The Sports and pastimes of the people of England. Including the rural and domestic recreations, May games, mummeries, shows, processions, pageants & pompous spectacles, from the earliest period to the present time. Illustrated by one hundred and forty engravings. In which are represented most of the popular diversions; selected from ancient paintings. A New Edition, with a copious index, by William Hone. London, Thomas Tegg 1845. Gr.-8°. LXVII, 420 S. mit 136 Holzschnitten im Text. Olivgrüner Maroquin-Lederband der Zeit mit goldgepr. Rückenschild, reicher Rücken- und Deckelvergoldung, Innenkantenvergoldung und Goldschnitt (signiert Seton, Edinburgh).

Hiler 820. Lipperheide Gca 15 u. 16. Lowndes 2533. – Vierte Ausgabe. – Prachtvoll gebundenes Exemplar auf Velin. – Beschrieben und illustriert werden u. a. Falknerei, Jagd, Pferderennen, Turniere, Mummenschanz, Gaukler, Tanz, Ballspiele, aber auch Karten- und Würfelspiele, Backgammon, Schach usw. – In einem prächtigen Einband des bedeutenden schottischen Buchbinders Robert Seton II. (1806-1854), seit 1833 Buchbinder von König William IV. – Vorderes Gelenk spröde und etwas angeplatzt, Rücken und Kanten etwas berieben, 3 Exlibris, sonst gut erhalten.

Schlagwörter: Einbände, England, Grossbritannien, Kulturgeschichte, Soziologie, Spiele, Sport

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200,--  Bestellen
1 Knigge, A(dolph) Freiherr v. Ueber den Umgang mit Menschen. 5. verm. u. verb. Aufl. 3 Teile in 1 Band. Frankfurt u. Leipzig 1796. 8°. [4] Bl., 156 S.; [4] Bl., 184 S.; [4] Bl., 152 S. Pbd. d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild u. Linienvergoldung.

Slg. Borst 578 Anm. Goed. IV 1, 615, 14. KNLL IX, 531. – Fünfte Ausgabe von Knigges bekanntestem Werk, das in Deutschland ohne Vorbild war. Die erste Ausgabe erschien 1788; die vorliegende auf drei Teile erweiterte Ausgabe erschien zuerst 1790. – „Knigges zu sprichwörtlicher Berühmtheit gelangtes Buch… will praktische Lebensklugheit vermitteln. In seiner humanitären Zielsetzung und seiner starken Betonung des ethischen Lebensprinzips ist es ein typisches Produkt der Aufklärungszeit… Im Hinblick auf seinen Stil zeichnet sich der ‚Umgang‘ durch die Eleganz der Form und eine weltmännische Leichtigkeit aus. In leichter, gefälliger Form, fern jeder Pedanterie, häuft der Autor nicht trockene Materie oder abstrakte Verhaltensregeln, sondern versteht es, den Stoff durch eine Fülle reizvoller, humoriger oder auch satirischer Betrachtungen amüsant zu gestalten. – ‚Über den Umgang mit Menschen‘ war nicht nur ein ungemein populäres Buch, sondern es ist auch das bedeutendste gesellschaftsethische Werk des ausgehenden 18. Jh.s. Mit großem Beifall aufgenommen… hat es eine ernorme Wirkung auf die Zeitgenossen ausgeübt und bis ins 19. Jh. hinein den Verhaltenskodex des Bürgertums bestimmt, woraus schließlich die negative Einschätzung des Werkes resultierte, nämlich als Anleitung für normierte Umgangsformen im gesellschaftlichen Verkehr.“ (K. Rei. in KNLL). – Einband etwas berieben, Ecken bestoßen, stellenweise stockfl. u. gebräunt.

Schlagwörter: Anstandsbücher, Politik, Soziologie

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140,--  Bestellen
1 Ostwald, Hans. Die Bekämpfung der Landstreicherei. Darstellung und Kritik der Wege, die zur Beseitigung der Wanderbwettelei führen. Stuttgart, Robert Lutz 1903. 8°. 278 S., [1] Bl. OKart.

NDB XIX, 634. – Erste Ausgabe, selten. – „O. lernte wie sein Bruder Gustav den Beruf des Goldschmieds. 1894 ging er auf Wanderschaft, die ihn bis nach Riga führte zu Verwandten, die dort Kaufleute waren. 1896/97 arbeitete er in Leipzig als Redakteur der Leipziger Volkszeitung; der Kontakt mit Wilhelm Ostwald (1853–1932) und dessen Kreis vermittelte ihm moderne wissenschaftliche Sichtweisen und Rüstzeug für sozialreformerische Vorstellungen. Nach Berlin zurückgekehrt, arbeitete er seit 1898 als Redakteur der linksliberalen „Welt am Montag“. Der Mitredakteur und Freund Felix Holländer vermittelte Kontakte zum Friedrichshagener Dichterkreis. Später gehörte O. zum Kreis der Neuen Gemeinschaft um die Brüder Hart. Auf Anregung Holländers veröffentlichte O. 1900 mit dem Roman „Vagabonden“ („Vagabunden“, Neuausg. 1980; seit d. 3. Aufl. mit d. Untertitel „Ein autobiograph. Roman“) die literarische Verarbeitung seiner Erfahrungen „auf der Walz“. Der große Erfolg dieses Buches (und späterer Werke) ermöglichte ihm das Leben als freier Schriftsteller … Aus seinen Erfahrungen auf der Wanderschaft resultierte sein soziales Engagement für die Verbesserung der Lebenssituation der Landstreicher. O. übte heftige Kritik an den Einrichtungen der „Wanderfürsorge“ (Die Bekämpfung der Landstreicherei, 1903) und deren Überwachungssystem. Dabei ging es ihm nicht um die Abschaffung der „Walz“. Er entwickelte Ideen zu Arbeitsbeschaffungsprogrammen und engagierte sich bei der Initiierung von Siedlungsprojekten für Arbeitslose (1909 Gründung u. Vorsitz im „Komitee für innere soziale Kolonisation“), von denen einige 1911-16 verwirklicht werden konnten“ (Ralf Dose in NDB). – Vorderdeckel fehlt, Rückendeckel lose, Titelblatt im unteren Drittel etwas fleckig, sonst gut erhalten.

Schlagwörter: Landstreicher, Obdachlosigkeit, Soziologie

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60,--  Bestellen
1 Weininger, Otto. Über die letzten Dinge. Mit einem biografischen Vorwort von Moritz Rappaport. Wien, W. Braumüller 1904. 8°. XXV, 183 S. OLn.

Ziegenfuss II, 847. – Erste Ausgabe des posthum veröffentlichten Werks, im Jahr nach dessen Freitod. – Der Wiener Philosoph O. Weininger (1880-1903), der besonders durch sein Hauptwerk „Geschlecht und Charakter“ berühmt wurde und zahlreiche andere Denker seiner Zeit beeinflusste, „entwickelte die Theorie von der psychisch-physischen Bisexualität des Menschen. Neben der Pschologie und Metaphysik der Geschlechter beschäftigt ihn die Psychologie des Genies“ (W. Ziegenfuss). – Weiningers Philosophie war stark von Immanuel Kant geprägt, wies aber auch starke antisemitische und misogyne Züge auf. Im Jahre 1903, im Alter von 23 Jahren, nahm sich Otto Weininger in Beethovens Sterbehaus in Wien das Leben. – Gutes sauberes Exemplar.

Schlagwörter: Homosexualität, Judaica, Psychologie, Soziologie

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75,--  Bestellen
1 (Holbach, Paul Henri Thiry de). Système social ou principes naturels de la morale et de la politiques. Avec un examen de l’influence du gouvernement sur les moeurs. 3 Teile in 1 Band. Londres (d. i. Amsterdam, M. M. Rey) 1774. 8°. Titel, 210 S.; Titel, S. 5-176; Titel, S. 5-166, (1). Kalbslederband der Zeit mit goldgepr. Rückenschild u. reicher floraler Rückenvergoldung.

ADB XII, 711 u. LV, 889 f. Barbier IV, 621. Graesse III, 316. NDB IX, 510. Tchemerzine VI, 246. Weller, Druckorte II 187. Vgl. Slg. Borst 258, Cioranescu II, 34061, Einaudi 2911, Higgs 5873, Kress 6940 u. Menger 1050. – Zweite Ausgabe; die erste Ausgabe erschien 1773. – Hauptwerk seiner Staatsphilosophie, in welchem Holbach aus einer vollständig materialistischen und atheistischen Grundthese eine Morallehre und eine Ethik entwickelt. Eine der wichtigsten Arbeiten der französischen atheistischen Moralphilosophie im Zeitalter der Aufklärung. – Paul Heinrich Dietrich Baron von Holbach (1723-1789) wurde in Edesheim bei Landau geboren und ging nach seinem Studium in Leiden 1748 nach Paris, wo er die französische Staatsbürgerschaft erwarb. „Der vom Onkel ererbte Reichtum und Adel erlaubte ihm, ein großes Haus zu führen, in dem die bedeutendsten Wissenschaftler (vor allem Chemiker, Ärzte, Ingenieure) und Schriftsteller sich regelmäßig zweimal in der Woche trafen und nach Paris reisende Gelehrte, Fürsten, Dichter und Künstler aus ganz Europa zu Gast waren, angezogen nicht zuletzt auch durch die noble Gesinnung und menschliche Güte des Hausherrn. Lebenslänglich befreundet war er mit Denis Diderot, dem Begründer der Encyclopédie, und mit dem Regensburger Pfarrerssohn Friedrich Melchior Grimm, dem Herausgeber der an zahlreichen europäischen Höfen zirkulierenden Correspondance littéraire, philosophique et critique. … Seine erste schriftstellerische Tätigkeit in den 50er Jahren – als Übersetzer von Werken führender Chemiker und Mineralogen ins Französische … trug ihm die Mitgliedschaft in 3 Akademien ein … Gleichzeitig begann er seine Mitarbeit an Diderots Encyclopédie (ab Band 2), zu der er über 1100 Artikel beitrug. … In den 60er Jahren betätigte er sich heimlich, mit einem Team von Gleichgesinnten, als Herausgeber kirchenfeindlicher, aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts stammender Streitschriften, sowohl französischer Autoren wie bekannter englischer Deisten. Diese gegen die Kirche wie auch gegen die damalige Staatsordnung gerichtete Tätigkeit krönte er mit seinem Hauptwerk „Système de la nature, ou des lois du monde physique et du monde moral“, 1770 unter dem Pseudonym Mirabaud und mit der (fingierten) Angabe von London als Druckort erschienen und trotz Verbot und Verbrennung immer wieder neu gedruckt, bekämpft von rund anderthalb Dutzend Gegenschriften. Die Hauptgedanken des „Système de la nature“ lauten: Aus der Materie und ihrer Bewegung, die allein existent sind, entspringen die Erscheinungsformen und Eigenschaften der Dinge und auch der Mensch mit seinem Fühlen und Denken. Die Seele ist nur ein Name für Eigenschaften der Materie; im Gehirn treffen alle Nerven, das heißt alle Organe der sogenannten Seelentätigkeit, zusammen. Ideen und Instinkt werden uns nur durch die Sinne, Erziehung und Gewohnheit gegeben; es gibt weder Willensfreiheit noch persönliche Unsterblichkeit. Getrieben von Selbstliebe, strebt der Mensch nach Glück und Selbsterhaltung. Der Glaube an Götter stammt aus der Furcht des über die Natur und ihre Gesetze nicht aufgeklärten Menschen. Aufklärung, gute Gesetze und Erziehung werden den Menschen aus der Knechtung durch Kirche und Despoten befreien. Diese Gedanken seines Hauptwerks, das von Friedrich dem Großen scharf angegriffen und von Goethe zurückgewiesen wurde, werden in seinen (ebenfalls anonym erschienenen) späteren Werken über Fragen der Politik und der Moral (1773 und 1776) weitergeführt. H. ist im Kern ein philosophischer Einzelgänger und in seinem Denken ichbezogen und standesgebunden. Selbst durchdrungen von Menschlichkeit und dem Willen, wohl zu tun, setzt er sein eigenes Wesen als Modell des Menschentums in der neu zu schaffenden, aufgeklärten, glücklicheren Welt. Als Angehöriger des reichen Bürgertums, das zum Kampf gegen die herrschenden Institutionen in Kirche und Staat angetreten war, wird er zum „Theoretiker der Bourgeoisie“, zum Verkünder von (vielfach einseitigen) Vorstellungen, die ihn zum Beispiel für bürgerlichen Grundbesitz und freien Handel plädieren, die Probleme der Arbeit und Vermögensbildung durch Arbeit aber gar nicht sehen lassen. Von Umstürzen wollte er nichts wissen, Rettung erwartete er von „weisen Fürsten“. … H. ließ alle seine Werke, auch seine Übersetzungen naturwissenschaftlicher Werke, anonym oder unter Pseudonymen erscheinen, eine für seine Staats- und religionsfeindlichen Schriften notwendige Vorsichtsmaßnahme, die aber die Unsicherheit seiner Autorschaft in vielen Fällen zur Folge hat“ (H. Sauter in NDB). – Einband etwas berieben, Titelblatt etwas angestaubt und fleckig, Reihentitel von Band II und III fehlen, nur vereinzelt etwas braunfleckig, gutes dekorativ gebundenes Exemplar.

Schlagwörter: Philosophie, Political philosophy, Politics and government, Politik, Sociology, Soziologie, Staatsphilosophie

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500,--  Bestellen
1 Ostwald, Hans. Landstreicher. (Eine kulturhistorische Darstellung). Berlin, Marquardt & Co. o. J. (1906). Kl.-8°. 66 S., [1] Bl. mit mont. farb. Frontispiz u. 10 Tafeln. OPbd. mit Rücken- u. Deckeltitel. (Die Kultur, herausgegeben von Cornelius Gurlitt, Band 8).

NDB XIX, 634. – Erste Ausgabe. – „O. lernte wie sein Bruder Gustav den Beruf des Goldschmieds. 1894 ging er auf Wanderschaft, die ihn bis nach Riga führte zu Verwandten, die dort Kaufleute waren. 1896/97 arbeitete er in Leipzig als Redakteur der Leipziger Volkszeitung; der Kontakt mit Wilhelm Ostwald (1853–1932) und dessen Kreis vermittelte ihm moderne wissenschaftliche Sichtweisen und Rüstzeug für sozialreformerische Vorstellungen. Nach Berlin zurückgekehrt, arbeitete er seit 1898 als Redakteur der linksliberalen „Welt am Montag“. Der Mitredakteur und Freund Felix Holländer vermittelte Kontakte zum Friedrichshagener Dichterkreis. Später gehörte O. zum Kreis der Neuen Gemeinschaft um die Brüder Hart. Auf Anregung Holländers veröffentlichte O. 1900 mit dem Roman „Vagabonden“ („Vagabunden“, Neuausg. 1980; seit d. 3. Aufl. mit d. Untertitel „Ein autobiograph. Roman“) die literarische Verarbeitung seiner Erfahrungen „auf der Walz“. Der große Erfolg dieses Buches (und späterer Werke) ermöglichte ihm das Leben als freier Schriftsteller … Aus seinen Erfahrungen auf der Wanderschaft resultierte sein soziales Engagement für die Verbesserung der Lebenssituation der Landstreicher. O. übte heftige Kritik an den Einrichtungen der „Wanderfürsorge“ (Die Bekämpfung der Landstreicherei, 1903) und deren Überwachungssystem. Dabei ging es ihm nicht um die Abschaffung der „Walz“. Er entwickelte Ideen zu Arbeitsbeschaffungsprogrammen und engagierte sich bei der Initiierung von Siedlungsprojekten für Arbeitslose (1909 Gründung u. Vorsitz im „Komitee für innere soziale Kolonisation“), von denen einige 1911-16 verwirklicht werden konnten“ (Ralf Dose in NDB). – Rücken berieben und restauriert, Deckel etwas angestaubt, gutes Exemplar.

Schlagwörter: Landstreicher, Obdachlosigkeit, Soziologie

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60,--  Bestellen
1 Baum, Marie. Drei Klassen von Lohnarbeiterinnen in Industrie und Handel der Stadt Karlsruhe. Bericht erstattet an das Großherzogliche Ministerium des Innern und herausgegeben von der Großherzoglich Badischen Fabrikinspektion. Karlsruhe, G. Braun 1906. Gr.-8°. XI, 232 S. mit einigen Tabellen u. einer Karte. Hln. mit mont. Orig.-Umschlag.

Sehr seltene erste Ausgabe der ersten selbständigen Buchveröffentlichung der Soziologin und Frauenrechtlerin. – Die Chemikerin und Politikerin M. Braun (1874-1964), geb. in Danzig, arbeitete nach ihrem Studium in Zürich seit 1899 als Chemikerin bei der Aktiengesellschaft für Anilinfabrikation (AGFA) in Berlin. „Die dort erfahrenen Missstände durch profitorientierte rücksichtslose Unternehmer und daraus resultierende unzumutbare Arbeitsbedingungen veranlassten sie, ihr weiteres Leben in den Dienst der sozialen Fürsorge zu stellen. Sie kündigte bei AGFA und zog 1902 nach Karlsruhe, wo sie als Nachfolgerin von Else Jaffé-von Richthofen beim Badischen Innenministerium die Stelle einer Fabrikinspektorin antrat. Ihre Aufgabe war es, die Einhaltung der gesetzlichen Arbeitsschutzbestimmungen für die etwa 55.000 Frauen und circa 17.000 Jugendlichen in badischen Betrieben zu überwachen. 1906 erschien im G. Braun Verlag Baums erste Publikation über die soziale Lage der Lohnarbeiterinnen in Karlsruhe, die sie für die hohe Säuglingssterblichkeit verantwortlich machte. Wegen ständiger Differenzen mit dem Vorstand der badischen Fabrikinspektion, Karl Bittmann, nahm sie 1907 die Stelle der Geschäftsführerin des „Vereins für Säuglingsfürsorge“ im Regierungsbezirk Düsseldorf an, wo sie ihr Konzept einer gezielten Familienfürsorge entwickelte. Als Abgeordnete der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) gehörte Baum der Weimarer Nationalversammlung und als Abgeordnete des Wahlkreises Schleswig-Holstein dem ersten Reichstag der Weimarer Republik an. 1919 kehrte sie als Referentin für Wohlfahrtspflege beim Badischen Arbeitsministerium (ab 1924 Innenministerium) nach Karlsruhe zurück. Für die Betreuung notleidender Kinder der Nachkriegszeit verantwortlich, baute sie ab 1920 auf dem Heuberg in der Schwäbischen Alb ein mustergültiges Kinderdorf für etwa 1.000 Kinder auf, das bis zu seiner Auflösung durch die Nationalsozialisten 1933 über 100.000 Kindern aus ganz Deutschland als Erholungsheim diente. Aufgrund mangelnder Unterstützung von staatlicher Seite gab Baum 1926 die Referentenstelle auf. 1927 veröffentlichte sie ihr Standardwerk zur Familienfürsorge. Von 1928-1933 und 1946-1952 war sie Lehrbeauftragte für soziale Fürsorge und Wohlfahrtspflege an der Universität Heidelberg. Während des Lehrverbots im Dritten Reich aufgrund ihrer jüdischen Großmutter Rebecka Mendelssohn-Bartholdy half sie jüdischen Bürgern bei der Ausreise. Zum 75. Geburtstag 1949 erhielt sie von der Universität Heidelberg die Ehrenbürgerwürde sowie zum 80. Geburtstag 1954 das Bundesverdienstkreuz. Die Marie-Baum-Straße in Karlsruhe wurde 2000 nach ihr benannt“ (K. Förster im Stadtlexikon Karlsruhe). – „In ihren Begabungen und Interessen spiegelt sich das Erbe verschiedener Vorfahren: der naturwissenschaftliche Drang ihres Großvaters Peter Gustav Lejeune Dirichlet, eines berühmten Mathematikers, und ihres Vaters, der aus einer Medizinerfamilie stammt und dessen soziale Empathie; das demokratische, freiheitsliebende Engagement ihrer Großmutter Rebecka Lejeune Dirichlet, geb. Mendelssohn Bartholdy, und ihrer Mutter Flora, die sich für die Frauenbewegung einsetzt, die Bereitschaft zur Grenzüberschreitung. Unter den Nachkommen Moses Mendelssohns gehört sie mit Fanny Hensel, ihrer Großtante, und deren Tante Dorothea Schlegel zu den selbstbewussten Frauen, die gegen Rollenerwartungen der Gesellschaft ihren eigenen Weg finden“ (Mendelssohn-Gesellschaft). – St. a. D., V. u. T., sehr gutes sauberes Exemplar.

Schlagwörter: Frauen, Frauenarbeit, Frauenemanzipation, Karlsruhe, Soziologie, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

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140,--  Bestellen
1 Bücher, Karl (Wilhelm). Die Frauenfrage im Mittelalter. Vortrag, gehalten am 28. März 1882 im Liebig’schen Hörsaale zu München. Tübingen, Laupp 1882. 8°. 63 S. Hprgt. d. Zt. mit handschr. Rückentitel.

NDB II, 718 f. – Erste Ausgabe, selten. – Der Historiker, Soziologe und Volkswirtschaftler K. W. Bücher (1847-1930) war „seit 1874 Mitglied des Vereins für Sozialpolitik (und) berichtete wiederholt in der „Frankfurter Zeitung“ über die Jahresversammlungen dieses Vereins sowie über aktuelle Fragen der deutschen Gewerbepolitik und tauschte 1878 den Lehrerberuf gänzlich mit demjenigen eines Redakteurs. Drei Jahre darauf habilitierte er sich an der Staatswissenschaftlichen Fakultät München, ging als Ordinarius für Statistik an die deutsch-russische Universität Dorpat, von hier 1883-90 an die Universität Basel, wo er mehrere statistische Erhebungen durchführte, weiterhin an die TH Karlsruhe und schließlich an die Universität Leipzig (1892–1917), wo er durch Gründung eines Zeitungswissenschaftlichen Instituts ein neues Lehrfach an den deutschen Hochschulen einführte. … B.s ausgeprägter historischer Sinn verbot ihm, die modernen ökonomischen Begriffe auf die Vergangenheit anzuwenden, wie es die englischen Klassiker getan hatten“ (W. Braeuer in NDB). – St. a. V. u. T., sehr gut erhalten.

Schlagwörter: Frauen, Mittelalter, Soziologie

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60,--  Bestellen
1 Villaume, (Pierre). Geschichte des Menschen. Zweyte verbesserte Auflage. Leipzig, S. L. Crusius 1788. 8°. [1] Bl., IV S., [1] Bl., 424 S. mit Titelvignette in Holzschnitt. Pbd. d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild.

ADB XXXIX, 706 f. Killy XII, 31. VD18 11355700. Ziegenfuß II, 791. – Massgebende zweite Ausgabe von Villaumes bedeutender anthropologischer Schrift, gegenüber der sowohl auf Deutsch als auch auf Franzisch veröffentlichten ersten Ausgabe von 1783 um ein Vorwort und den Abschnitt über die Leidenschaften erweitert. – P. Villaume (1746-1806), Anhänger der Philosophie von Leibniz und Wolff, war seit 1787 Professor für Moral und schöne Wissenschaften am Joachimsthalschen Gymnasium in Berlin. – Einband teils stärker berieben, durchgehend etwas gebräunt, gutes Exemplar.

Schlagwörter: Anthropologie, Soziologie

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120,--  Bestellen
1 Scholl, Gottfried Heinrich. Versuch über die Frage: Welches sind die wirksamsten Mittel, um den Einwohnern kleinerer Staaten, besonders der Reichsstädte den nachtheiligen Hang zu ausländischen Producten und Fabricaten zu benehmen, und ihnen dagegen mehr Geschmak an teutschen, vorzüglich einheimischen einzuflößen, ohne Zwangsgeseze eintreten zu lassen oder den freien Handel dadurch zu beschränken? Eine von der Nürnberger Gesellschaft zur Beförderung vaterländischer Indüstrie gekrönte Preisschrift. Nürnberg, A. G. Schneider u. Weigel 1800. 8°. XII, 104 S. Moderner Büttenpapierumschlag.

Gradmann, Das gelehrte Schwaben 587 f. VD18 10622063. – Sehr seltene handelsgeschichtliche Abhandlung. – Der Philosoph und Theologe G. H. Scholl (1761-1820) studierte in Tübingen. – „Die Schriften, die entschieden und vor andern auf seine Denkart würkten, sind die eines Garve, Lichtenbergs, früher noch Sophiens Reisen und die theologischen eines Morus, Reinhards, Planks“ (J. Gradmann). – Scholl hat außer der vorliegenden Arbeiten „Ueber zweckmässige Armenanstalten in Schwaben“, „Ueber die Reform der württenb. Klosterschulen“ u. a. herausgegeben. – Blattränder teils etwas angestaubt, gutes unbeschnittenes Exemplar.

Schlagwörter: Handel, Handelsgeschichte, Soziologie

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240,--  Bestellen
1 Scherr, Johannes. Geschichte der deutschen Frauenwelt. In drei Büchern nach Quellen. Erster Band: Erstes und zweites Buch: Alterthum und Mittelalter. Zweiter Band. Drittes Buch: Neuzeit. 3, durchgesehene Auflage. 2 Bände. Leipzig, Otto Wigand 1873. 8°. X, 320 S., [1] Bl.; Titel, 310 S., [1] Bl. OLn. mit goldgepr. Rückentitel.

Hayn-Gotendorf VII, 147 f.: „… geschätztes und hochinteressantes Werk“. – Einbände geringf. berieben, papierbedingt gebräunt, gutes Exemplar.

Schlagwörter: Frauen, Kulturgeschichte, Soziologie

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45,--  Bestellen
1 Mannheim, Karl. Man and society in an age of reconstruction. Studies in modern social structure. With a bibliographical guide to the study of modern society. New York, Harcourt, Brace and Company 1940. 8°. XXII, 469 S. OLn. mit OU.

NDB XVI, 67 ff. Ziegenfuß II, 116 f. – Erste amerikanische Ausgabe; die englische Originalausgabe erschien im selben Jahr in London. – Erweiterte englische Ausgabe von „Mensch und Gesellschaft…“ (Leiden 1935). – Der bedeutende ungarisch-deutsche Soziologe und Philosoph K. Mannheim (1893-1947), Lehrer von Husserl, Heidegger, Simmel u. a., emigrierte 1933 über Amsterdam und Paris nach London. „Seit 1941 war er zusätzlich Lecturer am Institute of Education der University of London, die ihn im Oktober 1945 auf einen neugeschaffenen Lehrstuhl für Sociology of Education berief. Seit 1938 engagierte sich M. in einer Gruppe anglikanisch-presbyterianischer Männer, zu denen insbesondere Joseph H. Oldham, William Temple, John Middleton Murray, T. S. Eliot, Adolph Löwe, H. A. Hodges, Fred Clarke, Alex Vidler und Michael Polany gehörten, die sich „The Moot“ nannte und sich mit der Bedeutung von Religion in der künftigen Gesellschaft auseinandersetzte. … Die überdauernde Bedeutung M.s liegt in seinen Beiträgen zur Begründung der Wissenssoziologie und in seiner Entwicklung zu einem repräsentativen Kultur- und Gesellschaftskritiker seiner Zeit und einem intellektuellen Analytiker der modernen Demokratie“ (D. Käsler in NDB). – „Zwar ist die Wissenssoziologie nach M.s Auffassung eine empirische Tatsachenwissenschaft, die das wirkliche Denken der Menschengruppen zum Forschungsthema hat, aber dennoch folgen bestimmte Einsichten aus ihr, an denen eine neue Erkenntnistheorie nicht vorbeigehen kann“ (W. Ziegenfuss). – Schutzumschlag stellenweise berieben, etwas fleckig und mit hinterlegten Randläsuren, zeitgenöss. Besitzvermerk a. V., gutes Exemplar.

Schlagwörter: Social psychology, Sociology, Soziologie

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160,--  Bestellen
1 Vandervelde, Emile. Essais socialistes. L’alcoolisme – la religion – l’art. Paris, Félix Alcan 1906. 8°. II, 263, (1), 23, (1) S. OPbd. (Bibliothèque générale des sciences sociales, Vol XXVII).

Erste Ausgabe. – Der belgische Sozialdemokrat, Universitätsprofessor, Politiker und Vorsitzender der Zweiten Internationale E. Vandervelde (1866-1938) war Professor an der Universität in Brüssel und seit 1916 Justiz- und Außenminister von Belgien. Als Justizminister bewirkte er, dass das Parlament am 29. August 1919 das so genannte „Vandervelde-Gesetz“ beschloss, das dem Alkoholismus vorbeugen sollte. Es verbot den Verkauf von Spirituosen in Bars und schuf dadurch eine Nachfrage nach Bier mit einem höheren Alkoholgehalt. – Einband angestaubt, etwas berieben und leicht fleckig, Exlibris (von Frans Masereel), papierbedingt etwas gebräunt, gutes Exemplar.

Schlagwörter: Alkoholismus, Belgien, Sociology, Sozialismus, Soziologie

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45,--  Bestellen
1 Günther, Felix. Die Wissenschaft vom Menschen. Inaugural-Dissertation… Ein Beitrag zum deutschen Geistesleben im Zeitalter des Rationalismus mit besonderer Rücksicht auf die Entwickelung der deutschen Geschichtsphilosophie im 18. Jahrhundert. Leipzig, Gotha 1906. 8°. VI, 193, (1) S. OBr.

Erste Ausgabe. – Titel u. das letzte Bl. jew. mit kl. Randausriss, sonst sehr gut erhalten.

Schlagwörter: Anthropologie, Dissertation, Dissertationen, Metaphysik, Soziologie

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40,--  Bestellen
1 Deslyons (auch Des Lions), Jean. Traitez singuliers et nouveaux contre le paganisme du roy-boit. Le I. Du Ieusue ancien de l’Eglise Catholique la Veille des Roys. Le II. De la Royauté des Saturnales remise & contrefaite par les Chretiens charnels et cette Feste. Le III. De la Superstition du Phoebé, ou de la sottise du Febué. A messieurs les theologaux de toutes les Eglises de France. Ouvrage utile aux curez, aux predicateurs, & au peuple. 3 Teile in 1 Band. Paris, C. Savreux M. DC. LXX. (1670). Kl.-8°. [56], 346 S., 1 w. Bl. OLdr. mit goldgepr. Rückenschild u. floraler Rückenverg.

Analecta Biblion II, 310 f. Bitting 122. Dinaux I, 320. Höfer XIII, 839. Oberlé Fastes 496. Simon, Gastr. 485. Vicaire 272. – Erste Ausgabe. – Wichtige zweite Arbeit des franz. Historikers über die Festbanquette am Vorabend der Krönungszeremonien der franz. Könige. Deslyons untersucht die Tradition von Festlichkeiten des Adels bis zurück in die Antike. Das Buch ist eine erweiterete Ausgabe von „Discours ecclesiastiques contre le paganisme des Roys de la Feve et du Roy-Boit“ (Paris 1664). – „C’est en vain que le savant Deslyons s’autorise, pour les temps anciens, de St. Augustin, des évêques d’Afrique, et pour les temps modernes, des Stappleton, Colveneres, Barthélémy Pierre et de tous les docteurs de la célèbre faculté de Douai, nous ne saurions concevoir la sérieuse indignation que lui cause notre banquet de veille des rois, avec ses cris Le Roy boit, sa fève royale et son innocente gaîté. Tant de sainte fureur pour si peu … Que la tradition populaire qui a perpétué chez nous cette coutume joyeuse ait sa source dans certaines cérémonies du paganisme, cela peut être; mais y a-t-il de quoi se fâcher? … Dans le second traité qui est aussi savant et plus amusant à lire… Il établit d’après Lucien, Macrobe, Athénée, Horace, Juvénal, Martial et Tacite que notre festin du Roi boit est une dégénération peu dissimulée des Saturnales … Au troisième traité, il se livre à des investigations étymologiques au sujet de la fève du gâteau des rois. Vient-elle du mot Phoebus ou de Faba ou d’éphèbe à cause de l’enfant qui tire le gâteau? Deslyons adopte l’étymologie de faba en quoi nous lui donnons toute raison“ (A. F. L. Marquis du Roure in Analecta Biblion). – Deslyons „violently opposes the ceremonies of the Roys de la Feve et du Roy-Boit and establishes that the eve of the Epiphany, like other fetes, was consecrated to prayer and not to joy and banquets. In the second discourse he seeks to reform the rejoicings and to suppress the feast as an orgy, resembling the Saturnalia of the ancients“ (Bitting 122 zu „Discours…“). – J. Deslyons (1615-1700) war Dekan und Doktor der Theologie an der Sorbonne. – Einband etwas berieben, N.a.T, durchgehend etwas gebräunt und vereinzelt leicht braunfleckig, gutes dekorativ gebundenes Exemplar.

Schlagwörter: Adel, Epiphany, France, Frankreich, Gastronomie, Gastronomy, Kulturgeschichte, Soziologie

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400,--  Bestellen
01 Freund, Gisèle (eig. Gisela F.). La photographie en France au dix-neuvième siècle. Essai de sociologie et d’esthétique. Avec vingt-quattre photographies hors-texte. Paris, Monnier 1936. 8°. [5] Bl., 154 S. mit 80 Abb. auf Tafeln. Illustr. OKart. (Portrait des franz. Präsidenten A. Thiers von Didéri) mit Japanpapier-Schutzumschlag.

Koetzle S. 153. Vgl. Heidtmann 9530 (erste deutsche Ausgabe, München 1968). – Sehr seltene erste Ausgabe der bahnbrechenden Dissertation der berühmten deutsch-französischen Fotografin. – Mit eigenhändiger Widmung von G. Freund für J(oseph) van Melle (1884-1970). – „Vor acht bis zehn Jahren hat man begonnen, die Geschichte der Photo­graphie zu erforschen. Man kennt eine Anzahl, meist illustrierter Arbeiten über ihre Anfänge und ihre frühen Meister. Es ist dieser jüngsten Publikation vorbehalten geblieben, den Gegenstand im Zusammenhang mit der Geschich­te der Malerei zu behandeln. Gisèle Freunds Studie stellt den Aufstieg der Photographie als durch den Aufstieg des Bürgertums bedingt dar und macht diese Bedingtheit in glücklicher Weise an der Geschichte des Porträts ein­sichtig. Von der unter dem ancien regime am meisten verbreiteten Porträt­technik, der kostspieligen Elfenbeinminiatur ausgehend, zeigt die Verfasserin die verschiedenen Verfahren auf, die um 1780, das heißt sechzig Jahre vor Erfindung der Photographie, auf eine Beschleunigung und Verbilligung, damit auf eine weitere Verbreitung der Nachfrage nach Porträts hinzielten. … Die Frage, ob die Photographie eine Kunst sei, wurde damals mit dem leidenschaftlichen Anteil eines Lamartine, Delacroix, Baudelaire verhandelt, die Vorfrage wurde nicht erhoben: ob nicht durch die Erfindung der Photo­graphie der Gesamtcharakter der Kunst sich verändert habe. Die Verfasserin hat das Entscheidende gut gesehen. Sie stellt fest, wie hoch dem künstleri­schen Niveau nach eine Anzahl der frühen Photographen gestanden haben, die ohne künstlerische Prätentionen zu Werke gingen und mit ihren Arbeiten nur einem engen Freundeskreise vor Augen kamen. „Der Anspruch der Photographie, eine Kunst zu sein, wurde gerade von denen erhoben, die aus der Photographie ein Geschäft machten.“ (S. 49) Mit andern Worten: der Anspruch der Photographie eine Kunst zu sein, ist gleichzeitig mit ihrem Auftreten als Ware. Das stimmt zu dem Einfluß, welchen die Photographie als Reproduktionsverfahren auf die Kunst selber nahm. Sie isolierte sie vom Auf­traggeber, um sie dem anonymen Markte und seiner Nachfrage zuzuführen. … „Je größer“, schreibt die Verfasserin, „das Genie des Künstlers ist, desto besser reflektiert sein Werk, und zwar gerade kraft der Originalität seiner Formgebung, die Tendenzen der ihm gleichzeitigen Gesellschaft.“ (S. 4) Was an diesem Satze bedenklich scheint, ist nicht der Versuch, die künstlerische Tragweite einer Arbeit mit Rücksicht auf die gesellschaftliche Struktur ihrer Entstehungszeit zu umschreiben; bedenklich ist nur die Annahme, diese Struktur erscheine ein für alle Mal unter dem gleichen Aspekt…“ (Walter Benjamin in seiner Rezension, Zeitschrift für Sozialforschung, Paris 1938). – G. Freund war zu ihrer Doktorarbeit von Norbert Elias, damals Assistent von Karl Mannheim in Frankfurt, angeregt worden. Nachdem Mannheim im Sommer 1933 nach London emigrierte, entschied sich auch Freund für die Emigration und beendete in Paris ihre Dissertation. Diese wurde von ihrer engen Freundin der Pariser Buchhändlerin Adrienne Monnier (1892-1955) herausgegeben. Durch Monnier und deren Freundin Sylvia Beach, Inhaberin von Shakespeare and Company (seit 1921 in der Rue de l’Odéon Nr. 12, gegenüber von Monniers Buchhandlung), lernte Freund viele Größen aus der Pariser Kunst- und Literaturszene kennen u.a. James Joyce, Ernest Hemingway, Ezra Pound, T. S. Eliot, Valéry Larbaud, Thornton Wilder, André Gide, Léon-Paul Fargue, George Antheil, André Malraux, Gertrude Stein, Stephen Benet, Aleister Crowley, John Quinn, Berenice Abbott und Man Ray. – J. van Melle war technischer Direktor der berühmten Pariser Druckerei Berger-Levrault. Seine Frau Hélène Henry (1891-1965), eine der wichtigsten Textil-KünstlerInnen des Art-Deco, arbeitete mit den Architekten und Designern Francis Jourdain, Pierre Charreau, Mallet-Stevens, Ruhlmann u.a. zusammen. – Sehr schönes sauberes und teils unbeschnittenes Exemplar. – Dazu: G. Freund, Photographie und bürgerliche Gesellschaft. Eine kunstsoziologische Studie. München, Roger & Bernhard 1968. 8°. 157, (1) S. mit 23 Abb. auf Tafeln. OKart. – Erste deutsche Ausgabe. – Umschlag etwas angestaubt, Buchblock in der Mitte gebrochen, sonst gut erhalten.

Schlagwörter: Dissertation, Dissertationen, Envoi, Kulturgeschichte, Photography, Phototechnik, Signierte Bücher, Soziologie, Widmungsexemplar

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1.500,--  Bestellen
1 Villaume, Peter. Geschichte des Menschen. (Und): Abhandlung das Interesse der Menschheit und der Staaten betreffend. Unveränd. Neudruck der Ausgaben: Leipzig 1788 u. Altona 1794. Mit einer Einleitung von Gernot Koneffke. Vaduz, Liechtenstein, Topos Verlag 1985. Gr.-8°. LXXIV, IV, 1 Bl., 424 S. OHldr. mit goldgepr. Rückentitel. (Paedagogica).

Faksimile – Sehr gutes Exemplar.

Schlagwörter: Anthropologie, Faksimile, Medizin, Soziologie, Staatswissenschaften

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45,--  Bestellen
1 Ortega y Gasset, José. El espectador. (I-VIII, 1916-1934). Madrid, Bibliotheca Nueva (1950). 8°. 1045 S., 1 Bl. mit 1 Portrait. Dunkelgrüner OLdr. mit goldgepr. Rückentitel, reicher Rückenverg., goldgepr. Deckelvignette u. Kopfgoldschnitt.

Erste Gesamtausgabe der Essay-Sammlung des bedeutenden spanischen Philosophen J. Ortega y Gasset (1883-1934). – Das Werk erschien 1934 auch mit dem Titel „Buch des Betrachters“ in der Übersetzung von Helene Weyl in Stuttgart. – Ortega y Gasset gilt neben Miguel de Unamuno als der bedeutendste spanische Denker des zwanzigsten Jahrhunderts und wurde besonders durch sein soziologisches Werk „La rebelión de las masas“ (1929, dt. „Der Aufstand der Massen“, 1931) bekannt. – Sehr gutes Exemplar der schönen Ganzlederausgabe auf Dünndruck-Papier.

Schlagwörter: Gesamtausgaben, Soziologie, Zeitschriften

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80,--  Bestellen
1 Bebel – L(ey), C(onrad) A(lbrecht). A. Bebel und sein Evangelium. Sozialpolitische Skizze. Düsseldorf, Schwann 1885. 8°. 2 Bl., 60 S., 1 Bl. OKart.

Sveistrup, Frauenfrage S. 236. – Erste Ausgabe, selten. – Gegenschrift zu Bebels „Die Frau und der Socialismus“ (1879, 2. erw. Aufl. mit dem Titel „Die Frau in der Vergangenheit“, Zürich 1883). – Kapital leicht eingerissen, Umschlag leicht braunfleckig, St.a.T., gutes breitrandiges Exemplar.

Schlagwörter: Frauen, Frauenbewegung, Frauenemanzipation, Sozialismus, Soziologie

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80,--  Bestellen
1 Bachofen, J(ohann) J(akob). Das Mutterrecht. Eine Untersuchung über die Gynaikogratie der alten Welt nach ihrer religiösen und rechtlichen Natur. Herausgegeben von Karl Meuli mit Unterstützung von Harald Fuchs, Gustav Meyer und Karl Schefold. (3. Aufl.). 2 Bände. Basel, Schwabe & Co. 1948. Gr.-8°. 529 S.; S. 530-1176, 1 Bl. u. IX Tafeln. OLn. mit OU.

ADB XLVII, 743. Carter-Muir 349. Eppelsheimer S. 490. NDB I, 502. – J. J. Bachofen (1815-87), Schweizer Professor für Römisches Recht und später Richter in Basel, entdeckte eine matriarchalische Gesellschaftskonzeption in der Antike, die der patriarchalischen vorausgeht und entwickelte daraus ein ganzes Evolutionssystem. Seine Erkenntnisse über die soziale Stellung der Frau beeinflußten die marxistische Doktrin und führten zu einem völligen Wechsel in den Anschauungen von Soziologie und Rechtswissenschaft. Mit diesem Werk wurde Bachofen zum Begründer der vergleichenden Rechtswissenschaft. – Schutzumschläge etwas gebräunt u. mit geringf. Randläsuren, gutes Exemplar.

Schlagwörter: Antike, Frauen, Krais & Hoffmann, Philosophie, Soziologie

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50,--  Bestellen
1 Packard, Vance. The naked society. New York, David McKay 1964. 8º. XXII, 369 S. OLn. mit illustr. OU.

First edition, second printing. – Wichtiges Werk des amerikanischen Publizisten und Soziologen V. Packard (1914-1996): „an exploration of the mounting assault on our privacy by Big Government, Big Business, and Big Education – and what we can do about it.“ – Schutzumschlag am Rücken ausgebleicht u. mit geringf. Randläsuren, sonst gutes Exemplar.

Schlagwörter: Pop-Kultur, Psychologie, Soziologie

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18,--  Bestellen
1 Holtzendorff, Fr(anz) v. Die Verbesserungen in der gesellschaftlichen und wirthschaftlichen Stellung der Frauen. Berlin, Lüderitz 1867. 8°. 46 S. Papierumschlag mit Leinenrücken. (Sammlung gemeinverständlicher wissenschaftlicher Vorträge, Serie 2, Heft 40).

Erste Ausgabe der seltenen frühen Arbeit zur Emanzipation der Frau. – Sehr gutes Exemplar.

Schlagwörter: Frauen, Frauenemanzipation, Soziologie

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32,--  Bestellen
1 Michelet, (Jules). (1798-1874). Bible de l’humanité. Étude par Sully Prudhomme de L’Academie Francaise. Paris, Lévy O.J. (1890). 8°. LIII, 494, (1) S. Blauer HLn. d. Zeit. mit goldgepr. Rückentiel u. marm. Deckelbezug. (Oeuvres complètes de Michelet Histoire sociale).

Einband geringf. berieben, schönes, dekorativ gebundenes Exemplar.

Schlagwörter: Sozialgeschichte, Soziologie

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30,--  Bestellen
  Okano, Haruko. Die Stellung der Frau im Shintô. Eine religionsphänomenologische und -soziologische Untersuchung. Wiesbaden, Harrassowitz 1976. Gr.-8°. 236 S. Roter OKart. (Studies in oriental religions Band 1).

Sehr gutes Exemplar.

Schlagwörter: Buddhismus, Philosophie, Soziologie, Theologie

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24,--  Bestellen
  Durand, Yves. La Société Française Au XVIII° Siècle. Institutions Et Société. Paris, Sedes 1992. Kl.-8°. 331 S. OKart. (Regards Sur l’Histore).

Sehr gutes Exemplar.

Schlagwörter: Soziologie

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15,--  Bestellen
  Drechsler, Michael. (Hrsg.). Preusens Toleranz. Zur Integration von Minderheiten in Geschichte und Gegenwart. Berlin, Museumspädagogischer Dienst Berlin 2002. Gr.-8°. 196 S. mit zahlr. Abb. OKart. mit Illustr.

Sehr gutes Exemplar.

Schlagwörter: Soziologie

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15,--  Bestellen
  Rousso-Lenoire, Fabienne. Minorités Et Droits De L’Homme: L’Europe Et Son Double. Bruxelles, Bruylant 1994. Kl.-8°. 199 S. OKart. mit Illustr.

Einband am Rücken etwas fleckig, sonst sehr gutes Exemplar.

Schlagwörter: Soziologie

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15,--  Bestellen
  Oudenhoven, Jan Pieter. Willemsen, Tineke M. Ethnic Minorities. Social Psychological Perspectives. Amsterdam, Swets & Zeitlinger 1989. Gr.-8°. 288 S. OKart.

Sehr gutes Exemplar.

Schlagwörter: Soziologie

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18,--  Bestellen
  Oudenhoven, Jan Pieter. Willemsen, Tineke M. Ethnic Minorities. Social Psychological Perspectives. Amsterdam, Swets & Zeitlinger 1989. Gr.-8°. 288 S. OKart.

Stempel auf vorderem Spiegel, sonst sehr gutes Exemplar.

Schlagwörter: Soziologie

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18,--  Bestellen
  Fourier, Martine. Vermès, Geneviève. Ethnicisastion Des Rapports Sociaux. Racismes, nationalismes, ethnicismes, et culturalismes. Paris, L’Hartmattan 1994. 8°. 241 S. OKart (Collection Espaces Interculturels chez L’Hartmattan, Qu’est-Ce Que La Recherche Interculturelle ?, Volume 3).

Sehr gutes Exemplar.

Schlagwörter: Soziologie

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15,--  Bestellen
  Niedrig, Heike. Sprache – Macht – Kultur. Multilinguale Erziehung im Post-Apartheid-Südafrika. Münster, New York, Waxmann 2000. 8°. 422 S. mit zahlr. Abb. OKart. (Interkulturelle Bildungsforschung, Band 5.)

Sehr gutes Exemplar.

Schlagwörter: Kultur, Soziologie

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18,--  Bestellen
  Schnapper, Dominique. La France De L’Integration. Sociologie De La Nation En 1990. Ouvrage publié avec le concours du Centre national des Lettres. Gallimard 1991. 8°. 374 S. OKart.

Sehr gutes Exemplar.

Schlagwörter: Soziologie

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15,--  Bestellen
  Skutnabb-Kangas, T; Cummis, J. Minority Education: From Shame To Struggle. Philadelphia, Clevedon 1988. 8°. 410 S. OKart. mit Illustr. (Multilingual Matters, 40.)

Sehr gutes Exemplar.

Schlagwörter: Soziologie

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15,--  Bestellen
  Roth, Hans-Joachim. Integration als Dialog. Interkulturelle Pädagogik im Spannungsfeld von Wissenschaft und Praxis. Hohengehren, Schneider 1994. Kl.-8°. 199 mit mehreren Abb. und Tafeln. OKart. Band 18.

Sehr gutes Exemplar.

Schlagwörter: Soziologie

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15,--  Bestellen
  Labat, Claudine. Cultures Ouvertes Sociétés Interculturelles. Du contact à l’interaction. Paris, L’Hartmattan 1994. 8°. 428 S. OKart. mit Illustr. (Collection Espaces Interculturels chez L’Hartmattan, Qu’est-Ce Que La Recherche Interculturelle ?, Volume 2).

Sehr gutes Exemplar.

Schlagwörter: Soziologie

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18,--  Bestellen
  Grunwald, Wolfgang. Psychotherapie und experimentelle Konfliktforschung. Entwurf einer konflikttheoretischen Fundierung der Gesprächspsychotherapie. München, Basel, Reinhardt 1976. Kl.-8°. 195 S. OKart. (UTB, Band 602).

Erste Ausgabe. – Mit eigenh. Widmung von Wolfgang Grunwald. – Gutes Exemplar.

Schlagwörter: Konflikt, Konfliktbewältigung, Psychologie, Soziologie, Widmungsexemplar

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15,--  Bestellen
  Wagner, Bernd. Konflikte zwischen sozialen Systemen. Konzeption für ein bedürfnisorientiertes Konfliktmanagement. Berlin, Duncker und Humblot 1978. 298 S. OKart. (Soziologische Schriften, Band 24).

Mit eigenhändiger Widmung von Bernd Wagner. – Rücken etwas gebräunt, gutes Exemplar.

Schlagwörter: Konflikt, Konfliktbewältigung, Konfliktlösung, Signierte Bücher, Soziologie, Widmungsexemplar

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23,--  Bestellen
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